Kurzgefasst
Die beiden veristischen Kurzopern Cavalleria rusticana und Pagliacci sind seit jeher wie unzertrennliche Zwillinge. Begonnen hatte alles mit einem Wettbewerb zur Förderung junger italienischer Komponisten. Pietro Mascagni, damals noch erfolgloser Komponist, wählte ein zeitgenössisches Sujet und schrieb für die Geschichte der von der Dorfgemeinschaft ausgestossenen Santuzza, die aus Eifersucht das Verhältnis von Turiddu und Lola an deren Ehemann Alfio verrät, dramatisch packende Musik. Mascagni gewann den Wettbewerb und wurde über Nacht berühmt. Beeindruckt von diesem Erfolg, beschloss Ruggero Leoncavallo, es ebenfalls mit einer Kurzoper zu versuchen. Leoncavallo liess sich von einem Mordprozess sowie von Catulle Mendès’ Schauspiel La Femme de Tabarin inspirieren: ein Eifersuchtsdrama in einer Commedia-dell’arte-Truppe um die schöne Nedda, das mit Neddas Ermordung und der ihres Liebhabers endet. Weltklasse-Niveau verspricht die Besetzung dieser Wiederaufnahme: Startenor Roberto Alagna ist sowohl als Turiddu als auch als Canio zu hören, seine Partnerinnen sind Catherine Naglestad (Santuzza) und Aleksandra Kurzak (Nedda).