Kurzgefasst
Roberto Devereux basiert auf der historischen, wechselvollen Beziehung zwischen der alternden englischen Königin Elisabeth I. und ihrem adligen Günstling Roberto Devereux. Von politischen Widersachern des Landesverrats angeklagt, wird Roberto Devereux nur noch durch seine Beziehung zur Königin vor dem Schafott bewahrt. Als Elisabeth jedoch erfahren muss, dass Roberto eine andere Frau liebt, ist sie bereit, seinen Tod zu besiegeln. Zu spät bereut sie ihre Entscheidung. In der grossen Finalszene, die neben der Wahnsinnsarie der Lucia di Lammermoor zu den genialsten Eingebungen Donizettis gehört, gibt sie, erfüllt von Todessehnsucht, ihren Verzicht auf den Thron bekannt. Mehr als an genauen historischen Fakten war Donizetti in seiner dritten Tudor-Oper an der Konstellation der Figuren interessiert, an ihren Emotionen und Leidenschaften, die er mit grosser Dramatik und bewegender Eindringlichkeit zu zeichnen vermochte. Einmal mehr darf man sich in dieser Wiederaufnahme auf das facettenreiche Porträt der Elisabeth durch Edita Gruberova freuen; an ihrer Seite präsentiert sich Pavol Breslik in der Titelpartie.