Orchestra La Scintilla

19. Dezember 2020

Wilhelm Friedemann Bach
Sinfonie F-Dur «Dissonant»

Johann Christoph Friedrich Bach
Doppelkonzert für Viola und Cembalo, Es-Dur IJB 8

Johann Christian Bach
Konzert für Cembalo Nr. 3 f-Moll

Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie e-Moll WQ 178

  • Dauer:
    ca. 2 Std. Inkl. Pause.
  • Weitere Informationen:
    Tickets à CHF 60 für die Konzerte können ab Mittwoch, 9. Dezember 2020, 11.00 Uhr, ausschliesslich telefonisch unter +41 44 268 66 66 bezogen werden. Die Billettkasse ist telefonisch erreichbar von Montag bis Freitag, jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr. 

    Gemäss Schutzkonzept des Opernhauses und Vorgaben des Bundes werden maximal 50 Tickets verkauft.

Orchester:
Orchestra La Scintilla

Orchestra La Scintilla

Die Pflege der historischen Aufführungspraxis hat am Opern­haus Zürich seit dem Monteverdi-Zyklus in den 1970er Jahren Tradition. Bei der folgenden Reihe der Mozart-Opern mit dem Lei­tungs­­­team Harnoncourt/Ponnelle wurde weiter Pio­nierarbeit geleistet, und die Musikerinnen und Musiker passten ihre Spieltechnik den neue­sten Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis an. 1996 formierte sich aus dem Orchester der Oper ein eigenständiges Ensemble von erstklassigen spezialisierten MusikerInnen, das sich einen hervorragenden Ruf erwerben konnte. Der Funke der Begeisterung an neuer «Alter Musik» gab dem Ensemble seinen Namen: La Scintilla – der Funke. Aufführungen mit Koryphäen des Faches wie Nikolaus Har­non­court (u.a. Il ritorno d’Ulisse in patria, Idomeneo), William Christie (u.a. Orphée et Euridice, Les Indes galantes, Orlando), Mark Minkowski (Les Boréades, Giulio Cesare), Reinhard Goebel und Giuliano Carmignola gerieten so erfolgreich, dass das Opernhaus Zürich alle barocken und fast alle aus der klassischen Zeit stammenden Opern von seiner Barockforma­tion La Scintilla spielen liess und lässt. Ausserdem konzertiert das Orchestra La Scintilla der Oper Zürich mit namhaften Solisten – Instrumentalisten wie Sängern – und tritt unter der Leitung von Ada Pesch regelmässig in den gros­­sen Konzertsälen Europas wie der Londoner Royal Festival Hall, dem Concertgebouw Am­sterdam, der Philharmonie Berlin und dem KKL Luzern auf. Äusserst erfolgreich begleitete das Orchester Cecilia Bartoli auf mehrwöchigen Konzertreisen in Nordamerika und Europa (u.a. in der Carnegie Hall).

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Kurzgefasst

Johann Sebastian Bach hatte 20 Kinder, von denen vier Söhne bedeutende Komponisten wurden und den Ruhm des Vaters zeitweise sogar übertrafen. Alle vier wurden vom Vater unterrichtet – dessen Einfluss auf die Söhne ist unüberhörbar. Doch Wilhelm Friedemann, Johann Christoph Friedrich, Johann Christian und Carl Philipp waren eine Generation, die am Beginn der Frühklassik stand, und das bedeutete: weg von der alten polyphonen barocken Schreibweise, hin zu einem natürlicheren, «empfindsameren» Ausdruck.

Der älteste Sohn war Wilhelm Friedemann Bach, dessen Sinfonie F-Dur «Dissonant» das Orchestra La Scintilla aufführt. Sein oft schroffer, expressiver Stil nimmt die «Sturm-und-Drang»-Bewegung vorweg. Er war einer der ersten freischaffenden Künstler seiner Zeit, was eine grosse Herausforderung innerhalb des absolutistischen Herrschaftssystems war und ihn oft in finanzielle Not brachte.

Carl Philipp Emanuel Bach, der berühmteste der Bach-Söhne, war der zweite überlebende Sohn Johann Sebastians und dessen erster Frau Maria Barbara. Als städtischer Musikdirektor von Hamburg machte er die Stadt zu einem der wichtigsten Musikzentren. Bei den Wiener Klassikern wie Haydn, Gluck und Beethoven stand er in hohem Ansehen. Mozart brachte es auf den Punkt: «Er ist der Vater; wir sind die Bub’n. Wer von uns was Rechts kann, hat’s von ihm gelernt.» Die Sinfonie in e-Moll mit dem Beinamen «Fandango» aus Bachs Berliner Zeit zählt zu seinen bekanntesten Werken.

Johann Christian Bach war das jüngste der Bach-Kinder. Nach dem Tod des Vaters übernahm sein Halbbruder Carl Philipp dessen musikalische Ausbildung in Berlin. Weitere wichtige Stationen waren Mailand und London. In Mailand kam er in Kontakt mit der Oper, die zu einer der wichtigsten Gattungen in seinem Schaffen wurde.

Etwas im Schatten seiner Brüder stand Johann Christoph Friedrich, der sogenannte «Bückeburger» Bach. Als Hofmusiker beim Grafen Wilhelm von Schaumburg-Lippe in Brückeburg lernte er durch die dortigen italienischen Musiker den italienischen Stil kennen. Aber auch die Musik Mozarts und Glucks hinterliessen Spuren in seinem Oeuvre, deren Werke er zum ersten Mal bei seinem Bruder Johann Christian in London hörte.

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