Agrippina
Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Libretto von Kardinal Vincenzo Grimani
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Die Einführungsmatinee findet am 16 Feb 2025 statt.
Official Timepiece Opernhaus Zürich
Termine & Tickets
März 2025
02
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel, Premiere
Preise G: CHF 335 / 265 / 235 / 103 / 43 / 34
Premieren-Abo A
05
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Premieren-Abo B
07
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Freitag-Abo A
09
Mär19.30
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Sonntag-Abo C, Barock-Abo
11
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Belcanto-Grosse Stimmen Abo
14
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Freitag-Abo B
18
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Dienstag-Abo B
27
Mär19.00
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Preise F: CHF 285 / 231 / 199 / 103 / 43 / 34
Donnerstag-Abo B
Gut zu wissen
Agrippina
Kurzgefasst
Agrippina
«Vor dem Willen zur Macht beugt sich das Recht», schärft Agrippina ihrem Sohn Nerone ein. Sie will ihn auf dem Thron sehen, nachdem sie vom angeblichen Tod ihres Mannes, Kaiser Claudio, erfahren hat. Und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Doch Claudio lebt und hat seinem Retter Ottone die Kaiserkrone versprochen. Die Karten werden neu gemischt, und ein Netz aus perfiden Beziehungen und trügerischem Wohlwollen spannt sich auf. Dabei wird Poppea, von Nerone, Claudio und Ottone gleichermassen begehrt, zur gefährlichen Gegenspielerin Agrippinas.
Der Opernplot ist reine Fiktion, aber die Charaktere sind historisch verbürgt. Das Libretto wird Vincenzo Grimani zugeschrieben, der sich als Vizekönig von Neapel und Botschafter am Vatikan mit den politischen Ränken und Skandalen seiner Zeit gut auskannte. Seiner Familie gehörte das venezianische Theater, an dem Agrippina 1709 zur Eröffnung des Karnevals herauskam. Der 24-jährige Händel feierte mit Agrippina seinen ersten durchschlagenden Erfolg. Das venezianische Publikum hatte seinen Spass an der Politparabel, denn es erkannte sehr wohl die aktuellen Bezüge. Der unheilvolle Cocktail aus Sex, Crime and Politics bei den Mächtigen dieser Welt ist allerdings zeitlos, ebenso wie die von Händel psychologisch ungeheuer vielschichtig gezeichneten Figuren.
Die Neuproduktion am Opernhaus Zürich vereint ein Händel-Ensemble der Extraklasse. Als Agrippina ist die italienische Mezzosopranistin Anna Bonitatibus erneut am Opernhaus Zürich zu erleben. In der Rolle der Poppea darf man sich auf Lea Desandre freuen, die das Zürcher Publikum zuletzt als Cherubino verzauberte. Mit Jakub Józef Orliński (Ottone) und Christophe Dumaux (Nerone) sind zwei der aktuell begehrtesten Countertenöre zu erleben, Nahuel Di Pierro ist als Claudio ein weiterer prominenter Gast. Der britische Barockspezialist Harry Bicket leitet zum ersten Mal unser Orchestra La Scintilla. Die Inszenierung von Händels beissender Satire liegt in den Händen von Jetske Mijnssen, die in Zürich zuletzt mit Rameaus Platée und Poulencs Dialogues des Carmélites Erfolge feiern konnte.
Biografien
Harry Bicket, Musikalische Leitung
Harry Bicket
Der in Liverpool geborene Harry Bicket studierte am Royal College of Music und an der Universität Oxford, wo er Orgelstipendiat an der Christ Church war. Er ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music und wurde 2022 im Rahmen der Queen's Birthday Honours mit einem «Officer of the Order of the British Empire» (OBE) ausgezeichnet. Seit 2007 ist er Künstlerischer Leiter des Ensembles The English Concert, mit dem er jüngst das Projekt «Handel for All» startete. Seine Diskografie wurde bereits für einen Grammy Award sowie für den Gramophone Classical Music Award nominiert. Ab 2013 war er Chefdirigent an der Santa Fe Opera und wurde 2018 zum Musikdirektor ernannt. Er dirigierte dort u.a. L’Orfeo, Pélleas et Mélisande, Carmen, Fidelio, Roméo et Juliette, Alcina und Candide. 2024 kehrt er mit Don Giovanni dorthin zurück. Er ist regelmässiger Gast an der Metropolitan Opera, wo er in den letzten Jahren u.a. Rodelinda, Le nozze di Figaro, Giulio Cesare, Agrippina und Così fan tutte dirigierte. Weitere Arbeiten führten ihn u.a. zur Lyric Opera of Chicago (Carmen, Rinaldo), Canadian Opera Company (Maometto II, Hercules), Houston Grand Opera (Le nozze di Figaro, Rusalka) sowie zum Chicago Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic oder zum Boston Symphony Orchestra. In Europa debütierte er kürzlich an der Pariser Oper mit Ariodante und dirigierte u.a. an der Bayerischen Staatsoper München, dem Glyndebourne Festival, der English National Opera, dem Royal Opera House sowie zahlreiche renommierte Orchester. Am Liceu in Barcelona wurde er für das Dirigat von Giulio Cesare mit dem Preis des Opera Critic als «Bester Dirigent» ausgezeichnet.
Jetske Mijnssen, Inszenierung
Jetske Mijnssen
Jetske Mijnssen studierte Niederländische Literatur an der Universität Amsterdam und Regie an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. Es folgten Engagements als Regieassistentin an der Nederlandse Opera in Amsterdam, am Grand Théâtre de Genève sowie an der Vlaamse Opera in Antwerpen. Ab 2001 entstanden eigene Regiearbeiten, darunter La traviata am Konzert Theater Bern, Die Entführung aus dem Serail am Aalto-Theater Essen, Madama Butterfly am Theater Basel, Jules Massenets Werther am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (2014 nominiert für den Theaterpreis DER FAUST), Die Dreigroschenoper und Il barbiere di Siviglia an der Opera Zuid in Maastricht, Almira an der Staatsoper Hamburg und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sowie L’Enfant et les sortilèges, Don Pasquale, Pinocchio und Benjamin Brittens Der kleine Schornsteinfeger an der Komischen Oper Berlin. Mit Humperdincks Königskinder gab sie 2014 ihr Debüt an der Semperoper Dresden. Ihre Inszenierung von Luigi Rossis Orfeo an der Opéra national de Lorraine in Nancy wurde mit dem Grand Prix du Syndicat de la Critique 2016 ausgezeichnet, und Il barbiere di Siviglia in Oslo wurde 2022 für den norwegischen Heddaprisen nominiert. Ihre jüngsten Arbeiten waren Haydns Orlando paladino, Idomeneo, Hippolyte et Aricie und Dialogues des Carmélites für das Opernhaus Zürich, Giovanni Legrenzis La divisione del mondo, eine Koproduktion der Opéra National de Rhin, der Opéra National de Lorraine und der Opéra Royal de Versailles, Anna Bolena und Maria Stuarda in Amsterdam, Zemlinskys Kleider machen Leute an der Staatsoper Prag sowie La clemenza di Tito in Kopenhagen.
Ben Baur, Bühnenbild
Ben Baur
Ben Baur stammt aus dem südhessischen Reinheim und studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Seine Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildner sind an wichtigen Theatern und Opernhäusern Europas zu sehen: u.a. am Maxim Gorki Theater und Deutschen Theater in Berlin, am Volkstheater München, am Staatstheater Karlsruhe und Staatstheater Saarbrücken, an den Schauspielhäusern in Bochum, Zürich und Frankfurt, am Aalto-Musiktheater Essen, an der Staatsoper Stuttgart, am Opernhaus Zürich, an der Welsh National Opera Cardiff, an der Opéra national de Lorraine in Nancy und der Opéra royal du Château de Versailles, an der Niederländischen Oper Amsterdam, der Staatsoper Hamburg, am Royal Opera House Covent Garden und am Burgtheater Wien. Mit Jetske Mijnssen und Jan Philipp Gloger verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. Ben Baur gab 2014 sein Regiedebüt am Staatstheater Saarbrücken mit Lucia di Lammermoor, wo er anschliessend La traviata und Katja Kabanova inszenierte. Zu seinen Arbeiten als Regisseur gehören u.a. Hugo von Hofmannsthals Elektra am Deutschen Theater Göttingen, Roméo et Juliette und Il trovatore an der Oper Graz, Don Giovanni und Dialogues des Carmélites am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Il pirata und Faust am Theater St. Gallen, La bohème und Alcina am Staatstheater Braunschweig, sowie August Ennas Kleopatra an der Danish National Opera.
Hannah Clark, Kostüme
Hannah Clark
Hannah Clark ist Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie wurde an der Nottingham Trent University und der Londoner Central School of Speech and Drama in Theaterdesign ausgebildet. Im Jahr 2005 gewann sie den Linbury Biennial Prize für Bühnenbild. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören die Kostüme von Platée und Ariadne auf Naxos (Opernhaus Zürich), Semele (Glyndebourne Opera), Mitridate, re di ponto (Garsington Opera), Il trittico (Scottish Opera), In the Realms of Sorrow (London Handel Festival), Berenice (Royal Opera House, Linbury), Stiffelio (Opéra national du Rhin), Future Cargo und Deadclub (Requardt & Rosenberg), die Kostüme für Henry VI Rebellion und The Wars of the Roses (Royal Shakespeare Company), Alcina (Opera North), Così fan tutte (Northern Ireland Opera), Idomeneo (Garsington Opera), L’incoronazione di Poppea (Opera Theatre of St Louis), 4.48 Psychosis (Royal Opera House, Lyric Hammersmith /Prototype Festival New York). Zuvor entstanden Arbeiten für die Royal Shakespeare Company (Taming of the Shrew und Queen Anne), für die Opera North (Silent night, Un ballo in maschera, Suor Angelica, L’incoronazione di Poppea, L’Enfant et les sortilèges, Trouble in Tahiti und Osud), für Requardt & Rosenberg (Motor Show sowie The roof), für Requardt & Company (Mothers, Episode, Pequeñas Delicias, Roadkill Café und Jammy Dodgers) sowie für Shakespeare’s Globe Theatre (Eyam, Thomas Tallis, The Knight of the Pestle, The Oresteia, Othello, The Taming of the Shrew, Romeo und Julia, The God of Soho, As you like it und A Midsummer Night’s Dream).
Bernd Purkrabek, Lichtgestaltung
Bernd Purkrabek
Bernd Purkrabek studierte zunächst Bildnerische Gestaltung / Fotografie in Graz und später Lichtgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater in München. Während dieser Zeit war er als Beleuchter tätig und assistierte bei Reinhard Traub und Asa Frankenberg an verschiedenen Theaterhäusern. Eigene Arbeiten führten ihn u.a. an die Wiener Staatsoper, zu den Bregenzer Festspielen, ans Royal Opera House Covent Garden, an die Staatsoper Hamburg, die Staatsoper Stuttgart und die Semperoper Dresden. Dabei arbeitete er mit Regisseur:innen wie Jetske Mijnssen, Florentine Klepper, Stefan Herheim und Johannes Erath. Mit Claus Guth entstanden u.a. das Schubert-Projekt Lazarus, Saul und Orlando am Theater an der Wien sowie Jephtha in Amsterdam. Regelmässig arbeitet er zudem mit Christof Loy, mit dem u.a. Jenůfa und Falstaff an der Deutschen Oper Berlin, Les Vêpres Siciliennes am Het Musiektheater Amsterdam, Der Prinz von Homburg und Peter Grimes am Theater an der Wien, La fanciulla del West an der Königlichen Oper Stockholm, Macbeth am Grand Théâtre de Genève und Rusalka am Teatro Real de Madrid entstanden. Für Così fan tutte am Royal Opera House London wurde er 2017 für den Knight of Illumination Award nominiert.
Kathrin Brunner, Dramaturgie
Kathrin Brunner
Kathrin Brunner wurde in Zürich geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt sowie an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik, Musikwissenschaft und Französisch. Nach diversen Regiehospitanzen (u.a. Die Dreigroschenoper am Luzerner Theater; Regie: Vera Nemirova) und Dramaturgiehospitanzen ist sie seit 2008 Dramaturgin am Opernhaus Zürich. Hier arbeitete sie u.a. mit Regisseur:innen wie Achim Freyer (Moses und Aron), Harry Kupfer (Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser), Stephan Müller, Guy Joosten, Damiano Michieletto, Christof Loy (La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi, Don Pasquale, La rondine), Willy Decker (Il ritorno d'Ulisse in patria, The Turn of the Screw), Andreas Homoki (Wozzeck, Das Land des Lächelns, La forza del destino), Christoph Marthaler (Il viaggio a Reims, Orphée et Euridice), Barrie Kosky (Die Gezeichneten, Boris Godunow), Nadja Loschky, Nina Russi, Jan Essinger und Jetske Mijnssen (Idomeneo, Hippolyte et Aricie, Platée). Bei den Salzburger Festspielen 2012 erarbeitete sie La bohème mit Damiano Michieletto. Während der Corona-Pandemie war sie Co-Gründerin der Konzertreihe Altchemie live in der Alten Chemie Uetikon (https://www.altchemie.live).
Nahuel Di Pierro, Claudio
Nahuel Di Pierro
Nahuel Di Pierro stammt aus Buenos Aires. Er studierte Gesang am Instituto Superior de Arte des Teatro Colón und war dort als Masetto (Don Giovanni), Haly (L’italiana in Algeri), Figaro (Le nozze di Figaro), Colline (La bohème) und Guglielmo (Così fan tutte) zu erleben. Nach Engagements im Pariser Opernstudio und beim Young Singers Project der Salzburger Festspiele gastierte er u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Nederlandse Opera in Amsterdam, in Santiago de Chile und Buenos Aires, am Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra National de Bordeaux, bei den Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Beaune und sowie regelmässig an der Pariser Oper. Er interpretierte u.a. Leporello (Don Giovanni) in Salzburg, Aix-en-Provence und Tel Aviv, Colline und Masetto am Royal Opera House, Osmin am Théâtre des Champs-Élysées, Guglielmo beim Edinburgh International Festival sowie Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi) am Grand Théâtre de Genève und am Festspielhaus Baden-Baden. 2022/23 hat er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro) an der Houston Grand Opera sowie Seneca (L’incoronazione di Poppea) am Gran Teatre del Liceu Barcelona gesungen. Im Konzertbereich trat er bereits mit dem Ensemble Matheus, Le Cercle de l’Harmonie und Le Concert d’Astrée auf und war mit dem Orchestre National de Paris unter Kurt Masur, James Conlon und Daniele Gatti und mit dem Orchestre de Paris unter Louis Langrée, Jérémie Rohrer und Bertrand de Billy zu erleben. Am Opernhaus Zürich war er als Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Créon (Médée), Seneca (L’incoronazione di Poppea) sowie in Il viaggio a Reims, King Arthur, Le Comte Ory und Semele zu hören.
Anna Bonitatibus, Agrippina
Anna Bonitatibus
Anna Bonitatibus, geboren in Süditalien, debütierte 1999 an der Scala in Mailand als Donna Elvira (Don Giovanni) und sang darauf am Teatro di San Carlo in Neapel Adalgisa (Norma). Seitdem gastierte sie u.a. am Royal Opera House in London, dem La Monnaie in Brüssel, der Wiener Staatsoper, dem Teatro Real de Madrid, der Bayerischen Staatsoper sowie bei den Festspielen in Baden-Baden, Salzburg und den Händel-Festspielen in Karlsruhe. Vor allem ihre Interpretationen der wichtigsten und bekanntesten Opern von Mozart und Rossini haben ihr Einladungen an die bedeutendsten Theater Europas und in die wichtigsten Konzertsäle der Welt eingebracht. So sang sie Angelina in La Cenerentola an der Bayerischen Staatsoper München, am Teatro dell‘ Opera in Rom, am Opernhaus Zürich und an der Opéra de Lyon, Cherubino in Le nozze di Figaro am Royal Opera House in London, am Pariser Théâtre des Champs-Elysées, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie am Teatro Regio Turin und Agrippina an der Staatsoper Hamburg. Im Zuge ihrer regen Tätigkeit auf Opernbühnen und im Konzertsaal hat Anna Bonitatibus unter der Leitung zahlreicher berühmter Dirigenten gesungen. So arbeitete sie u.a. mit Sir Charles Mackerras, Riccardo Muti, Sir Antonio Pappano, René Jacobs, William Christie, Ivor Bolton, Myung Whun Chung, Alan Curtis, Ottavio Dantone und Marc Minkowski zusammen. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen und 2015 wurde die CD Semiramide – La Signora regale mit einem International Opera Award ausgezeichnet. 2016 war sie zudem für den International Opera Award als beste Sängerin nominiert.
Christophe Dumaux, Nerone
Christophe Dumaux
Christophe Dumaux, Countertenor, begann seine Gesangsausbildung in Meisterklassen von Noëlle Barker und James Bowman. Sein Studium absolvierte er am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris. 2002 debütierte er mit 22 Jahren als Eustazio in Georg Friedrich Händels Rinaldo beim Festival de Radio France in Montpellier in Koproduktion mit dem Innsbruck Festival und der Berliner Staatsoper. Seither war er u.a. an der Metropolitan Opera New York, beim Glyndebourne Festival, an der Pariser Oper und dem Theater an der Wien zu erleben. Zu seinem Repertoire gehören die Titelpartien in Händels Tamerlano und Cavallis Eliogabalo, Ottone in Monteverdis L’incoronazione di Poppea und weitere Händelpartien. 2010 debütierte er in Glyndebourne (Rinaldo), 2012 in einer Neuproduktion von Giulio Cesare bei den Salzburger Festspielen sowie in Christoph Marthalers Sale am Opernhaus Zürich. 2013 interpretierte er die Rolle des Tolomeo (Giulio Cesare) erneut in New York und Paris, kehrte als L’humana fragilità / Anfinomo (Il ritorno d’Ulisse in patria) nach Zürich zurück und sang in Peter Sellars Inszenierung von Purcells The Indian Queen (Dirigent: Teodor Currentzis) in Madrid und Perm. 2014 debütierte er in seiner ersten Mozart-Rolle (Farnace in Mitridate) am Drottningholm Festival in Stockholm. Zuletzt sang er u.a. Polinesso in Händels Ariodante, welche an der Wiener Staatsoper Premiere hatte und anschliessend auf Europatournee ging, sowie Alessandro in Händels Tolomeo unter Giovanni Antonini.
Lea Desandre, Poppea
Lea Desandre
Lea Desandre, Mezzosopranistin, studierte in Venedig und nahm 2015 an William Christies Le Jardin des Voix teil. 2017 wurde sie zur «Vocal Discovery» und 2021 zur «Lyrical Artist of the Year» an den Victoires de la Musique Awards ernannt. 2017 gab sie ihr Debüt in der Titelrolle von Alcione an der Opéra Comique. 2018 debütierte sie an den Salzburger Festspielen als Amore/Valletto (L’incoronazione di Poppea). Dort sang sie ausserdem Vénus (Orphée aux Enfers), Despina (Così fan tutte), Abel (La morte d’Abel) sowie Annio (La clemenza di Tito). An der Pariser Opéra Comique war sie in der One-Woman-Show Et in Arcadia ego mit Musik von Rameau zu erleben. Ausserdem gab sie 2021 ihr Rollendebüt als Cherubino (Le nozze di Figaro) in Aix-en-Provence. Zu ihrem Repertoire gehören zudem Rosina (Il barbiere di Siviglia), Idamante (Idomeneo), Messaggera (L’Orfeo) und Amour (Orphée). Konzerte und Liederabende führten sie u.a. in die Wigmore Hall und die Carnegie Hall, den Wiener Musikverein, das Théâtre Champs-Élysées, die Philharmonie de Paris, die Opéra National de Bordeaux, das Sydney Opera House, die Tschaikowsky Konzerthalle in Moskau und die Shanghai Symphony Hall. Sie hat mit renommierten Dirigent:innen zusammengearbeitet wie Gustavo Dudamel, Sir John Eliot Gardiner, Myung-Whun Chung, Jordi Savall, Emmanuelle Haïm und mit Regisseur:innen wie Barrie Kosky, Christof Loy, Lotte de Beer und Jossi Wieler. Ihre Diskografie umfasst u.a. ihr erstes Soloalbum Amazone, welches mit einem Gramophone «Editor’s Choice Award» ausgezeichnet wurde.
Jakub Józef Orliński, Ottone
Jakub Józef Orliński
Jakub Józef Orliński, Countertenor, hat an der Fryderyk Chopin University of Music in Warschau seinen Master absolviert. Gleichzeitig war er 2012 Mitglied des Young Artists Programm an der Nationaloper Teatr Wielki in Warschau. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Zweite Hexe in Dido and Aeneas und als Ariel in The Tempest am Collegium Nobilium Theatre in Warschau. Ab 2015 studierte er an der Juilliard School in New York und gewann den 1. Preis beim Marcella Sembrich International Voice Competition in New York. 2016 gewann er den 1. Preis am Oratorio Society of New York und wurde Finalist bei den Metropolitan Opera Council Auditions. 2017 gab er als Orimeno (Cavallis Erismena) sein Debüt beim Festival d’Aix-en-Provence und verkörperte diese Rolle 2019 erneut am Théâtre de Luxembourg. An der Oper Frankfurt war er 2017 in der Titelrolle von Rinaldo zu hören und kehrte im Mai 2019 als Unulfo (Rodelinda) dorthin zurück. Am Théâtre des Champs-Elysées in Paris sang er in Pergolesis Stabat Mater unter der musikalischen Leitung von Julien Chauvin und Narciso bei einer konzertanten Aufführung von Händels Agrippina. Unter der musikalischen Leitung von Emmanuelle Haïm war er zudem als Unulfo in Lille und in Caen zu erleben. In der Saison 2018/19 erschien sein Debütalbum Anima Sacra, welches er mit einer Tour durch Europa zusammen mit dem Orchester Il Pomo d’oro vorstellt. Zudem gab er sein Debüt in der Carnegie Hall mit einem Solistenkonzert zusammen mit dem New York Baroque Incoroprated. In der Warschauer Philharmonie war er in Händels Messiah zu hören und beim Montreal Bach Festival sang er ein Programm mit Bach-, Händel- und Vivaldi-Arien. Im Sommer 2019 ist er beim Glyndebourne Festival als Eustazio in Rinaldo zu hören.
José Coca Loza, Pallante
José Coca Loza
Der mittlerweile in Zürich lebende bolivianische Bass José Coca Loza kam 2012 nach Basel, um an der dortigen Musikhochschule zu studieren. 2016 wurde er Mitglied im Opernstudio am Theater Basel, wo er in Händels Alcina, Dukas’ Ariane et Barbe-bleue, Verdis La traviata und Strauss’ Elektra zu erleben war. Seither ist er ein gefragter Gast an den bedeutendsten Opernhäusern Europas. Zu seinen vergangenen Höhepunkten zählen Melisso (Alcina) am Royal Opera House in London, Fiorello (Il barbiere di Siviglia) an der Opéra de Monte-Carlo, Jesus (Johannespassion) in Madrid, sein Debüt an der Wiener Staatsoper als Alidoro (La Cenerentola), die Basspartie in Der Messias im Théâtre des Champs-Élysées und im Grand Théâtre de Genève sowie Galakonzerte mit dem Venice Baroque Orchestra und dem Ensemble Matheus. Weitere Auftritte waren u.a. Caronte (L'Orfeo) mit L'Arpeggiata unter Christina Pluhar und an der Seite von Rolando Villazón, Der Messias bei der Mozartwoche in Salzburg, Haly (L'italiana in Algeri) bei den Salzburger Festspielen und an der Opéra Royal de Versailles, Alidoro auf Tournee mit Cecilia Bartoli beim Lucerne Festival sowie in Barcelona und Madrid, Clistene (L'Olimpiade) mit dem La Cetra Barockorchester im Concertgebouw Amsterdam sowie Mozarts Requiem mit dem Tonhalle Orchester Zürich und mit The Hague Philharmonic. Jüngst sang er Achilla (Giulio Cesare) unter der Leitung von Gianluca Capuano, das Bass-Solo in Händels Messias in Boston, Borea (Scarlattis Il Giardino di Rose) auf Tournee mit La Ritirata sowie die Titelpartie in Porporas Polifemo an der Opéra National du Rhin und der Opéra de Lille.
Hagen Matzeit, Narciso
Hagen Matzeit
Hagen Matzeit, Countertenor, studierte in Berlin Gesang und nahm an Regiekursen bei Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Harry Kupfer teil. Seine Sängerlaufbahn begann als Stipendiat der Komischen Oper Berlin. Neben Engagements am Nationaltheater Mannheim, der Deutschen Oper Berlin, an Den Norske Opera Oslo und am Teatro Capitol de Toulouse gastierte er u.a. bei den Schwetzinger SWR Festspielen, dem Hollandfestival Amsterdam, den Arts Music Bruxelles und dem Melbourne Australian International Festival. Er sang Hans Scholl (Weisse Rose) am La Monnaie in Brüssel sowie die Titelpartie in Jakob Lenz am Teatro Colón de Buenos Aires und an der Opéra national de Paris. In der Uraufführung Leila und Madschnun von Samir Odeh-Tamimi war er 2010 als Madschun bei der Ruhrtriennale zu erleben, debütierte bei der Eröffnungsproduktion des Festivals von Aix-en-Provence 2011 in der Hauptrolle des Aymar in der Uraufführung von Oscar Bianchis Thanks to my Eyes und sang die Uraufführung von Miroslav Srnkas Jakub Flügelbunt an der Semperoper Dresden. Hagen Matzeit gestaltete zahlreiche Händelpartien, darunter Admeto in Leipzig, Rinaldo bei den Händel Festspielen Karlsruhe, Arminio und Ruggiero (Alcina) in Halle, Goffredo (Rinaldo) in Köln sowie Egeus (Theseus) in Berlin. Bei den Bregenzer Festspielen war er in den Uraufführungen von Ľubica Čekovskás Impresario Dotcom (2020) sowie Alexander Moosbruggers Wind (2021) zu hören. Es folgten u.a. die Rolle Axel Freund (Haas‘ Bluthaus) an der Bayerischen Staatsoper und in Lyon sowie die Uraufführung von Ondřej Adámeks Ines an der Oper Köln.
Yannick Debus, Lesbo
Yannick Debus
Yannick Debus studierte Gesang an der Musikhochschule Lübeck, an der Hochschule für Musik Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Parallel zu seiner Gesangsausbildung studierte er in Lübeck Musiktheorie und Gehörbildung. Während des Studiums sang er an den Theatern Kiel und Lübeck u. a. die Hauptrolle des Dichters in L’impresario in angustie (Cimarosa). Im Rahmen der Jungen Oper Schloss Weikersheim war er im Sommer 2017 in der Rolle des Vaters in Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel zu erleben. Im Sommer 2018 sang er bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg die Rolle des Guglielmo in Così fan tutte. Er war am Theater Basel in der Rolle des Kaisers Overall in Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis und als Figaro in Milhauds La mère coupable und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als Emireno in Händels Ottone, re di Germania zu erleben. Von 2020-2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. als Kilian in Der Freischütz, als Sprecher und 2. Priester in Die Zauberflöte, als Hermann in Les Contes d’Hoffmann, als Thierry in Dialogues des Carmélites und als Pieter in Girl with a Pearl Earring zu erleben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit René Jacobs, mit dem er als Orpheus in Telemanns gleichnamiger Oper in Basel zu erleben war, und 2022 als Apollo in Händels Apollo e Dafne, als Kilian und Ottokar in der CD-Release Tournee vom Freischütz, und in Israel in Egypt. 2022 sang er im Konzerthaus Berlin Haydns Schöpfung und in der Berliner Philharmonie Beethovens 9. Sinfonie.