Kurzgefasst
Gerade eben hat er ein singuläres, hochgelobtes Mammutprojekt abgeschlossen: die Aufnahme aller Schumann-Lieder. Nun widmet sich Bariton Christian Gerhaher, den man in Zürich zuletzt als Alban Bergs Wozzeck und Heinz Holligers Lenau bewundern konnte, in seinem Zürcher Rezital dem mit Schumann eng verbundenen Johannes Brahms. Gerhaher, der für Brahms eine tiefe Zuneigung empfindet, beschreibt den Liedkosmos von Brahms als «breiten, dunkelgrün und dunkelroten Fluss», als «ein gleichsam dreidimensionales Tongebilde». In Gerhahers weitgespanntem, Programm erklingen im ersten Teil die aus dunklen Gefühlsregionen stammenden 9 Lieder und Gesänge op. 32 sowie die sich mit dem Tod auseinandersetzenden Vier ernsten Gesänge op. 121, Brahms letztes Liedopus. Im zweiten Teil bringt Gerhaher zusammen mit seinem Klavierpartner Gerold Huber u.a. den Regenlied-Zyklus aus op. 59 zu Gehör.