0/0

La sonnambula

Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini (1801-1835)
Libretto von Felice Romani
nach einer Ballett-Pantomime von Eugène Scribe und Jean-Pierre Aumer
Konzertante Aufführung

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 45 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 20 Min.

Gut zu wissen

Fotogalerie

 

La sonnambula


La sonnambula


Vollkommene Melodien

Am 5., 9. und 12. Mai ist Vincenzo Bellinis Oper «La sonnambula» als konzertante Aufführung zu erleben. In den Hauptpartien kehren Pretty Yende und Lawrence Brownlee nach Zürich zurück.

Ein idyllisches, von Hügeln umgebenes Dorf in der Schweiz bildet den Schauplatz für Vincenzo Bellinis Oper La sonnambula. Von kriegerischen Konflikten, Gräueltaten oder beängstigenden Wahnsinnsszenen, wie sie Bellinis Norma, I Capuleti e i Montecchi oder I puritani prägen, bleibt dieses Werk völlig unberührt. Der nur vage angedeutete, abgelegene Ort der Handlung schafft vielmehr die Voraussetzungen für eine gänzlich verinnerlichte Atmosphäre, in der sich die unendlichen Melodiebögen des sizilianischen Meisters des Belcanto voll entfalten können.

Im Zentrum des Geschehens steht die mit Elvino verlobte Amina, die sich als Schlafwandlerin in das Zimmer des soeben im Dorf eingetroffenen Grafen Rodolfo verirrt und damit für Verwirrung und Eifersucht sorgt. Doch nach einer letzten schlafwandlerischen Zitterpartie auf einem Hausdach findet die Handlung zu einem glücklichen Ende.

La sonnambula kam 1831 in Mailand und kurz darauf auch in Paris zum ersten Mal auf die Bühne und gehört seither neben Norma zu den beliebtesten Opern Bellinis. Schon Rossini hielt Aminas Arie «Ah! Non credea» für die vollkommenste Melodie, die je geschrieben wurde, und die Titelpartie gehörte zum Repertoire aller grosser Belcanto-Diven, von Giuditta Pasta in der Uraufführung bis hin zu Maria Callas, Edita Gruberova und Cecilia Bartoli.

Nach dem grossen Erfolg von Donizettis La Fille du régiment präsentieren wir Bellinis La sonnambula dieses Jahr als konzertante Opernaufführung. In den Hauptpartien kehren Pretty Yende und Lawrence Brownlee ans Opernhaus Zürich zurück, wo sie bereits in Bellinis I puritani gefeiert wurden. Beide haben in den letzten Jahren eine steile internationale Karriere gemacht. Lawrence Brownlee gilt als einer der international besten Tenöre für das italienische Belcanto-Fach, Pretty Yende singt die Sopran-Partien von Rossini, Donizetti und Bellini an den grössten Opernhäusern der Welt, in letzter Zeit vor allem an der New Yorker Metropolitan Opera. Nun verkörpert sie erstmals die Amina ihres Lieblingskomponisten Vincenzo Bellini, dessen berühmte «melodie lunghe, lunghe, lunghe» «direkt zu ihrer Seele sprechen», wie die Sängerin in einem Interview bekannte. Die musikalische Leitung hat mit Maurizio Benini ein ausgewiesener Spezialist für das italienische Repertoire, der am Opernhaus Zürich bereits als Dirigent von Bellinis I Capuleti e i Montecchi gastierte.


Dieser Artikel ist erschienen in MAG 68, April 2019.
Das MAG können Sie hier abonnieren.