Prolog
Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Swallow befasst sich eine gerichtliche Untersuchung mit dem Tod eines Jungen, der als Gehilfe bei dem Fischer Peter Grimes auf See umgekommen ist. Obwohl das Dorf Grimes unterschwellig unterstellt, den Jungen misshandelt und seinen Tod in Kauf genommen zu haben, fällt Anwalt Swallow sachlich sein Urteil: Unfall mit Todesfolge. Grimes wird zur Auflage gemacht, zukünftig nur noch ausgebildete Fischer anzuheuern. Peter begehrt gegen das Urteil, das seinen finanziellen Ruin bedeutet, und gegen das Gerede im Dorf auf. Nur die Lehrerin Ellen Orford hält zu ihm.
Zwischenspiel I: Morgendämmerung
1. Akt
Die Bewohner des Ortes treffen aufeinander: die Wirtin Auntie mit ihren beiden «Nichten», der ehemalige Hochseekapitän Balstrode, der Pastor Horace Adams, der Anwalt Swallow, der eifernde Methodist Bob Boles, die reiche, dem Opium verfallene Kaufmannswitwe Mrs. Sedley, der Apotheker Ned Keene und der Fuhrmann Hobson. Als Grimes vom Fischfang zurückkehrt, sind nur Balstrode und Ned Keene bereit, ihm beim Einholen seines Bootes zu helfen. Keene hat Grimes einen neuen Lehrjungen aus dem Waisenhaus besorgt. Fuhrmann Hobson lehnt es zunächst ab, den Jungen zu holen. Erst als Ellen Orford sich bereit erklärt, das Kind unterwegs zu betreuen, stellt Hobson seinen Wagen zu Verfügung. Ein Sturm zieht auf. Während sich die Dorfbewohner in Sicherheit bringen, stellt Balstrode Grimes zur Rede und empfiehlt ihm, das Dorf zu verlassen oder Ellen zu heiraten. Doch Peter will nicht aus Mitleid genommen werden, sondern erst, wenn er durch Fischfang reich geworden ist.
Zwischenspiel II: Der Sturm
In Aunties Kneipe suchen alle Schutz vor dem Sturm, auch Peter erscheint. Er gerät mit dem fanatischen Methodisten Bob Boles in Streit. Als Ned Keene einen Rundgesang anstimmt, entspannt sich die Stimmung. Ellen und Hobson bringen den neuen Lehrjungen. Grimes will ihn auf der Stelle mit nach Hause nehmen und zieht ihn – unter dem Protest des Dorfes – hinaus in die Nacht.
Zwischenspiel III: Sonntagmorgen
2. Akt
Während die Dorfbewohner in der Kirche sind, versucht Ellen den Jungen zum Sprechen zu bringen, aber er sagt nichts. Ellen fürchtet, dass Grimes ihn grob behandelt, und ein blauer Fleck am Hals des Jungen scheint ihre Sorge zu bestätigen. Als Grimes den Jungen zum Fischfang abholen will, kommt es zur Auseinandersetzung mit Ellen. Sie besteht darauf, dass der Junge Anrecht auf einen Tag Ruhe habe. Peter will davon nichts wissen. In seiner Erregung schlägt er Ellen und eilt mit dem Jungen davon. Mrs. Sedley hat die Szene beobachtet. Die Dorfgemeinschaft beschliesst, etwas gegen Grimes zu unternehmen. Die Männer machen sich auf den Weg zu seiner Hütte.
Zwischenspiel IV:Passacaglia
In der Hoffnung auf einen grossen Fischfang treibt Grimes den Jungen bei den Vorbereitungen zur Ausfahrt zu grosser Eile an. Dabei rutscht der Junge aus und stürzt schreiend ab. Grimes klettert schnell hinterher. Die Männer des Dorfes finden Grimes’ Behausung verlassen vor.
Zwischenspiel V: Mondlicht
3. Akt
Das Dorf feiert. Mrs. Sedley erzählt Ned Keene von ihrem Verdacht, dass Grimes seinen Lehrjungen umgebracht habe. Ellen und Balstrode haben den Pullover des toten Jungen entdeckt. Gemeinsam wollen sie Grimes finden und ihm helfen. Mrs. Sedley wiegelt die Gemeinde gegen Grimes auf. Zum zweiten Mal bricht man – nun aber bewaffnet – auf, um Grimes zur Rechenschaft zu ziehen.
Zwischenspiel VI
Ellen und Balstrode finden den erschöpften, halbwahnsinnigen Grimes. Balstrode rät ihm, sein Boot zu versenken. Der Tag bricht an, im Dorf geht man wieder seinen Geschäften nach. Draussen auf dem Meer versinkt ein Boot.