
Curtain Call
Konzert mit Benjamin Bernheim und Nachwuchskünstler*innen aus dem Internationalen Opernstudio mit Szenen und Arien aus Verdis «Rigoletto», wie auch Massenets «Manon» und «Werther».
Sopran Ziyi Dai
Sopran Lina Dambrauskaité
Sopran Sandra Hamaoui (Mitglied des Opernensembles)
Mezzosopran Siena Licht Miller
Tenor Benjamin Bernheim
Bariton Yannick Debus
Klavier Joanna Laszczkowska
Klavier William Green
Klavier Adam Rogala
Englischhorn Clément Noël
An Weihnachten und Neujahr präsentieren wir mit Hilfe der grosszügigen Unterstützung der Zürich Versicherung und der Freunde der Oper Zürich die Serie «Curtain Call». Prominente Sängerpersönlichkeiten treffen sich mit den Nachwuchstalenten des Internationalen Opernstudios auf Augenhöhe und gestalten gemeinsam einen Konzertabend. Diese Konzertreihe ist zudem der Auftakt in unser Jubiläumsjahr – 60 Jahre Freunde der Oper Zürich und 60 Jahre Internationales Opernstudio.
Behind the scenes mit Benjamin Bernheim und dem IOS
Blicken Sie hinter die Kulissen des Workshops mit Benjamin Bernheim und beobachten Sie, wie der Tenor – einst selbst Mitglied des Internationalen Opernstudios – zusammen mit den jungen Sänger*innen das Programm für den gemeinsamen Konzertabend erarbeitet.
Curtain Call mit Benjamin Bernheim und dem IOS
Erleben Sie Benjamin Bernheim als Duca in Verdis «Rigoletto», als Des Grieux in «Manon» von Massenet sowie in der Titelrolle von dessen «Werther». Aus dem Internationalen Opernstudio übernimmt Ziyi Dai die Partie der Gilda und Siena Licht Miller singt die Rolle der Charlotte, Lina Dambrauskaité und Yannick Debus sind als Sophie und Albert zu hören. Sandra Hamaoui, Mitglied des Opernensembles, übernimmt die Titelrolle der Manon.
Die Videos sind bis Sonntag, 17. Januar 2021, 24.00 Uhr verfügbar.
Der junge französisch-schweizerische Tenor Benjamin Bernheim ist auf dem Weg zu einer Weltkarriere. Bei den französischen «Victoire de la Musique» wurde er in diesem Jahr als «Sänger des Jahres» ausgezeichnet. Einst Mitglied des Internationalen Opernstudios, ist Benjamin Bernheim mittlerweile regelmässig an der Opéra de Paris, an der Wiener Staatsoper oder an der Bayerischen Staatsoper in grossen Rollen seines Fachs zu hören, u.a. als Herzog von Mantua in Verdis Rigoletto, als Chevalier Des Grieux in Manon und schon bald auch als Werther in der gleichnamigen Oper von Jules Massenet. Den verschiedenen Facetten von Leidenschaft und romantischer Liebe in diesen drei Opern spürt Benjamin Bernheim gemeinsam mit jungen Künstlerinnen und Künstlern Internationalen Opernstudios nach.
«Curtain Call» wird präsentiert von
Die Workshops werden ermöglicht durch die Unterstützung der Freunde der Oper Zürich.
Lesen Sie hier das Programmheft:
Sag mal Ziyi...

Wann und weshalb hast du dich entschieden, Opernsängerin zu werden?
Ich bin in einer musikalischen Familie geboren, meine Eltern singen beide. Mein Vater ist Tenor und meine Mutter ist Chinesische Volksmusiksängerin. Ich singe seit ich ein Kind bin, ich habe in einem Chor angefangen. Der offizielle Beginn meiner Opernkarriere war das Musikgymnasium. Das ist jetzt 10 Jahre her. Opern singen zu lernen ist ein Geschenk, das ich von meinem Vater bekommen habe. Er unterstützt mich immer als Gesangslehrer.
Wenn ich nicht Opernsängerin geworden wäre, wäre ich…
Ich denke, ich habe ein Gefühl für die Kunst und ich wäre gern eine Malerin, wenn ich keine Sängerin wäre.
Was war deine bisher wertvollste Erfahrung auf der Bühne?
Ich spielte die Rolle des Hirtenjungen in «Tosca», als ich acht Jahre alt war. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich erlebte, was Oper ist und wie man mit Dirigenten und Orchestern zusammenarbeitet. Ich habe nur ein paar Zeilen gesungen, aber es war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich.
… der peinlichste Moment?
Ich hatte nie wirklich einen peinlichen Moment. Das Peinlichste war, dass ich auf mein Kleid getreten bin und beinahe umgefallen wäre.
… die grösste Herausforderung?
Als ich 17 war, hatte ich ein Konzert mit meinem Vater in der Great Hall of the People. Es war das erste Mal, dass ich vor einem Publikum mit 10'000 Menschen gesungen habe.
Was wäre dein grösster Traum?
Für Chinesen ist es eine grosse Chance, in einem anderen Land zu studieren und in einem grossen Opernhaus zu arbeiten. Ich hoffe, ich singe noch in vielen anderen Häusern in der Zukunft, so dass die Menschen die Stimmen von Chinesischen Sänger*innen verstehen können.
Hast du einen Glücksbringer oder ein Ritual, bevor Du auf die Bühne gehst?
Einem selbst sagen, dass man die Beste ist! Und mit einer guten, positiven Einstellung auf die Bühne zu gehen.
Meine Geheimwaffe, um Heiserkeit zu verhindern:
Ich habe keine besonderen Mittel. Gesund Essen und gut Schlafen und das Wichtigste ist, glücklich zu sein.
Mit welcher Opernrolle identifizierst du dich am meisten und warum?
Ich mag Adina in «L’elisir d’Amore». Sie ist selbstbewusst, klug und weiss, was sie will.
Dieses Lied spricht mir aus dem Herzen:
Manons Gavotte sagt: «Verbringe deine Tage, ohne sie zu zählen, alle deine Tage! Lasst uns lieben, lachen und singen, solange wir immer noch zwanzig sind! » Das ist es, woran ich immer geglaubt habe und was ich immer getan habe. Die Menschen müssen glücklich bleiben, um jeden Tag zu geniessen und allen Menschen Glück zu bringen. Ich habe diese Arie auch gesungen, als ich für das IOS am Opernhaus Zürich vorgesungen habe.
Welcher ist dein Lieblingsort in Zürich und wieso?
Ich war noch nicht an vielen Orten, aufgrund der globalen Krise, aber ich mag es, beim See zu sitzen und mit Freunden zu plaudern.
Ziyi Dai, Sopran, stammt aus China.
Die Vierundzwanzigjährige ist seit der Spielzeit 2O/21 beim IOS.
Sag mal Lina...

Lina Dambrauskaité
«Wenn ich auf der Bühne bin, bin ich in einer völlig anderen Welt, irgendwo, wo die Zeit anders fliesst und ich sein kann, wer ich will. Für mich ist die Oper die schönste Form des Geschichtenerzählens und jeder Charakter, den ich spiele, findet seinen Weg in mein Herz. Die Geschichten sind zeitlos und wir alle können uns in ihnen irgendwie wiederfinden.»
Wann und weshalb hast Du dich entschieden, Opernsängerin zu werden?
Ich habe mich augenblicklich in die Oper verliebt, als ich eine Bühne betrat. Ich singe seit meinem fünften Lebensjahr, und als ich 14 war, bekam ich die Chance, in einer Produktion von «Boris Godunov» an der Litauischen Nationaloper mitzuwirken. Es war genau in diesem Moment, als ich mich wirklich in die Oper verliebte und ich habe nie daran gezweifelt. Für mich war und ist die Oper pure Magie. Ich betrachte die Oper wahrhaftig als einen der Höhepunkte der Kunst. Sie bringt das Beste von uns zum Vorschein, die Menschlichkeit und das, wozu wir fähig sind, wenn wir zusammenarbeiten. Die Geschichten, die die Oper erzählt, sind zeitlos. Jede und jeder von uns wird in der Oper eine Figur finden, mit der er oder sie sich identifizieren kann, denn in diesem Moment, auf der Bühne, erlebt diese Person etwas, das uns vertraut ist – Liebe, Trauer, Leidenschaft, Wut... Es macht mir so viel Freude, ein kleiner Teil einer Geschichte zu sein, die durch die schönste Sprache, die wir haben, zum Leben erweckt wird: die Musik.
Wenn ich nicht Opernsängerin geworden wäre, wäre ich…
… eine Kriminalpsychologin.
Was war Deine bisher wertvollste Erfahrung auf der Bühne?
Jeder Auftritt ist etwas ganz besonderes, aber die Eröffnungspremiere von Händels «Semele» in der Royal Academy Opera ist mir besonders geblieben. Ich hatte die Ehre, Semele selbst zu singen UND mit dem wunderbaren Laurence Cummings zu arbeiten!
… der peinlichste Moment?
Nicht wirklich peinlich, aber nervenauftreibend. Ich war sehr krank und habe eine Show gesungen, ohne sprechen zu können, aber aus irgendeinem Grund konnte ich problemlos singen. Das Problem war der gesprochene Dialog, den ich wie ein Frosch rausquakte.
… die grösste Herausforderung?
Auf der Bühne verschiedene Männer leidenschaftlich zu küssen, während mein Freund im Zuschauerraum sass. Aber er nimmt es gelassen!
Was wäre karrieremässig Dein grösster Traum?
Einfach weiter zu singen.
Hast Du einen Glücksbringer oder ein Ritual, bevor Du auf die Bühne gehst?
Habe ich! Ich trage einen Anhänger, den mir meine Eltern als Glücksbringer geschenkt haben. Normalerweise darf man wegen der Kostüme nicht sehen, also stecke ich ihn in meinen Schuh!
Meine Geheimwaffe, um Heiserkeit zu verhindern:
Viel Schlaf, Wasser und keine Milchprodukte vor dem Singen.
Mein Idol:
Natalie Dessay. Sie ist eine Naturgewalt.
Mit welcher Opernrolle identifizierst Du dich am meisten und warum?
Vermutlich Susanna. Sie ist unglaublich klug, geistreich und einfallsreich. Sie hält immer an ihren Prinzipien fest und behält deshalb ihren Stolz. Ausserdem braucht sie weder Macht noch Geld, um glücklich zu sein, sie ist vollkommen zufrieden mit dem, was sie im Leben hat, und macht das Beste daraus!
Dieses Lied spricht mir aus dem Herzen:
Muse – «Butterflies and Hurricanes»
Welcher ist Dein Lieblingsort in Zürich und wieso?
Das Seeufer direkt neben dem Opernhaus. Es war das erste, was ich gesehen habe, als ich in Zürich ankam. Es war mitten in einem sehr heissen Sommer, und ich erinnere mich, dass ich die entspannte Atmosphäre um mich herum genoss, die vielen fröhlichen Menschen, die plauderten, schwammen und die Schwäne oder Möwen fütterten.
Welches ist Dein Lieblingswort in Schweizerdeutsch?
«Schätzli», die Bedeutung und das Wort an sich sind sehr süss.
Lina Dambrauskaite, Sopran, stammt aus Litauen.
Die Achtundzwanzigjährige ist seit der Spielzeit 19/20 beim IOS.
Sag mal Yannick...

Wann und weshalb hast Du dich entschieden, Opernsänger zu werden?
Als ich etwa 25 Jahre alt war und bereits an der Universität studierte. Irgendwie fiel es mir leichter, als ein Instrument zu spielen und es machte mir immer sehr viel Spass aufzutreten.
Wenn ich nicht Opernsänger geworden wäre, wäre ich…
Ich wäre Politikwissenschaftler.
Was war Deine bisher wertvollste Erfahrung auf der Bühne?
Im Chor unter der Leitung von Maestro Christoph Eschenbach die «Zweite Symphonie» von Gustav Mahler zu singen.
… der peinlichste Moment?
Das falsche Stück gelernt zu haben für ein Konzert und es dann während der Kostümprobe von der Seite zu lesen.
… die grösste Herausforderung?
Das Studieren und Auswendiglernen der Rolle des Leporello in zweieinhalb Wochen.
Was wäre Dein grösster Traum?
Nie die Liebe zur Musik zu verlieren.
Hast Du einen Glücksbringer oder ein Ritual, bevor Du auf die Bühne gehst?
Ich mache eine kurze Meditation, um mich zu konzentrieren.
Meine Geheimwaffe, um Heiserkeit zu verhindern:
Einen Tag die Woche frei zu nehmen und an diesem Tag überhaupt nicht zu singen.
Mein Idol:
Giorgio Zancanaro, Fritz Wunderlich und Tito Gobbi
Mit welcher Opernrolle identifizierst Du dich am meisten und warum?
Guglielmo von «Così fan tutte». Er denkt er sei cleverer als er eigentlich ist.
Dieses Lied spricht mir aus dem Herzen:
«Du bist die Ruh» (Schubert)
Welcher ist Dein Lieblingsort in Zürich und wieso?
Der See. Das Wasser ist so klar und einen Sommertag am See zu verbringen ist sehr entspannend.
Welches ist Dein Lieblingswort in Schweizerdeutsch?
«Chuchichäschtli»
Yannick Debus, Bariton, stammt aus Deutschland.
Der Neunundzwanzigjährige ist seit der Spielzeit 2O/21 beim IOS.