Bauen für die Zukunft: Wettbewerbs-Website für die Älteren

Gestalte deinen Ort am Sechseläutenplatz!

Zwischen Opernhaus und Zürichsee entsteht ein neues Gebäude – mit einem Begegnungsraum für alle und einer einladenden Aussichtsterrasse. Bevor die Profis loslegen, bist du gefragt: Wie wird ein Ort zur Wohlfühlzone für ganz unterschiedliche Leute?

Junge Menschen aus dem Kanton Zürich sind herzlich eingeladen mitzudenken, mitzuarbeiten, mitzuträumen. Alle zwischen 10 und 18 Jahren dürfen beim grossen Wettbewerb mitmachen und auch deine Ideen wollen wir unbedingt hören!

Die Arbeiten werden online und in einer grossen Ausstellung öffentlich präsentiert und eine Jury vergibt Preise für besonders überzeugende Arbeiten.

Diese Website bereitet dich mit Informationen und Anregungen auf den Jugendwettbewerb vor. Sie nimmt dich mit auf eine Zeitreise, zu aussergewöhnlichen Kulturbauten rund um die Welt und motiviert dich, dir deine eigenen Gedanken zumachen.

Für jüngere Wettbewerbsteilnehmer:innen existiert eine gedruckte Broschüre. Diese kann hier kostenlos bestellt werden.

Na, worauf wartest du? Los geht’s!


Ein Blick in die Geschichte

Schon seit über 5000 Jahren nutzen Menschen die Stelle, wo sich heute der Sechseläutenplatz befindet. Ob als Wohngebiet in der Steinzeit, als Vergnügungszone um 1900 oder als Kartoffelacker im Zweiten Weltkrieg – der Ort hatte im Laufe der Zeit ganz viele verschiedene Gesichter und ging immer darauf ein, was die Gesellschaft gerade brauchte.

Ein Platz verändert sich

3000 v. Chr.

Erste Menschen lassen sich nieder

Nach der letzten Eiszeit breitet sich Wald aus, der bald die ganze Schweiz bedeckt. In der Jungsteinzeit ändert sich das, denn Menschen legen Siedlungs- und Anbauflächen an Gewässern an. Pfahlbauer lassen sich u. a. am Zürichsee nieder und beginnen Ackerbau zu betreiben. Sie leben am sumpfigen Ufer in Häusern, die auf Holzpfählen stehen. Entdeckt wird ihre Siedlung, als 2010 ein unterirdisches Parkhaus gebaut wird. Eine archäologische Rettungsgrabung fördert wertvolle Funde von internationaler Bedeutung zutage, darunter die zu diesem Zeitpunkt zweitälteste Tür der Welt.

bis 1800

Ausserhalb der Stadtmauer

Im Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit liegt das Gebiet um den Sechseläutenplatz vor den Mauern Zürichs und ausserhalb der Stadttore beginnt das Land. Den heutigen Sechseläutenplatz gibt es noch nicht: Der Ort ist unzugänglich und steht teilweise unter Wasser. Erst mit der letzten Stadtbefestigung, die ab 1642 entsteht, wird Zürichs Wandel von der Fluss- zur Seestadt eingeläutet: Der Stadelhoferplatz wird als Bollwerk in den barocken Befestigungsgürtel miteinbezogen.

1830

Die Stadt öffnet sich

Die Stadtmauern werden abgerissen und vor der alten Stadt entstehen neue Gebiete. Auf dem Gelände zwischen Bellevue («Salzmagazin») und Stadelhoferplatz («Viehmarkt») werden ab ca. 1830 ein neuer Hafen und ein Kornhaus gebaut. Zuvor wurde das Getreide vor dem Fraumünster gelagert und verkauft. Der Seezugang und die freiere Lage ermöglichen nun eine bequemere Zufahrt und im alten Kornhaus entsteht Platz für ein Kaufhaus.

1867

Erster Kulturbau am Platz

Weil das Getreide neu nicht mehr per Schiff, sondern mit der Eisenbahn transportiert wird, steht das Kornhaus ab 1860 leer. 1867 wird ein Konzertsaal eingebaut, die alte Tonhalle. In den 1880er-Jahren verschwindet der Hafen, das Seeufer wird aufgeschüttet und der Utoquai gebaut. Mit dem Bau der Quaianlagen wird Zürich endgültig von der Kleinstadt am Fluss zur Grossstadt am See. Bald darauf wird auf der anderen Seeseite die neue Tonhalle errichtet und das ehemalige Kornhaus 1896 abgerissen. Der Platz vor dem Opernhaus wird freigeräumt und «Tonhallenplatz» genannt.

1891

Das Opernhaus wird gebaut

1834 wird am Hirschengraben in einem ehemaligen Kloster das «Aktientheater» eröffnet, das erste richtige Theater der Stadt. In der Neujahrsnacht von 1890 brennt es vollständig ab und keine zwei Jahre später wird das heutige Opernhaus am Sechseläutenplatz eingeweiht. Dieses Tempo ist aussergewöhnlich und nur möglich, weil das Architekturbüro Fellner und Helmer bereits baufertige Pläne hat für ein Opernhaus, das eigentlich in Krakau hätte gebaut werden sollen. Auch in Zagreb und in Wiesbaden stehen bis heute Theater, die weitgehend baugleich sind mit unserem Opernhaus. Was aber nur bei uns so ist: Das Opernhaus Zürich steht auf 1868 Eichenpfählen im schlammigen Untergrund.

ab 1900

Ein Festplatz für Zürcher:innen

Seit 1902 wird vor dem Opernhaus am Sechseläuten der Böögg verbrannt. Der Platz ist eine Wiese und ab 1900 befindet sich hier Zürichs Partymeile. Immer wieder von neuem werden prunkvolle Paläste und riesige Festhallen aus dem Boden gestampft und locken ganze Menschenscharen an. So wird zum Beispiel das eidgenössische Sängerfest mit 9000 Personen in einer Art zweitem Hauptbahnhof durchgeführt oder das Areal für eine Gartenbauausstellung kurzerhand in ein Mini-Versailles verwandelt. Auch im Winter verbringen die Zürcher:innen ihre Freizeit hier, dann nämlich laufen sie auf dem leeren Platz Schlittschuh. Seit 1919 gastiert auch der Circus Knie auf dem Platz, der ab 1947 «Sechseläutenplatz» heisst.

1940

Ein Acker inmitten der Stadt

Nachdem Anwohner:innen in den 1930er-Jahren gegen den «ständigen, unerträglichen Lärm» protestieren, entsteht vor dem Opernhaus 1939 ein Parkplatz. Die Wiese, die den restlichen Sechseläutenplatz bedeckt, wird während des Zweiten Weltkriegs zum Acker. Im Rahmen der sogenannten «Anbauschlacht», einer staatlich organisierten Aktion mit dem Ziel, die Schweizer Bevölkerung zu ernähren, werden Kartoffeln und Raps angepflanzt.

1961

Opernhaus neu gedacht

Schon Ende der 1950er-Jahre kämpft das Opernhaus mit Platzproblemen. Wie 2026 wird deshalb auch 1959 ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Gewinner ist William Dunkel, der das alte Opernhaus durch einen modernen Neubau mit Seeanschluss ersetzen will. Das Projekt wird aber nicht umgesetzt und das alte Opernhaus unter Denkmalschutz gestellt.

1984

Kompromiss «Fleischkäse»

Als der Zürcher Stadtrat im Mai 1980 60 Millionen Franken in die Renovation des Opernhauses und des Erweiterungsbaus stecken will, aber kein autonomes Jugendzentrum ermöglicht, kommt es zu heftigen Jugendunruhen, den sogenannten «Opernhauskrawallen». Der Kredit fürs Opernhaus wird zwar bewilligt, es müssen aber einigen Kompromisse eingegangen werden. So führt der Einbau des Bernhard Theaters zu erneuten Platzproblemen und Sparmassnahmen führen dazu, dass der Anbau viel plumper aussieht als geplant. Die Zürcher:innen mögen auch die rötliche Färbung des Betons nicht und taufen das Gebäude «Fleischkäse»

2014

Ein neuer Platz entsteht

Vor dem Opernhaus befindet sich auch 2012 noch eine Wiese und ein Parkplatz. Für die Autos soll nun eine Tiefgarage entstehen und der Sechseläutenplatz attraktiver gestaltet werden. Während der Bauarbeiten stossen Archäolog:innen auf Überreste von Pfahlbauten, was zu einer Verzögerung führt. 2014 ist der neue Platz fertig und zieht mit seiner Weite, seinen Sitzgelegenheiten, Bauminseln und Wasserspielen bis heute täglich viele Menschen an. Er ist der grösste, innerstädtische Platz der Schweiz und beherbergt den Zirkus Knie, das Zürcher Filmfestival, oper für alle oder den Weihnachtsmarkt. Allerdings nur an 180 Tagen im Jahr – ansonsten muss er leer bleiben.

  • Betrachte die Bilder auf dem Zeitstrahl und überlege, wie sich das Gebiet des Sechseläutenplatzes verändert hat.
  • Welche Bedeutung hatte der Platz für die Stadt Zürich in verschiedenen Zeiten? Von wem und wozu wurde er benutzt?

  • Wie wird der Platz und seine Umgebung heute gebraucht?

  • Wie soll er in Zukunft genutzt werden? Welche Veränderungen würdest du dir für die Zukunft wünschen?

          

Durch die Jahrtausende hat sich der Sechseläutenplatz immer wieder von neuem den Bedürfnissen der Zürcher:innen angepasst. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sucht das Opernhaus aktuell nach den besten Ideen für die öffentlichen Bereiche des neuen Erweiterungsbaus. 2026 soll in einem internationalen Wettbewerb ein Entwurf gefunden werden, der vielleicht zu einem neuen Zürcher Wahrzeichen wird. In den 2030er-Jahren soll das Gebäude am Sechseläutenplatz gebaut werden. Stell dir vor, wie du 2050 über den Platz schlenderst und vor dem neuen Kulturzentrum stehenbleibst, dessen Entstehung du mitverfolgt, ja vielleicht sogar beeinflusst hast!


Ein Blick in die Welt

Auf der ganzen Welt sind in den letzten Jahrzehnten aufregende neue Kulturbauten entstanden, die weit mehr sind als nur Orte für Musik, Theater oder Literatur. Sie sind zu Wahrzeichen ihrer Städte geworden und sollen allen etwas bringen, z.B. mit öffentlichen Dachterrassen, neuartigen Veranstaltungsangeboten oder einer umwerfenden Architektur. Damit soll auch einem verhängnisvollen Zukunftstrend entgegengewirkt werden: Durch Homeoffice, soziale Medien oder Wohnen alleine vereinsamen immer mehr Menschen. Genau deshalb sind Orte, wo wir zusammenkommen können, heute wichtiger denn je.

Kulturbauten zum Träumen

Oodi

Helsinki, Finnland / Bibliothek / 2018 / ALA Architects (FIN) / € 98 Mio.

Orte, wo man sich aufhalten kann ohne Geld auszugeben, sind zum Beispiel Bibliotheken. Eine, die genau dafür gebaut wurde, steht in Helsinki. Die Bevölkerung wurde gefragt, was sie sich wünscht und nun kann man im Oodi 3D-Drucker, Nähmaschinen, Gaming-Zimmer, Ton- oder Fotostudios mieten, Sprachtreffs, Konzerte, Diskussionsrunden und Lesungen besuchen oder einfach abhängen.

Operahuset Oslo

Oslo, Norwegen / Opernhaus / 2008 / Snøhetta (NOR/USA) / € 548 Mio.

Das neue Opernhaus in Oslo ist zum Teil auf Pfählen gebaut und reicht 16 Meter unter die Wasseroberfläche. Dazu passt sein Äusseres: Es ist einem treibenden Eisberg nachempfunden und besteht aus Marmor und Glas. Seine begehbare Dachlandschaft bietet eine einmalige Aussicht auf die Stadt und das Meer und wird gerne als Treffpunkt genutzt.

Elbphilharmonie

Hamburg, Deutschland / Klassisches Konzerthaus / 2016 / Herzog & de Meuron (CH) / € 866 Mio.

Die Elbphilharmonie ist das Wahrzeichen Hamburgs und der Stolz der ganzen Stadt. Das war nicht immer so: Die geplante Bauzeit wurde um zehn Jahre überschritten und kostete rund zehnmal mehr als geplant. Heute aber hat die «Elphi» längst mehr Geld eingebracht, als sie gekostet hat, und macht Hamburg weltberühmt. Ganze drei Millionen Menschen besuchen die spektakuläre Aussichtsterrasse jedes Jahr!

Guggenheim-Museum Bilbao

Bilbao, Spanien / Kunstmuseum / 1997 fertiggestellt / Frank Gehry (CAN/USA) / € 195 Mio.

Anfang der 90er-Jahen war Bilbao eine heruntergekommene Industriestadt. Doch dann wurde das Guggenheim-Museum gebaut und löste eine Kettenreaktion des Erfolgs aus: Die Touristen kamen, Unternehmen investierten wieder Geld vor Ort und die Stadt blühte auf. Diese Aufwertung durch aussergewöhnliche Bauten nennt man heute «Bilbao-Effekt».

Sendai Mediatheque

Sendai, Japan / Medienzentrum / Toyo Ito (JPN) / 2001 / $ 87 Mio.

Eine Bibliothek, ein Kino, eine Film- und Tonsammlung, ein Café und wechselnde Kunstausstellungen – die Sendai Mediatheque ist unglaublich vielseitig. Sie hat eine offene Struktur und eine Fassade aus Glas. Dadurch wirkt sie einladend und lässt sich flexibel nutzen. Und genutzt wird die Mediatheque fleissig: Man kommt zum Lesen, Arbeiten, Filme schauen oder auf ein Nickerchen vorbei.

Hikma Community Complex

Dandadji, Niger / Kulturkomplex mit Moschee / Mariam Issoufou (NER) und Yasaman Esmaili (IRN) / 2018 / $ 0.5 Mio.

Auf dem afrikanischen Kontinent wird oft mit Naturmaterialien gebaut und mit cleveren architektonischen Tricks, um die Räume kühlzuhalten. Auch der Hikma-Komplex ist ein Beispiel dafür. Eine zerfallene Moschee wurde in eine Bibliothek und ein Gemeindezentrum umfunktioniert, das sich u. a. für Frauenförderung einsetzt. Daneben entstand aus Erdblöcken eine neue Moschee.

Generationenhaus Bern

Bern, Schweiz / Ort der Begegnung / Joseph Abeille (FRA) / 1741-2014 / CHF 49 Mio. (nur Umbau)

Wer ein erfolgreiches Beispiel für einen öffentlichen Ort besuchen will, muss nicht weit reisen. Direkt am Bahnhof Bern, im barocken «Burgerspital», befindet sich seit gut zehn Jahren das Generationenhaus. Ohne Konsumzwang und mit Angeboten von der Kita bis zum Altersheim ist es zum beliebten Treffpunkt geworden und stärkt den Zusammenhalt der Stadt.

  • Findest du diese Gebäude schön? Was gefällt dir besonders gut, was eher nicht? Begründe deine Antworten.
  • Stell dir vor, du bist Besucher:in: In welchen Gebäuden würdest du dich wohlfühlen? Was würde dir fehlen? Warum?

  • Welches Gebäude würdest du besuchen, wenn du dich mit Freund:innen treffen möchtest? Wo hättest du Lust, alleine hinzugehen? Und wo würdest du hingehen, wenn du dich einsam fühlst?

  • Was bedeuten deine Überlegungen für Zürich? Was müsste man übernehmen? Was eher nicht?


Ein Abstecher in die Soziologie

Vielleicht hast du es bemerkt – das Berner Generationenhaus fällt bei den Kulturbauten oben ein bisschen aus dem Rahmen. Es ist nämlich kein besonders aufregendes Kulturgebäude, sondern in erster Linie ein tolles Beispiel für einen Ort, wo Gemeinschaft zusammenkommt, ein sogenannter «Dritter Ort».

Der Dritte Ort

Der «Dritte Ort» wurde 1989 vom US–amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg benannt. Gemeint ist damit ein Ort, der neben dem Ersten Ort (Zuhause) und dem Zweiten Ort (Arbeit) für Ausgleich sorgt. An Dritten Orten verbringen wir unsere Freizeit, treffen unsere Freund:innen und lernen vielleicht sogar neue Menschen kennen. Und genau so ein Ort soll am Sechseläutenplatz entstehen.

Viele Dritte Orte sind kostenpflichtig, Stammkneipen zum Beispiel, Cafés, Kulturinstitutionen oder Schwimmbäder. Es gibt aber auch Dritte Orte, wo man kein Geld ausgeben muss: Bibliotheken, öffentliche Plätze oder bestimmte Museen. Es gibt temporäre Dritte Orte, wie Festivals, Dritte Orte für gewisse Lebensabschnitte (Bahnhofshallen, Shoppingcenter oder Jugendtreffs für Jugendliche, Spielplätze für junge Eltern, das «Lieblingsbänkli» der Grossmutter) und Dritte Orte, wo man Gleichgesinnte trifft (Vereine, Clubs oder religiöse Institutionen).

ERFAHRE MEHR ÜBER DAS KONZEPT DES DRITTEN ORTS (SCHWEIZER ILLUSTRIERTE)

SCHAU DIR DIE DOKU «TREFFPUNKT STADT» AN (ZDF)

  • Was fallen dir für Dritte Orte in deiner Umgebung ein? Welche Dritten Orte nutzt du in deiner Freizeit? 
  • Untersuche die «Kulturbauten zum Träumen» noch einmal. Sind das gute Beispiele für Dritte Orte? Begründe deine Antworten.
  • Schaue dir das Beispiel der Elbphilharmonie etwas genauer an und recherchiere im Internet. Was könnte die Elbphilharmonie tun, um ihren Dritt-Ort-Charakter noch zu verstärken? Was überzeugt dich so, wie es ist?

Beispielsammlung Dritte Orte

Museen

Viele Städte locken bereits mit freiem Eintritt in die Museen. Die einen ab und zu, andere, wie zum Beispiel London, immer und überall. Auch in Zürich gibt es viele Museen, die gratis zugänglich sind, zum Beispiel das Naturhistorische Museum, das Migros Museum für Gegenwartskunst oder die Sammlung des Kunsthaus Zürichs jeweils mittwochs.

Gemein­schafts­zentren

In den 17 Zürcher Gemeinschaftszentren steht eine Vielzahl an teilweise kostenlosen Werk-, Lern- und Begegnungsmöglichkeiten zur Vefügung. Und wer eigene Ideen verwirklichen will, kann Räume, Werkstätten, Materialien nutzen und Fachleute zu Rate ziehen.

Gärten

Gemeinschaftsgärten gibt es vielerorts und sind schöne Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen. Ein sehr erfolgreiches Beispiel ist das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin, wo man im Rahmen von offenen Gartenarbeitstagen spontan mitanpacken, verschiedene Workshops, Ausstellungen oder Spaziergänge besuchen und sogar sein Fahrrad reparieren kann.

Bühnen

Es gibt Orte, wo bei freiem Eintritt Konzerte stattfinden, wie zum Beispiel der Raum 236 oder das Mehrspur in Zürich. Im Mehrspur kann man bei Jam Sessions sogar regelmässig selbst die Bühne stürmen. Solche kostenlosen Veranstaltungen und Offenen Bühnen gibt es natürlich auch im Tanz oder im Theater (z.B. im Schiffbau).

Bibliotheken

Dass Bibliotheken geeignete Dritte Orte sind, haben wir schon mehrfach erwähnt. Besonders herauszuheben sind an dieser Stelle die nordeuropäischen Beispiele, die Bibliothek Deichman in Oslo, DOKK1 in Aarhus oder eben das Oodi in Helsinki. Aber auch in Zürcher Bibliotheken lässt es sich wunderbar verweilen. 

Cafés

Sie sind selten, aber es gibt sie, die Gastronomiebetriebe ohne Konsumzwang. Die Markthalle in Basel, das Third Place Café in Brugg oder der Freiruum in Zug zum Beispiel. Auch in ausgewählten Migros-Restaurants kann man sich aufhalten, ohne etwas zu konsumieren, und an einigen Standorten gibt es sogar sogenannte «Plaudertische».

Orte der Begegnung

Das Berner Generationenhaus haben wir ja bereits vorgestellt. Ein anderes beliebtes Beispiel für einen Begegnungsort ist das Foyer Public des Theater Basels: Hier können alle, die wollen, zusammensitzen, spielen, lesen, chillen, tanzen, arbeiten oder einfach da sein. In Zürich war es das KOSMOS, das 2022 leider Konkurs ging.

Museen

Viele Städte locken bereits mit freiem Eintritt in die Museen. Die einen ab und zu, andere, wie zum Beispiel London, immer und überall. Auch in Zürich gibt es viele Museen, die gratis zugänglich sind, zum Beispiel das Naturhistorische Museum, das Migros Museum für Gegenwartskunst oder die Sammlung des Kunsthaus Zürichs jeweils mittwochs.

Gemein­schafts­zentren

In den 17 Zürcher Gemeinschaftszentren steht eine Vielzahl an teilweise kostenlosen Werk-, Lern- und Begegnungsmöglichkeiten zur Vefügung. Und wer eigene Ideen verwirklichen will, kann Räume, Werkstätten, Materialien nutzen und Fachleute zu Rate ziehen.

Gärten

Gemeinschaftsgärten gibt es vielerorts und sind schöne Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen. Ein sehr erfolgreiches Beispiel ist das Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin, wo man im Rahmen von offenen Gartenarbeitstagen spontan mitanpacken, verschiedene Workshops, Ausstellungen oder Spaziergänge besuchen und sogar sein Fahrrad reparieren kann.

Bühnen

Es gibt Orte, wo bei freiem Eintritt Konzerte stattfinden, wie zum Beispiel der Raum 236 oder das Mehrspur in Zürich. Im Mehrspur kann man bei Jam Sessions sogar regelmässig selbst die Bühne stürmen. Solche kostenlosen Veranstaltungen und Offenen Bühnen gibt es natürlich auch im Tanz oder im Theater (z.B. im Schiffbau).

Bibliotheken

Dass Bibliotheken geeignete Dritte Orte sind, haben wir schon mehrfach erwähnt. Besonders herauszuheben sind an dieser Stelle die nordeuropäischen Beispiele, die Bibliothek Deichman in Oslo, DOKK1 in Aarhus oder eben das Oodi in Helsinki. Aber auch in Zürcher Bibliotheken lässt es sich wunderbar verweilen. 

Cafés

Sie sind selten, aber es gibt sie, die Gastronomiebetriebe ohne Konsumzwang. Die Markthalle in Basel, das Third Place Café in Brugg oder der Freiruum in Zug zum Beispiel. Auch in ausgewählten Migros-Restaurants kann man sich aufhalten, ohne etwas zu konsumieren, und an einigen Standorten gibt es sogar sogenannte «Plaudertische».

Orte der Begegnung

Das Berner Generationenhaus haben wir ja bereits vorgestellt. Ein anderes beliebtes Beispiel für einen Begegnungsort ist das Foyer Public des Theater Basels: Hier können alle, die wollen, zusammensitzen, spielen, lesen, chillen, tanzen, arbeiten oder einfach da sein. In Zürich war es das KOSMOS, das 2022 leider Konkurs ging.

Ein neues Kulturzentrum entsteht

Unsere Vision für einen neuen Dritten Ort in Zürich. Das Video dazu gibt es hier.


Und jetzt du!

Um mitzumachen, entscheidest du dich bei der Anmeldung für ein Themenfeld (Innenraumgestaltung /öffentlicher Begegnungsraum,Terrasse / Aussenraum oder Transformation alt-neu).

Stell dir vor, du gestaltest deinen Ort am Sechseläutenplatz: Was wäre deine Wunschvorstellung? Was brauchst du an einem Ort, damit du dich wohlfühlst oder damit du gerne dorthin gehst? Träumen erlaubt!

Reality Check: Versetze dich in andere Leute hinein und überlege dir, was sie für Bedürfnisse haben könnten.

Baue, plane, zeichne oder beschreibe auf Papier oder am Computer deinen Wunschort am Sechseläutenplatz. Wir wollen deine ganz eigenen Ideen und Vorstellungen hören!


Mögliche Fragestellungen

Vielleicht hast du Lust, dich mit einer der folgenden Fragen zu beschäftigen?


Innenraumgestaltung/ öffentlicher Begegnungsraum:
Wie könnte dieser Ort aussehen? Wie klingen oder riechen?
Welche Angebote muss es in einem solchen Raum geben, damit er von ganz unterschiedlichen Menschen genutzt wird?
Wie kann die Raumgestaltung helfen, dass Leute hier miteinander ins Gespräch kommen?
Wie entsteht Gemütlichkeit? Wie ein «Vibe»?
Der Begegnungsort soll auch ein Kulturraum sein. Was wünschst du dir da?
Wie bringt man Leute, die noch nie hier waren, dazu das Gebäude zu betreten? Was macht ein Gebäude einladend?
Wie gestaltet man den Übergang vom Neubau in den Altbau, ohne dass hier eine Hemmschwelle entsteht?


Terrasse/ Aussenraum:
Wie sieht deine Traum-Aussichtsterrasse aus?
Was möchtest du auf dieser Aussichtsterrasse machen? Was denkst du, möchten andere Menschen dort machen?
Wie sorgt man für genug Schatten?
Was für Sitzgelegenheiten bringen Menschen dazu, zu verweilen?
Wie kann sich die Terrasse im Lauf der Jahreszeiten verändern?
Wie würdest du den Platz vor dem Kulturzentrum gestalten?


Transformation alt-neu/ Denkmalpflege/ Architektur:
Wie könnte das neue Gebäude aussehen, damit es das alte Opernhaus ideal ergänzt?
Auf was muss man achten, wenn man die beiden Gebäude miteinander verbindet, sodass man auf verschiedenen Ebenen vom neuen ins alte gehen kann?
Wie sieht ein Gebäude aus, das sich gut in das Stadtbild einfügt, aber trotzdem so einzigartig ist, dass alle im Kanton Zürich und darüber hinaus davon sprechen?

Übrigens: Niemand erwartet von dir, dass du alleine an alles denkst. Auch bei einem richtigen Architekturwettbewerb arbeiten viele verschiedene Leute zusammen. Manche kennen sich mit Plänen aus, andere zum Beispiel mit Modellbau, Innenausstattung, Nachhaltigkeit oder damit, wie Menschen gut zusammenleben. Picke dir Punkte heraus und lass deiner Fantasie freien Lauf.


Mehr zum Bauprojekt

Das alte Opernhaus muss komplett saniert werden. Neue Technik, neue Belüftung, neue Stühle, endlich barrierefreie Zugänge und so weiter. Die letzte Sanierung ist bald 50 Jahre her! Während den Bauarbeiten wird das Opernhaus für ca. vier Jahre geschlossen und die Opern- und Ballettvorstellungen finden an einem anderen Ort in Zürich statt.

Das rosafarbene Gebäude zwischen dem Opernhaus und dem Zürichsee, wegen seiner Farbe oft «Fleischkäse» genannt, kann leider nicht einfach so saniert werden. In dem Gebäude befinden sich Probebühnen, Ballettsäle, Chorsaal, Werkstätten, Garderoben, Kulissenlager, Kostümfundus und Büros des Opernhauses und sogar das Bernhard Theater. Dafür ist viel zu wenig Platz und moderne, sichere Arbeitsbedingungen sind nicht möglich. Eine Aufstockung oder Erweiterung des Gebäudes geht leider nicht und deshalb muss es abgerissen werden. An seiner Stelle entsteht ein neuer Bau und das ist eine grossartige Chance! Das neue Gebäude soll nicht nur den Opernhausmitarbeitenden, sondern auch dir und allen anderen Menschen aus Stadt und Kanton etwas bringen. 

Hier ein optimaler Zeitplan für das Projekt:

___Herbst 2025: Start Architekturwettbewerb für Jugendliche
___22. Februar 2026: Einsendeschluss Projekte
___12. April 2026: Preisverleihung auf der Studiobühne im Opernhaus
___Anfang 2026: Start internationaler Architekturwettbewerb
___Anfang 2027: Entscheid Siegerprojekt
___Anschliessend genaue Ausarbeitung des Bauprojektes, verschiedene Genehmigungsverfahren, Beschluss des Regierungsrates des Kantons Zürich über den Finanzierungskredit und vielleicht eine Volksabstimmung
___2032: Beginn der Baumassnahmen
___2035: Eröffnung des neuen Kulturzentrums

Bei so grossen Bauvorhaben kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen Ereignissen. Dadurch könnte sich dieser Zeitplan auch noch verzögern.

Impressum

Projektteam Sabine Turner, Rebekka Bräm, Corinne Amsler
Konzept und Text Rebekka Bräm
Inhaltliche Mitarbeit und Didaktik Urs Bräm
Illustrationen Maria Grejc
Grafik Tanja Krebs