Kurzgefasst
Mit einem Höhepunkt der Musikgeschichte eröffnen die Streicher der Philharmonia Zürich ihr Programm: Johann Sebastian Bachs beliebtes Doppelkonzert in d-Moll ist ein spielfreudiger Wettbewerb zweier Violinen, die sich ineinander verzahnen, miteinander dialogisieren und einander ergänzen. Der langsame Satz gilt als melodisches Glanzstück im Oeuvre des Komponisten. Den Wenigsten bekannt sein dürfte das Violinkonzert des 1919 in Warschau geborenen, jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg. Weinberg floh 1939 von Polen über Minsk nach Taschkent und siedelte schliesslich dank der Unterstützung von Dmitri Schostakowitsch nach Moskau über. Trotz stalinistischer Kulturpolitik und antisemitischer Strömungen konnte er das sowjetische Musikleben massgeblich mitprägen. Erst seit einigen Jahren wird sein Werk auch in Europa entdeckt. Dass der Tod unausweichlich ist, davon erzählt Franz Schuberts vorletztes Quartett «Der Tod und das Mädchen», das in der Fassung von Gustav Mahler für Streichorchester erklingt. Schuberts Aussage, sich mit seinen beiden letzten Streichquartetten «den Weg zur grossen Sinfonie bahnen» zu wollen, nahm Mahler wörtlich, indem er die sinfonischen Keime in Schuberts Quartett zum Blühen brachte und weite Klangräume öffnete.