Anja Horst, geboren in Solingen, studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Geschichte in Erlangen. 1995 begann sie als Regieassistentin am Schauspiel des Theaters St. Gallen und übernahm hier zwei Jahre später die Leitung des Kinder- und Jugendtheaters und die künstlerische Leitung des internationalen Kinder- und Jungendtheaterfestivals «Triangel». Neben ihrer Leitungsfunktion am Theater St. Gallen inszenierte Anja Horst in Berlin, Bern und am Theater Basel. Vor allem mit ihren Opernbearbeitungen schuf sie musikalische Formen, die ein junges Publikum erreichten. 2005 wechselte sie ans Landestheater Eisenach und baute mit dem «Jungen Theater» eine neue Sparte auf. Dort realisierte sie unter anderem ungewöhnliche Theaterprojekte mit Schauspieler:innen in Zusammenarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung. Ab 2008 war Anja Horst als freischaffende Regisseurin und Dramaturgin sowie als Gastdozentin an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin tätig. Im September 2009 inszenierte sie La bohème im Hochhaus, ein innovatives Opernereignis des Schweizer Fernsehens, in Koproduktion mit Arte, TSR und RSI. Ergänzend zu ihrem Theaterschaffen absolvierte Anja Horst eine Ausbildung zur Mediatorin. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie als Schauspieldramaturgin und Leiterin der Formate «jung» und «mit» am Theater St. Gallen engagiert.
Musiktheater von Peter Lund
Bearbeitung von Anja Horst
Für Operneinsteiger:innen ab 5 Jahren
Von 22. September 2012 bis 24. Februar 2013
Die kleine Hexe Hillary gewinnt im Radio zwei Karten für die Oper. Mächtig stolz ist sie auf ihren Gewinn – bis ihr klar wird, dass sie gar keine Ahnung hat, was das ist: Oper. Und als der Gewinn eintrifft, ist die Enttäuschung perfekt: Zwei langweilige Papierschnipsel hält sie in der Hand. Aber so leicht lässt sie sich nicht abspeisen! Da sie die Papierschnipsel nun einmal gewonnen hat, will sie auch wissen, was es damit auf sich hat. Das Lexikon Die kleine Hexe von A bis Z gibt Auskunft: «Oper ist Theater, wo alle nur singen.» Das kann nur ein Fluch sein – wer singt schon freiwillig?! Natürlich kann sie es nicht lassen, den Hexenspruch, den sie für den Singfluch hält, auch gleich auszuprobieren. Doch offensichtlich geht etwas schief: Wie aus dem Boden gezaubert taucht Maria Bellacanta auf, eidgenössisch diplomierte Hexe und – Opernsängerin. Mit ihr zusammen entdeckt Hillary die Welt der Oper und erfährt, dass man Gefühle mit Musik oft viel genauer ausdrücken kann als mit noch so vielen Worten.
In der Aufführung erklingen unter anderem Ausschnitte aus Humperdincks Hänsel und Gretel, Mozarts Die Zauberflöte und Gounods Faust.