Kurzgefasst
Umgeben von Plakaten und Schildern, die radikale Preisreduzierungen versprechen, versammeln sich in einem ehemals florierenden Warenhaus die verbliebenen Mitglieder der Eigentümerdynastie zu einer Familienzusammenkunft. Diese Menschen, deren Zusammengehörigkeitsgefühl bisher lediglich auf dem Kontopapier existierte, erinnern sich auf einmal an das Glück vergangener Tage, träumen von edlen Waren, zahllosen Angestellten und klingelnden Kassen. Und während sie, die Realität verleugnend, immer tiefer hinein geraten in die Zeitschlaufen der Vergangenheit, beginnen sie zu singen. Sie singen Musik, die wie keine andere von Verlust, Trauer und Irrationalität zu künden vermag. Dass ein Komponist namens Georg Friedrich Händel sie einst geschrieben hat, ist ihnen nicht bewusst. Umso mehr jedoch, dass sie ein grosses und wundervolles Versprechen zu beinhalten scheint… Christoph Marthaler und Laurence Cummings haben für das Opernhaus Zürich ein Händel-Pasticcio geschaffen, das auf urkomische und tief berührende Weise von den Nöten und Hoffnungen im permanenten Ausverkauf unserer Gegenwart erzählt.