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Emergence

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Choreografie von Crystal Pite

Infra

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Choreografie von Wayne McGregor

Konzept, Inszenierung und Choreografie Wayne McGregor
Musik Max Richter Bühnenbild Julian Opie Kostüme Moritz Junge Lichtgestaltung Lucy Carter Sound Associate Chris Ekers

In the Middle, Somewhat Elevated

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Choreografie von William Forsythe

Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Termine & Tickets

März 2025

Sa

29

Mär
19.00

Autographs

Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Ballett-Abo Gross

April 2025

Mi

02

Apr
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Mittwoch-Abo B

Sa

05

Apr
19.00

Autographs

Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Misch-Abo C

So

06

Apr
14.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B

Di

08

Apr
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Dienstag-Abo C

Sa

12

Apr
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Samstag-Abo

Sa

19

Apr
19.30

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise H
AMAG Volksvorstellung

Mai 2025

Di

13

Mai
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Dienstag-Abo B

Mi

14

Mai
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Mittwoch-Abo A

Juni 2025

Fr

06

Jun
20.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B
Freitag-Abo A

Mi

11

Jun
19.00

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Choreografien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Preise B

Gut zu wissen

Am 29. Juni 2024 beginnt der offizielle Kartenverkauf für die Spielzeit 24/25. Freund:innen, Abonent:innen und Aktionär:innen können ihr Vorkaufsrecht bereits eine Woche früher nutzen. Weitere Infos hier

Kurzgefasst

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Kurzgefasst

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Trailer «Emergence» - Ballett Zürich

Essay


Die Forscherin

Crystal Pite hat am Beispiel der Bienen studiert, wie in der Natur Entscheidungen im Kollektiv getroffen werden, und die Erkenntnisse auf ihr Stück «Emergence» angewendet. Das Naturinteresse ist nur eine Inspirationsquelle dieser faszinierenden Choreografin.

Am Anfang war der interessierte Blick in einen Bienenstock. Das preisgekrönte Stück Emergence der kanadischen Choreografin Crystal Pite ist 2009 für das National Ballet of Canada entstanden und widmet sich der Frage, ob die hierarchische Struktur einer  klassischen Ballettcompagnie Entsprechungen in der Natur findet. «Zuerst habe ich einen  Bienenschwarm als mögliches Modell ins Auge gefasst», sagt Crystal Pite, nachdem sie auf  die  Schriften eines Verhaltensbiologen und Imkers gestossen war, der Charakteristika der Schwarmintelligenz formuliert und mit Wesensmerkmalen intelligenter kollektiver Lebens formen in Verbindung gebracht hatte. «In der Natur», erklärt die Choreografin, «werden Entscheidungen eher im Kollektiv getroffen, als dass Individuen die Führung übernehmen. Nahezu die gesamte Population trägt mit Informationen zum koordinierten Verhalten bei. Jedes Individuum, das sich an der kollektiven Debatte beteiligt, bringt seine sachkundige und unabhängige Einschätzung ein. Bei den Bienen werden solche Debatten äus serst lebhaft und wetteifernd geführt, bis die Einzelbeiträge zu einer Synthese verschmelzen. Von Hierarchie also keine Spur. Eine Bienenkönigin ‹regiert› nicht.»

Fasziniert von den kollektiven Entscheidungen der Bienen begann die Choreografin, über Strukturen in der Natur nachzudenken, die den Eindruck erwecken, «ein Wesen, ein Bewusstsein, ein Gehirn» zu sein, und suchte nach Möglichkeiten, sie auf den Tanz zu übertragen. Aber abgesehen vom Element des Konkurrierens erschlossen sich ihr zunächst kaum Parallelen zum reglementierten Kosmos einer Ballettcompagnie. Bis sie noch tiefer in die Materie eintauchte und ihre vielköpfige Compagnie schliesslich dazu brachte, sich als bienengleichen kollektiven Körper zu reflektieren und die Strukturen zu ergründen, die aus einer Vielfalttänzerischer Interaktionen er wachsen. Jeder einzelne Tänzer trage zur übergeordneten Struktur der Choreografie bei, indem er auf Stimuli in seiner unmittelbaren Umgebung reagiere: «Ich richte meinen Körper an diesen fünf Kollegen aus, schlage jene Richtung ein, löse die Bewegung unseres Systems auf ein bestimmtes musikalisches Signal hin aus und so fort.» So entwickelte sich Emergence.

Was  ist  das  für  eine  eigenwillige, forschungsinteressierte, von kreativer Neugier getriebene Choreografin, die die internationale Tanzszene in den zurückliegenden Jahren  mit mehr als vierzig Auftragsarbeiten wie im Sturm erobert hat – von Vancouver bis Frankfurt, vom Londoner Sadler’s Wells Theatre bis zum Nederlands Dance Theater in Den Haag? Die Kanadierin Crystal Pite ist eine Künstlerin  von  hoher  Intelligenz  und  einem schier unerschöpflichen Erfindungsreichtum. Ihre klassische Ausbildung hat sie mit der frei formulierten Bewegungssprache einer veritablen Improvisationskünstlerin verbunden. Ihre  Arbeiten kreisen stets um das Wesen des Menschlichen, und das verleiht ihren Stücken eine lebendige, emotionale, nicht selten komische Dimension. Überbordende Lust an der Bewegung und die Entschlossenheit, ihre Zuschauer in Staunen zu versetzen, prägen ihr Œuvre. Beglückt lässt Crystal Pite tanzen, beglückt tanzt sie selbst und berührt ihr Publikum mit einer Ästhetik, die in der sensiblen Schwebe zwischen Intellekt und Sinnlichkeit oszilliert – immer auf dem schmalen Grat zwischen der Erfüllung und dem bewussten Unterlaufen der Erwartungen, die an den Tanz herangetragen werden. Die meisten  ihrer schöpferischen Visionen hat sie mit «Kidd Pivot», ihrer eigenen Compagnie, in Vancouver Gestalt werden lassen. Im Januar bringt sie nun ihr Erfolgsstück Emergence mit dem Ballett Zürich zur Premiere.

Als Vierjährige begann Crystal Pite mit erstem Tanztraining am Pacific Dance Centre, einer Privatakademie in Victoria, British Columbia. Ihre Lehrerinnen dort nennt sie «wunderbare Mentorinnen, die meinem Training eine ganz persönliche Note gaben. Kein Vergleich mit den bunheads, den perfektionistischen Ballettlehrerinnen mit strengem Dutt, die an den grossen Schulen für die jeweilige Mutterkompanie Tänzerinnen und Tänzer nach Mass  heranzüchten.» Pite lernt diverse Tanzstile, neben dem klassischen Ballett auch Stepp, Jazz und Musical-Tanzinklusive Gesang. Mit 17 Jahren geht sie beim Ballet British Columbia in die Lehre, wo Compagniechef John Alleyne massgeblich ihre Weiterentwicklung fördert. «Seinem Einfluss ist es zu verdanken», sagt sie, «dass ich athletischere und aggressivere Herangehensweisen ausprobiert habe, ein Aspekt meiner Arbeit, den ich bis heute auf Alleyne zurückführe.»

1990 kommt dann William Forsythe nach Kanada, um sein Stück In the Middle, Somewhat Elevated einzustudieren, und zwei Jahre später besucht auch der Frankfurter Forsythe­Tänzer Michael Schumacher die Compagnie, seinerseits mit einem Forsythe­Stück im Gepäck – The Vile Parody of Address. Nach diesen künstlerischen Begegnungen wirft Pite ihre Sichtweisen und Überzeugungen komplett über den Haufen. Noch nie habe sie jemanden tanzen gesehen, der den Raum um seinen Körper so eindrucksvoll nutze wie  Schumacher.  «Seine Bewegungen wirkten unvergleichlich dreidimensional!» Pite ist fasziniert von Schumachers Fertigkeit, verschiedene Teile seines Körpers mit unterschiedlichem Timing zum Einsatz zu bringen. Sie will das selbst lernen. Also meldet sie sich für die Auditions beim Ballett Frankfurt  an  und  kehrt  Kanada 1996  den  Rücken,  um  bei  Forsythes Compagnie anzuheuern. Fünf Jahre im damals sicheren und finanziell gut ausgestatteten Hafen von Forsythes zeitgenössischer Ballettcompagnie ändern Crystal Pites Welt: Sie lernt unter der Ägide des US­Amerikaners neue Konzepte bezüglich Technik, Struktur und Inhalt kennen und auch Forsythes Meriten als Coach und Choreograf schätzen: «Zu den wichtigsten Dingen, die ich von Bill lernte, gehört das Loslassen von Ideen. Sie zu verwerfen, wenn sie sich als nicht stückdienlich erweisen, auch wenn sie ursprünglich impulsgebend waren.» Weichenstellend wird für sie auch Forsythes radikaler Zugriff auf den  Zeitrahmen einer Choreografie. Gegen Ende ihres Deutschlandaufenthaltes wird ihr  Wunsch, Choreografin zu werden, stärker. Gleichzeitig wächst ihr Heimweh.

Crystal Pite gründet 2001 im kanadischen Vancouver ihre eigene Compagnie «Kidd Pivot» mit dem Anspruch, die Grenzen des Tanzes in Verbindung mit Musik, Text und Design zu hinterfragen und neu zu ziehen. «Kidd Pivot» wird zum Ensemble, mit dem sie sich ihrem eigenen Tanzschaffen  widmet  und  systematisch ihre  bisherigen ästhetischen Positionen reflektiert und neu denkt. Eine ihrer bejubelten Kreationen aus jener Zeit, Lost Action von 2006, befasst sich auf fesselnde Weise mit dem ephemeren Wesen des Tanzens, der Metapher des verschwindenden Körpers sowie der kriegerischen Auseinandersetzung des Menschen. Tod und Verhängnis, Verlust und Gedächtnis werden zu Schlüsselmotiven. Konzipiert für vier Männer und drei Frauen (Pite selbst tanzte damals im eigenen Stück mit), experimentiert Lost Action zudem mit theatralischen Elementen. «Die Tänzer trugen Parkas, Alltagskleidung und Strassenschuhe und tanzten auf einem roten Boden unter nervösen Lichteffekten inklusive Stroboskop»,  erinnert sich Pite. Der in Vancouver ansässige, elektronisch arbeitende Komponist Owen Belton, über Jahre ein bewährter kreativer Mitstreiter Pites, mixte Aufnahmen diverser akustischer Instrumente mit Soundeffekten und schuf vielschichtig gesampelte Klanglandschaften aus Stimmen, Glockenklängen, Ukulele, Klavier und Gitarre, Sprechtexten und Pistolenschüssen.

Crystal Pite erläutert, wie stark sie damals, in ihrer Arbeit an Lost Action, von der Gewalt der  Strasse und der Hip­Hop­Kultur beeinflusst war: «Ich wollte mich und meine Tänzer wirklich herausfordern und bewegungstechnisch ans Limit gehen. Es ging mir darum, auf jede lyrische Anmutung zu verzichten und stattdessen die aggressiven Impulse anzuzapfen, die mir einst John Alleyne nähergebracht hatte.» In Dark Matters (2009) wiederum balanciert Pite auf dem schmalen Grat zwischen dem Leben, wie es uns vertraut ist, und seiner Gefährdung. Unter dem akuten Eindruck von Umweltkatastrophen und der existenziellen Gefährdung unseres Planeten schmiedet Pite mit ihrer weit ausgreifenden Vorstellungskraft  einen  wirkmächtigen  Zweiakter:  Auf  eine dramatische, mittels Puppen erzählte Fabel um die Themen Schöpfung und Zerstörung folgt ein reiner Tanzteil, der die subtilen Konflikte beleuchtet, welche jedwedem Akt der Manipulation innewohnen.

Zu Crystal Pites aussergewöhnlichem dramatischen Fingerspitzengefühl und dem spontanen Zugriff auf ihr jeweiliges Sujet gesellt sich als kreative Energie eine für die Choreografin typische enge persönliche Verbundenheit mit ihrem Ensemble. Gemeinsam entwickeln die Tänzerinnen und Tänzer von «Kidd Pivot» in der Ausgestaltung von Pites choreografischen Vorgaben immerzu neue Konzepte und Bewe gungsmuster. Pites Tanzstil fordert äusserste  Wachsamkeit  von  den  Performern. Es geht um ein schonungsloses Sich­Einlassen, das im Zusammenspiel mit Beltons Soundscapes das Publikum unmittelbar in Bann schlägt und bei ihm körperliche Reaktionen auslösen will: «Ich ermuntere die Zuschauer dazu, sich von der Phy sikali tät der Tänzer zu einer persönlichen Reise durch alle Höhen und Tiefen des Bühnengeschehens inspirieren zu lassen.»

Stellt man Tänzern ein choreografisches Alphabet zur Verfügung, dazu Parameter und Möglichkeiten, die ihnen bei der Produktion bestimmter choreografischer Phrasen behilflich sind, so beginnen sie, an sich zu arbeiten. Nicht anders war es bei «Kidd Pivot», wenn Crystal Pite die Einfälle ihrer Tänzer schliesslich zu neuen, meist komplexen Bewegungsmustern zusammenführt. Ihre Arbeit, das hat sie wiederholt betont, ist von dem Versuch geleitet, einem individuellen Wesen in der Natur sowie seiner Eingliederung in einen grösseren Zusammenhang oder ein Ökosystem nachzuspüren. Unlängst hat Pite in einem Interview auch die Dynamik von Vogelschwärmen als Sinnbild für ihr Anliegen  herangezogen. Dabei obliege es dem einzelnen Vogel, «sich, allgemein aus gedrückt, in Raum und Richtung am Schwarm zu orientieren. Allein diese simple Anforderung an den einzelnen Vogel genügt, jene unglaublichen skulpturalen Schwarm­Strukturen entstehen zu lassen, die, fliessend wie Wasser, immer neue Form  annehmen.» Crystal Pite ist überzeugt davon, dass der Mensch dem Phänomen der Synchronizität eine grundlegende Sympathie entgegenbringt, ebenso wie der Vorstellung, sich mit einem grös seren Ganzen zu verbinden: «Als wären wir seit jeher voneinander getrennt und würden nun eine Einheit herstellen, die uns plötzlich ganz vertraut und wahrhaftig vorkommt.»

Im  Zusammenspiel von Kraftaufwand und nuancierter Kunstfertigkeit strebt Crystal Pite als Choreografin laut eigener Aussage danach, «etwas in seiner Menschlichkeit Schönes sichtbar werden zu lassen, das von vibrierendem Leben erfüllt ist». Mit Recht bezeichnet sie sich selbst als eine quicklebendige Performance­ Strategin, die Aufsehen erregen will. Pites Kreationen sind von grosser Originalität, verströmen Komik und lassen zuweilen eine  nachgerade unheimliche Begabung bei der Überführung abstrakter Ideen in plastischlebhafte Körperlichkeit erkennen. In ihren grösser dimensionierten Werken verschmilzt die geheimnisvollintime Ergründung von Körper und Geist mit Pites Begeisterung für das Spannungsfeld zwischen Beobachtbarem und Verborgenem. Mehr noch: Ihre Arbeit Emergence reflektiert das Bestreben einer leidenschaftlichen Choreografin, ihrem Publikum das Wunder von gemeinschaftlichem Zusammenwirken am eigenen Leib erfahrbar zu machen.

Text von Philip Szporer. Aus dem Englischen von Marc Staudacher.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 54, November 2017
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«Buchstäblich UNTER den lebensbejahenden Figuren auf dem Screen von Julian Opie und UNTER der eindringlichen Oberfläche von Max Richters Musik habe ich versucht, eine Reihe intimer menschlicher Szenen zu schaffen, die unter die Haut gehen – prosaisch, unvollkommen und zerbrechlich. In dieser Landschaft von Miniaturen, die das Leben in seiner Ursprünglichkeit zeigen, retten körperliche Empathie und emotionale Anteilnahme die Personen auf der Bühne aus ihrer Verlorenheit. In Infra geht es einfach um Menschen.»

Choreograf Wayne McGregor über seine Choreografie «Infra»

Trailer «Infra»

«Mit Infra verbinde ich viele persönliche Erinnerungen. Anfang der 2000er-Jahre war das Royal Opera House Covent Garden gerade renoviert worden. Es gab zwei neue Studiobühnen, an denen tänzerisch und choreografisch viel experimentiert wurde. Damals sind Wayne McGregor und ich uns zum ersten Mal begegnet. Er kam aus einer sehr zeitgenössischen Welt, hatte bereits eine eigene moderne Compagnie und sollte nun für das Royal Ballet, eine der klassischsten Compagnien überhaupt, choreografieren. In Infra spürt man die kreative Energie der jungen Menschen, die damals die Grenzen des Balletts ausloten und erweitern wollten. Einige meiner einstigen Kommilitonen an der Royal Ballet School haben in der Uraufführung von Infra getanzt. Das Stück ist nach den Londoner Bombenanschlägen von 2005 entstanden und reflektiert die Verletzlichkeit der urbanen Stadtgesellschaft. Wayne McGregor schaut hinter die oberflächliche Fassade der Grossstadt und erforscht mit seinen Tänzerinnen und Tänzern die menschlichen Geschichten, die sich inmitten der anonymen Hektik der Metropole ereignen. Das animierte Bühnenbild des britischen Künstlers Julian Opie und die Musik von Max Richter schaffen eine unter die Haut gehende Atmosphäre.»

Ballettdirektorin Cathy Marston über Wayne McGregors Stück «Infra»

Fotogalerie

 

Fotogalerie «Autographs»

«In the Middle, Somewhat Elevated ist ein Thema mit Variationen im strengsten Sinne. Auf den Spuren der akademischen Virtuosität, welche nach wie vor gleichbedeutend ist mit «Klassischem», erweitert und verlagert diese Choreografie die traditionellen Ballettfiguren. Durch die Verschiebung der Anordnung und der Betonung vorwiegend vertikaler Übergänge erhalten die gekünstelten Bewegungsabfolgen eine unerwartete Kraft und Dynamik, so dass ihr eigentlicher Ursprung kaum mehr erkennbar ist.»

William Forsythe über sein Stück «In the Middle, Somewhat Elevated»

Biografien


Wayne McGregor, Konzept, Inszenierung und Choreografie

Wayne McGregor

Der preisgekrönte britische Choreograf und Regisseur Wayne McGregor (*1970) ist international für seine bahnbrechenden Innovationen im Bereich der Performance bekannt ist, die den Tanz in der heutigen Zeit radikal neu definiert haben. Angetrieben von einer unstillbaren Neugier auf die Bewegung und ihre kreativen Möglichkeiten, haben ihn seine Experimente in einen kollaborativen Dialog mit einer Reihe von Kunstformen, wissenschaftlichen Disziplinen und technologischen Interventionen geführt. Die verblüffenden und multidimensionalen Werke, die aus diesen Interaktionen resultieren, sichern Wayne McGregor seit über fünfundzwanzig Jahren eine Position an der Spitze der zeitgenössischen Künste. Er ist künstlerischer Leiter des Studio Wayne McGregor, das kreative Kooperationen in den Bereichen Tanz, Film, Musik, Bildende Kunst, Technologie und Wissenschaft, eine Tournee-Kompanie der Tänzer der Company Wayne McGregor sowie Lern- und Forschungsprogramme umfasst. Wayne McGregor ist ausserdem Resident Choreographer des Royal Ballet und Tanzdirektor der Biennale von Venedig. Er erhält regelmässig Aufträge von den wichtigsten Ballettkompanien der Welt, darunter das Ballett der Opéra de Paris, das Alvin Ailey American Dance Theater, das New York City Ballet, das Bolschoi-Ballett, das Königliche Dänische Ballett und das Australian Ballet, die seine Werke im Repertoire haben. Als Choreograf für Theater (Old Vic, National Theatre, Royal Court, Donmar), Oper (La Scala, Royal Opera, ENO), Film (Harry Potter and the Goblet of Fire, The Legend of Tarzan; Fantastic Beasts and Where To Find Them; 1 ,2, 3 Sing; Mary Queen of Scots) und Musikvideos (Radiohead, The Chemical Brothers) ist er gleichermassen gegfragt. Er war Choreograf des mit Spannung erwarteten ABBA-Voyage-Konzerts, das im Mai 2022 in London zur Aufführung kam. McGregor ist Professor für Choreografie am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance. 2011 wurde er mit dem CBE für seine Verdienste um den Tanz ausgezeichnet, 2021 wurde er mit dem Prix de Lausanne für sein Lebenswerk geehrt.

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Crystal Pite, Choreografie

Crystal Pite

Crystal Pite ist eine der gefragtesten Choreo­gra­finnen der Gegenwart. Die gebürtige Kanadierin tanzte im Ballet British Columbia und in William Forsythes Ballett Frankfurt. Seit ihrem profes­sionellen Debüt als Choreografin 1990 beim Ballet British Columbia entstanden über 50 Stücke für renom­mier­te Compagnien, u.a. für das Nederlands Dans Theater, das Ballett Frankfurt, das Ballett der Opéra de Paris, das Ballet British Columbia, das National Ballet of Canada und das Royal Ballet, London. Sie ist Assoziierte Choreografin beim Nederlands Dans Theater, am Sadler’s Wells, London, und am Canada’s National Arts Centre. Sie ist Ehrendoktorin der Simon Fraser University und Mitglied des Order of Canada. 2002 gründete Crystal Pite in Vancouver ihre eigene Compagnie Kidd Pivot, die zu einem unverwechselbaren Stil gefunden hat. Klassische Tanzelemente verbinden sich mit einer komplexen improvisatorischen Frei­heit und einer starken theatralischen Sensibilität voller Humor und Fantasie. Kidd Pivot ist auf internationalen Tourneen zu erleben, u.a. mit den Stücken Betroffenheit und Revisor (beide in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Jonathon Young), The Tempest Replica, Dark Matters, Lost Action und The You Show. Für das Ballett der Opéra de Paris entstanden die Stücke The Seasons’ Canon und Body and Soul. Zu Crystal Pites zahlreichen Auszeichnungen zählen der Benois de la Danse für The Seasons’ Canon (2016) beim Ballett der Opéra deParis, der Governor General of Canada’s Performing Arts Award: Mentorship Program (2008) und der Grand Prix de la danse de Montréal (2018). Für Stücke mit Kidd Pivot und dem Royal Ballet wurde sie dreimal mit dem Sir Laurence Olivier Award ausgezeichnet. Das in Koproduktion mit dem Ballett Zürich entstandene Ballett Angels’ Atlas wurde 2020 beim National Ballet of Ca­nada in Toronto uraufgeführt.

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Max Richter, Musik

Max Richter

Max Richter gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musikszene mit bahnbrechenden Werken als Komponist, Pianist und Produzent. Von Synthesizern und Computern bis hin zu einem kompletten Sinfonieorchester umfasst Richters Œuvre Arbeiten für Soloalben, Ballette, Konzertsaal-Performances, Film- und Fernsehserien, Video-Installationen und Bühnenwerke. Er ist klassisch ausgebildet, studierte an der Edinburgh University, der Royal Academy of Music in London und vervollständigte seine Studien bei Luciano Berio in Florenz. SLEEP, sein achteinhalbstündiges Konzertwerk, wurde weltweit gesendet und aufgeführt, so im Sydney Opera House, im Kraftwerk Berlin, im Concertgebouw Amsterdam, in der Philharmonie de Paris und im Barbican Centre London. 2012 »re-komponierte« Richter Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi, dafür wurde er mit dem «Echo» ausgezeichnet. In den letzten Jahren wurde Richters Musik vermehrt von renommierten Ballettcompagnien entdeckt, darunter das Ballett der Mailänder Scala, das Joffrey Ballet, das New York City Ballet, das Ballett der Pariser Oper, das American Ballet Theatre, das Mariinsky Ballet, das Dresden Semperoper Ballett und das Nederlands Dans Theater. Seine Zusammenarbeit mit dem Choreografen Wayne McGregor für das Royal Ballet erfuhr breite Resonanz. Richter hat für Film und Fernsehen komponiert, mit jüngsten Projekten wie Hostiles, Black Mirror, Taboo (Emmy-Nominierung), für die Serien The Leftovers und My Brilliant Friend und zuletzt White Boy RickMary, Queen of Scots und das Science-Fiction-Drama Ad Astra mit Brad Pitt in der Hauptrolle. Seine Musik ist auch in Martin Scorseses Shutter Island, Ari Folmans Waltz With Bashir und im Oscar-nominierten Arrival von Denis Villeneuve zu hören. In der jüngeren Vergangenheit arbeitete Richter anlässlich des 250-jährigen Beethoven-Jubiläums für die Stadt Bonn und an einem gemeinsamen Projekt mit der kanadischen Autorin Margaret Atwood und dem Choreografen Wayne McGregor nach Atwoods MaddAddam-Romantrilogie. Sein neuestes Aufnahmeprojekt, The New Four Seasons, wurde 2022 veröffentlicht.

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Owen Belton, Musik

Owen Belton

Der kanadische Komponist Owen Belton lebt in Vancouver. Er studierte Fine and Performing Arts an der Simon Fraser University sowie Akus­tik und Computer Music Com­­­position bei Owen Un­der­hill und Barry Truax. Seit 1994 komponiert er Ballettmusik. Damals schrieb er Shapes of A Passing für Crystal Pite und das Ballet Jorgen in Toronto. Es folgten zahlreiche Werke für internationale Ballettcompagnien wie Kidd Pivot, das Kanadische Na­tio­nalballett, das Nederlands Dans Theater, das Ballett der Opéra de Paris, das Cull­berg Ballet, das Ballett Nürnberg, das Oregon Ballet Theatre und die Compagnie «420 People» in Prag. Darüber hinaus entstanden Sound­designs und Kompositionen für Theater. Ausserdem schrieb er die Musik zu di­ver­sen Fernseh- und Kurzfilmproduktionen. Für seine Musik zu Emergence wurde Owen Belton 2009 mit dem kanadischen Dora Mavor Moore Award für die beste Ballettpartitur ausgezeichnet.

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Jay Gower Taylor, Bühnenbild

Jay Gower Taylor

Jay Gower Taylor blickt auf eine über zwan­zig­­­­­­jäh­ri­ge internationale Tänzerkarriere zurück. Seit zehn Jahren ist er als Bühnenbildner für die Choreografin Crystal Pite tä­­­­tig. Es entstanden Plot Point, Frontier, Solo Echo, Parade, In the Event und The Statement für das Ne­­der­­­lands Dans Theater, Emer­­gence für das National Ballet of Canada, Polaris für Sadler’s Wells, London, sowie Dark Matters, The Tempest Replica und Betroffenheit für Kidd Pivot. Jüngste Arbeiten waren The Seasons’s Canon und Body and Soul für das Ballett der Opéra de Paris sowie Flight Pattern für das Royal Ballet, London.

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Julian Opie, Bühnenbild

Julian Opie

Julian Opie wurde in London geboren und erwarb seinen Abschluss an der Goldsmiths School of Art. Er lebt und arbeitet in London. Opies unverwechselbare Formensprache widerspiegelt seine Beschäftigung mit der Idee der Darstellung und den Mitteln, mit denen Bilder wahrgenommen und verstanden werden. Er erkundet historische und moderne Bildtechniken und spielt mit Sehgewohnheiten, indem er das Vokabular des Alltags neu interpretiert. Sein reduzierter Stil evoziert sowohl eine visuelle als auch eine räumliche Erfahrung der uns umgebenden Welt. Beeinflusst von klassischen Porträts, ägyptischen Hieroglyphen und japanischen Holzschnitten sowie öffentlichen Beschilderungen, Informationstafeln und Verkehrszeichen verbindet Opie die klare visuelle Sprache des modernen Lebens mit den Grundlagen der Kunstgeschichte. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt: Hayward Gallery, Institute of Contemporary Arts in London, Museum für angewandte Kunst in Wien, Mito Tower in Japan, MoCAK in Krakau, Fosun Foundation Shanghai, die National Gallery of Victoria, Museu Berardo in Lissabon sowie die Delhi Triennale, die NGV Triennale, die Biennale in Venedig und die Documenta in Kassel. Öffentliche Projekte realisierte er im City Hall Park in New York, an der Moldau in Prag, am Seoul Square in Südkorea, im Lindo Wing im St Mary's Hospital in London, das PKZ in Zürich, der Tower 535 in der Causeway Bay in Hongkong, die Fosun Foundation in Shanghai, der Hyundai General Store in Seoul und der Pacific Place in Hongkong. Ausserdem sind seine Werke in folgenden Museen zu sehen: Tate Gallery, British Museum, Victoria & Albert Museum, Arts Council, British Council und National Portrait Gallery in London, MoMA New York, ICA Boston, Sammlung Essl Wien; IVAM Centre Valencia, Berardo Collection Lissabon, The Israel Museum in Jerusalem, National Gallery of Victoria (Australien) und Takamatsu City Museum of Art (Japan).

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Linda Chow, Kostüme

Linda Chow

Linda Chow absolvierte das Ryerson Theatre Program in Toronto und war als Schneiderin für Theater, Tanz, Oper und Film tätig. Vor allem im Ballett kreiert sie heute Kostümbilder für die verschiedensten Choreografen, u.a. für Aszure Barton (Vitulare beim Ballett BC, awaa für Aszure & Artists) und José Navas (Giselle beim Ballett BC). Für Crystal Pite und Kidd Pivot entstanden die Kostüme zu 10 Duets on the Theme of Rescue, Lost Action, Dark Matters und The You Show sowie Emergence für das National Ballet of Canada.

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Moritz Junge, Kostüme

Moritz Junge

Moritz Junge stammt aus Stuttgart. Er studierte an der Universität der Künste Berlin sowie Set- und Kostümdesign an der Londoner Slade School of Fine Art. Sein Debüt gab er 2004 als Bühnen- und Kostümbildner der Uraufführung von Tom Adès’ The Tempest am Londoner Royal Opera House Covent Garden. Seither arbeitet er für Oper, Schauspiel, Ballett und kommerzielle Projekte weltweit. Er entwarf Kostüme für die Wiener und Münchner Staatsoper, für die Metropolitan Opera, Chicago Lyric Opera, San Francisco Opera, Sydney Opera House, das Teatro alla Scala, das Bolschoitheater, das Royal Opera House Covent Garden, für das Royal Ballet, Royal Danish Ballet, New York City Ballet, American Ballet Theatre, Australian Ballet, Mariinski Ballet, Joffrey Ballet und das Alvin Ailey Ballet. 2012 entwarf er die Kostüme für die Eröffnung der Paralympics in London. Er wurde mit dem Linbury Prize für Stage Design ausgezeichnet. Zu seinen jüngsten Arbeiten im Ballett gehören Pure Dance (Sadler’s Wells), Songs of Bukovina (American Ballet Theatre), Sunyata (Bayerisches Staatsballet), L’Anatomie de la sensation (Paris Opera Ballet), Outlier (NYCB), Dyad 1929 (Australian Ballet).  Für Wayne McGregor und das Royal Ballet schuf er die Kostüme zu Woolf Works, Multiverse, Live Fire Exercise, Limen, Infra and Chroma. Bühnenbild und Kostüme entstanden zu Die Liebe zu den drei Orangen (Staatstheater Mainz), Così fan tutte (Opera Australia), Powder Her Face (Theater Aachen); Kostüme für Norma, Roberto Devereux, Cavalleria rusticana/Pagliacci (Metropolitan Opera, New York), Les Troyens (Royal Opera, San Francisco, Wien). Bühnenbilder entstanden ausserdem zu Dance Nation, Judgment Day (Almeida), Aristocrats (Donmar), Macbeth, The Kitchen, Dido, Queen of Carthage (NT), A Midsummer Night’s Dream (Shakespeare’s Globe), In the Republic of Happiness (Royal Court) und All About my Mother (Old Vic).

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Alan Brodie, Lichtgestaltung

Alan Brodie

Alan Brodie stammt aus Kanada. Als Lichtdesigner arbeitet er für Ballett, Sprech- und Musiktheater. Seit 1989 war er für viele kanadische und internationale Compagnien und Theater tätig, so für das National Ballet of Canada, die Canadian Opera Company, die Canadian Stage Company, das Stratford Shakespeare Festival (Kanada), das Shaw Festival, das Pacific Northwest Ballet, das American Conservatory Theatre in San Francisco, die Centre Theatre Group in Los Angeles, das Nederlands Dans Theater und das Scottish Ballet. Die kanadische Produktion The Overcoat war nicht nur in Kanada, sondern auch in Adelaide, Wellington, Bergen und London zu sehen. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Alan Brodie mit Crystal Pite, deren Choreografien er auf Tourneen mit Kidd Pivot als Lighting Director betreut.

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Lucy Carter, Lichtgestaltung

Lucy Carter

Die englische Lichtdesignerin Lucy Carter arbeitet seit vielen Jahren eng mit dem Choreografen Wayne McGregor zusammen. Zu ihren gemeinsamen Arbeiten gehören MADDADAM, The Dante Project, McGregor and Mugler (London Coliseum); Yugen, +/- Human (Company Wayne McGregor & The Royal Ballet); Autobiography, Atomos, UNDANCE, FAR, Dyad 1909, Entity, Amu, AtaXia, Nemesis, Digit01 (Company Wayne McGregor); Multiverse, Obsidian Tear, Woolf Works, Tetractys: The Art of the Fugue, Raven Girl, Machina, Carbon Life, Live Fire Exercise, Limen, Infra, Chroma, Qualia, Nimbus (Royal Ballet, London); Borderlands (San Francisco Ballet); Dido and Aeneas /Acis and Galatea (Royal Opera/Royal Ballet, London); Outlier (New York City Ballet); Dyad 1929 (Australian Ballet); Kirikou und Karaba (Musical); Alea Sands, L'Anatomie de la Sensation, Genus (Paris Opera Ballet); Skindex und Renature (Nederlands Dans Theater); 2Human (English National Ballet); Yantra und Nautilus (Stuttgarter Ballett). Lucy Carter wurde zweimal mit dem Knight of Illumination Award for Dance ausgezeichnet, 2008 für Chroma und 2015 für Woolf Works. Lucy Carter arbeitet als Lichtdesigner auch in Oper und Schauspiel. Wichtige Arbeiten waren Shirley Valentine (West End); The Time Traveller's Wife (Chester Storyhouse); 2:22 A Ghost Story (West End, Los Angeles); Much Ado About Nothing, Home, I'm Darling, Medea, Blurred Lines, Emil and the Detectives, Husbands and Sons (National Theatre); Force Majeure (Donmar Warehouse); Wicked (Hamburg); Everybody's Talking About Jamie (West End, UK Tour); On The Town (Japan); Le nozze di Figaro (Opéra de Paris); Das schlaue Füchslein, Orphée (ENO); Katya Kabanova (Royal Opera House; Best New Opera Production, Olivier Awards 2019); Mavra/Pierrot Lunaire, Hänsel und Gretel (ROH); Werther (Bergen National Opera); La finta giardiniera (Glyndebourne) und Lohengrin (WNO, Polish National Opera). Ausserdem arbeitete sie für die London Fashion Week und die Brit Awards.

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


Chris Ekers, Sound Associate

Chris Ekers

Chris Ekers begann seine Karriere bei Autograph Sound Recording in London, wo er an zahlreichen West End Musical-Produktionen beteiligt war. Als freiberuflicher Tontechniker und -designer hat er mit Komponisten, Ensembles, Tanz-, Theater- und Opernensembles zusammengearbeitet, vor allem mit Gavin Bryars, dem Hilliard Ensemble mit Jan Garbarek, Jose Carreras, Kristjan, Max Richter und dem Royal Ballet. Er arbeitete zehn Jahre lang für das Assembly Theatre in Edinburgh und war Senior Production Manager für Audio, Broadcast Audio und Kommunikation für die Olympischen Spiele 2012 in London.  Er ist Head of Sound für das jährliche Fès Festival of Sacred World Music (Marokko) und hat bis vor kurzem die jährlichen Opernproduktionen für Raymond Gubbay in der Royal Albert Hall mitgestaltet. Der Komponist Max Richter beauftragte Chris Ekers erstmals 2004 mit der Tontechnik für seine Aufführungen, und seitdem hat er sein gesamtes Repertoire mit ihm eingespielt.   Von der Intimität seines Ensembles mit Musik und Poesie bis hin zum vollen Sinfonieorchester, als Komponist und Pianist stand die Elektronik immer im Mittelpunkt von Richters Musik.  Für die achtstündige Aufführung von Richters Sleep im Freien entwarf Ekers mit d&b Soundscape einen virtuellen Konzertsaal im Grand Park von Los Angeles. Mit Wayne McGregor brachte er die Ballette Infra, Woolf Works und MaddAddam zur Aufführung.                

Autographs29 Mär; 02, 05, 06, 08, 12, 19 Apr; 13, 14 Mai; 06, 11 Jun 2025


William Forsythe, Choreografie / Bühnenbild / Lichtgestaltung

William Forsythe

William Forsythe gilt als einer der weltweit füh­renden Choreografen. Seine Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts aus der Iden­­ti­fikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunst­form des 21. Jahrhun­derts transformiert zu haben. Sein tiefgreifendes Interesse an orga­nisatorischen Grund­prin­zipien hat ihn dazu geführt, ein breites Spektrum von Projekten in den Bereichen Installation, Film und internetbasierte Wissensentwicklung zu realisieren. William Forsythe wuchs in New York auf und begann seine Ausbildung bei Nolan Dingman und Christa Long in Florida. Er tanzte mit dem Joffrey Ballet und später mit dem Stuttgarter Ballett, dessen Hauschoreograf er 1976 wurde. In den folgenden sieben Jahren schuf er neue Werke für das Stuttgarter Ensemble sowie für namhafte Ballettcompagnien, u.a. in München, London, Berlin, Paris und New York. 1984 begann seine zwanzigjährige Tätigkeit als Direktor des Balletts Frankfurt. Seine Arbeiten aus dieser Zeit nehmen einen zentralen Platz im Repertoire der wichtigen Ballettensembles der Welt ein, u.a. beim New York City Ballet, dem San Francisco Ballet, dem National Ballet of Canada, dem Londoner Royal Ballet, dem Ballet de l’Opéra de Paris und dem Ballett Zürich. Nach der Auflösung des Balletts Frankfurt im Jahr 2004 formierte Forsythe ein neues, unabhängiges Ensemble: The Forsythe Company. Sie hat ihre festen Spielstätten in Dresden und Frankfurt/Main und gibt darüber hinaus internationale Gastspiele. Forsythe und sein Ensemble haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den New Yorker Tanz- und Perfor­man­ce Bessie Award sowie den Laurence Olivier Award. Bei der Biennale in Venedig 2010 er­hielt Forsythe den «Goldenen Löwen» für sein Lebenswerk. Seine Installationen und Film-Arbeiten werden in zahlreichen Museen und Ausstellungen gezeigt, u.a. auf der Whitney-Biennale in New York, der Biennale von Venedig, im Louvre und auf der 21_21 Design Sight in Tokio. Seine CD-ROM Improvisation Technologies: A Tool for the Analytical Dance Eye wird weltweit in professionellen Compagnien und Tanzhochschulen eingesetzt. 2009 wurde Synchronous Objects for One Flat Thing, reprodu­ced vorgestellt, eine digitale, webbasierte Par­ti­tur, die zusammen mit der Ohio State Uni­versity entwickelt wurde. Sie zeigt die Or­ga­nisations­prinzipien der Choreografie und führt vor, wie sie auch im Rahmen anderer Disziplinen verwendet werden können. Regelmässig wird Forsythe eingeladen, an Universitäten und kulturellen Einrichtungen Vorträge zu halten und Workshops zu leiten. Er ist Ehrenmitglied des Laban Centre for Movement and Dance in London und Ehrendoktor der Juilliard School in New York. Ausserdem ist er A.D. White Professor-at-Large an der Cornell University (2009-­2015).

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Thom Willems, Musik

Thom Willems

Thom Willems ist ein niederländischer Komponist, der vor allem Musik für das Ballett kreiert. Er studierte Komposition am Konservatorium von Den Haag. In Zusammenarbeit mit William Forsythe schuf er mehr als 80 Werke während dessen Zeit als Intendant des Ballett Frankfurt (1985-2004) und nun als Künstlerischer Direktor der Forsythe Company (seit 2005). So unter anderem In the middle somewhat elevated (1987), Impressing the Czar (1988), Limb’s Theorem (1990), The Loss of Small Detail (1991), ALIE/N A(C)TION (1992), Eidos: Telos (1995), Solo (1997), One Flat Thing, reproduced (2000), Heterotopia (2006) und Sider (2011). Musik von Thom Willems ist in Verbindung mit Werken von William Forsythe im Repertoire praktisch aller großen Ballett-Kompanien weltweit vertreten, darunter das Mariinsky Ballet, das Bolschoi Ballet, das New York City Ballet, das San Francisco Ballet, das National Ballet of Canada, das Ballet de l’Opéra de Paris, das Corpo di ballo del Teatro alla Scala Milano, das Royal Ballet (London), das Wiener Staatsballett, das Semperoper Ballett Dresden und das Ballet de l’Opéra de Lyon. 2007 war Thom Willems an Tado Andos Foschungszentrum für Design, 21_21 Design in Tokio, tätig. 2008 arbeitete er mit Matthew Ritchie bei dessen Installation The Morning Line für Thyssen-Bornemisza Art Contemporary zusammen.

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