Kurzgefasst
In den 1790er-Jahren reiste Joseph Haydn wiederholt nach London, wo er die Oratorien von Georg Friedrich Händel hören konnte und zur eigenen Beschäftigung mit dieser Gattung angeregt wurde: 1798 gelangte schliesslich Die Schöpfung mit grossem Erfolg in Wien zur Uraufführung. Basierend auf den Erzählungen der Genesis und John Miltons Paradise Lost, gehört diese musikalische Schöpfungsgeschichte von Haydn zu den Meisterwerken der Wiener Klassik. Die grossangelegte Komposition für Gesangssolisten, Chor und Orchester ist in drei Teile gegliedert: Auf das Chaos des Urbeginns, das Haydn in einer Orchestereinleitung schildert, folgen im ersten Teil die Erschaffung des Lichts, der Erde, des Himmels und des Wassers. Mit Witz und grossem Effekt schildert Haydn im zweiten Teil die Erschaffung der Geschöpfe, vom Gewürm und den Insekten bis hin zu den grossen Walfischen und dem brüllenden Löwen. Der dritte Teil thematisiert das Leben der ersten Menschen Adam und Eva und gipfelt in zwei abschliessenden Lob- und Dankeschören.
Am vierten Adventssonntag gelangt Haydns Schöpfung unter der Leitung von Riccardo Minasi zur Aufführung. Zu hören sind Rebecca Bottone (Sopran), Mauro Peter (Tenor) und Morgan Pearse (Bariton) sowie das La Cetra Vokalensemble und das Orchestra La Scintilla.