Premieren Oper 2025/26
Dreizehn Opernpremieren von Klassikern über Besonderes bis hin zu Entlegenem, stehen in der nächsten Saison auf dem Programm. Individuelle und starke künstlerische Handschriften prägen die Neuproduktionen der ersten Spielzeit von Matthias Schulz. Viele Regisseur:innen und Dirigent:innen arbeiten zum ersten Mal am Opernhaus, andere kehren nach langer Zeit zurück, es gibt prominente Besetzungen und spannende Rollen- und Hausdebüts zu entdecken.
Alle Produktionen der Saison 2025/26 im Überblick
Die Eröffnungspremiere der Spielzeit 2025/26 und Auftakt der neuen Intendanz unter Matthias Schulz markiert «Der Rosenkavalier» von Richard Strauss. Regisseurin Lydia Steier inszeniert die tiefsinnige Gesellschaftskomödie nach einem ästhetischen Konzept des österreichischen Künstlers Gottfried Helnwein. Joana Mallwitz, Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin, leitet das Orchester der Oper Zürich. Diana Damrau singt die Marschallin.
Die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco, die dem katalanischen Theaterkollektiv La Fura dels Baus angehörte, inszeniert mit der zweiten Neuproduktion der Saison, Verdis «La forza del destino», erstmals für das Opernhaus. Anna Netrebko kehrt als Leonora zurück nach Zürich. Ebenso debütiert der Zürcher Regisseur, Bühnenbildner und Musiker Thom Luz, der mit Engelbert Humperdincks Märchenoper «Hänsel und Gretel» seine erste Opernregie überhaupt übernimmt. Für Operettenspass sorgen mit der Neuproduktion von Johann Strauss' «Die Fledermaus» die Österreicherin Anna Bernreitner und der Schweizer Dirigent Lorenzo Viotti. Die Kostüme für das Ensemble um Golda Schultz, Regula Mühlemann und Marina Viotti stammen von Modedesigner Arthur Arbesser. Die Schweizer Autorin, Kabarettistin und Satirikerin Patti Basler schrieb neue Texte für das Stück.
Zwei Opern der Moderne von Elfriede Jelinek und Olga Neuwirth sowie von Paul Hindemith
Olga Neuwirth ist die einflussreichste Komponistin unserer Zeit. Zusammen mit der Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat sie das Musiktheater «Monster’s Paradise» geschrieben. Als Avatarinnen ihrer selbst schicken sie zwei «Vampiretten» auf eine Reise um die Welt. Der hoch gehandelte Opernregisseur und neue Intendant der Hamburgischen Staatsoper, Tobias Kratzer, präsentiert sich mit dieser brandneuen Politgroteske erstmals am Opernhaus Zürich. Mit dem Schweizer Dirigenten Titus Engel steht ein Experte für zeitgenössische Musik am Pult.
Paul Hindemiths Oper «Cardillac» ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Musiktheaters. 100 Jahre nach der Uraufführung inszeniert der ungarische Theater- und Filmemacher Kornél Mundruczó diesen um Obsessionen, Kontrolle und Selbstentfremdung kreisenden Thriller über einen Juwelier, der den töten muss, der Schmuck bei ihm kauft. Der ehemalige Generalmusikdirektor des Opernhauses Fabio Luisi ist zurück und dirigiert das Orchester der Oper Zürich.
Premieren im Rahmen von «Zürich Barock»
Im Zentrum der ersten Festivalausgabe steht die Premiere der Oper «Scylla et Glaucus» des französischen Komponisten Jean-Marie Leclair. Seine äusserst selten aufgeführte einzige Oper ist eine musikalische Entdeckung. Sie beschreibt alle Lust, Wildheit, Panik und Verzweiflung, die die junge Frau Scylla durchlebt, als sie von Glaucus aus einem emotionalen Winterschlaf geweckt wird. Regisseur Claus Guth kehrt mit dieser Neuinszenierung zurück ans Opernhaus Zürich. Emmanuelle Haïm leitet ihr Ensemble Le Concert d’Astrée, das zu den profiliertesten Spezialensembles für Alte Musik zählt.
Mit seiner Oper «Giulio Cesare in Egitto» beruhend auf der Romanze zwischen Cleopatra und Caesar, eine der berühmtesten Liebesaffären der Welt, gelang Georg Friedrich Händel ein sensationeller Erfolg. «Schönheit aller Art im Überfluss», attestierten die Zeitgenossen des Komponisten. In der Koproduktion mit der Opéra de Monte-Carlo verlegt Regisseur Davide Livermore die Handlung auf einen luxuriösen Nil-Kreuzer. Cecilia Bartoli singt mit Cleopatra eine ihrer Glanzrollen.
Mit der konzertanten Premiere von Georg Friedrich Händels «Aci, Galatea e Polifemo» präsentiert das Opernhaus Zürich die charmante Miniaturoper des Komponisten, in der sich viele Stücke entdecken lassen, die Händel auch in späteren Werken verwendete. Philippe Jaroussky, als Countertenor ein Weltstar, hat sich mittlerweile auch als Dirigent einen Namen gemacht und gibt nun sein Opernhausdebüt als Dirigent der La Scintilla.
Dirigent Marc Minkowski und Regisseur Damiano Michieletto kehren mit der Neuproduktion von Mozarts «La clemenza di Tito» zurück ans Opernhaus Zürich. Zum Abschluss der Opernsaison wird der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnasson Wagners «Tannhäuser» inszenieren. Der russische Dirigent Tugan Sokhiev dirigiert zum ersten Mal am Opernhaus Zürich. Neben Eric Cutler in der Titelpartie bilden Christian Gerhaher, Rachael Wilson, Christina Nilsson und Christof Fischesser das herausragende Ensemble.
Die konzertante Zürcher Premiere von Berlioz’ «La Damnation de Faust» ist mit Saimir Pirgu und Elīna Garanča prominent besetzt.