Dialog Zukunft Oper


Das historische Opernhaus Zürich und der angrenzende Erweiterungsbau müssen in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre saniert werden. Unter dem Titel «Zukunft Oper» wurde dieses Projekt im April 2023 lanciert. Ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung dieser baulichen Weiterentwicklung am Sechseläutenplatz ist ein breit abgestütztes Dialogverfahren, das von Mai bis September 2023 von der Agentur ampio Partizipation GmbH durchgeführt wurde. Dabei konnten 780 Menschen mit den verschiedensten Formaten erreicht werden. In Workshops, Interviews und Tischgesprächen beteiligten sich rund 350 Personen, darunter Mitarbeitende des Opernhauses, das Stammpublikum, Freund:innen, Aktionär:innen, Nachbar:innen, die Verwaltung von Kanton und Stadt Zürich, der Club Jung (junges Publikum), Zürcher Kulturinstitutionen, Vertreter:innen von Politik Stadt und Kanton Zürich und Menschen auf dem Sechseläutenplatz bei dem «dialog für alle». Bei einer digitalen Umfrage im Rahmen von «oper für alle» haben sich weitere 430 Personen beteiligt. Hier diskutierten Teilnehmende, welchen Beitrag das Opernhaus der Zukunft leisten kann und was eine bauliche Entwicklung für den Stadtraum «Sechseläutenplatz», den Standort am See und für den Tourismus bedeutet.

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Dialog Zukunft Oper: Aufzeichnung der Ergebnispräsentation

0:00 – 13:00: Projektbeschreibung
Sabine Turner
Projektleitung «Zukunft Oper»

13:00 – 41:00: Ergebnispräsentation
Michael Emmenegger
ampio Partizipation GmbH

41:00 – 53:00: Wie geht’s weiter?
Markus Notter
Präsident des Verwaltungsrates Opernhaus AG


Die wichtigsten Ergebnisse

Beurteilung Zukunftsbild

Grundsätzlich wurde das Zukunftsbild in allen Dialogveranstaltungen als gut und zielführend beurteilt. Eine Entwicklung des Opernhauses auf dieser Grundlage wird unterstützt. Das transparente Vorgehen, der breite Einbezug und den offenen Dialog gilt es weiterzuführen.

Gestaltung Erweiterungsbau

Das historische Hauptgebäude mit seiner Ausstrahlung wird geschätzt. Der neue Erweiterungsbau soll zum bestehenden Opernhaus passen. Die Architektur nimmt dabei Rücksicht auf den Altbau und ist doch eigenständig und zeitgemäss. Ein neuer Erweiterungsbau ist ein Leuchtturm in Sachen Nachhaltigkeit und hat viel «Grün». Er ist Blickfang mit einem gewissen «Wow-Effekt». Ein begrünter Dachgarten oder eine Terrasse mit Ausblick auf See und Berge wird vielfach unterstützt. Das neue Gebäudeensemble ist ein lebendiger, gastfreundlicher Treffpunkt. Hier sind alle willkommen und es lässt sich leicht miteinander ins Gespräch kommen. Das vielseitige und spannende kulturelle Angebot ist teilweise gratis.

Foyer-Gestaltung

Das neue Foyer im Erweiterungsbau könnte als Erweiterung des Sechseläutenplatzes dienen. Es steht im Winter wie im Sommer allen Menschen offen. Es ist grosszügig gebaut, barrierefrei zugänglich und lichtdurchflutet. Hier halten sich sowohl Stammpublikum wie auch Gelegenheitsbesucher:innen und Menschen ohne Bezug zu Oper und Ballett gerne auf. Das Foyer ist eine Mischung aus Freiraum, Veranstaltungs- und Auftrittsort mit Gastronomie. Es gibt die Möglichkeit dort Werkeinführungen, Lesungen, Konzerte, Publikumsgespräche, Aktionen, Workshops und Ausstellungen stattfinden zu lassen. Aber auch einen Kaffee zu trinken, ein Buch zu lesen oder einfach da zu sein und nichts tun, ohne etwas zu konsumieren zu müssen.

Umgebung

Bei der weiteren Planung soll gemäss den Dialogteilnehmenden der umliegende Stadtraum sowie die geplanten Projekte in den Bereichen Stadelhofen, Sechseläutenplatz, Bellevue und Zürichsee miteinbezogen werden. Insbesondere wird gewünscht die Aufenthaltsqualität auf dem Sechseläutenplatz zu verbessern. Der Erweiterungsbau könnte dabei als Schnittstelle zwischen dem Sechseläutenplatz und dem historischen Opernhaus dienen.

Laborbühne

Die Laborbühne soll, wie im Zukunftsbild beschrieben, als zusätzliche zweite Spielstätte des Opernhauses Raum für Formate des Musik- und Tanztheaters bieten. Sie ist Werkstatt für die Zusammenarbeit und Kooperationen mit verschiedenen Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen, die erwünscht sind. Das Opernhaus wird eingeladen, eine Rolle als Gastgeberin für die erweiterte Kulturszene einzunehmen und Kooperationen zu starten und zu fördern.

Arbeitsbedingungen

Im Zukunftsbild ist das Opernhaus auch ein attraktiver Arbeits- und Produktionsort. Dafür müssen dringend die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Den Anforderungen nach mehr Raum für Lager, barrierefreie zugängliche Arbeitsflächen, Aufenthalts- und Übungsräume ist nachzukommen. Ballettsäle sind oberirdisch mit Tageslicht vorzusehen. Dialogteilnehmer:innen äussern den Wunsch künstlerische Schaffensprozesse sichtbar zu machen. Einblicke in Werkstätten und Proberäume können einen Weg darstellen, Schwellenangst und Hürden abzubauen. Das Vermittlungsangebot insbesondere für Kinder und Jugendliche soll ausgebaut werden. Wünschenswert ist ein Opernhaus für alle Generationen und Gesellschaftsschichten. Diversität gilt es zu leben und im Programm sichtbar zu machen. Vorstellungen im Opernhaus sollen in Zukunft deutlich stärker als heute für alle leistbar sein.

Zugang zum Zürichsee

Ein vielfacher Wunsch ist der direkte Bezug zum Zürichsee. Die Lage soll betont und der Zugang zum See, zur Seepromenade soll durch eine Terrasse, Brücke und/oder einen ebenerdigen Übergang verbessert werden.

Beurteilung Zukunftsbild

Gestaltung Erweiterungsbau

Foyer-Gestaltung

Umgebung

Laborbühne

Arbeitsbedingungen

Zugang zum Zürichsee