Walkways

Glass Pieces

Choreografie von Jerome Robbins

Von 6. Oktober 2023 bis 2. Januar 2024

  • Dauer:
    ca. 2 Std. 25 Min. Inkl. Pausen nach dem 1. Teil nach ca. 30 Min. und nach dem 2. Teil nach ca. 1 Std. 30 Min.
  • Weitere Informationen:
    Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
    Die Einführungsmatinee findet am 1 Okt 2023 statt.

Choreografie:
Jerome Robbins

Jerome Robbins

Jerome Robbins, 1918 in New York geboren, ist nicht nur für seine Ballette, sondern auch für seine Kreationen für Theater, Film und Fernsehen bekannt. Sein Debüt als Tänzer hatte er 1937. Er trat in Musicals und ab 1940 am American Ballet Theatre auf, wo er bald als Solist in Balletten von Fokine, Tudor und Massine zu sehen war. 1944 kreierte er sein erstes eigenes Stück, Fancy Free, das vom American Ballet Theatre uraufgeführt wurde. Es war die Grundlage für Leonard Bernsteins Musical On the Town.  In den Folgejahren entstanden über 60 weitere Ballette für Compagnien in aller Welt, darunter The Concert, Dances at a GatheringIn the NightThe Goldberg VariationsGlass Pieces und Ives Songs. Besonders eng arbeitete er mit dem New York City Ballet zusammen. Dort wurde er 1949 unter George Balanchine Associate Artistic Director und später, zusammen mit Peter Martins, Ballet-Master-in-Chief. Robbins arbeitete ausserdem als Choreograf und Direktor an zahlreichen, auch verfilmten, Broadway-Produktionen mit, darunter The King and IWest Side Story und Fiddler on the Roof. Jerome Robbins starb 1998 im Alter von 80 Jahren.

Musikalische Leitung:
Daniel Capps

Daniel Capps

Daniel Capps ist vor allem als Ballettdirigent weltweit gefragt. Er studierte am Royal College of Music und an der Royal Academy of Music in London und verfeinerte seine Fähigkeiten im Dirigieren unter Anleitung namhafter Mentoren wie Colin Metters, Sir Colin Davis, Sir Charles Mackerras, Mark Wigglesworth, Peter Eötvös und Thomas Adès. U. a. wurde er mit dem Ernest Read Conducting Prize und den Fred Southhall Memorial Prize for conducting ausgezeichnet. Ab 2003 assistierte er Sir John Eliot Gardiner beim Orchestre Révolutionnaire et Romantique, u. a. bei Berlioz’ Les Troyens am Théâtre du Châtelet in Paris. 2008 gab er sein Debüt beim Royal Ballet am Royal Opera House, Covent Garden, und war dort seitdem regelmässig als Gastdirigent tätig. Seit 2011 ist Daniel Capps dem New York City Ballet verbunden, 2012 wurde er zum Resident Conductor ernannt. Ebenfalls 2011 gab Capps sein Debüt beim National Ballet of Canada, wo er Christopher Wheeldons Ballett Alice’s Adventures in Wonderland dirigierte. In den letzten Spielzeiten gab er sein Debüt beim Ballett Zürich (Walkways), dem Australian Ballet und der spanischen Compañía Nacional de Danza, die ihn alle mehrfach wieder einluden. Tourneen führten ihn u. a. nach China, Japan, Hongkong, Taiwan, Kuba, Frankreich, Spa­nien, Mexiko, Dänemark, Australien, Kolumbien und durch die USA.

Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026
Musik:
Philip Glass
Bühnenbild:
Jerome Robbins,

Jerome Robbins

Jerome Robbins, 1918 in New York geboren, ist nicht nur für seine Ballette, sondern auch für seine Kreationen für Theater, Film und Fernsehen bekannt. Sein Debüt als Tänzer hatte er 1937. Er trat in Musicals und ab 1940 am American Ballet Theatre auf, wo er bald als Solist in Balletten von Fokine, Tudor und Massine zu sehen war. 1944 kreierte er sein erstes eigenes Stück, Fancy Free, das vom American Ballet Theatre uraufgeführt wurde. Es war die Grundlage für Leonard Bernsteins Musical On the Town.  In den Folgejahren entstanden über 60 weitere Ballette für Compagnien in aller Welt, darunter The Concert, Dances at a GatheringIn the NightThe Goldberg VariationsGlass Pieces und Ives Songs. Besonders eng arbeitete er mit dem New York City Ballet zusammen. Dort wurde er 1949 unter George Balanchine Associate Artistic Director und später, zusammen mit Peter Martins, Ballet-Master-in-Chief. Robbins arbeitete ausserdem als Choreograf und Direktor an zahlreichen, auch verfilmten, Broadway-Produktionen mit, darunter The King and IWest Side Story und Fiddler on the Roof. Jerome Robbins starb 1998 im Alter von 80 Jahren.

Ronald Bates
Kostüme:
Ben Benson
Lichtgestaltung:
Jennifer Tipton,
Kevin Briard

Besetzung


Glass Pieces / Pas de deux Elena Vostrotina


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Esteban Berlanga


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Max Richter


Jesse Fraser


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Inna Bilash


Sean Bates


Sujung Lim


Charles-Louis Yoshiyama


Glass Pieces / Pas de deux Sujung Lim


Esteban Berlanga


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Daniela Gómez Pérez


Jesse Fraser


Ruka Nakagawa


Chandler Dalton


Glass Pieces / Pas de deux Elena Vostrotina


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Aurore Aleman Lissitzky


Esteban Berlanga


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Inna Bilash


Dustin True


Glass Pieces / Solo-Paare Aurore Aleman Lissitzky


Esteban Berlanga


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Max Richter


Jesse Fraser


Glass Pieces / Solo-Paare Aurore Aleman Lissitzky


Esteban Berlanga


Inna Bilash


Sean Bates


Sujung Lim


Charles-Louis Yoshiyama


Glass Pieces / Pas de deux Sujung Lim


Esteban Berlanga


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Daniela Gómez Pérez


Jesse Fraser


Ruka Nakagawa


Chandler Dalton


Glass Pieces / Pas de deux Max Richter


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Esteban Berlanga


Inna Bilash


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Elena Vostrotina


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Sujung Lim


Chandler Dalton


Glass Pieces / Pas de deux Elena Vostrotina


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Inna Bilash


Sean Bates


Sujung Lim


Charles-Louis Yoshiyama


Glass Pieces / Pas de deux Inna Bilash


Dustin True


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Elena Vostrotina


Brandon Lawrence


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen


Glass Pieces / Pas de deux Sujung Lim


Esteban Berlanga


Glass Pieces / Solo-Paare Dores André


Pablo Octávio


Giulia Tonelli


Max Cauthorn


Giorgia Giani


Wei Chen

Elena Vostrotina

Elena Vostrotina stammt aus St. Petersburg. Ihre Ballettausbildung erhielt sie an der Vaganova Ballet Academy. 2003 wurde sie Mitglied des Mariinsky-Balletts. Dort tanzte sie u. a. Odette/Odile in Schwanensee (Petipa/Iwanow), Myrtha in Giselle (Coralli/Perrot), Königin der Dryaden in Don Quixote (Gorsky) und Approximate Sonata (Forsythe). 2006 wurde sie von Aaron S. Watkin ans Semperoper Ballett Dresden engagiert. Hier wurde sie zur Solistin ernannt und tanzte in Choreografien von Forsythe, Ek, Neumeier, Dawson, Naharin, Ekman und Celis. Sie gastierte am Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau, am Staatstheater Nowosibirsk, bei der Gala «Roberto Bolle and Friends» sowie bei den Ballets Bubeníček. Sie wurde mit dem Preis «Hope of Russia» des Vaganova-Wettbewerbs sowie mit dem Mary-Wigman-Preis 2014 ausgezeichnet. Seit der Saison 2017/18 ist Elena Vostrotina Erste Solistin des Balletts Zürich. Hier tanzte sie u. a. Odette/Odile in Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, die Amme in Christian Spucks Romeo und Julia, Myrtha in Patrice Barts Giselle sowie in Christian Spucks Nussknacker und Mausekönig, Winterreise und Nocturne. 2023 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Brandon Lawrence

Brandon Lawrence stammt aus Grossbritannien. Seine Ballettausbildung erhielt er an der Royal Ballet School. Er wurde mit dem Phyllis Bedells Award ausgezeichnet und war mehrfach als bester klassischer Tänzer bei den britischen National Dance Awards nominiert. Von 2011 bis 2023 tanzte er im Birmingham Royal Ballet, seit 2019 als Principal Dancer. Wichtige Rollen waren Prinz (Nussknacker), Franz (Coppélia), Prinz Florimund (Dornröschen), Prinz Siegfried (Schwanensee) in Choreografien von Peter Wright, Romeo in Kenneth MacMillans Romeo und Julia, Colas in Frederick Ashtons La Fille mal gardée, Prinz (Cinderella), Beast (The Beauty and the Beast), Albrecht (Giselle) und Otello (Shakespeare Suite) in Choreografien von David Bintley. Ausserdem war er in Stücken von Carlos Acosta, Edward Clug, Jiří Kylián, Juliano Nunes, Twyla Tharp und Uwe Scholz zu erleben. 2022 war er Principal Guest Artist beim Cape Town City Ballet. Seit der Saison 2023/24 ist Brandon Lawrence Erster Solist des Balletts Zürich und tanzte in Choreografien von Cathy Marston (Robbie in Atonement; The Cellist; Snowblind), Marco Goecke (Diaghilev in Nijinski), Wayne McGregor, Bronislava Nijinska, Mthuthuzeli November, Jerome Robbins und Christian Spuck.

Max Richter

Max Richter stammt aus den USA und absolvierte die Ballettausbildung an der International City School of Ballet und beim Houston Ballet II. Bei der USA International Ballet Competition 2014 erhielt Max die Silbermedaille. Wichtige Rollen während des Engagaments beim Houston Ballet waren Angel in Cathy Marstons Summer and Smoke, Odette/Odile in Stanton Welchs Schwanensee sowie Solopartien in Balletten von Ben Stevenson, Arthur Pita und Aszure Barton. Seit der Saison 2023/24 ist Max Richter Mitglied des Balletts Zürich.

Jesse Fraser

Jesse Fraser wurde im kanadischen Saskatoon geboren. Ausgebildet an der Royal Winnipeg Ballet School, wurde er 2010/11 Mitglied des Stuttgarter Balletts. Dort tanzte er in Choreografien von Cranko, MacMillan, Spuck, Haydée, Neumeier, Béjart, Forsythe, Cherkaoui, Goecke, Clug, Volpi und Stiens. In der Reihe «Junge Choreografen» der Noverre-Gesellschaft entstanden eigene Choreografien. Seit der Saison 2015/16 ist er Mitglied des Balletts Zürich. U. a. war er als Paris in Christian Spucks Romeo und Julia, als Hilarion in Patrice Barts Giselle, als Hirsch in Edward Clugs Peer Gynt sowie in Choreografien von William Forsythe, Jacopo Godani, Jiří Kylián, Hans van Manen, Cathy Marston, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.

Sujung Lim

Sujung Lim stammt aus Südkorea. Sie wurde an der Yewon Arts High School und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim ausgebildet. Beim Tanzolymp Berlin 2008 und 2011 gewann sie Goldmedaillen. Von 2011 bis 2018 tanzte sie als Solistin im Ballett Karlsruhe, u. a. in Romeo und Julia von Kenneth MacMillan, The Taming of the Shrew von John Cranko, Giselle von Peter Wright und Schwanensee von Christopher Wheeldon. Seit der Saison 2018/19 ist Sujung Lim Mitglied des Balletts Zürich. Hier war sie in vielen Choreografien von Cathy Marston, Christian Spuck, Wayne McGregor, Patrice Bart, William Forsythe, Johan Inger, Jiří Kylián, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.

Esteban Berlanga

Esteban Berlanga stammt aus Spanien. Nach seiner Ausbildung am Royal Conservatory of Albacete und am Professional Dance Conservatory of Madrid tanzte er von 2006 bis 2013 im English National Ballet. Dort wurde er 2012 zum Ersten Solisten ernannt. U. a. tanzte er Prinz Siegfried in Schwanensee von Derek Dean, den Prinzen in Kenneth MacMillans Dornröschen, Albrecht in Giselle von Mary Skeaping, den Nussknacker in der Choreografie von Wayne Eagling und Frédéric in L’Arlésienne von Roland Petit. Für Faun(e) von David Dawson wurde er für den «Benois de la Danse» nominiert. Von 2013 bis 2018 war er Principal Dancer in der Compañia Nacional de Danza de España. Dort war er solistisch u. a. in Choreografien von William Forsythe, Itzik Galili und Roland Petit zu erleben. Seit der Saison 2018/19 ist er Mitglied des Balletts Zürich, seit 2022 Erster Solist. Er war in der Titelrolle von Marco Goeckes Nijinski zu erleben und tanzte Hauptrollen in Choreografien von Christian Spuck (u.a. Dornröschen; Anna Karenina), Cathy Marston (The Cellist; Snowblind) u.v.a.. In Spanien gründete er die Esteban-Berlanga-Stiftung zur Förderung junger Talente. 2024 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Inna Bilash

Inna Bilash stammt aus der Ukraine. Ihre Ballettausbildung absolvierte sie an der Kharkov Choreographic School, am Perm State Choreographic College und an der Perm State Academy of Arts and Culture. Sie war Solistin im Ballett Perm und tanzte hier u. a. Julia in Kenneth MacMillans Romeo und Julia, Odette/Odile in Natalia Makorovas Schwanensee, Giselle in der Choreografie von Perrot/Coralli/Petipa, die Braut in Kyliáns Les Noces und Masha in MacMillans Winter Dreams. Ausserdem war sie solistisch in Choreografien von Jerome Robbins, George Balanchine und Douglas Lee zu erleben. Sie war Gewinnerin des Arabesque-Wettbewerbes in Perm und des Fernsehwettbewerbs des Bolshoi Ballet. 2017 wurde sie mit dem Preis des Ballettmagazins The Soul of Dance ausgezeichnet. Seit der Saison 2018/19 ist Inna Bilash Mitglied des Balletts Zürich und war hier u. a. als Briony in Cathy Marstons Atonement sowie in der Titelrolle von Patrice Barts Giselle zu sehen. 2024 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Dustin True

Dustin True stammt aus den USA. Nach seiner Ausbildung an der School of American Ballet führten ihn Engagements ans Dutch National Ballet Amsterdam, ans Ballett Dortmund und ans Los Angeles Ballet. Neben Solorollen in Schwanensee, Giselle und Romeo und Julia trat er solistisch in Choreografien von David Dawson, George Balanchine, William Forsythe, Christian Spuck, Justin Peck, Benjamin Millepied, Jacopo Godani und Jiří Kylián auf. Seit der Saison 2023/24 ist er Mitglied des Balletts Zürich.

Dores André

Dores André stammt aus Spanien. Ihre Tanzausbildung erhielt sie am Estudio de Danza María de Ávila. Ausserdem hat sie einen Master in Design der Universität Barcelona. Sie war Mitglied des San Francisco Ballet, seit 2016 Principal Dancer. Sie tanzte Hauptrollen in Giselle, La Sylphide, Der Nussknacker, Julia in Romeo und Julia, Kitri in Tomasson/Possakhovs Don Quixote, Swanilda in Balanchines Coppélia, Olga in John Crankos Onegin, Elizabeth Lavenza in Liam Scarletts Frankenstein, Cinderella in Christopher Wheeldons Cinderella und John Neumeiers The Little Mermaid. Ausserdem kreierte sie Soloparts in Pas/Parts 2016 von William Forsythe, Thread von Kevin Jenkins, Guernica von Annabelle Lopez Ochoa, Hurry Up, We’re Dreaming und In the Countenance of Kings von Justin Peck, Björk Ballet von Artur Pita, Fearful Symmetries von Liam Scarlett, Manifesto von Myles Thatcher und Bound to von Christopher Wheeldon. Ausserdem tanzte sie in Choreografien von Jiří Bubeníček, Val Caniparoli, Serge Lifar, Yuri Possokhov, Alexei Ratmansky, und Jerome Robbins. Seit der Saison 2023/24 ist Dores André Erste Solistin des Balletts Zürich.

Esteban Berlanga

Esteban Berlanga stammt aus Spanien. Nach seiner Ausbildung am Royal Conservatory of Albacete und am Professional Dance Conservatory of Madrid tanzte er von 2006 bis 2013 im English National Ballet. Dort wurde er 2012 zum Ersten Solisten ernannt. U. a. tanzte er Prinz Siegfried in Schwanensee von Derek Dean, den Prinzen in Kenneth MacMillans Dornröschen, Albrecht in Giselle von Mary Skeaping, den Nussknacker in der Choreografie von Wayne Eagling und Frédéric in L’Arlésienne von Roland Petit. Für Faun(e) von David Dawson wurde er für den «Benois de la Danse» nominiert. Von 2013 bis 2018 war er Principal Dancer in der Compañia Nacional de Danza de España. Dort war er solistisch u. a. in Choreografien von William Forsythe, Itzik Galili und Roland Petit zu erleben. Seit der Saison 2018/19 ist er Mitglied des Balletts Zürich, seit 2022 Erster Solist. Er war in der Titelrolle von Marco Goeckes Nijinski zu erleben und tanzte Hauptrollen in Choreografien von Christian Spuck (u.a. Dornröschen; Anna Karenina), Cathy Marston (The Cellist; Snowblind) u.v.a.. In Spanien gründete er die Esteban-Berlanga-Stiftung zur Förderung junger Talente. 2024 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Giulia Tonelli

Giulia Tonelli stammt aus Italien. Ihre Ausbildung absolvierte sie beim Balletto di Toscana und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Nach einem Engagement an der Wiener Staatsoper tanzte sie von 2002 bis 2010 beim Royal Ballet of Flanders in Antwerpen, ab 2004 als Halbsolistin. Dort tanzte sie u. a. Giselle (Petipa) sowie Solopartien in Choreografien von Forsythe, Balanchine, Kylián, Haydée und Spuck. Seit 2010/11 ist sie Mitglied des Balletts Zürich, wo sie in Balletten von Spoerli, Goecke, McGregor, Lee, Kylián und Balanchine auftrat. In Choreografien von Christian Spuck tanzte sie Julia in Romeo und Julia, Lena in Leonce und Lena, Betsy in Anna Karenina sowie in Messa da Requiem. Weitere Höhepunkte waren Alexei Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, Quintett von William Forsythe, Emergence von Crystal Pite, Gretchen in Edward Clugs Faust sowie die Titelrolle in The Cellist von Cathy Marston. Bei den «Jungen Choreografen» präsentierte sie gemeinsam mit Mélissa Ligurgo die Arbeiten Mind Games und Klastos. 2013 wurde sie mit dem GiulianaPenzi-Preis ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Max Cauthorn

Max Cauthorn stammt aus den USA. Seine Ballettausbildung erhielt er an der San Francisco Ballet School und im Trainee Program des San Francisco Ballet. Von 2013 bis 2023 war er Mitglied des San Francisco Ballet, seit 2020 Principal Dancer. Wichtige Rollen waren Victor Frankenstein in Liam Scarletts Frankenstein, James in August Bournonvilles La Sylphide, Prinz Siegfried in Helgi Tomassons Schwanensee, Benvolio in Helgi Tomassons Romeo und Julia und Oberon in George Balanchines Sommernachtstraum. Wichtige Soli tanzte er in Pas /Parts 2016 und Blake Works I von William Forsythe. Ausserdem war er in Choreografien von Val Caniparoli, John Cranko, Alonzo King, Edwaard Liang, Annabelle Lopez Ochoa, Trey McIntyre, Mark Morris, Justin Peck, Yuri Possokhov, Alexei Ratmansky, Dwight Rhoden, Jerome Robbins und Myles Thatcher zu erleben. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Max Cauthorn Erster Solist des Balletts Zürich.

Giorgia Giani

Giorgia Giani ist Italienerin. Ihre Ballettausbildung absolvierte sie an der Schule des Hamburg Balletts. Nach einem ersten Engagement im Bundesjugendballett war sie von 2016 bis 2023 im Hamburg Ballett John Neumeier engagiert. Dort trat sie in zahlreichen Choreografien von John Neumeier auf. U. a. tanzte sie Marie in Der Nussknacker und weitere Rollen in Bach 3, Dornröschen und Schwanensee. Ausserdem trat sie in Dances at a Gathering von Jerome Robbins auf. Seit der Saison 2023/24 ist Giorgia Giani Mitglied des Balletts Zürich.

Wei Chen

Wei Chen stammt aus den USA und erhielt seine Ausbildung an der Boston Ballet School, der Margo Marshall’s School of Ballet, der Walnut Hill School sowie der Houston Ballet’s Ben Stevenson Academy. Im Royal Ballet of Flanders tanzte er in Marcia Haydées Schwanensee (Siegfried) und Dornröschen (Prince Desiré) sowie in Crankos Onegin (Lenski). Ausserdem war er in Choreografien von Balanchine, Bournonville, Dawson, Forsythe, Godani, McGregor, Nureyev, Pite, Stevenson und Wheeldon zu sehen. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Mitglied des Balletts Zürich und war hier u.a. in Choreografien von Douglas Lee, Jiří Kylián, Marco Goecke, Edward Clug, William Forsythe und Crystal Pite zu erleben. Ausserdem tanzte er Romeo und Mercutio in Spucks Romeo und Julia, Benno in Ratmanskys Schwanensee, Coppelius in Spucks Sandmann, Albrecht in Patrice Barts Giselle sowie das Cello in Cathy Marstons The Cellist. 2023 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Pablo Octávio

Pablo Octávio ist Brasilianer. Er studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Er war Finalist beim Prix de Lausanne 2011. Von 2012 bis 2023 tanzte er im Badischen Staatsballett Karlsruhe. Wichtige Rollen in Karlsruhe waren Romeo, Mercutio und Benvolio in Romeo und Julia von Kenneth MacMillan, Prinz in Der Nussknacker von Youri Vamos, Lucentio in Der Widerspenstigen Zähmung von John Cranko und Albrecht in David Dawsons Giselle. Seit der Saison 2023/24 ist Pablo Octávio Mitglied des Balletts Zürich.

Inna Bilash

Inna Bilash stammt aus der Ukraine. Ihre Ballettausbildung absolvierte sie an der Kharkov Choreographic School, am Perm State Choreographic College und an der Perm State Academy of Arts and Culture. Sie war Solistin im Ballett Perm und tanzte hier u. a. Julia in Kenneth MacMillans Romeo und Julia, Odette/Odile in Natalia Makorovas Schwanensee, Giselle in der Choreografie von Perrot/Coralli/Petipa, die Braut in Kyliáns Les Noces und Masha in MacMillans Winter Dreams. Ausserdem war sie solistisch in Choreografien von Jerome Robbins, George Balanchine und Douglas Lee zu erleben. Sie war Gewinnerin des Arabesque-Wettbewerbes in Perm und des Fernsehwettbewerbs des Bolshoi Ballet. 2017 wurde sie mit dem Preis des Ballettmagazins The Soul of Dance ausgezeichnet. Seit der Saison 2018/19 ist Inna Bilash Mitglied des Balletts Zürich und war hier u. a. als Briony in Cathy Marstons Atonement sowie in der Titelrolle von Patrice Barts Giselle zu sehen. 2024 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Sean Bates

Sean Bates stammt aus Grossbritannien und studierte an der Royal Ballet School. 2009 gewann er den 2. Preis beim Young British Dancer of the Year, 2010 erhielt er den RBS Ursula Moreton Choreographic Award. Von 2012 bis 2023 war er im Northern Ballet in Leeds engagiert und dort in zahlreichen Hauptrollen zu erleben, so in Cathy Marstons Jane Eyre und Victoria, David Nixons The Great Gatsby, A Midsummer Night’s Dream, Cinderella, Dracula, Madame Butterfly, Wuthering Heights, The Nutcracker, The Little Mermaid und The Three Musketeers. Ausserdem tanzte er in Choreografien von Kenneth MacMillan, Jean-Christophe Maillot, Liam Scarlett, Lar Lubovitch, Christopher Hampson und Mark Godden. Seit der Saison 2023/24 ist Sean Bates Mitglied des Balletts Zürich.

Sujung Lim

Sujung Lim stammt aus Südkorea. Sie wurde an der Yewon Arts High School und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim ausgebildet. Beim Tanzolymp Berlin 2008 und 2011 gewann sie Goldmedaillen. Von 2011 bis 2018 tanzte sie als Solistin im Ballett Karlsruhe, u. a. in Romeo und Julia von Kenneth MacMillan, The Taming of the Shrew von John Cranko, Giselle von Peter Wright und Schwanensee von Christopher Wheeldon. Seit der Saison 2018/19 ist Sujung Lim Mitglied des Balletts Zürich. Hier war sie in vielen Choreografien von Cathy Marston, Christian Spuck, Wayne McGregor, Patrice Bart, William Forsythe, Johan Inger, Jiří Kylián, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.

Charles-Louis Yoshiyama

Charles-Louis Yoshiyama hat die japanische und die französische Staatsbürgerschaft. Seine Tanzausbildung erhielt er am Trinity College in London und an der English Ballet School. 2007 wurde er Mitglied des Houston Ballet, 2016 wurde er zum Principal Dancer ernannt. Wichtige Rollen waren Kronprinz Rudolf in Mayerling und De Grieux in Manon von Kenneth MacMillan sowie Oberon in John Neumeiers Sommernachtstraum. Ausserdem tanzte er in L’Arlésienne von Roland Petit und zahlreichen Werken von George Balanchine. In Choreografien von Ben Stevenson verkörperte er Basilio (Don Quixote), Prinz Florimund (Sleeping Beauty), Franz (Coppélia), Mercutio (Romeo und Julia) und Prinz (Der Nussknacker). In Choreografien von Stanton Welch war er Siegfried (Schwanensee), Solar (La Bayadère) und Albrecht (Giselle). In John Crankos The Taming of the Shrew tanzte er Lucentio und Hortensio. 2023 war Charles-Louis Yoshiyama Principal Dancer des Oregon Ballet Theatre. Seit der Saison 2023/24 ist er Erster Solist des Balletts Zürich.

Daniela Gómez Pérez

Daniela Gómez Pérez stammt aus Kuba. Sie studierte an der Fernando Alonso National Ballet School und am Instituto Superior de Arte de Cuba. Von 2015 bis 2023 war sie Principal Dancer beim Kubanischen Nationalballett. Unter Leitung von Alicia Alonso tanzte sie Hauptrollen in Coppélia, Giselle, Schwanensee und Der Nussknacker. Ausserdem war sie in Choreografien von Peter Quanz, Brian McDonald, George Balanchine, Annabelle Lopez Ochoa, Cathy Marston, Ricardo Amarante, Alexei Ratmansky, Uwe Scholz, Ben Stevenson, Michail Fokine und Gemma Bond zu erleben. Für ihre Interpretation von Daniel Proiettos Cigne erhielt sie den Eintrag ins Goldene Buch des Gran Teatro de La Habana. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Balletts Zürich.

Jesse Fraser

Jesse Fraser wurde im kanadischen Saskatoon geboren. Ausgebildet an der Royal Winnipeg Ballet School, wurde er 2010/11 Mitglied des Stuttgarter Balletts. Dort tanzte er in Choreografien von Cranko, MacMillan, Spuck, Haydée, Neumeier, Béjart, Forsythe, Cherkaoui, Goecke, Clug, Volpi und Stiens. In der Reihe «Junge Choreografen» der Noverre-Gesellschaft entstanden eigene Choreografien. Seit der Saison 2015/16 ist er Mitglied des Balletts Zürich. U. a. war er als Paris in Christian Spucks Romeo und Julia, als Hilarion in Patrice Barts Giselle, als Hirsch in Edward Clugs Peer Gynt sowie in Choreografien von William Forsythe, Jacopo Godani, Jiří Kylián, Hans van Manen, Cathy Marston, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.

Ruka Nakagawa

Ruka Nakagawa kommt aus Japan. Sie absolvierte ihre Ballettausbildung beim Shimoda Harumi Ballet in Japan, an der Benedict Manniegel Ballett Akademie in München und an der Royal Ballett School in Antwerpen. Von 2017 bis 2023 tanzte sie beim Opera Ballet Vlanderen in Belgien. U. a. war sie als Giselle in Akram Khans Giselle, als Auserwählte in Pina Bauschs Le Sacre du printemps sowie in Choreografien von Ohad Naharin und Johan Inger zu erleben. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Balletts Zürich.

Chandler Dalton

Chandler Dalton ist Amerikaner. Seine Ballettausbildung erhielt er an der School of Richmond Ballet und an der Ben Stevenson Academy des Houston Ballet. Während seines Engagements beim Houston Ballet tanzte er u. a. James in Bournonvilles La Sylphide, Prinz/Drosselmeier in Stanton Welchs Nussknacker sowie in Balletten von Christopher Bruce, James Kudelka, John Neumeier, Jerome Robbins, George Balanchine, Aszure Barton, Arthur Pita und Ben Stevenson. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied des Balletts Zürich. Hier war er u. a. in der Titelrolle von Marco Goeckes Nijinski, als Leon in Cathy Marstons Atonement sowie in Choreografien von Wayne McGregor, Christian Spuck und Marcos Morau zu erleben.

Aurore Aleman Lissitzky

Aurore Aleman Lissitzky stammt aus Frankreich. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Monique Loudières, an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo und an der Ballettschule des Hamburg Balletts. 2008 gewann sie die Goldmedaille beim Concours International de Danse de Grasse. Mit 16 Jahren wurde sie 2012 Mitglied des Hamburg Balletts und tanzte Soli in zahlreichen Choreografien von John Neumeier. Nach einer halben Saison im Junior Ballett ist sie seit der Saison 2017/18 Mitglied des Balletts Zürich. Sie tanzte Soli in Choreografien von Christian Spuck, Edward Clug, Johan Inger, Jiří Kylián (Stepping Stones), Patrice Bart (Bauern-Pas-de-deux in Giselle) und William Forsythe (The Second Detail).

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Snowblind

Ballett von Cathy Marston nach dem Roman Ethan Frome von Edith Wharton

Von 6. Oktober 2023 bis 2. Januar 2024

  • Dauer:
    ca. 2 Std. 25 Min. Inkl. Pausen nach dem 1. Teil nach ca. 30 Min. und nach dem 2. Teil nach ca. 1 Std. 30 Min.
  • Weitere Informationen:
    Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
    Die Einführungsmatinee findet am 1 Okt 2023 statt.

Choreografie und Inszenierung:
Cathy Marston

Cathy Marston

Die international renommierte Choreografin Cathy Marston besitzt sowohl die britische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft. Seit August 2023 ist sie Direktorin des Balletts Zürich. Ihre Tanzausbildung erhielt sie in Cambridge und an der Royal Ballet School London. Zwischen 1994 und 1999 tanzte sie im Ballett Zürich, im Ballett des Luzerner Thea­ters und beim Konzert Theater Bern. Von 2002 bis 2006 war sie Asso­ciate Artist des Royal Opera House London und von 2007 bis 2013 Ballettdirektorin am Konzert Theater Bern. Seit Jahren höchst erfolgreich als freischaffende Choreografin tätig, wurde Cathy Marston von einer Vielzahl namhafter internationaler Compagnien und Institutionen eingeladen. Kreationen entstanden unter anderem für das Royal Ballet, das Hamburg Ballett, das Königlich Dänische Ballett, das English National Ballet, das Nor­thern Ballet, das Finnische Nationalballett, das Ballet Black, das National Ballet of Cuba sowie für die Opera Australia und die Hong Kong Academy of Performing Arts. In den letzten Jahren arbeitete sie vermehrt in den USA, so für das San Francisco Ballet, das American Ballet Theatre, das Houston Ballet und das Joffrey Ballet Chicago. In ihren choreografischen Arbeiten lässt sie grosse literarische Vorlagen im Tanz lebendig werden, ausserdem nähert sie sich bedeutenden historischen Persönlichkeiten auf ungewohnte und originelle Weise. Grosse Erfolge feierte sie mit ihren Ballettadaptionen Mrs. Robinson (nach Charles Webbs Roman The Graduate), Snowblind (nach Edith Whartons Roman Ethan Frome), Charlotte Brontës Jane Eyre und John Steinbecks Von Mäusen und Menschen. Ungewöhnliche Sichtweisen prägen auch ihre bio­grafisch inspirierten Werke The Cellist, Victoria und Hexenhatz. Für ihr choreografisches Schaffen wurde Cathy Marston mehrfach ausgezeichnet, darunter mit einem South Bank Sky Arts Award und dem britischen National Dance Award. 2020 verlieh ihr das International Institute for Dance and Theatre einen Preis für Exzellenz im internationalen Tanz. Höhepunkt ihrer ersten Saison als Zürcher Ballettdirektorin war 2024 die Uraufführung von Atonement nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan (Koproduktion mit dem Joffrey Ballet). Ausserdem waren Cathy Marstons Stücke The Cellist und Snowblind zu sehen. Zuletzt hatte in Zürich ihr Clara-Schumann-Ballett Clara Premiere.

Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026 Countertime7 / 14 Sept. 2025 The Butterfly Effect4 / 13 / 23 Apr. 2026 Romeo und Julia23 / 29 / 30 Mai / 4 / 6 / 7 / 10 / 12 / 14 / 23 / 26 Juni 2026
Musikalische Leitung:
Daniel Capps

Daniel Capps

Daniel Capps ist vor allem als Ballettdirigent weltweit gefragt. Er studierte am Royal College of Music und an der Royal Academy of Music in London und verfeinerte seine Fähigkeiten im Dirigieren unter Anleitung namhafter Mentoren wie Colin Metters, Sir Colin Davis, Sir Charles Mackerras, Mark Wigglesworth, Peter Eötvös und Thomas Adès. U. a. wurde er mit dem Ernest Read Conducting Prize und den Fred Southhall Memorial Prize for conducting ausgezeichnet. Ab 2003 assistierte er Sir John Eliot Gardiner beim Orchestre Révolutionnaire et Romantique, u. a. bei Berlioz’ Les Troyens am Théâtre du Châtelet in Paris. 2008 gab er sein Debüt beim Royal Ballet am Royal Opera House, Covent Garden, und war dort seitdem regelmässig als Gastdirigent tätig. Seit 2011 ist Daniel Capps dem New York City Ballet verbunden, 2012 wurde er zum Resident Conductor ernannt. Ebenfalls 2011 gab Capps sein Debüt beim National Ballet of Canada, wo er Christopher Wheeldons Ballett Alice’s Adventures in Wonderland dirigierte. In den letzten Spielzeiten gab er sein Debüt beim Ballett Zürich (Walkways), dem Australian Ballet und der spanischen Compañía Nacional de Danza, die ihn alle mehrfach wieder einluden. Tourneen führten ihn u. a. nach China, Japan, Hongkong, Taiwan, Kuba, Frankreich, Spa­nien, Mexiko, Dänemark, Australien, Kolumbien und durch die USA.

Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026
Szenarium:
Cathy Marston,

Cathy Marston

Die international renommierte Choreografin Cathy Marston besitzt sowohl die britische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft. Seit August 2023 ist sie Direktorin des Balletts Zürich. Ihre Tanzausbildung erhielt sie in Cambridge und an der Royal Ballet School London. Zwischen 1994 und 1999 tanzte sie im Ballett Zürich, im Ballett des Luzerner Thea­ters und beim Konzert Theater Bern. Von 2002 bis 2006 war sie Asso­ciate Artist des Royal Opera House London und von 2007 bis 2013 Ballettdirektorin am Konzert Theater Bern. Seit Jahren höchst erfolgreich als freischaffende Choreografin tätig, wurde Cathy Marston von einer Vielzahl namhafter internationaler Compagnien und Institutionen eingeladen. Kreationen entstanden unter anderem für das Royal Ballet, das Hamburg Ballett, das Königlich Dänische Ballett, das English National Ballet, das Nor­thern Ballet, das Finnische Nationalballett, das Ballet Black, das National Ballet of Cuba sowie für die Opera Australia und die Hong Kong Academy of Performing Arts. In den letzten Jahren arbeitete sie vermehrt in den USA, so für das San Francisco Ballet, das American Ballet Theatre, das Houston Ballet und das Joffrey Ballet Chicago. In ihren choreografischen Arbeiten lässt sie grosse literarische Vorlagen im Tanz lebendig werden, ausserdem nähert sie sich bedeutenden historischen Persönlichkeiten auf ungewohnte und originelle Weise. Grosse Erfolge feierte sie mit ihren Ballettadaptionen Mrs. Robinson (nach Charles Webbs Roman The Graduate), Snowblind (nach Edith Whartons Roman Ethan Frome), Charlotte Brontës Jane Eyre und John Steinbecks Von Mäusen und Menschen. Ungewöhnliche Sichtweisen prägen auch ihre bio­grafisch inspirierten Werke The Cellist, Victoria und Hexenhatz. Für ihr choreografisches Schaffen wurde Cathy Marston mehrfach ausgezeichnet, darunter mit einem South Bank Sky Arts Award und dem britischen National Dance Award. 2020 verlieh ihr das International Institute for Dance and Theatre einen Preis für Exzellenz im internationalen Tanz. Höhepunkt ihrer ersten Saison als Zürcher Ballettdirektorin war 2024 die Uraufführung von Atonement nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan (Koproduktion mit dem Joffrey Ballet). Ausserdem waren Cathy Marstons Stücke The Cellist und Snowblind zu sehen. Zuletzt hatte in Zürich ihr Clara-Schumann-Ballett Clara Premiere.

Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026 Countertime7 / 14 Sept. 2025 The Butterfly Effect4 / 13 / 23 Apr. 2026 Romeo und Julia23 / 29 / 30 Mai / 4 / 6 / 7 / 10 / 12 / 14 / 23 / 26 Juni 2026
Patrick Kinmonth

Patrick Kinmonth

Patrick Kinmonth arbeitet als Opernregisseur, als Bühnen- und Kostümbildner für Opern- und Ballettproduktionen sowie als Kurator, Publizist, Designer, Innenausstatter, Fotograf, Maler und Creative Director für die britische Vogue. Er schuf die Ausstattung für Produktionen an Opernhäusern in Amsterdam, Barcelona, Madrid, Brüssel, London, Venedig, Mailand, Wien und Köln sowie für die Festspiele in Aix-en-Provence. Er kuratierte zudem Ausstellungen für Museen wie die National Portrait Gallery in London, das Metropolitan Museum of Art New York und das Museum Thyssen-Bornemisza Madrid. Mit Robert Carsen verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit, so zeichnet er u.a. für die Ausstattung von La traviata, Der Ring des Nibelungen, Jenůfa und Katja Kabanova verantwortlich. Als Regisseur inszenierte er zuletzt Die Gezeichneten und Tannhäuser an der Oper Köln und La clemenza di Tito am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er arbeitet zudem eng mit den Choreografen Fernando Melo und Pontus Lidberg zusammen. Für sie schuf er die Ausstattungen für Ballettabende in Göteborg, am Gärtnerplatztheater in München, am Luzerner Theater, an der Semperoper Dresden, für das Griechische Nationalballett und das San Francisco Ballett. Zudem sind 2019 Arbeiten für das Ballet de Opéra national de Paris und das American Ballet Theatre at the Metropolitan Opera geplant.

Countertime7 / 14 Sept. 2025
Musik:
Amy Beach,
Philip Feeney,
Arthur Foote,
Arvo Pärt
Bühnenbild und Kostüm:
Patrick Kinmonth

Patrick Kinmonth

Patrick Kinmonth arbeitet als Opernregisseur, als Bühnen- und Kostümbildner für Opern- und Ballettproduktionen sowie als Kurator, Publizist, Designer, Innenausstatter, Fotograf, Maler und Creative Director für die britische Vogue. Er schuf die Ausstattung für Produktionen an Opernhäusern in Amsterdam, Barcelona, Madrid, Brüssel, London, Venedig, Mailand, Wien und Köln sowie für die Festspiele in Aix-en-Provence. Er kuratierte zudem Ausstellungen für Museen wie die National Portrait Gallery in London, das Metropolitan Museum of Art New York und das Museum Thyssen-Bornemisza Madrid. Mit Robert Carsen verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit, so zeichnet er u.a. für die Ausstattung von La traviata, Der Ring des Nibelungen, Jenůfa und Katja Kabanova verantwortlich. Als Regisseur inszenierte er zuletzt Die Gezeichneten und Tannhäuser an der Oper Köln und La clemenza di Tito am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er arbeitet zudem eng mit den Choreografen Fernando Melo und Pontus Lidberg zusammen. Für sie schuf er die Ausstattungen für Ballettabende in Göteborg, am Gärtnerplatztheater in München, am Luzerner Theater, an der Semperoper Dresden, für das Griechische Nationalballett und das San Francisco Ballett. Zudem sind 2019 Arbeiten für das Ballet de Opéra national de Paris und das American Ballet Theatre at the Metropolitan Opera geplant.

Countertime7 / 14 Sept. 2025
Lichtgestaltung:
James F. Ingalls
Dramaturgie:
Michael Küster

Michael Küster

Michael Küster stammt aus Wernigerode (Harz). Nach dem Studium der Germanistik, Kunst- und Sprechwissenschaft an der Universität Halle war er Moderator, Autor und Sprecher bei verschiedenen Rundfunkanstalten in Deutschland. Dort präsentierte er eine Vielzahl von Klassik-Programmen und Live-Übertragungen wichtiger Konzertereignisse, u. a. aus der Metropolitan Opera New York, der Semperoper Dresden und dem Leipziger Gewandhaus. Seit 2002 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, u. a. für Regisseure wie Matthias Hartmann, David Alden, Robert Carsen, Moshe Leiser/ Patrice Caurier, Damiano Michieletto, David Pountney, Johannes Schaaf und Graham Vick. Als Dramaturg des Balletts Zürich arbeitete Michael Küster seit 2012 u. a. mit Cathy Marston, Marco Goecke, Marcos Morau, Edward Clug, Alexei Ratmansky, William Forsythe, Jiří Kylián und Hans van Manen, vor allem aber mit Christian Spuck zusammen (u. a. Romeo und Julia, Messa da Requiem, Winterreise, Dornröschen). An der Mailänder Scala war er Dramaturg für Matthias Hartmanns Operninszenierungen von Der Freischütz, Idomeneo und Pique Dame.

Oiseaux Rebelles12 / 18 / 23 / 25 / 31 Okt. / 1 / 9 / 13 Nov. / 2 / 5 / 6 / 9 Dez. 2025 Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026 Countertime7 / 14 Sept. 2025 Timeframed17 / 18 / 22 / 25 / 30 Jan. / 1 / 4 / 6 / 8 / 11 / 12 Feb. 2026 The Butterfly Effect4 / 13 / 23 Apr. 2026 Messa da Requiem20 / 22 / 28 Feb. / 1 / 5 / 7 März / 6 Apr. 2026 Romeo und Julia23 / 29 / 30 Mai / 4 / 6 / 7 / 10 / 12 / 14 / 23 / 26 Juni 2026 Nachtträume20 / 25 / 28 / 30 Juni / 4 Juli 2026

Besetzung


Snowblind / Ethan Charles-Louis Yoshiyama


Snowblind / Mattie Dores André


Snowblind / Zeena Shelby Williams


Snowblind / Ethan Brandon Lawrence


Snowblind / Mattie Max Richter


Snowblind / Zeena Elena Vostrotina


Snowblind / Ethan Esteban Berlanga


Snowblind / Mattie Ruka Nakagawa


Snowblind / Zeena Francesca Dell'Aria


Snowblind / Ethan Charles-Louis Yoshiyama


Snowblind / Mattie Dores André


Snowblind / Zeena Shelby Williams


Snowblind / Ethan Max Cauthorn


Snowblind / Mattie Daniela Gómez Pérez


Snowblind / Zeena Sujung Lim


Snowblind / Ethan Charles-Louis Yoshiyama


Snowblind / Mattie Dores André


Snowblind / Zeena Shelby Williams


Snowblind / Ethan Brandon Lawrence


Snowblind / Mattie Max Richter


Snowblind / Zeena Elena Vostrotina


Snowblind / Ethan Esteban Berlanga


Snowblind / Mattie Ruka Nakagawa


Snowblind / Zeena Francesca Dell'Aria


Snowblind / Ethan Charles-Louis Yoshiyama


Snowblind / Mattie Dores André


Snowblind / Zeena Shelby Williams


Snowblind / Ethan Max Cauthorn


Snowblind / Mattie Daniela Gómez Pérez


Snowblind / Zeena Sujung Lim


Snowblind / Ethan Max Cauthorn


Snowblind / Mattie Daniela Gómez Pérez


Snowblind / Zeena Sujung Lim


Snowblind / Ethan Brandon Lawrence


Snowblind / Mattie Ruka Nakagawa


Snowblind / Zeena Elena Vostrotina


Snowblind / Ethan Brandon Lawrence


Snowblind / Mattie Max Richter


Snowblind / Zeena Elena Vostrotina

Charles-Louis Yoshiyama

Charles-Louis Yoshiyama hat die japanische und die französische Staatsbürgerschaft. Seine Tanzausbildung erhielt er am Trinity College in London und an der English Ballet School. 2007 wurde er Mitglied des Houston Ballet, 2016 wurde er zum Principal Dancer ernannt. Wichtige Rollen waren Kronprinz Rudolf in Mayerling und De Grieux in Manon von Kenneth MacMillan sowie Oberon in John Neumeiers Sommernachtstraum. Ausserdem tanzte er in L’Arlésienne von Roland Petit und zahlreichen Werken von George Balanchine. In Choreografien von Ben Stevenson verkörperte er Basilio (Don Quixote), Prinz Florimund (Sleeping Beauty), Franz (Coppélia), Mercutio (Romeo und Julia) und Prinz (Der Nussknacker). In Choreografien von Stanton Welch war er Siegfried (Schwanensee), Solar (La Bayadère) und Albrecht (Giselle). In John Crankos The Taming of the Shrew tanzte er Lucentio und Hortensio. 2023 war Charles-Louis Yoshiyama Principal Dancer des Oregon Ballet Theatre. Seit der Saison 2023/24 ist er Erster Solist des Balletts Zürich.

Brandon Lawrence

Brandon Lawrence stammt aus Grossbritannien. Seine Ballettausbildung erhielt er an der Royal Ballet School. Er wurde mit dem Phyllis Bedells Award ausgezeichnet und war mehrfach als bester klassischer Tänzer bei den britischen National Dance Awards nominiert. Von 2011 bis 2023 tanzte er im Birmingham Royal Ballet, seit 2019 als Principal Dancer. Wichtige Rollen waren Prinz (Nussknacker), Franz (Coppélia), Prinz Florimund (Dornröschen), Prinz Siegfried (Schwanensee) in Choreografien von Peter Wright, Romeo in Kenneth MacMillans Romeo und Julia, Colas in Frederick Ashtons La Fille mal gardée, Prinz (Cinderella), Beast (The Beauty and the Beast), Albrecht (Giselle) und Otello (Shakespeare Suite) in Choreografien von David Bintley. Ausserdem war er in Stücken von Carlos Acosta, Edward Clug, Jiří Kylián, Juliano Nunes, Twyla Tharp und Uwe Scholz zu erleben. 2022 war er Principal Guest Artist beim Cape Town City Ballet. Seit der Saison 2023/24 ist Brandon Lawrence Erster Solist des Balletts Zürich und tanzte in Choreografien von Cathy Marston (Robbie in Atonement; The Cellist; Snowblind), Marco Goecke (Diaghilev in Nijinski), Wayne McGregor, Bronislava Nijinska, Mthuthuzeli November, Jerome Robbins und Christian Spuck.

Esteban Berlanga

Esteban Berlanga stammt aus Spanien. Nach seiner Ausbildung am Royal Conservatory of Albacete und am Professional Dance Conservatory of Madrid tanzte er von 2006 bis 2013 im English National Ballet. Dort wurde er 2012 zum Ersten Solisten ernannt. U. a. tanzte er Prinz Siegfried in Schwanensee von Derek Dean, den Prinzen in Kenneth MacMillans Dornröschen, Albrecht in Giselle von Mary Skeaping, den Nussknacker in der Choreografie von Wayne Eagling und Frédéric in L’Arlésienne von Roland Petit. Für Faun(e) von David Dawson wurde er für den «Benois de la Danse» nominiert. Von 2013 bis 2018 war er Principal Dancer in der Compañia Nacional de Danza de España. Dort war er solistisch u. a. in Choreografien von William Forsythe, Itzik Galili und Roland Petit zu erleben. Seit der Saison 2018/19 ist er Mitglied des Balletts Zürich, seit 2022 Erster Solist. Er war in der Titelrolle von Marco Goeckes Nijinski zu erleben und tanzte Hauptrollen in Choreografien von Christian Spuck (u.a. Dornröschen; Anna Karenina), Cathy Marston (The Cellist; Snowblind) u.v.a.. In Spanien gründete er die Esteban-Berlanga-Stiftung zur Förderung junger Talente. 2024 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Max Cauthorn

Max Cauthorn stammt aus den USA. Seine Ballettausbildung erhielt er an der San Francisco Ballet School und im Trainee Program des San Francisco Ballet. Von 2013 bis 2023 war er Mitglied des San Francisco Ballet, seit 2020 Principal Dancer. Wichtige Rollen waren Victor Frankenstein in Liam Scarletts Frankenstein, James in August Bournonvilles La Sylphide, Prinz Siegfried in Helgi Tomassons Schwanensee, Benvolio in Helgi Tomassons Romeo und Julia und Oberon in George Balanchines Sommernachtstraum. Wichtige Soli tanzte er in Pas /Parts 2016 und Blake Works I von William Forsythe. Ausserdem war er in Choreografien von Val Caniparoli, John Cranko, Alonzo King, Edwaard Liang, Annabelle Lopez Ochoa, Trey McIntyre, Mark Morris, Justin Peck, Yuri Possokhov, Alexei Ratmansky, Dwight Rhoden, Jerome Robbins und Myles Thatcher zu erleben. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Max Cauthorn Erster Solist des Balletts Zürich.

Dores André

Dores André stammt aus Spanien. Ihre Tanzausbildung erhielt sie am Estudio de Danza María de Ávila. Ausserdem hat sie einen Master in Design der Universität Barcelona. Sie war Mitglied des San Francisco Ballet, seit 2016 Principal Dancer. Sie tanzte Hauptrollen in Giselle, La Sylphide, Der Nussknacker, Julia in Romeo und Julia, Kitri in Tomasson/Possakhovs Don Quixote, Swanilda in Balanchines Coppélia, Olga in John Crankos Onegin, Elizabeth Lavenza in Liam Scarletts Frankenstein, Cinderella in Christopher Wheeldons Cinderella und John Neumeiers The Little Mermaid. Ausserdem kreierte sie Soloparts in Pas/Parts 2016 von William Forsythe, Thread von Kevin Jenkins, Guernica von Annabelle Lopez Ochoa, Hurry Up, We’re Dreaming und In the Countenance of Kings von Justin Peck, Björk Ballet von Artur Pita, Fearful Symmetries von Liam Scarlett, Manifesto von Myles Thatcher und Bound to von Christopher Wheeldon. Ausserdem tanzte sie in Choreografien von Jiří Bubeníček, Val Caniparoli, Serge Lifar, Yuri Possokhov, Alexei Ratmansky, und Jerome Robbins. Seit der Saison 2023/24 ist Dores André Erste Solistin des Balletts Zürich.

Max Richter

Max Richter stammt aus den USA und absolvierte die Ballettausbildung an der International City School of Ballet und beim Houston Ballet II. Bei der USA International Ballet Competition 2014 erhielt Max die Silbermedaille. Wichtige Rollen während des Engagaments beim Houston Ballet waren Angel in Cathy Marstons Summer and Smoke, Odette/Odile in Stanton Welchs Schwanensee sowie Solopartien in Balletten von Ben Stevenson, Arthur Pita und Aszure Barton. Seit der Saison 2023/24 ist Max Richter Mitglied des Balletts Zürich.

Ruka Nakagawa

Ruka Nakagawa kommt aus Japan. Sie absolvierte ihre Ballettausbildung beim Shimoda Harumi Ballet in Japan, an der Benedict Manniegel Ballett Akademie in München und an der Royal Ballett School in Antwerpen. Von 2017 bis 2023 tanzte sie beim Opera Ballet Vlanderen in Belgien. U. a. war sie als Giselle in Akram Khans Giselle, als Auserwählte in Pina Bauschs Le Sacre du printemps sowie in Choreografien von Ohad Naharin und Johan Inger zu erleben. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Balletts Zürich.

Daniela Gómez Pérez

Daniela Gómez Pérez stammt aus Kuba. Sie studierte an der Fernando Alonso National Ballet School und am Instituto Superior de Arte de Cuba. Von 2015 bis 2023 war sie Principal Dancer beim Kubanischen Nationalballett. Unter Leitung von Alicia Alonso tanzte sie Hauptrollen in Coppélia, Giselle, Schwanensee und Der Nussknacker. Ausserdem war sie in Choreografien von Peter Quanz, Brian McDonald, George Balanchine, Annabelle Lopez Ochoa, Cathy Marston, Ricardo Amarante, Alexei Ratmansky, Uwe Scholz, Ben Stevenson, Michail Fokine und Gemma Bond zu erleben. Für ihre Interpretation von Daniel Proiettos Cigne erhielt sie den Eintrag ins Goldene Buch des Gran Teatro de La Habana. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Balletts Zürich.

Shelby Williams

Shelby Williams hat die amerikanische und die italienische Staatsbürgerschaft. Sie studierte an der Houston Ballet Academy, an der Washington School of Ballet und am Dancer’s Workshop Baton Rouge (Louisiana, USA). Nach Engagements beim Semperoper Ballett, dem Corella Ballet und dem Ballet d’Europe war sie Solistin beim Ballett Mainz, beim Hessischen Staatsballett in Wiesbaden und von 2016 bis 2023 beim Royal Ballet of Flanders. Sie tanzte Pina/Malou in Café Müller von Pina Bausch, Rusalka in der gleichnamigen Choreografie von Alan Lucien Øyen, Myrtha in Akram Khans Giselle sowie weitere Hauptrollen in Choreografien von Martha Graham, Édouard Lock, Johan Inger, Sidi Larbi Cherkaoui, Andonis Foniadakis, Douglas Lee und Jermaine Spivey. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Shelby Williams Mitglied des Balletts Zürich.

Elena Vostrotina

Elena Vostrotina stammt aus St. Petersburg. Ihre Ballettausbildung erhielt sie an der Vaganova Ballet Academy. 2003 wurde sie Mitglied des Mariinsky-Balletts. Dort tanzte sie u. a. Odette/Odile in Schwanensee (Petipa/Iwanow), Myrtha in Giselle (Coralli/Perrot), Königin der Dryaden in Don Quixote (Gorsky) und Approximate Sonata (Forsythe). 2006 wurde sie von Aaron S. Watkin ans Semperoper Ballett Dresden engagiert. Hier wurde sie zur Solistin ernannt und tanzte in Choreografien von Forsythe, Ek, Neumeier, Dawson, Naharin, Ekman und Celis. Sie gastierte am Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau, am Staatstheater Nowosibirsk, bei der Gala «Roberto Bolle and Friends» sowie bei den Ballets Bubeníček. Sie wurde mit dem Preis «Hope of Russia» des Vaganova-Wettbewerbs sowie mit dem Mary-Wigman-Preis 2014 ausgezeichnet. Seit der Saison 2017/18 ist Elena Vostrotina Erste Solistin des Balletts Zürich. Hier tanzte sie u. a. Odette/Odile in Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, die Amme in Christian Spucks Romeo und Julia, Myrtha in Patrice Barts Giselle sowie in Christian Spucks Nussknacker und Mausekönig, Winterreise und Nocturne. 2023 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Francesca Dell'Aria

Francesca Dell’Aria stammt aus Italien. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Elmhurst School und beim Birmingham Royal Ballet. Nach Engagements beim Slowakischen Nationalballett und beim Bayerischen Staatsballett ist sie seit der Saison 2014/15 Mitglied des Balletts Zürich. Sie war u. a. in Choreografien von William Forsythe, Jiří Kylián, George Balanchine, Hans van Manen, Jacopo Godani, Douglas Lee, Edward Clug (Peer Gynt), Marco Goecke (Nijinski), Crystal Pite und Marcos Morau zu sehen. Ausserdem tanzte sie Titelrollen in Cathy Marstons The Cellist und Christian Spucks Anna Karenina sowie Myrtha in Patrice Barts Giselle. 2019 wurde sie mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.

Sujung Lim

Sujung Lim stammt aus Südkorea. Sie wurde an der Yewon Arts High School und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim ausgebildet. Beim Tanzolymp Berlin 2008 und 2011 gewann sie Goldmedaillen. Von 2011 bis 2018 tanzte sie als Solistin im Ballett Karlsruhe, u. a. in Romeo und Julia von Kenneth MacMillan, The Taming of the Shrew von John Cranko, Giselle von Peter Wright und Schwanensee von Christopher Wheeldon. Seit der Saison 2018/19 ist Sujung Lim Mitglied des Balletts Zürich. Hier war sie in vielen Choreografien von Cathy Marston, Christian Spuck, Wayne McGregor, Patrice Bart, William Forsythe, Johan Inger, Jiří Kylián, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.

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Kurzgefasst

Mit Beginn der Saison 2023/24 wird die britische Choreografin Cathy Marston neue Direktorin des Balletts Zürich.Walkways ist der programmatische  Titel ihrer ersten Premiere, in der die Fortbewegung von einem Ort zum anderen nicht nur ein zentrales choreografisches Thema darstellt, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte der Compagnie markiert.
Die kreative Verbindung von Tanz, Wissenschaft und Technologie ist zum Markenzeichen des britischen Choreografen Wayne McGregor  geworden. Infra, 2008 für das Londoner Royal Ballet entstanden, taucht ein in das pulsierende Leben einer Grossstadt und richtet den Fokus auf die Begegnungen, die unter einer hektisch vibrierenden, scheinbar anonymen Oberfläche stattfinden. In ausdrucksstarken Soli, Duetten und Ensembles bewegen sich Tänzerinnen und Tänzer zur Musik von Max Richter durch das Stück. Dabei stehen sie in lebendigem Kontrast zu animierten Figuren, die über eine die Bühne überspannende LED-Wand schreiten.
Menschliche Beziehungen, Konflikte und Gefühlswelten stehen im Mittelpunkt der Kreationen von Cathy Marston. Ihr 2018 in San Francisco uraufgeführtes Ballett Snowblind basiert auf dem Roman Ethan Frome der amerikanischen Autorin Edith Wharton. Die winterlich-hermetische Welt eines amerikanischen Dorfes ist dort Schauplatz für eine ausweglose Dreiecksbeziehung, in der der einfache Farmer Ethan, seine hypochondrische Ehefrau Zeena und deren junge Cousine Mattie gefangen sind. In ihrer packenden Choreografie erzählt Cathy Marston von Liebe, Selbstaufgabe, Verzweiflung und Abhängigkeit. In seiner Ballettmusik kombiniert Philip Feeney eigene Kompositionen mit Werken von Amy Beach, Arthur Foote und Arvo Pärt.
Zum ersten Mal seit 2011 tanzt das Ballett Zürich wieder ein Stück von Jerome Robbins. Über Jahrzehnte war er dem New York City Ballet verbunden und sorgte daneben mit seinen Arbeiten am Broadway für Furore. Als einer der ersten Choreografen liess sich Jerome Robbins von der Musik des amerikanischen Minimalisten Philip Glass inspirieren. 1983 kreierte er mit seinen Glass Pieces ein Ballett, das von den Energien urbanen Lebens angetrieben wird. In der Verschmelzung von Athletik und Eleganz, klassischem Ballett und Modern Dance entfaltet das riesige Tänzerensemble eine vibrierende Architektur aus Körpern und Bewegungen.

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Gut zu wissen

Alle verschieden und doch eine Einheit

Interview

Cathy, seit Anfang August bist du neue Direktorin des Balletts Zürich. Wie hast du den Auftakt für deine neue Tätigkeit erlebt?
Zum ersten Mal die handverlesene Gruppe von Menschen zu sehen, die ich in einem Zeitraum von zwei Jahren zusammengestellt habe, war ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich habe an die 3000 Bewerbungen gelesen, etwa 300 Tänzerinnen und Tänzer habe ich beim Vortanzen in Zürich gesehen und eine Auswahl getroffen. Dabei war mir besonders wichtig, Menschen zusammenzubringen, die eigenständige Persönlichkeiten sind, miteinander harmonieren, etwas Aufregendes schaffen und sich untereinander beflügeln. Sie sollen sich gegenseitig ergänzen, aber auch kontrastieren mit ihren unterschiedlichen Energien, Stilen und Ansätzen. Ob diese Gruppe mehr sein kann als die Summe ihrer einzelnen Mitglieder, werden wir im Laufe dieser Spielzeit herausfinden. Die ersten gemeinsamen Wochen, die wir miteinander verbracht haben, stimmen mich sehr zuversichtlich.

Begonnen hast du deine erste Spielzeit mit einem «Vision Day» für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Balletts Zürich. Wie sah der aus?
Vor ein paar Jahren habe ich in Grossbritannien an einem Kurs für Führungskräfte im Kulturbereich teilgenommen. Mich hat das damals sehr inspiriert, und so habe ich die Organisatorin, Sue Hoyle, nach Zürich eingeladen, um mit dem Ballett Zürich zu arbeiten. Einen ganzen Tag lang ging es nicht um künstlerische oder organisatorische Inhalte, sondern wir haben uns Zeit für ein erstes Kennenlernen genommen und uns in einer sehr entspannten Atmosphäre einfach darüber verständigt, wie wir in Zukunft miteinander arbeiten wollen. Was ist für uns wichtig? Was bringen wir mit, was suchen wir? Das war überaus konstruktiv. Am Ende dieses Tages sind wir alle sehr inspiriert und voller Elan nach Hause gegangen. Inzwischen sind wir mitten im Ballettalltag angekommen und studieren die Stücke für unseren ersten Ballettabend ein. Wir bereiten die Wiederaufnahme der Nachtträume von Marcos Morau vor, und ich bin sehr glücklich, täglich selbst mehrere Stunden mit den Tänzerinnen und Tänzern im Ballettsaal an meinen Stücken zu arbeiten.

Mit dir sind viele neue Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt nach Zürich gekommen. Nach welchen Kriterien hast du sie ausgesucht, was war dir bei der Auswahl wichtig?
Natürlich geht es erst einmal um technische Brillanz im klassischen wie im zeitgenössischen Repertoire. Aber ich habe vor allem auch nach möglichst diversen Leuten Ausschau gehalten, die ein besonderes Interesse und Talent für die narrativ-dramatische Arbeit mitbringen, die meine ganz persönliche Leidenschaft ist. Die Unterschiedlichkeit ist sehr wichtig, denn zu grosse Ähnlichkeit wird schnell zum Problem, wenn man Geschichten über die Welt und die Menschen erzählen will. Ein wichtiger Bestandteil jeder Audition war eine kleine Arbeitsprobe mit mir. Ich wollte wissen: Sind das Leute, die nur darauf warten, dass man ihnen sagt, was sie tun sollen? Oder werden sie in einem kreativen Prozess ihre eigenen Ideen einbringen und mit mir teilen? Davon muss ich wirklich überzeugt sein.

Ob man tatsächlich die richtigen Leute zusammengebracht hat und ob das auch mit den Tänzerinnen und Tänzern funktioniert, die schon länger im Ballett Zürich tanzen, merkt man natürlich erst nach den ersten Wochen im Ballettsaal. Wie erlebst du gerade dieses neue Ballett Zürich?
Ich habe nie den Eindruck, dass es sich hier um eine Gruppe handelt, die sich noch keine zwei Monate kennt. Es lässt sich kaum unterscheiden, wer gerade neu zum Ensemble gestossen ist oder schon vorher da war. Jenifer Ringer vom Jerome Robbins Trust, die gerade die Glass Pieces einstudiert hat, hat das sehr schön auf den Punkt gebracht. Sie sprach von einer besonderen Art von Menschlichkeit, die sie in der Gruppe spürt. Das hat mich sehr gefreut.

Welche Vision hast du für das Ballett Zürich unter deiner Leitung?
Mir ist wichtig, dass diese Compagnie in der Gegenwart verankert ist, gleichzeitig aber auch zurück und in die Zukunft schaut. Das Ballett Zürich soll ein Ort der Kreativität sein. Ich werde viel für die Compagnie choreografieren, aber auch Raum lassen für neue choreografische Stimmen und namhafte Künstler, die bereits erfolgreich mit dem Ensemble gearbeitet haben. Ich überlege jeden Tag, wie die Zukunft für unsere Kunstform aussehen kann. Sicher ist zeitgenössische Relevanz sehr wichtig, aber ich möchte auch das Bewusstsein für bedeutende Errungenschaften der Ballettgeschichte schärfen. Deshalb werden wichtige Handschriften und Schlüsselwerke der Vergangenheit an der Seite von zeitgenössischen und neuen Werken zu sehen sein. Die klassische Technik wird in unserem Repertoire eine wichtige Rolle spielen. Aber wir werden auch mit Tanzformen der Gegenwart arbeiten und ein breites Spektrum an Stilen zeigen. Wie das aussehen kann, haben wir gerade erlebt! Der junge, aus Südafrika stammende Choreograf Mthuthuzeli November, der im Januar bei uns arbeiten wird, hat einen Workshop mit den Tänzerinnen und Tänzern veranstaltet. In seiner choreografischen Sprache verbindet er südafrikanische Tanzformen mit klassischen Ballettelementen auf Spitze und zeitgenössischem Tanz. Mit seiner mitreissenden Energie hat er uns sofort in seinen Bann gezogen und im Studio jene kreative Atmosphäre geschaffen, die ich mir für den Alltag des Balletts Zürich wünsche.

Diese erste Saison unter deiner Leitung ist von einer grossen choreografischen Vielfalt geprägt. Was sind deine persönlichen Highlights?
Für jedes einzelne Stück in dieser Saison haben wir uns ganz bewusst entschieden. Ich möchte keines missen und freue mich auf unseren, wie ich finde, sehr ab wechslungsreichen Ballettspielplan. Ein besonderer Höhepunkt ist die Uraufführung des Balletts Atonement nach dem berühmten Roman von Ian McEwan. Es ist eine Koproduktion des Balletts Zürich mit dem Joffrey Ballet of Chicago. Mit beiden Compagnien habe ich bereits begonnen, an dieser Produktion zu arbeiten. Das macht grossen Spass!

Deine erste Saison als Ballettdirektorin eröffnest du mit einem dreiteiligen Abend, der unter dem Titel Walkways Choreografien von Wayne McGregor, Jerome Robbins und von dir vereint. Inwiefern steht dieser Abend für deinen programmatischen Anspruch?
Vielleicht wird man in diesem Programm eine Neukreation vermissen. Aber ich fand für das neue Ensemble wichtig, dass wir erst einmal künstlerisch zueinander finden, ohne den Druck einer Uraufführung im Nacken zu haben. Die drei Stücke nähern sich dem Ballett auf sehr unterschiedliche Weise. Während es sich bei meiner Choreografie Snowblind um eine Kurzgeschichte handelt, sind Wayne McGregors Infra und die Glass Pieces von Jerome Robbins abstrakte Arbeiten. Beide sind jedoch von einer speziellen Emotionalität geprägt. Deshalb treffen sie einen eher im Herzen oder im Magen als im Kopf, und das gefällt mir. Tatsächlich möchte ich von dem, was ich auf der Bühne sehe, emotional berührt und intellektuell stimuliert werden. In dieser Reihenfolge!

Welche Idee verbindet diese drei Stücke?
Mein Ballett Snowblind, das 2018 für das San Francisco Ballett entstanden ist, erschien mir besonders geeignet, die Compagnie mit meinem choreografischen Stil vertraut zu machen. Gleichzeitig habe ich nach Stücken gesucht, die für die Aufbruchsstimmung eines Neubeginns stehen können und fand sie in Infra und den Glass Pieces. Ein choreografisches Motiv ist in allen drei Stücken präsent. Das Durchqueren der Bühnentotale von einer Seite zur anderen, die sich kreuzenden linearen Wege – das ist auch im Titel Walkways eingefangen. In allen drei Stücken erleben wir Aufbrüche und all jene Interaktionen, die entstehen, wenn sich Wege kreuzen. Sie können gerade und harmonisch, unter Umständen aber auch sehr verknotet verlaufen, und aus diesen Knoten herauszukommen, kann eine sehr mühevolle Angelegenheit sein. Die sehr menschliche Perspektive, die aus allen drei Stücken spricht, ist sicher eine meiner Grundüberzeugungen als Choreografin.

Wayne McGregor ist in Zürich kein Unbekannter. 2014 hat er für das Ballett Zürich das Stück Kairos choreografiert. Nun also Infra, das 2008 als Auftragswerk für das Royal Ballet in London entstanden ist. Was ist das Be­sondere an diesem Stück?
Mit Infra verbinde ich viele persönliche Erinnerungen. Anfang der 2000-er Jahre war das Royal Opera House Covent Garden gerade renoviert worden. Es gab zwei neue Studiobühnen, an denen tänzerisch und choreografisch viel experimentiert wurde. Damals sind sich Wayne McGregor und ich zum ersten Mal begegnet. Er kam aus einer sehr zeitgenössischen Welt, hatte bereits eine eigene moderne Compagnie und sollte nun für das Royal Ballet, eine der klassischsten Compagnien überhaupt, choreografieren. In Infra spürt man die kreative Energie der jungen Menschen, die damals die Grenzen des Balletts ausloten und erweitern wollten. Einige meiner einstigen Kommilitonen an der Royal Ballet School haben in der Uraufführung von Infra getanzt. Das Stück ist nach den Londoner Bombenanschlägen von 2005 entstanden und reflektiert die Verletzlichkeit der urbanen Stadtgesellschaft. Wayne McGregor schaut hinter die oberflächliche Fassade der Grossstadt und erforscht mit seinen Tänzerinnen und Tänzern die menschlichen Geschichten, die sich inmitten der anonymen Hektik der Metropole ereignen. Das animierte Bühnenbild des britischen Künstlers Julian Opie und die Musik von Max Richter schaffen eine unter die Haut gehende Atmosphäre. Auch wenn ich schon lange in der Schweiz lebe, bleibt London meine andere Heimat. Es war mir ein besonderes Anliegen, beide Orte in diesem Programm zusammenzuführen.

Was können Tänzerinnen und Tänzer für sich aus einem Stück von Wayne McGregor mitnehmen?
In Wayne McGregors Choreografien erfährt man über sich und seinen Körper immer etwas, was man bis dahin nicht wusste. Er lässt einen die eigenen Grenzen ausloten und im besten Fall auch überschreiten. Seit der Uraufführung von Infra hat Wayne McGregor ein riesiges Œuvre geschaffen. Ich finde es grossartig, dass er seine Stücke nicht in den Tiefen eines Archivs versenkt, sondern sie ausdrücklich auch für die Kreativität neuer Tänzergenerationen offenhält.

Jerome Robbins hat in Zürich keine lange Aufführungsgeschichte. Vor einigen Jahren hat das damalige Zürcher Ballett sein Stück In the Night getanzt. Nun kommen seine Glass Pieces heraus, die er 1983 für das New York City Ballet kreiert hat. Das Leben von Jerome Robbins war ein ständiger Spagat zwischen Musical und Ballett. Merkt man das auch in seinen Stücken?
Sicher kann man die West Side Story nicht mit den Glass Pieces vergleichen. Aber der dynamische, aus der Urbanität New Yorks gespeiste Zug ist in beiden Stücken vorhanden. Jenifer Ringer, die mit Robbins befreundet war und in vielen seiner Choreografien getanzt hat, bringt eine grosse Authentizität in die Proben. Aber auch hier ist es ähnlich wie bei Wayne McGregor. Die Choreografie ist nicht in Stein gemeisselt, sondern kann durch die Persönlichkeiten unserer Tänzerinnen und Tänzer und deren Können mit neuem Leben erfüllt werden. Trotz aller Präzision und Genauigkeit, die die minimalistische Musik von Philip Glass einfordert, ist es wichtig, dass wir auf der Bühne lebendige Menschen und keine Abziehbilder aus einer fernen Vergangenheit sehen.

Anfang der 80er Jahre, als das Stück entstanden ist, stand Philip Glass noch ziemlich am Anfang seiner Weltkarriere als Komponist. Vierzig Jahre später hat seine Musik eine unglaubliche Popularität erreicht und steht insbesondere bei Choreografen hoch im Kurs. Warum ist das so?
In vielen der grossen klassischen Ballettpartituren weist einem die musikalische Struktur auch einen choreografischen Weg. An bestimmten «Ereignissen» in der Partitur kommt man einfach nicht vorbei. Mit Minimal Music hat man eine Chance, Strukturen zu schaffen, die von der Komposition unabhängiger sind. Aber natürlich kann man sich auch in diese Musik versenken und sich ihre Struktur für choreografische Umsetzung nutzbar machen. Bei Jerome Robbins spürt man das in den Querphrasierungen seiner Choreografie. Die rhythmischen Strukturen entwickeln einen fast hypnotischen Sog und ziehen einen buchstäblich in dieses Stück hinein.

Dein Ballett Snowblind basiert auf dem Roman Ethan Frome der amerikanischen Autorin Edith Wharton. Sie ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Was sollte man über sie wissen, und worum geht es in ihrem Buch?
Edith Wharton wurde 1862 in eine wohlhabende New Yorker Familie geboren und wuchs in New York und Europa auf. In ihren Büchern erzählt sie von den zeitlosen Regeln und Ritualen der amerikanischen Oberschicht an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und thematisiert dabei immer wieder das durchbrechende Verlangen nach Freiheit, Liebe und Leidenschaft. Zeit der Unschuld, ihr erfolgreichster Roman, hat sich spätestens mit der Verfilmung durch Martin Scorsese auch ein heutiges Publikum erobert. Whartons Buch Ethan Frome aus dem Jahr 1911 spielt im winterlichen Massachusetts. Dort lebt der Farmer Ethan in einer freudlosen Ehe mit seiner hypochondrischen Frau Zeena. Als Mattie, eine Cousine von Zeena, als Haushaltshilfe ins Haus kommt, verliebt sich Ethan in sie. Beide erkennen, dass sie weder mit noch ohne den anderen leben können und fassen den Entschluss, gemeinsam zu sterben. Als dieser Suizidversuch in einem Schneesturm misslingt, ist es Zeena, die sich um die beiden Schwerverletzten kümmert und in ihrer Fürsorglichkeit über sich hinauswächst. Alle drei werden in einer schicksalhaften Dreiecksbeziehung zusammengeschweisst, und ich fand es faszinierend zu sehen, wie sich aus dieser Abhängigkeit eine besondere Art von Koexistenz entwickelt. Diese Verschränkung von Liebe, Abhängigkeit, Mitleid und gescheiterter Hoffnung hat mich als Choreografin inspiriert.

Was hat dich bewogen, zwei abstrakte Choreografien mit einem Handlungs­ballett zu verbinden?
Das ist eine britische Tradition. Ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen, dass diese sogenannten «Triple Bills» wie eine Mahlzeit mit verschiedenen Gängen sind. Sie sollen sich gegenseitig ergänzen, ohne zu ähnlich zu sein. Nach einem beflügelnden Auftakt wird man erst in eine faszinierende Geschichte hineingezogen und schliesslich in ein aufrüttelndes Finale entlassen. Mit den drei Stücken unseres Walkways-Abends wird das hoffentlich gut funktionieren.

Das Gespräch führte Michael Küster

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 105, September 2023.
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Der Alleskönner von New York

Hintergrund

Wer hat die West Side Story erfunden? Leonard Bernstein – würden zehn von zehn Befragten antworten. Eben nicht: Jerome Robbins war es. Wer? – stutzen jetzt zehn von zehn Befragten, selbst unter den Kulturinteressierten. Leonard Bernsteins 100. Geburtstag wurde vor fünf Jahren mit Konzerten und vielen Lobgesängen weltweit gefeiert, gerade kommt ein biografischer Film über den Komponisten und Dirigenten in die Kinos. Sein Freund und Zeitgenosse Jerome Robbins, kaum ein paar Wochen jünger als Bernstein, ist deutlich weniger bekannt, obwohl er für sein Metier, den Tanz, vermutlich wesentlich wichtiger war als der eher eklektizistische Tonsetzer Bernstein für die klassische Musik. Dafür, dass Robbins einer der besten, bis heute kaum übertroffenen Musicalchoreografen und ausserdem der erste Ballettchoreograf amerikanischer Herkunft ist, kennen und schätzen wir ihn in Europa viel zu wenig. Was auch daran liegt, dass die Jerome Robbins Foundation, der er mit seinem Tod 1998 sein Œuvre anvertraute, die Rechte an den Werken sehr sparsam und nur nach intensiver Qualitätsprüfung an die weltweiten Ballettcompagnien vergibt.

Genau wie «Lenny» war «Jerry» das Kind jüdischer Auswanderer aus Osteuropa, genau wie Bernstein ein multitalentierter Wanderer zwischen den Welten von E und U, genau wie Bernstein haderte er im prüden Nachkriegsamerika mit seiner Homosexualität. Aber Robbins, der eigentlich Jerome Wilson Rabinowitz hiess und anders als Bernstein den jüdisch klingenden Namen rasch amerikanisierte, wurde noch von ganz anderen Dämonen geplagt. Sein Ruf als menschenverachtender Tänzerquäler war legendär – und doch gibt es in seinen Balletten Bilder zartester Lyrik und tiefster Menschlichkeit. Ein Verhalten wie seines wäre für einen Künstler, der zur Verwirklichung seiner Werke eng mit anderen Künstlern arbeitet, heutzutage schlichtweg nicht mehr möglich, umso mehr erstaunt der Gegensatz zwischen Mensch und Werk.

Was Robbins vor den meisten seiner Kolleginnen und Kollegen auszeichnet, ist eine unglaubliche Stilvielfalt – schon als Student lernte er vom spanischen Tanz über Jazz bis zur modernen Martha-Graham-Technik alles, was er in die Beine kriegen konnte, er tanzte in Musicals wie in klassischen Werken. Als trauriger Narr Petruschka in Michail Fokines Klassiker soll er genauso faszinierend gewesen sein wie als George Balanchines Prodigal Son, der verlorene Sohn – schon früh faszinierten Robbins die Aussenseiter. Sein unbedingtes Streben nach Authentizität im Tanz mag von Fokine stammen, diesem russischen Petipa-Gegner und Wahrhaftigkeits-Revolutionär, mit dem Robbins als junger Interpret in den USA noch arbeitete. Noch am Zarenhof hatte Fokine dramaturgische Stringenz und die Einheit von Handlung, Tanz, Musik und Ausstattung im Ballett gefordert.

«Why can’t we dance about American subjects?», warum nicht über amerikanische Themen tanzen, so wird Robbins zitiert – und statt alter Märchen zeigte er 1944 gleich in seinem ersten Stück Fancy Free die Gegenwart, nämlich drei Matrosen auf New-York-Urlaub vom Krieg. Radschlagend stürzten sie auf die Bühne, das aufgekratzte Trio wurde samt den drei umflirteten, selbstbewussten New Yorkerinnen zum Klassiker und steht bis heute auf den amerikanischen Spielplänen. Bernstein hatte die Musik geschrieben, kurz entschlossen machten die beiden aus dem Stoff umgehend das Musical On the Town und brachten es mit jazzigen Tänzen an den Broadway. Robbins und sein Team besetzten dabei nicht nur mitten im Pazifikkrieg die weibliche Hauptrolle mit einer Halbjapanerin, sondern liessen, damit es authentisch aussah, zum ersten Mal auch schwarze Darsteller als normale Passanten im Ensemble eines Broadway-Musicals agieren. Was er machte, sollte echt sein.

Um 1950 waren Robbins und Bernstein bekannte Namen in der zeitgenössischen amerikanischen Kunst, für zwei Jahrzehnte teilte der Choreograf fortan seine Zeit zwischen Broadway und Ballett. Er inszenierte, choreografierte und/oder produzierte Musicals, war ausserdem als «Show Doctor» begehrt, der kurz vor der Premiere kränkelnde Werke in Ordnung brachte. Robbins hatte den perfekten Riecher fürs Gelingen, und er hob den Musicaltanz auf ein neues Niveau – On the Town oder The King and I etwa hatten ausgedehnte, handlungstragende Tanzszenen, die erste Begegnung zwischen Tony und Maria in der West Side Story wird als reiner Tanz erzählt. Regelmässig werden seine 50, 60 Jahre alten Musicalchoreografien in den New Yorker oder Londoner Revival-Produktionen wieder einstudiert, eine grosse Ausnahme im Musicalgeschäft, wo selbst bei Wiederaufnahmen normalerweise alles neu aufgehübscht wird.

East Side Story sollte die moderne Version von Romeo und Julia zunächst heissen, Robbins hatte anfangs eine Konfrontation von Katholiken gegen Juden erdacht, aus der schliesslich der Kampf der Puertoricaner gegen die Amerikaner polnischer Abstammung wurde. Wieder war der Schauplatz das New York der Gegenwart, wieder zeigte Robbins in den wütenden Turnschuh-Kicks der Jets und Sharks die Sprache der Strasse. Gemeinsam mit Bernstein, dem Schauspielautor Arthur Laurents und dem damals noch unbekannten Stephen Sondheim als Texter hob er das Genre Musical auf eine neue Ebene – die West Side Story war ein Gesamtkunstwerk, in dem Musik, Buch, Tanz und Texte gleichrangig eine Einheit bildeten. Für die Verfilmung gewann Robbins einen Oscar. Mit Gypsy über eine Burlesque-Tänzerin und ihre verbitterte Mutter inszenierte er das ultimative Backstage-Musical, mit Fiddler on the Roof (oder bei uns Anatevka) kehrte er 1964 zu seinen Wurzeln im osteuropäischen Schtetl zurück – und nahm dann, nachdem er bleibende Massstäbe gesetzt hatte, für eine lange Zeit Abschied vom Broadway. Dort erloschen 1998 am Abend seines Todes in allen Theatern für eine Minute die Lichter.

Sein Erstling Fancy Free war noch fürs American Ballet Theatre entstanden, wenig später ging Robbins 1948 zum neuen New York City Ballet, das ihn neben George Balanchine als einen seiner beiden Gründungs-Choreografen verehrt. Er begann dort mit einem Ballett über Intoleranz und schuf innerhalb weniger Jahre stark konträre Werke, etwa das damals skandalöse The Cage über eine Horde mörderischer Frauen, die ähnlich wie Gottesanbeterinnen die Männer nach dem Liebesakt umbringen. Hier setzte er die Bewegungen des akademischen Ballettvokabulars als körperliche Gewalt ein, in Afternoon of a Faun wurden sie, perfekt nach Debussys Musik, zum leisen Hauch: Ein Mann und eine Frau begegnen sich im Ballettsaal, aus dem flüchtigen Augenblick entsteht ein Zauber. Die vierte Wand wird zum imaginären Spiegel, jede noch so kleine Regung, jeder Blick ist in diesem zarten Stück wichtig. Wenn Robbins lustig war, dann aber heftig: The Concert hat mit seiner absurden, teils satirischen Komik keine Angst vor Slapstick. Zum Schluss jagt der Pianist die flatternden Tänzer mit einem Schmetterlingsnetz, der kurze Mistake Waltz ist mit seinen falsch umherrankenden Corps-de-ballet-Mädchen eine der originellsten Ballettparodien aller Zeiten.

Robbins war Perfektionist und ein Choreograf der winzigsten Details; wo der abstrakte Balanchine, bei all den Ausflügen zum Jazz oder sogar zu einer Handlung, seinem klaren, neoklassischen Stil weitgehend treu blieb, da experimentierte Robbins in jegliche Richtung. NY Export: Opus Jazz, entstanden für seine eigene, kurzlebige Compagnie «Ballets: USA», wurde 1958 in Turnschuhen getanzt. Moves ist ein Ballett ohne Musik, in dem allein das Klackern der Spitzenschuhe oder das Klatschen einer Hand auf die Schulter den Taktschlag vorgeben; 40 Jahre später liess William Forsythe seine Tänzer ihre Musik wieder selbst produzieren. Glass Pieces, 1983 direkt nach Balanchines Tod entstanden, ist das erste Stück des New York City Ballet zur damals noch ganz neuen Minimal Music und kommt durch grosse Unisono-Gruppen mit hinausgestreckten Armen so nah an den modernen Europäer Hans van Manen, wie es das amerikanische Ballett eigentlich gar nie wollte. Matrix-artig, mit kleinen Phasenverschiebungen bewegen sich die Tänzer wie anonyme Individuen in einer Grossstadt, der Tanz entsteht quasi aus dem Gehen von Passanten.

Stets hat Robbins neue Elemente in den Tanz gebracht, Alltägliches und Unerwartetes, aber als er 1969 nach jahrelanger Arbeit am Broadway zu Balanchines Compagnie zurückkommt, da sucht er die reine Ballettessenz. Während die USA im Vietnamkrieg kämpfen und in New York der zeitgenössische Tanz eines Merce Cunningham triumphiert, kehrt Jerome Robbins zur reinen Klassik zurück: Die einstündigen Dances at a Gathering zu Klavierpiecen von Chopin gelten vielen als sein Opus magnum, und manchen Tanzliebhabern sogar als das schönste Ballett überhaupt. Leicht und lyrisch fliesst purer Tanz in unendlichem Reichtum, eine zarte Melancholie der Erinnerung liegt über dem Stück, das die Freundschaft und, mit einem ungewissen Gruss hinauf in den blauen Himmel, das auf ewig verlorene Glück der Jugend feiert. Robbins choreografierte auch danach weiter zu den feinen Miniaturen von Chopin, zu Nocturnes, Mazurken oder Walzern. Wie ein Kammerspiel zeigt In the Night drei Grossstadtpaare in verschiedenen Stadien ihrer Beziehung, von der beginnenden Liebe über die elegante Gefasstheit bis zum leidenschaftlichen Konflikt. Der Choreograf durchleuchtet Beziehungen auf ihre Feinheiten und übersetzt gerade deren subtile, unaussprechlichen Elemente in Tanz; Cathy Marstons Vorvorgänger Heinz Spoerli holte dieses Stück 2011 nach Zürich. Der lange Pas de deux Other Dances entstand 1976 für die Superstars Natalia Makarova und Mikhail Baryschnikow und stellt erneut das Spiel der Tänzer mit der Musik, ihre Sensibilität und Lyrik heraus.

Was später kommt, ist manchmal nicht mehr ganz so herausragend – die langen Goldberg Variations oder das jiddisch geprägte Dybbuk, wieder zu Musik von Leonard Bernstein. Stets aber ist die Musik die direkte Inspiration der Schritte, Tanzen ist bei Robbins fast immer etwas Natürliches, das spontan aus dem Menschen herausfliesst – in der West Side Story oder im ersten Solo von Dances at a Gathering etwa entsteht der Tanz quasi beiläufig aus dem Gehen heraus, wie ein Impuls aus dem Inneren, ähnlich in Glass Pieces.

Betrachtet man das gesamte Œuvre, so dürfte es kaum einen Choreografen mit einem grösseren Vokabular, einer reicheren Stilvielfalt geben. Vom dramatischen Einakter bis zur abstrakten Bewegungsstudie, vom fingerschnippenden Jazz bis zur feinsten Spitzenschuh-Lyrik, vom Modern Dance bis zur albernen Parodie findet sich hier alles, handwerklich perfekt und mit untrüglichem Spürsinn für Effekt und Wirkung. Robbins konnte Bach und Strawinsky, Charleston und Mambo, seine Puertoricaner tanzen so authentisch wie seine orthodoxen Juden oder die Kinderschar des Königs von Siam. Sein Showtanz ist echter Showtanz, nicht akademische Klassik im Musical. Mit Fancy Free gab er 1944 seinen Landsleuten ein originär amerikanisches Ballett, was neben George Balanchines eher akademischen Werken enorm wichtig für die Weiterentwicklung dieser Kunst war, für ihre Verankerung in der Neuen Welt.

Robbins schuf Preziosen, ja eigentlich waren es Rituale – denn falls ein Tänzer nur einen Gedanken während des Stücks falsch dachte, schrie ihn der Choreograf hinterher an. Er konnte seine Interpreten zutiefst verletzen und beschämen, während der McCarthy-Ära bezichtigte er vor dem «Ausschuss für unamerikanische Aktivitäten» seine Freunde als Kommunisten. «Wenn ich in die Hölle komme, dann werde ich keine Angst vor dem Teufel haben. Denn ich habe mit Jerome Robbins gearbeitet», wird ein Solist des New York City Ballet zitiert. Der Choreograf war ein derartiger Perfektionist, dass er für die maximale Qualität seiner Werke Menschen quälen konnte – so schlimm, dass sich die Kritikerin Mindy Aloff fragte, ob «die Summe seiner Werke die Kosten an Menschlichkeit wert waren, die sie einforderten». Was Robbins absolut nicht ertragen konnte, waren Mittelmass und fehlendes Handwerk: «Ich finde, dass jemand, der das Theater nicht wie ein Wahnsinniger liebt, hier nicht sein sollte.»

Im internationalen Musical wird bis heute sein Erfindungsreichtum verehrt, die West Side Story ist zum Repertoire-Klassiker geworden, wurde von Steven Spielberg neu verfilmt und 2020 von einem echten Avantgarde-Team am Broadway (wieder einmal) neu inszeniert, von Regisseur Ivo van Hove und der belgischen Choreografie-Ikone Anne Teresa de Keersmaeker. Als Ballettchoreograf vereinte Jerome Robbins einen Instinkt für die Gegenwart mit der Neugier auf die Moderne und einem tiefen Respekt für die Vergangenheit. Bei allen Konflikten mit seinen Interpreten gab er ihnen erfindungsreiche, herausfordernde, oft genug wunderbare Schritte zu tanzen, über deren Einstudierung heute ausgesuchte Interpreten von damals wachen. Die Einnahmen aus seinen Balletten immerhin hat Robbins kultur- und damit auch menschenfreundlich verteilt, sie werden über seine Stiftung an zahlreiche, auch kleinere amerikanische Tanzcompagnien, Theater, Akademien und Bibliotheken vergeben.

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Ich will noch viel mehr über mich erfahren

Hintergrund

Umzüge können ganz schön stressig sein! Brandon Lawrence kann ein Lied davon singen. Im Sommer ist er von Birmingham nach Zürich gezogen. Es ist das erste Mal, dass er ausserhalb von Grossbritannien wohnen wird, und tatsächlich erweist es sich als Herausforderung, ein komplettes Leben ins Ausland zu verschiffen: «In meiner Birminghamer Wohnung hatten sich im Laufe von zwölf Jahren viele Dinge angesammelt, und für den Umzug musste ich wirklich über jedes einzelne Teil entscheiden. Das war schwer! Aber am Ende habe ich sechs grosse Kisten nach Zürich vorausgeschickt und den Rest in einem Lagerhaus verstaut. Gerade mache ich die angenehme Erfahrung, dass ich nur ganz wenige Dinge davon wirklich vermisse. Manchmal muss man einfach nur loslassen!»

Brandon ist einer von neunzehn neuen Tänzerinnen und Tänzern, die Zürichs Ballettdirektorin Cathy Marston in ihre Compagnie engagiert hat. Ab 6. Oktober 2023 wird er als neuer Erster Solist im Ballettabend Walkways zu erleben sein. Damit beginnt ein neues Kapitel in einer Biografie, in der das Tanzen seit frühester Kindheit die Hauptrolle spielt. Wenn Brandon an diese Jahre in Bradford zurückdenkt, kommt ihm zuerst die Musik in den Sinn, die ihn den ganzen Tag umgibt: «Seit ich acht bin, habe ich im Haus und im Garten getanzt. Pausenlos habe ich versucht, die Musikvideos aus dem Fernsehen nachzumachen.» Neben den Hits von Michael Jackson sind es die weihnachtlichen, typisch britischen Pantomime-Aufführungen, die seine Lust am Theater entfachen und in Brandon den Drang erwecken, selbst auf der Bühne zu stehen. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, dass seine Mutter ihn in einer Tanzschule anmeldet, und es wird nicht die letzte sein. Nur einmal in der Woche, am Samstag zu tanzen, ist bald nicht mehr genug: Brandon will mehr, findet Gefallen an der Herausforderung, der Disziplin, dem Streben nach Perfektion. Trotzdem hat er nicht das Gefühl, in seiner Kindheit etwas verpasst zu haben. Er lacht: «Zum Glück bin ich noch in einer Zeit ohne Smartphones und ohne soziale Medien aufgewachsen. Ich hatte genug Zeit, um Fahrrad zu fahren, auf Bäume zu klettern oder mit meinen Rollerblades unterwegs zu sein». Mit einem Stipendium nimmt er an den Yorkshire Ballet Seminars teil. Dort ist es die ehemalige Ballerina Marguerite Porter, die ihn unter ihre Fittiche nimmt und ihn zur Aufnahmeprüfung an der Royal Ballet School in London anmeldet. Dann geht alles ganz schnell: «Ich erinnere mich, dass das Vortanzen an einem Dienstag stattfand. Sie sagten, ich könne am kommenden Samstag an der Schule anfangen.» Also schnell zurück nach Yorkshire, die Sachen gepackt, und vier Tage später beginnt das grosse Abenteuer in einer völlig neuen Umgebung. Romantik pur! Die Londoner Schule liegt idyllisch in Richmond Park und ist in einem alten Jagdschloss untergebracht. «Hier mit Gleichgesinnten zusammen zu sein, die alle das gleiche Ziel hatten, war fantastisch. Ich fühlte mich absolut am richtigen Ort.» Brandon ist gut darauf vorbereitet, plötzlich für sich selbst verantwortlich zu sein. Als Scheidungskind hat er früh gelernt, zu kochen, zu waschen oder sein Bett zu machen. Jetzt geht es darum, den Tag optimal zu strukturieren und für sich das richtige Mass von Trainings- und Erholungsphasen zu definieren. «Damals», sagt er, «habe ich gelernt, mich zu fokussieren und auf das Wesentliche zu konzentrieren.» Schon im dritten Jahr an der Royal Ballet School, weiss er genau, wo einmal sein Platz sein soll. Es zieht ihn zum Birmingham Royal Ballet. Dem damaligen Direktor David Bintley ist Brandon schon während dessen Besuchen an der Royal Ballet School aufgefallen, und er bietet Brandon schliesslich einen Vertrag an. Vom Sommer 2011 an wird die Millionenstadt in den West Midlands für die nächsten zwölf Jahre Brandons neue Heimat sein.

1946 aus dem einstigen Sadler’s Wells Ballet hervorgegangen und mit dem Londoner Royal Ballet verbunden, hat die inzwischen unabhängige Compagnie seit 1990 ihren Sitz in Birmingham und gehört heute zu den fünf grössten Compagnien Grossbritanniens – mit einer langen Aufführungstradition für klassisches Handlungsballett und einem rastlosen Gastierbetrieb im In- und Ausland. Neben den Choreografien von David Bintley hat das Birmingham Royal Ballet legendäre Produktionen von Frederick Ashton und Kenneth MacMillan im Repertoire. Brandon hat in allen getanzt! «David Bintley», erinnert er sich, «hat mir so viele Auftrittsmöglichkeiten gegeben! Er hat immer an mich geglaubt, noch ehe ich selbst wusste, dass ich für eine Rolle bereit war. Dabei war er sehr geduldig, wenn es darum ging, einen Tänzer seinen Weg finden zu lassen. Von Davids choreografischer Erzählkunst habe ich sehr profitiert. Wie man einem Rollenporträt Menschlichkeit einhaucht, habe ich von ihm gelernt.» Auch Bintleys Nachfolger Carlos Acosta, einst selbst ein legendärer Tänzer, fordert seinen Principal immer aufs Neue heraus. Ausserdem arbeitet er mit Choreografen wie Jessica Lang, George Williamson und Didi Veldman zusammen. Die Fotos im Internet zeigen Brandon in einer beeindruckenden Sammlung von Helden, Prinzen und Herzensbrechern. Doch schon früh wird Brandon klar, dass auch Helden und Prinzen ohne die richtigen künstlerischen Partner ganz schön einsam sein können. Zum Glück gibt es Künstlerinnen wie die neuseeländische Tänzerin Delia Mathews oder die Kanadierin Céline Gittens, mit denen Brandon in vielen beglückenden Aufführungen auf der Bühne steht: «Die Menschen, mit denen man tanzt, sind für die eigene Laufbahn unglaublich wichtig, weil wir so viel von ihnen lernen können. Tanzen ist immer ein Geben und Nehmen – ein Miteinander, bei dem man über sich selbst hinauswachsen kann und das einen die eigenen Grenzen überschreiten lässt.»

Genau dieser Punkt führt Brandon dann auch zu dem Entschluss, seiner Tänzerlaufbahn noch ein neues Kapitel hinzuzufügen: «In Grossbritannien ist eine Position als Principal Dancer im Royal Ballet für viele Tänzer das Ziel aller Sehnsüchte. Doch ehrlich gesagt, reicht mir das nicht. Für die Birminghamer Erfahrungen werde ich ewig dankbar sein, aber ich merke, dass ich noch viel mehr über mich erfahren, dass ich weiterforschen und noch einmal mit neuen künstlerischen Partnern arbeiten möchte. Auch stilistisch habe ich lange noch nicht alles getanzt, was ich gern möchte.»

Mit Anfang Dreissig denkt Brandon natürlich längst über die Zeit nach seiner aktiven Tänzerkarriere nach und kann sich da bereits vieles vorstellen: Tanzcoach, Kurator oder gar Ballettdirektor? Nichts ist unmöglich, aber erst einmal kommt Zürich. Brandon hat leuchtende Augen, als er über das vielseitige Zürcher Repertoire und die Herausforderungen spricht, die dort hoffentlich auf ihn warten. Begeistert erzählt er von den ersten Wochen in seiner neuen Compagnie und der Arbeit an den Choreografien von Wayne McGregor, Jerome Robbins und Cathy Marston. Arbeiten der neuen Zürcher Ballettdirektorin hat Brandon beim Northern Ballet und beim Royal Ballet in London gesehen, er war fasziniert von Jane Eyre und The Cellist. In Zürich nun selbst in ihren Stücken zu tanzen, sei eine tolle Herausforderung: «Ich freue mich riesig auf unsere Zusammenarbeit. Künstlerisch sind Cathy und ich sehr auf einer Wellenlänge.»

«Was bekommen Choreografen von Brandon Lawrence?», frage ich ihn, und seine Antwort fällt knapp aus: «Wiederholungen!», lacht er. «In den Proben und in einem choreografischen Prozess bin oft ich derjenige, der sagt: Komm, lass uns das noch einmal machen! Das Resultat einer Arbeit liegt mir immer sehr am Herzen, und manchmal dauert es, bis ich selbst wirklich zufrieden bin. Wir Tänzer sind keine Maschinen mit Perfektionsgarantie, deshalb knie ich mich gern mit besonderer Sorgfalt in einen choreografischen Prozess hinein und feile so lange, bis es für mich stimmt.» Von prägenden Erlebnissen und Erfahrungen aus seinem Tänzerleben berichtet Brandon regelmässig im Podcast Open Barre. Während der Corona-Pandemie hat er ihn gemeinsam mit der Tanzautorin Julia Dixon ins Leben gerufen, und inzwischen haben die erfrischenden Insider-Gespräche, die die beiden zu unterschiedlichsten Themen aus der Ballettwelt führen, eine grosse Fangemeinde.

Zürich und die Schweiz als seine neue künstlerische Heimat zu entdecken, erlebt Brandon gerade als grosses Abenteuer. Eine der ungewöhnlichsten Erfahrungen sind die Opernklänge, die jeden Tag durch die Flure des Opernhauses schallen. Das gab es in Birmingham nicht! Von der Probenatmosphäre in seiner neuen Compagnie ist er begeistert: «Mir gefällt diese tolle Mischung aus ganz unterschiedlichen Leuten. Die neuen Tänzerinnen und Tänzer ergänzen sich sehr gut mit denen, die schon vorher da waren. In den drei Stücken von Walkways findet, glaube ich, jeder von uns etwas für sich. Triple Bills sind eine tolle Sache, wenn sie so abwechslungsreich sind wie dieses Programm. Da kann man drei verschiedene Tanzstile an einem Abend erleben. Es gibt die bewegende Geschichte in Snowblind von Cathy Marston, wo man seine narrativen Fähigkeiten abrufen muss. Ich bin einer der Darsteller des Farmers Ethan Frome, und als Mann zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Frauen, Zeena und Mattie, muss ich mir sehr bewusst machen, wie ich das Verhältnis zu jeder der beiden auf unterschiedliche Weise tänzerisch beglaubigen kann. Wayne McGregors Infra ist heute schon fast ein ikonografisches Stück. 2008 habe ich die Uraufführung in Covent Garden gesehen, damals war ich noch Schüler an der Royal Ballet School. Ich hätte nie gedacht, dass ich selbst einmal in diesem Stück tanzen würde. Und die Glass Pieces von Jerome Robbins mit der geradezu süchtig machenden Musik von Philip Glass sind einfach ein Traum! Dort habe ich im zweiten Teil einen herrlichen Pas de deux voller Reinheit, den ich mit Elena Vostrotina tanzen darf. Was für ein Glück! Visuell, aber auch musikalisch ist dieses ganze Programm ein Festmahl. Ich kann es kaum erwarten, auf die Bühne zu kommen!»

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Max Richter

Fragebogen

Aus welcher Welt kommst du gerade?
Direkt aus den Vereinigten Staaten. Die letzten neun Jahre habe ich in Houston, Texas, gelebt und dort im Houston Ballet getanzt. Von dort bin ich im Sommer in die Schweiz gezogen und bin sehr gespannt, wie dieses neue Kapitel meines Lebens verlaufen wird.

Was macht das Ballett Zürich für dich zu etwas Besonderem?
Ich entdecke das Ballett Zürich gerade als sehr kreatives Umfeld und als einen sicheren und vorurteilsfreien Raum, wo ich jeden Tag aus meiner Komfortzone geholt werde. Da wir als Tänzerinnen und Tänzer alle sehr unterschiedlich sind, kann ich mich auf vielfältigste Weise inspirieren lassen.

Worauf freust du dich in Walkways, unserem neuen Ballettabend?
Cathy Marston, Wayne McGregor und Jerome Robbins an einem Abend! Was für eine tolle Idee! Jede der drei Choreografien ist auf ihre Weise einzigartig und unverwechselbar. Es ist ein Privileg, dass ich in diesem Programm mein Debüt mit dem Ballett Zürich geben darf.

Welches Bildungserlebnis hat dich besonders geprägt?
Zu erkennen, wie wichtig Selbstvertrauen für die künstlerische Freiheit und das künstlerische Wachstum sind. Ich geniesse es mit Menschen zu arbeiten, die mich so nehmen, wie ich bin und für die ich mich nicht in irgendeiner Weise verbiegen muss

Welches Buch würdest du niemals weggeben?
Es ist ein Buch der US-amerikanischen Autorin Brené Brown. Sie erforscht zwischenmenschliche Verbindungen – unsere Fähigkeit für Empathie, Zugehörigkeit, Liebe. In Braving the Wilderness erläutert sie, wie man seinen Platz im Leben findet und wie wichtig es ist, sein wahres Ich und die eigene Verletzlichkeit zu akzeptieren.

Von welcher Musik bekommst du nie genug?
Die Songs der US-amerikanischen Singer-Songwriterin Taylor Swift kann ich immer wieder hören. Mich fasziniert, wie sie ihre persönlichen Erfahrungen in sehr einfühlsame Texte von grosser Tiefe und Sinnhaftigkeit kleidet.

Welchen überflüssigen Gegenstand in deiner Wohnung magst du am meisten?
Meine Pflanzen, auch wenn ich sie absolut nicht für überflüssig halte und mich gern um sie kümmere. Sie wachsen und sich verändern zu sehen, bringt das Gefühl von Leben in mein Zuhause.

Mit welcher Persönlichkeit würdest du gern einmal zu Abend essen?
Es wäre mir eine Ehre, den deutschen Komponisten Max Richter zum Essen zu treffen. Schon lange bin ich ein grosser Fan von ihm und freue mich natürlich sehr, dass das Ballett Zürich in Wayne McGregors Stück Infra zu Musik von ihm tanzen wird. Ich würde Max Richter fragen, woher er die Inspiration zu seinen Kompositionen bezieht.

Wie wird die Welt in 100 Jahren aussehen?
In 100 Jahren kann hoffentlich jeder Mensch in der Version von sich leben, die ihn am glücklichsten macht.

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