Mozart

22. April 2018

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 41 C-Dur («Jupiter») KV 551

Wolfgang Amadeus Mozart
Klarinettenkonzert A-Dur KV 622

Wolfgang Amadeus Mozart
Diverse Arien

  • Weitere Informationen:
    Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Dirigent:
Raphaël Pichon

Raphaël Pichon

Raphaël Pichon begann seine musikalische Ausbildung mit Studien in Gesang, Violine und Klavier an den Pariser Konservatorien. Als junger Countertenor sang er unter Dirigenten wie Jordi Savall, Ton Koopman und Geoffroy Jourdain. 2006 gründete er das Ensemble Pygmalion, mit dem er seither u. a. in der Pariser Philharmonie, im Schloss Versailles, bei den BBC Proms, im Wiener Konzerthaus, in der Kölner Philharmonie, im Palau de la Música Catalana in Barcelona, beim French May Arts Festival in Hongkong sowie beim Pekinger Musikfestival auftrat. Er leitete Opernproduktionen an der Pariser Opéra-Comique, am Bolschoi-Theater in Moskau, an der Amsterdamer Oper sowie an der Opéra national de Bordeaux und arbeitete mit Regisseur:innen wie Katie Mitchell, Romeo Castellucci, Simon McBurney, Pierre Audi, Jeanne Candel, Satoshi Miyagi und Jetske Mijnssen. 2020 gründete er das Festival Pulsations in Bordeaux. Höhepunkte umfassen sein Debüt beim Festival d’Aix-en-Provence mit der Bach-Produktion «Trauernacht», die Neuentdeckung von Luigi Rossis «Orfeo» an der Opéra national de Lorraine und an der Opéra Royal de Versailles, Monteverdis «Marienvesper» beim Holland Festival, Brahms’ «Deutsches Requiem» in der U-Boot-Basis in Bordeaux, Castelluccis Mozart-«Requiem» in Aix-en-Provence sowie «L’autre voyage», eine Neukreation mit Musik von Schubert, an der Opéra-Comique in Paris. 2023 dirigierte er die Wiener Philharmoniker in «Le nozze di Figaro» bei den Salzburger Festspielen. Zu seinen zahlreichen Einspielungen gehören die Alben «Enfers» (2018) und Libertà!» (2019) sowie jüngst Bachs h-Moll-Messe (2025). Raphaël Pichon ist Offizier des französischen Ordre des Arts et des Lettres.

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Besetzung


Bassettklarinette Robert Pickup


Sopran Adriana Gonzalez


Sopran Hamida Kristoffersen


Bass Ildo Song

Robert Pickup

Der Klarinettist Robert Pickup wurde in Grossbritannien geboren und übersiedelte im Alter von neun Jahren mit seinen Eltern nach Südafrika. Dort studierte er Klarinette bei Herbert Klein und Mario Trinchero und erwarb neben dem Klarinettendiplom auch den „Bachelor of Music“ (Musikwissenschaft) an der Universität von Südafrika. Er war stellvertretender Solo-Klarinettist des Sinfonieorchesters der South African Broadcasting Corporation und Tenor im SABC Kammerchor und trat 1994 als Klarinettist und Sänger bei Nelson Mandelas Einführung auf. Weitere Studien führten ihn zu Thomas Friedli nach Genf, wo ihm 1998 am Conservatoire de Musique ein erster Preis und das Solisten-Diplom verliehen wurden. Er ist mehrfacher Preisträger von Musikwettbewerben und gewann 1995 den Young Artist Award der International Clarinet Society und 1997 den ersten Preis im Swiss Concours National d’Exécution Musicale. Robert Pickup war stellvertretender Solo-Klarinettist des Brabants Orkest Eindhoven, bevor er 1999 als Solo-Klarinettist ins Orchester der Oper Zürich engagiert wurde. Als Gast hat er u.a. mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Koninklijk Concertgebouworkest, Chamber Orchestra of Europe und dem Concentus Musicus Wien gespielt. Seit 2020 ist Robert Pickup Professor für Klarinette an der Hochschule Luzern.

Adriana Gonzalez

Die französisch-guatemaltekische Sopranistin Adriana González schloss ihr Studium 2012 an der Universidad del Valle de Guatemala ab. 2019 wurde sie beim Operalia-Wettbewerb mit dem ersten Preis sowie mit dem Zarzuela-Preis ausgezeichnet. Sie war Mitglied des Atelier Lyrique de l'Opéra National de Paris und erhielt 2017 den Prix Lyrique des Cercle Carpeaux für ihre herausragende künstlerische Entwicklung. Weiter gewann sie den ersten Preis beim Otto Edelmann Wettbewerb in Wien, den zweiten Preis und Publikumspreis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona und den Teatro Real Preis in Madrid. 2017/18 war sie Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Sie sang Micaëla («Carmen») in Genf, an der Oper Frankfurt, an der Niederländischen Nationaloper, an der Opéra National de Paris sowie in Toulon, Barcelona, Madrid und Lausanne, Liù («Turandot») an der Houston Grand Opera, der Opéra de Toulon, der Opéra National du Rhin sowie in Paris, Hamburg, Berlin und Dijon, Mimì («La bohème») in Barcelona und Toulon, Gräfin Almaviva («Le nozze di Figaro») an der Opéra National de Lorraine, bei den Salzburger Festspielen sowie in Luxemburg, Frankfurt und Wien sowie die Titelrolle in «Suor Angelica» in Kopenhagen. Jüngst war sie u. a. als Pamina («Die Zauberflöte») an der Staatsoper Hamburg und Antonia («Les Contes d’Hoffmann») am Opernhaus Zürich zu hören. Sie gab Liederabende mit Iñaki Encina Oyón in Frankfurt, Barcelona und Bozen und sang im Konzert jüngst Beethovens «Missa solemnis» in Tokyo unter Marek Janowski. Adriana González veröffentlichte preisgekrönte Aufnahmen mit Iñaki Encina Oyón am Klavier (2020), mit Liedern von Isaac Albéniz (2021) sowie im Duett mit Marina Viotti (2023).

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Hamida Kristoffersen

Hamida Kristoffersen stammt aus Norwegen. Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung an der Universität Tromsø, besuchte Meisterkurse bei Kiri Te Kanawa, Brigitte Fassbaender, Barbara Hendricks sowie Enza Ferrari und nimmt seit 2013 regelmässig Unterricht bei Patricia McGaffrey in New York. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem «Premio Verdi 2013» und einem Ingrid Bjoner-Stipendium bei der «Queen Sonja Competition». Sie war als Mimì (La bohème) und als Contessa (Le nozze di Figaro) mit der Arctic Opera und dem Arctic Philharmonic Orchestra zu erleben. Ausserdem sang sie 2014 Konzerte mit dem Norwegian Radio Orchestra und dem Oslo Philharmonic Orchestra. In der Spielzeit 2014/15 wurde Hamida Kristoffersen Mitglied im Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. als Pamina (Die Zauberflöte), Tamiri (Il re pastore), Giannetta (L’elisir d’amo­re) und An­nina (La traviata) sowie in Die Frau ohne Schatten, Luisa Miller, und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. 2015 debütierte sie als Micaëla (Carmen) an der Oper Oslo und sang im Sommer 2017 Mimì (La bohème) an der Oper Hede­land in Dänemark. 2016-2019 war sie Ensemblemitglied in Zürich, wo sie u.a. als Dama (Macbeth), Berta (Il barbiere di Siviglia), Erste Dame (Die Zauberflöte), in der Uraufführung von Xavier Dayers Der Traum von Dir, als Blumenmädchen (Parsifal), Anna Kennedy (Maria Stuarda), als La Virtù (L’in­coronazione di Poppea), als Gretel und Sandmännchen (Hänsel und Gretel) sowie als Diane (Hippolyte et Aricie) auf der Bühne stand. Dabei arbeitete sie mit DirigentenInnen wie Gianandrea Noseda, Emmanuelle Haïm, Ottavio Dantone, Nello Santi, Laurence Cummings, Enrique Mazzola und Simone Young.

Ildo Song

Ildo Song stammt aus Südkorea. Er absolvierte seine Gesangsausbildung an der Universität von Seoul und ist Preisträger zahlreicher südkoreanischer Wettbewerbe. In Europa wurde er 2014 mit dem 3. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Düsseldorf ausgezeichnet. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), die Titelpartie in Le nozze di Figaro und Don Alfonso (Così fan tutte), die er auf verschiedenen Bühnen in Seoul, darunter das Seoul Art Center, verkörperte. Von 2015 bis 2017 gehörte er zum Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. in Il viaggio a Reims, La traviata, Orlando paladino, Don Carlo, Un ballo in maschera und L’Heure espagnole / L’Enfant et les sortilèges zu erleben. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In letzter Zeit sang er u.a. den Onkel Bonze in Madama Butterfly, Le Fauteuil / L’arbre in L’Enfant et les sortilèges, La Voce in Idomeneo, Mandarin in Turandot, Doktor Grenvil in La traviata, Julian Pinelli in Die Gezeichneten, Il Conte di Ceprano in Rigoletto, Alessio in der konzertanten Aufführung von La sonnambula, Oroveso in Norma und ein Eremit in Der Freischütz. Er gastierte zudem jüngst als Onkel Bonze und Oroveso am Teatro di San Carlo in Neapel.

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Kurzgefasst

Raphaël Pichon gehört zu den talentiertesten Dirigenten seiner Generation – das beweist er mit seinem Ensemble Pygmalion in gefeierten Konzerten und auf einzigartigen CD-Alben immer wieder aufs Neue. Am Pult des Orchestra La Scintilla begeisterte er in der vergangenen Spielzeit mit Musik von Jean-Philippe Rameau auch das Zürcher Publikum. Nun kehrt der junge, temperamentvolle Dirigent für ein weiteres Konzert mit unserem Originalklangensemble nach Zürich zurück.
Raphaël Pichons Konzertprogramme folgen oft einer ganz eigenen Dramaturgie. Für den Zürcher Mozart-Abend hat er Werke aus den letzten Lebensjahren des Komponisten ausgewählt: Im Zentrum steht das 1791 entstandene Klarinettenkonzert A-Dur, das unser Soloklarinettist Robert Pickup interpretieret. Adriana Gonzalez, Hamida Kristoffersen und Ildo Song singen selten zu hörende Arien und Gesänge aus Mozarts Spätwerk. Dazwischen erklingen die vier Sätze der «Jupiter»-Sinfonie Nr. 41 C-Dur.

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Gut zu wissen

Robert Pickup

Fragebogen

Robert Pickup ist seit 1999 Soloklarinettist in der Philharmonia Zürich und im Orchestra La Scintilla. Er spielt zudem in verschiedenen Orchestern als Gast und tritt in Kammermusikformationen wie dem Ensemble Labyrinth und La Scintilla dei Fiati auf. Ursprünglich stammt er aus Südafrika. Im 6. Philharmonischen Konzert am Sonntag, 22. April ist er der Solist in Mozarts Klarinettenkonzert.

Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Aus der Welt des Übens! Ich übe Mozarts Klarinettenkonzert momentan sehr viel.

Auf was freuen Sie sich am meisten, wenn Sie Mozarts Klarinettenkonzert spielen?
Ich spiele das Klarinettenkonzert jetzt zum ersten Mal auf einem histori­schen Instrument. Mozart hat das Stück für Anton Stadler komponiert, und Andreas Schöni aus Bern hat für mich einen Nachbau von Stadlers Bassettklarinette angefertigt. Ich kenne das Konzert natürlich sehr gut, aber auf dem neuen (alten!) Instrument ist es für mich wie ein neues Stück.

Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Ich habe während meiner gesamten Kindheit in einem Kirchenchor gesungen. Wir haben zwei Gottesdienste pro Woche begleitet, mit verschiedenen Programmen. Ich habe dort Musik von der Renaissance bis zur Moderne erlebt und dabei sehr viel gelernt.

Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Thich Nhat Hanh: Das Wunder der Achtsamkeit. Thich Nhat Hanh ist ein vietnamesischer buddhistischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker und einer der weisesten Menschen der Welt. Seine Anweisungen im Buch sind sehr einfach, haben aber eine grosse Wirkung.

Welche CD hören Sie immer wieder?
Stan Getz mit dem Oscar Peterson Trio. Ich bin immer wieder erstaunt, wie Jazzmusiker improvisieren können. Die Musiker bis zu und während Mozarts Zeit haben auch improvisiert, und ich denke, es ist eine Fähigkeit, die den heutigen klassischen Musikern fehlt. Was ich an dieser CD besonders mag, ist die Art und Weise, wie Stan Getz die lyrischsten Melodien über Oscar Petersons «swinging Trio» kreiert.

Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Ich habe 17 Klarinetten zuhause…

Mit welchem Künstler würden Sie gerne essen gehen, und worüber würden Sie reden?
Mit dem Komiker Trevor Noah. Er ist halb Schweizer, halb Xhosa (das ist ein südafrikanisches Volk) und in Südafrika zur Zeit der Apartheid aufgewachsen. Ich selbst komme aus Pretoria. Trevor Noah scheint die verschiedenen Kulturen des Landes von innen her zu verstehen, weshalb er sich über uns alle lustig machen darf! Ich würde gerne mehr darüber hören, was ihn zu seinem tiefen Verständnis für die Menschen und seiner faszinierenden Weltanschauung geführt hat.

Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist!
Charlene, Nicola und Claire (meine Frau und meine 2 Töchter)!


Dieser Artikel ist erschienen in MAG 57, März 2018
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