Kurzgefasst
Peter Grimes, der Titelheld in Benjamin Brittens 1945 entstandenem Opern-Erstling, ist Fischer in einem kleinen Ort an der englischen Ostküste – ein eigenbrötlerischer und schnell aufbrausender Aussenseiter, der sich von allen unverstanden und nur mit dem Meer verbunden fühlt. Ein Unglücksfall auf seinem Boot wird Grimes zum Verhängnis. Nachdem sein Lehrling auf See ums Leben gekommen ist, wird Grimes wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, aus Mangel an Beweisen jedoch freigesprochen. Doch der Verdacht bleibt bestehen, die Dorfgemeinschaft misstraut ihm weiterhin. Als auch sein neuer Lehrling auf tragische Weise verunglückt, entzieht sich Grimes der drohenden Lynchjustiz der Dorfbewohner durch Freitod: Er geht ins Meer. Regisseur David Pountney inszeniert Brittens Oper als ein Kammerspiel unterdrückter und wild entfesselter Gefühle und zeigt auf beklemmende Weise, zu welchen Exzessen sich eine Gesellschaft gegenüber Aussenseitern hinreissen lässt. Wie schon in der Premiere ist der britische Tenor Christopher Ventris in einer seiner Paraderollen zu erleben, Ellen Orford wird gesungen von Emily Magee.