Kurzgefasst
Cecilia Bartoli gehört seit über zwei Jahrzehnten zu den führenden Künstlerinnen im Bereich der klassischen Musik überhaupt, und sie ist eine ausgewiesene Rossini-Spezialistin. Die Werke ihres Landsmannes liegen ihr so sehr am Herzen, dass sie ihnen als künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele eine gesamte Festivalausgabe widmete. Auch die langjährige Verbundenheit mit unserem Haus ist geprägt von ihren Rossini-Interpretationen: In Zürich war sie bereits als Gräfin Adèle in der Verkleidungskomödie Le Comte Ory, als Desdemona in Rossinis selten aufgeführter Otello-Version und in der Glanzrolle der Angelina bei der Cenerentola-Premiere zu erleben. Keine Koloraturpartie im Bühnenschaffen des Italieners ist anspruchsvoller und gegensätzlicher als diejenige seines Aschenbrödels, dessen Würde trotz aller Unterdrückung durch die Stiefschwestern immer durchzuscheinen vermag. Die Besonderheit der Partitur liegt darin, dass sie mühelos Witziges und Bewegendes, eine possenhafte Komödie mit einer gefühlvollen Liebesgeschichte vereint und deshalb vielen als reifste und menschlichste Komposition Rossinis gilt.