Kurzgefasst
Den Schluss der diesjährigen Spielzeit begehen wir mit einem instrumentalen Feuerwerk: Beethovens Dritte Sinfonie Es-Dur op. 55 (Eroica) und sein Erstes Klavierkonzert op. 15 C-Dur stehen auf dem Programm des von Generalmusikdirektor Fabio Luisi geleiteten Konzerts. Dass die junge Italienerin Beatrice Rana ein pianistisches Ausnahmetalent ist, davon konnte sich das Zürcher Publikum bereits im vergangenen Februar mit Beethovens Drittem Klavierkonzert überzeugen. Nun spielt sie sein Erstes Klavierkonzert, uraufgeführt um 1800 in Wien. Es markiert einen Meilenstein der Gattung der Klavierkonzerte, verzahnte Beethoven doch die Klavierstimme aufs Engste mit dem Orchesterpart. Die Sätze sind kontrastreich angelegt: auf den feurig-heroischen Eröffnungssatz folgt ein lyrisch-zartes Largo, der dritte Satz ist ein frech-rasanter Tanzsatz. Beethovens Dritte Sinfonie, die «Sinfonia eroica», wie es auf dem Untertitel des Erstdrucks hiess, ist ein Schlüsselwerk der Musikgeschichte. Beethoven wollte das Werk ursprünglich Napoleon widmen, doch als sich dieser 1804 die Kaiserkrone aufsetzte, soll Beethoven entsetzt ausgerufen haben: «Ist der auch nichts anderes wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füssen treten, nur seinem Ehrgeize frönen; er wird sich nun höher, wie alle anderen stellen, ein Tyrann werden». Seine Eroica wurde damit nicht mehr ein musikalisches Statement für sondern gegen Napoleon, um die freiheitlichen Ideale, von denen Beethoven zeitlebens überzeugt war, weiterhin zu verteidigen.