Kurzgefasst
Die Wiederaufnahme des Opern-Doppelabends Cavalleria rusticana/Pagliacci wartet mit einer prominenten Besetzung auf: In der hochdramatischen Partie der Santuzza konnten wir mit der charismatischen und stimmgewaltigen Lettin Elīna Garanča eine der gefragtesten Opernsängerinnen weltweit gewinnen. Der international begehrte argentinische Tenor Marcelo Álvarez stellt sich der herausfordernden Aufgabe, sowohl Turiddu als auch Canio zu interpretieren. Daneben versprechen George Petean als Alfio/Tonio sowie die russische Sopranistin Ekaterina Bakanova als Nedda weitere sängerische Höhepunkte. Dirigent Paolo Carignani sorgt am Pult der Philharmonia für die gebotene Italianità.
Um verletzte Ehre, Verrat, Eifersucht und tödlichen Hass geht es in diesen zwei berühmten veristischen Kurzopern. Beide Dramen spielen im heissblütigen Süden Italiens, in einer jeweils hermetisch abgeriegelten, von traditionellen Werten bestimmten Welt: In Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana ist es die dörfliche Enge, in der sich die Tragödie zwischen Santuzza, Turiddu und dessen Geliebter, Lola, an einem Ostersonntag entzündet. Mit einem Biss ins Ohr fordert Turiddu seinen Nebenbuhler Alfio zum Kampf auf, den Turiddu nicht überleben wird.
Ruggero Leoncavallos Pagliacci wiederum spielt im kleinen Kosmos einer fahrenden Zirkustruppe. Aus der «Commedia» auf der Bühne wird schliesslich blutiger Ernst. Theater und Wirklichkeit verschwimmen: Auf offener Bühne ersticht der Clown Canio seine untreue Ehefrau und deren Geliebten.