Kurzgefasst
Drei spannende Choreografien präsentieren die Tänzerinnen und Tänzer des Junior Balletts in einem eigens für sie konzipierten Abend. In den assoziationsreichen und oft in Zwischenwelten spielenden Stücken von Douglas Lee sollen sich Protagonisten und Zuschauer nie ganz sicher sein. In seinem Ballett IRIS thematisiert der britische Choreograf Prozesse des Sehens und der Wahrnehmung. Den Versuch der Beschreibung eines Gefühls unternimmt Christian Spuck in Solitude. Nicht zwingend bedeutet Einsamkeit, allein zu sein. Auch im Verzicht auf die eigene Individualität in der Gruppe kann sie sich offenbaren. Unter einem schwingenden Pendel entfaltet sich zu barocken Arien von Alessandro Scarlatti und Antonio Vivaldi ein verführerischer Klang- und Bewegungsraum. Stephan Thoss, Ballettdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, wirft in Bellulus einen liebevoll-ironischen Blick auf die oft ausgetretenen Pfade der Opernspielpläne und einen Theater-Alltag, dem etwas mehr Risikofreude und Innovationslust gut zu Gesicht stünden. Unter trüben Kronleuchtern sonnen sich personifizierte Opernarien im Abglanz glorreicher Zeiten. Saft- und kraftlos dämmern sie auf einem überdimensionalen Plüschsofa dahin, und nur, wenn die unverwüstlichen Ohrwürmer eines Puccini, Bizet oder Offenbach ertönen, geraten die morschen Knochen wieder in Fahrt...