Porträt Ballett Zürich

Das Ballett Zürich ist die grösste professionelle Ballettcompagnie der Schweiz. Beheimatet am Opernhaus Zürich, bestreitet das 36 Tänzerinnen und Tänzer umfassende Ensemble nicht nur einen wesentlichen Teil des Opernhaus-Spielplans, sondern wird auch auf internationalen Gastspielen gefeiert.

Seit Beginn der Saison 2023/24 ist die britisch-schweizerische Choreografin Cathy Marston neue Direktorin des Balletts Zürich. Höhepunkt ihrer ersten beiden Spielzeiten als Ballettdirektorin waren die Uraufführungen ihres Balletts «Atonement» nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan und des Balletts «Clara» über die grosse Pianistin und Komponistin Clara Schumann. Ausserdem tanzte das Ballett Zürich neue Stücke von Kim Brandstrup, Bryan Arias, Meryl Tankard und Mthuthuzeli November sowie die legendäre Choreografie «Les Noces» von Bronislawa Nijinska. Auch Werke von Jerome Robbins und Kenneth MacMillan fanden Eingang ins Repertoire. In der Saison 2025/26 präsentiert Cathy Marston ihr neues Ballett «Romeo und Julia» zur Musik von Sergej Prokofjew.

Choreografen wie Wayne McGregor, Marco Goecke, Marcos Morau, Crystal Pite, William Forsythe, Jirí Kylián, Hans van Manen und Mats Ek sind mit ihren Stücken regelmässig im Spielplan präsent.

Hervorgegangen ist das heutige Ensemble aus dem einstigen Ballett des Stadttheaters Zürich. Schon seit den 1920-er Jahren fanden hier Aufführungen mit Tänzerinnen und Tänzern statt. Ein erster Meilenstein war 1935 die Uraufführung des Balletts «Der Teufel im Dorf» von Pia und Pino Mlaka. Eine Compagnie, die Klassiker tanzt und sich mit der Tradition auseinandersetzt, hat sich allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg herausgebildet. 1956 zeichnet Jaroslav Berger für die Zürcher Erstaufführung von «Schwanensee» verantwortlich. Geprägt wurde die Compagnie seit den 1960-er Jahren von ihren Direktoren Nicholas Beriozoff (1964-1971), Patricia Neary (1978-1985), Uwe Scholz (1985-1991), Bernd Bienert (1991-1996) und Heinz Spoerli (1996-2012).

Von 2012 bis 2023 wurde das Ballett Zürich vom deutschen Choreografen Christian Spuck geleitet. Er ergründete neue Wege für das abendfüllende Handlungsballett und widmete sich auch genre-übergreifenden Ausdrucksformen, so z.B. in einer als Koproduktion von Oper und Ballett Zürich realisierten Inszenierung des «Verdi-Requiems». Spucks Ballett «Winterreise» wurde mit dem renommierten «Prix Benois de la Danse» ausgezeichnet. Seine Inszenierung von Helmut Lachenmanns «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» wurde von der Zeitschrift «tanz» 2020 als «Produktion des Jahres» gewürdigt. Gleichzeitig erhielt das Ballett Zürich die Auszeichnung als «Kompanie des Jahres». Ein breites internationales Echo fand 2016 die Rekonstruktion der «Schwanensee»-Originalchoreografie von Petipa/Iwanow aus dem Jahr 1895 durch Alexei Ratmansky.

Bereits 2001 wurde das Junior Ballett gegründet. Vierzehn junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt trainieren hier gemeinsam mit den Mitgliedern des Balletts Zürich, tanzen mit ihnen in ausgewählten Vorstellungen des Repertoires und präsentieren sich regelmässig in eigens für sie zusammengestellten Programmen. Grosse Resonanz fand der 2025 in Zusammenarbeit mit Klimawissenschaftlern der ETH Zürich entstandene dreiteilige Abend «The Butterfly Effect».

Alle zwei Jahre findet seit 2012 die Reihe «Junge Choreografen» statt, in deren Mittelpunkt die Förderung des choreografischen Nachwuchses steht. Sie wird jetzt unter dem neuen Namen «Next Generation» fortgesetzt.

Begleitet werden die Vorstellungen des Balletts Zürich von einem umfassenden Rahmenprogramm mit der Ballettgesprächsreihe «Zurich Talks Dance», Einführungsmatineen vor den Premieren, Werkeinführungen vor den Vorstellungen und einer Vielzahl spezieller Kinder-, Jugend- und Schulprojekte.

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Partnerin Ballett Zürich