Philipp Egli agiert seit über 25 Jahren im Berufsfeld des künstlerischen Tanzes. Er mischt dabei im In- und Ausland als Performer, Choreograf, Company Leiter, Ballettdirektor oder Studiengangsleiter die freie wie die etablierte Szene immer wieder überraschend auf. Egli begann seine tänzerische Laufbahn bei der Compagnie Philippe Saire in Lausanne, ist dann während 4 Jahre bei ROSAS unter der Leitung von Anne Teresa de Keersmaecker in Brüssel engagiert, bevor er seine eigene Tanzkompanie MOLTeNi in Zürich gründet und 1995-2000 leitet. 2001-09 war Egli Direktor der Tanzsparte am Theater St. Gallen und initiiert neben Handlungsballetten mit grossem Orchester auch die vielbeachtete Serie Raumgriffe. Sein Tanz in der Lokremise hat Signalwirkung und bewirkt die Renovation und Umgestaltung derselben zum neuen Kulturzentrum St. Gallens.
2009 gründet Egli das Label egli_items und schafft in den letzten Jahren unter anderem Arbeiten wie das Tanztheater Frida Kahlo für die Tanzkompanie Theater St. Gallen oder Quattro stagioni ein Bühnenstück für Physikprofessor, Slam Poetin und drei Musiker im Rahmen der internationalen Physikolympiade 2016. In seinen jüngsten Werken mitohni – Ein KonzerTanz für drei Körper, la danse des étoiles oder in der Kollaboration Sehnsüchte mit dem Musikkollegium Winterthur ist Egli auch als Tänzer zurück auf der Bühne.
Von 2012-16 war Philipp Egli als künstlerisches Leitungsmitglied und Performer mit den legendären Mummenschanz weltweit auf Tournee und erwirbt fundierte Erfahrungen auf dem Gebiet des Figuren- und Maskenspiels.
Ein Tanzprojekt mit Jugendlichen zu Goethes «Faust»
Von 10. Juli 2018 bis 11. Juli 2018
Das Opernhaus Zürich realisiert seit 2015 jedes Jahr ein Bühnenprojekt mit Schülerinnen und Schülern bzw. Jugendlichen aus Stadt und Kanton Zürich. Die drei bisherigen Projekte, #Romeo_Julia, #Sandmann und #Rituals, vermochten die Jugendlichen zu beflügeln und das Publikum in grossem Masse zu begeistern. Das positive Echo von allen Seiten und die durchwegs guten Erfahrungen motivieren uns, auch 2018 ein weiteres partizipatives Projekt mit Jugendlichen zu erarbeiten.
Drei unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird die Möglichkeit geboten, sich in Zusammenarbeit mit professionellen Choreografen auf vielfältige Weise mit Goethes Tragödie Faust zu beschäftigen. Auf Grund dieser Auseinandersetzungen wird jede Gruppe ein ca. zwanzigminütiges Tanzstück zur Thematik, respektive zu Teilaspekten der Geschichte erarbeiten. Die entstandenen Choreografien werden zu einem dreiteiligen Abend zusammengefügt und auf der Studiobühne des Opernhauses an zwei Abenden öffentlich aufgeführt. Begleitend zur Projektarbeit werden die Klassen in Proben zu Faust – Das Ballett beobachten können, wie die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Zürich unter der Leitung des Choreografen Edward Clug mit dem Faust-Stoff umgehen. Und natürlich werden alle drei Gruppen eine Vorstellung von Faust – Das Ballett im Opernhaus besuchen.
Die drei choreografischen Teams arbeiten unabhängig voneinander, tauschen sich aber über ihre jeweilige Lesart des Stoffes, ihre Themenwahl und ihre dramaturgischen Schwerpunkte aus und verbinden ihre Kurzstücke zu einem gemeinsamen Abend. Es wird spannend sein, die divergierenden Arbeitsweisen und Ästhetiken der Choreografen und ihre drei sehr unterschiedlichen Gruppen auf der Bühne zu erleben.
Die drei Gruppen:
- Integrationsklassen der Fachschule Viventa Zürich (Auswahl von 15-20 Schüler/innen):
Die Integrationsklassen der Fachschule Viventa helfen Jugendlichen, Deutsch zu lernen, Kompetenzen für die Arbeitswelt zu trainieren und ihren Alltag in Zürich selbständig zu gestalten. Das Tanzprojekt mit dem Opernhaus Zürich soll ihnen ein positives Erfolgserlebnis am neuen Lebensort Zürich bescheren. Sie erweitern ihre non-verbalen Ausdrucksmöglich-keiten erproben und machen viele neue Erfahrungen.
Choreografie: Christiane Loch & Silvano Mozzini (Carambole Tanz & Theater)
- 2. Sekundarklasse A/B des Schulhauses Breite Hinwil (17 Schüler/innen):
Die Sekundarschüler/innen beschäftigen sich im Laufe der 2. Klasse intensiv mit der Berufswahl. Um bei der Lehrstellensuche erfolgreich zu sein, brauchen die Jugendlichen gute Auftrittskompetenzen, aber auch Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Teamarbeit und Begeisterungsfähigkeit. Das Tanzprojekt soll ihnen dabei helfen, selbstbewusst und tatkräftig ihre Zukunft anzupacken.
Choreografie: Philipp Egli
- Öffentliche Workshop-Reihe 16+ #FAUST (ca. 15 Teilnehmende):
Die Teilnehmenden sind kulturinteressierte Jugendliche und junge Erwachsene, die teilweise bereits Tanzerfahrung mitbringen. Sie sind interessiert am choreografischen Prozess, wollen Bühnenerfahrungen sammeln und bringen eine hohe Motivation mit, selbst gestalterisch und darstellerisch tätig zu werden.
Choreografie: Bettina Holzhausen