Die Fledermaus

Johann Strauss

Operette in drei Akten
Libretto von Karl Haffner und Richard Genée
Neue Texte im dritten Akt von Patti Basler

Von 7. Dezember 2025 bis 10. Januar 2026

  • Sprache:
    In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung.
  • Weitere Informationen:
    Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
    Kammerkonzert zur Premiere: 07 / 08 Dez 2025

    © Bild von Ugo Rondinone (Blissful Light, 2023)
    Courtesy Studio Rondinone

Musikalische Leitung:
Lorenzo Viotti

Lorenzo Viotti

Lorenzo Viotti, geboren in Lausanne, studierte Klavier, Gesang und Schlagzeug in Lyon sowie Dirigieren in Wien und Weimar. Von 2018 bis 2021 war er Generalmusikdirektor des Gulbekian-Orchesters in Lissabon und seit der Spielzeit 2021/22 ist er Chefdirigent des Netherlands Philharmonic Orchestra. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er als Gewinner des Internationalen Dirigierwettbewerbs in Cadaqués 2013 sowie des Young Conductors Award der Salzburger Festspiele 2015. 2017 wurde er beim International Opera Award zum Newcomer des Jahres gekürt. Lorenzo Viotti hat bereits zahlreiche bedeutende Orchester dirigiert, darunter das BBC Philharmonic Orchestra in Manchester, das Royal Liverpool Philharmonic, das Tokyo Symphony Orchestra , das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, die Wiener Symphoniker, das Gewandhaus-Orchester Leipzig, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das Mahler Chamber Orchestra, das Danish National Radio Symphony Orchestra, das Orchestre de Chambre de Lausanne, die Camerata Salzburg, die Staatskapelle Dresden und die Münchner Philharmoniker. Als Operndirigent leitete er «Carmen» an der Staatsoper Hamburg und an der Opéra Bastille in Paris, Rossinis «La cambiale di matrimonio» am Teatro La Fenice in Venedig, «Werther» und «Die Csárdásfürstin» am Opernhaus Zürich, «Rigoletto» an der Oper Stuttgart und der Semperoper Dresden, Tosca in Frankfurt und am New National Theater Tokyo, «Cavalleria rusticana», «Pagliacci» und «Turandot» an De Nationale Opera Amsterdam, «Roméo et Juliette» an der Mailänder Scala sowie «La bohème» am Théâtre des Champs-Elysées in Paris. Am Opernhaus Zürich dirigierte er zuletzt Erich Wolfgang Korngolds «Die tote Stadt».

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
Inszenierung:
Anna Bernreitner

Anna Bernreitner

Anna Bernreitner studierte Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2011 gründete sie die Künstler:innen-Gruppe OPER RUND UM, für die sie 2017 den Anerkennungspreis Kultur des Landes Niederösterreich sowie den Österreichischen Musiktheaterpreis 2019 erhielt. Sie inszenierte am Theater an der Wien mehrere Kinderopern, sowie am Theater für Niedersachsen «Die Pantöffelchen» von Tschaikowski. Bernreitner arbeitete wiederholt für das Wir sind Wien-Festival. Sie leitete ausserdem Operncamps für die Salzburger Festspiele, inszenierte für die Jeunesse Wien sowie die Philharmonie Luxembourg. Im Sommer 2021 war sie für die szenische Umsetzung des Tourbuses der Wiener Staatsoper in Kooperation mit dem Donauinselfest Wien verantwortlich. Für die Bayerische Staatsoper München inszenierte sie Pop-Up-Szenen im öffentlichen Raum für das Eröffnungsfest der Spielzeit 2021/22, sowie die Kinderoper «Max und die Superheld:innen». In Frankreich erarbeitete sie zuletzt «Die Zauberflöte» an der Opéra national de Lorraine und Opéra National Montpellier. Am Theater Bielefeld inszenierte sie «Die Entführung aus dem Serail» und am Theater Magdeburg «Der Goldene Hahn». Im Sommer 2023 setzte sie für das Burgplatz Open Air in Braunschweig «Tosca» in Szene. Sie arbeitet regelmässig am Tiroler Landestheater Innsbruck sowie am Theater St. Gallen. Im November 2021 feierte ihre Inszenierung von «Proserpina» von Rihm mit der Neuen Oper Wien Premiere. Diese Regiearbeit wurde mit dem Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet. Anna Bernreitner arbeitet für ihre Neuinszenierung von Johann Strauss' «Die Fledermaus» erstmals am Opernhaus Zürich.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
Bühnenbild und Video:
Hannah Oellinger,

Hannah Oellinger

Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer gestalten Kostüme, Bühnen und Filme. Sie haben Opern in LKWs realisiert, auf Tretbooten im Schwimmbad und in den Schweizer Alpen. Sie lieben Bühnen als Spielplätze und ungewöhnliche räumliche Lösungen. So wird ein Bühnenbild im Orchestergraben versenkt, um mittels Videoüberwachung für das Publikum sichtbar zu sein («Proserpina» Neue Oper Wien, 2021), handgezeichnete Animationen interagieren mit den ProtagonistInnen («Zauberflöte», Opera National de Lorraine, 2021) und ein stillgelegtes Atomkraftwerk wird zum Schauplatz eines dokumentarischen Theaterstücks («Gemeinschaftskernkraftwerk» 2022). Perücken rauchen oder legen Eier, die drei Damen teilen sich eine Krinoline und Häuser fahren ferngesteuert über die Bühne. In den kommenden Saisons sind die Opernhäuser Genf, Bayreuth und St. Gallen nicht vor ihren Ideen sicher.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
Manfred Rainer

Manfred Rainer

Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer gestalten Kostüme, Bühnen und Filme. Sie haben Opern in LKWs realisiert, auf Tretbooten im Schwimmbad und in den Schweizer Alpen. Sie lieben Bühnen als Spielplätze und ungewöhnliche räumliche Lösungen. So wird ein Bühnenbild im Orchestergraben versenkt, um mittels Videoüberwachung für das Publikum sichtbar zu sein («Proserpina» Neue Oper Wien, 2021), handgezeichnete Animationen interagieren mit den ProtagonistInnen («Zauberflöte», Opera National de Lorraine, 2021) und ein stillgelegtes Atomkraftwerk wird zum Schauplatz eines dokumentarischen Theaterstücks («Gemeinschaftskernkraftwerk» 2022). Perücken rauchen oder legen Eier, die drei Damen teilen sich eine Krinoline und Häuser fahren ferngesteuert über die Bühne. In den kommenden Saisons sind die Opernhäuser Genf, Bayreuth und St. Gallen nicht vor ihren Ideen sicher.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
Kostüme:
Arthur Arbesser
Choreografie:
Ramses Sigl

Ramses Sigl

Ramses Sigl ist seit 1996 Dozent für Tanz und Choreografie des Studiengangs Musical an der Bayerischen Theaterakademie «August Everding». Für diese choreografierte er u. a. Leonard Bernsteins «On the town», Kurt Weills «Street Scene», die Weill-Revue «Ladies in the light» und Benjamin Brittens «A Midsummer Night’s Dream». Ausserdem arbeitete er dort bei «King Arthur» auch erstmals mit Claus Guth zusammen. Es folgten «Le nozze di Figaro», «Don Giovanni» und «Così fan tutte» bei den Salzburger Festspielen, die Uraufführung «Aschenmond» an der Staatsoper Berlin sowie Händels «Messiah und Saul» am Theater an der Wien. Mit Jens-Daniel Herzog arbeitete er bei «Les Pêcheurs de perles» und «Rinaldo» in Zürich und bei der Uraufführung «A Harlot’s Progress» am Theater an der Wien. In Zürich betreute er choreografisch die Uraufführung «Die Stadt der Blinden» in der Regie von Stephan Müller. Mit Dieter Dorn arbeitete er bei den Salzburger Festspielen für «Orphée et Eurydice». Für die Bayerische Staatsoper entstanden Choreografien zu «Medusa» (Regie: Aron Stiehl) und «Rinaldo». Für die Schauburg München inszenierte und choreografierte er u. a. «Welcome to my world» und «Klasse, Klasse», zudem war er dort Initiator und Choreograf der Benefiz-Reihe rosablassblau für die Aids-Hilfe. Ausserdem schuf er Choreografien für die Schauspielhäuser in Düsseldorf, Bochum, Klagenfurt und Mannheim. Darüber hinaus arbeitete er für Film und Fernsehen (u. a. «Im Winter ein Jahr» von Caroline Link). Als Pädagoge arbeitet er neben der Bayerischen Theaterakademie, an der Iwanson-Schule, dem Schauspiel München und an der Königlichen Schwedischen Ballettakademie.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
Choreinstudierung:
Ernst Raffelsberger

Ernst Raffelsberger

Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie Chordirigieren am Salzburger Mozarteum. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wechselte er als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen ca. 150 Premieren und unzählige Wiederaufnahmen betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Marco Armiliato, Riccardo Chailly, Teodor Currentzis, Christoph von Dohnányi, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Gianandrea Noseda und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Ab dem Sommer 2012 begann zusätzlich eine 10 Jahre dauernde Tätigkeit als Chordirektor der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor bei den Salzburger Festspielen. Hier kam es zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit u.a. mit Riccardo Muti, Mariss Jansons und Sir Simon Rattle. Nachdem Ernst Raffelsberger diese Arbeit mit dem Festspielsommer 2021 beendete, ist er seit 2025 auf Wunsch von Maestro Muti wieder für die Choreinstudierung zu dessen Festspielkonzerten in Salzburg verantwortlich. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit in Zürich wie in Salzburg.

Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 / 10 Okt. 2025 Tosca28 Sept. / 2 / 8 / 11 / 15 / 19 Okt. 2025 La clemenza di Tito26 / 29 Apr. / 3 / 8 / 15 / 17 / 20 / 25 Mai 2026 Madama Butterfly30 Dez. 2025 / 3 / 9 / 11 / 13 / 16 Jan. 2026 Le nozze di Figaro24 / 29 Jan. / 1 / 5 / 7 / 10 / 14 Feb. 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026 Messa da Requiem20 / 22 / 28 Feb. / 1 / 5 / 7 März / 6 Apr. 2026 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026
Lichtgestaltung:
Martin Gebhardt

Martin Gebhardt

Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, David Alden, Jan Philipp Gloger, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für «La bohème» und eine Neufassung von Spoerlis «Der Tod und das Mädchen». Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u. a. «Winterreise», «Nussknacker und Mausekönig», «Messa da Requiem», «Anna Karenina», «Woyzeck», «Der Sandmann», «Leonce und Lena», «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern»). Er war ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u. a. «Strings»,«Le Sacre du printemps» und «Faust» in Zürich), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke, und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend «Sale» und Rossinis «Il viaggio a Reims» in Zürich sowie bei «Lulu» an der Hamburgischen Staatsoper zusammen und mit Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf für «Les Huguenots». 2023 gestaltete er das Licht für Spucks Ballett «Bovary» beim Staatsballett Berlin und 2024 Rossinis «Tancredi» an den Bregenzer Festspielen. Ausserdem war er Lichtdesigner bei «Atonement» von Cathy Marston am Opernhaus Zürich.

Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Le nozze di Figaro24 / 29 Jan. / 1 / 5 / 7 / 10 / 14 Feb. 2026 Oiseaux Rebelles12 / 18 / 23 / 25 / 31 Okt. / 1 / 9 / 13 Nov. / 2 / 5 / 6 / 9 Dez. 2025 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026 Clara13 / 14 / 19 / 20 / 26 / 28 Dez. 2025 / 11 / 12 / 17 / 19 / 24 Apr. 2026 Timeframed17 / 18 / 22 / 25 / 30 Jan. / 1 / 4 / 6 / 8 / 11 / 12 Feb. 2026 Scylla et Glaucus27 / 29 / 31 März / 2 / 6 / 30 Apr. / 2 Mai 2026 The Butterfly Effect4 / 13 / 23 Apr. 2026 Messa da Requiem20 / 22 / 28 Feb. / 1 / 5 / 7 März / 6 Apr. 2026 Romeo und Julia23 / 29 / 30 Mai / 4 / 6 / 7 / 10 / 12 / 14 / 23 / 26 Juni 2026 Nachtträume20 / 25 / 28 / 30 Juni / 4 Juli 2026
Dramaturgie:
Jana Beckmann

Besetzung


Gabriel von Eisenstein Matthias Klink


Rosalinde Golda Schultz


Adele Regula Mühlemann


Frank Ruben Drole


Prinz Orlofsky Marina Viotti


Alfred Andrew Owens


Dr. Falke Yannick Debus


Dr. Blind Nathan Haller


Ida Rebeca Olvera


Schicksal 1 Lucia Kotikova


Schicksal 2 Melina Pyschny


Schicksal 3 Barbara Grimm


Tänzerinnen und Tänzer Sara Pennella


Tänzerinnen und Tänzer Sophie Melem


Tänzerinnen und Tänzer Gabriela Hinkova


Tänzerinnen und Tänzer Sara Peña


Tänzerinnen und Tänzer Pietro Cono Genova


Tänzerinnen und Tänzer Roberto Tallarigo


Tänzerinnen und Tänzer Daniele Romano


Tänzerinnen und Tänzer Lukas Bisculm

Matthias Klink

Matthias Klink war 1996 bis 1998 Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Köln und von 2006 bis 2010 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Gastengagements führten ihn u. a. nach Hamburg, Dresden, Frankfurt, an die drei grossen Berliner Opernhäuser und an die Mailänder Scala. Seit seinem Salzburger Debüt 1999 bei der Uraufführung von Berios «Cronaca del luogo» ist Matthias Klink dort regelmässig zu Gast und sang 2010 Ein Gast/Apollon in der Uraufführung von Wolfgang Rihms «Dionysos». Als Tamino («Die Zauberflöte») war er u. a. an der Wiener Staatsoper, am Festspielhaus Baden-Baden, bei den Salzburger Festspielen, in Aix-en-Provence, an der Ruhrtriennale und an der Metropolitan Opera zu erleben. Des Weiteren zählen Partien wie Don José, Alfredo («La traviata»), Tom Rakewell («The Rake’s Progress») und Hoffmann zu seinem Repertoire. 2014/15 wurde Matthias Klink erneut Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart. Für seine darstellerische und sängerische Leistung als Gustav von Aschenbach in «Der Tod in Venedig» wurde er 2017 von der Zeitschrift «Opernwelt» zum Sänger des Jahres gekürt und erhielt 2018 den Deutschen Theaterpreis DER FAUST. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt Loge in «Das Rheingold». Neben seinem Opernengagement ist Matthias Klink auch regelmässig als Konzert- und Liedsänger zu erleben. Auftritte führten ihn u. a. in die Avery Fisher Hall in New York, in den Salle Pleyel Paris, an die Alte Oper Frankfurt, die Kölner Philharmonie, ins Festspielhaus Baden-Baden, zu den Osterfestspielen Salzburg, zum Musikverein Wien und in die Liederhalle Stuttgart. 2018 wurde er in Stuttgart zum Kammersänger ernannt.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Golda Schultz

Golda Schultz stammt aus Südafrika. Ausgebildet an der New Yorker Juilliard School und im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, feierte sie bald international Erfolge, u. a. als Sophie («Der Rosenkavalier») bei den Salzburger Festspielen, als Contessa («Le nozze di Figaro») beim Glyndebourne Festival und als Pamina («Die Zauberflöte») an der Metropolitan Opera und der Wiener Staatsoper. Zu den Höhepunkten zählen Micaëla («Carmen») an der Opéra national de Paris, Contessa und Liù («Turandot») an der Wiener Staatsoper, Agathe an der Bayerischen Staatsoper, Vitellia («La clemenza di Tito») bei den Salzburger Festspielen, Clara in Jake Heggies «It’s A Wonderful Life» an der San Francisco Opera und Madame Lidoine in Barrie Koskys gefeierter Inszenierung von «Dialogues des Carmélites». An Metropolitan Opera sang sie u. a. Clara («Porgy and Bess»), Nanetta («Falstaff»), Sophie, Anne Trulove und Adina («L'elisir d'amore»). Zuletzt gab sie Rollendebüts als Juliette («Roméo et Juliette») an der Dallas Opera und als Donna Anna («Don Giovanni») am Opernhaus Zürich sowie Hausdebüts am Royal Opera House, Covent Garden als Fiordiligi («Così fan tutte») unter der Leitung von Alexander Soddy und als Sophie an der Staatsoper Unter den Linden unter der Leitung von Joana Mallwitz. Auf dem Konzertpodium war sie u. a. mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons, der New York Philharmonic unter Gianandrea Noseda, mit dem Orchestre de Paris unter Daniel Harding und mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter Paavo Järvi zu erleben. 2022 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album «This Be Her Verse», das Werke von Komponistinnen von der Romantik bis zur Gegenwart beinhaltet.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Regula Mühlemann

Regula Mühlemann wurde in Luzern geboren. Sie studierte Gesang bei Barbara Locher. 2018 wurde die Sopranistin mit dem Opus Klassik als Nachwuchskünstlerin des Jahres ausgezeichnet. Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Spielzeiten zählen ihr Rollen- und Hausdebüt als Susanna («Le nozze di Figaro»), Adina («L’elisir d’amore») sowie Blonde («Die Entführung aus dem Serail») an der Wiener Staatsoper, Susanna («Le nozze di Figaro») in Rahmen der Festtage der Staatsoper Unter den Linden Berlin unter dem Dirigat von Daniel Barenboim, ausserdem ihr Rollendebüt als Ilia («Idomeneo») in konzertanten Aufführungen am Festspielhaus Baden-Baden unter der musikalischen Leitung von Thomas Hengelbrock, als Gilda in Verdis «Rigoletto» am Theater Basel, Adele in Strauss’ «Die Fledermaus» an der Wiener Staatsoper und am Teatro Maggio Musicale in Florenz unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta, Juliette («Roméo et Juliette») am Luzerner Theater, Echo («Ariadne auf Naxos») am Mailänder Teatro alla Scala und als Pamina in Mozarts «Die Zauberflöte» im Sommer 2022 sowie Marie («La fille du régiment») an der Opera de Monte Carlo. Regula Mühlemanns Debütalbum «Mozart Arias» gewann den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2017. Ferner erschienen die Alben «Fairy Tales» und «Lieder der Heimat». Sie hat mit namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Nello Santi, Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Andrés Orozco-Estrada, Pablo Heras-Casado, Ivor Bolton, Christian Thielemann und Gianandrea Noseda zusammengearbeitet und war in den renommiertesten Konzertsälen Europas zu Gast. Am Opernhaus Zürich war sie zuletzt als Susanna («Le nozze di Figaro») sowie mit einem Liederabend zu hören.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026 Mühlemann & Noseda21 März 2026

Ruben Drole

Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u. a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs «Lucio Silla»), Haly («L’italiana in Algeri»), Argante («Rinaldo»), Wurm («Luisa Miller») und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten «Zauberflöte» zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u. a. Kezal («Die verkaufte Braut») und Haydns «Schöpfung» bei der Styriarte Graz, Beethovens «Christus am Ölberg» in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts «Requiem» und Händels «Messiah») sowie Leporello («Don Giovanni») am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo («Così fan tutte»), Figaro («Le nozze di Figaro») und Leporello mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla («Giulio Cesare») und trat dort 2013 in Haydns «Il ritorno di Tobia» und in Walter Braunfels’ «Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna» auf. In Zürich sang er u. a. Papageno («Die Zauberflöte»), Alaskawolfjoe («Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny»), Soldat («Die Geschichte vom Soldaten»), Odysseus («Die Odyssee»), Antonio («Le nozze di Figaro») sowie Herzogin/Raupe in «Alice im Wunderland». Ausserdem war er jüngst in «Amerika» und im Ballettabend «Nachtträume» zu erleben.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026 Monster's Paradise8 / 14 / 18 März / 10 / 12 Apr. 2026 Nachtträume20 / 25 / 28 / 30 Juni / 4 Juli 2026

Marina Viotti

Marina Viotti wurde in der Schweiz geboren und wuchs in Frankreich auf. Sie studierte zunächst Querflöte, experimentierte mit Jazz, Gospel und Heavy Metal und erwarb einen Master-Abschluss in Philosophie und Literatur, bevor sie in Wien und Lausanne ein Gesangsstudium absolvierte. Im April 2019 wurde sie bei den renommierten International Opera Awards in London mit dem Mazars Young Singer Award als «Beste junge Sängerin» ausgezeichnet. Erste Engagements führten sie nach dem Studium an die Oper Lausanne, an das Luzerner Theater und als Teil des jungen Ensembles an das Grand Théâtre de Genève. Inzwischen gastiert sie an den renommiertesten Opernbühnen. So war sie bereits an der Bayerischen Staatsoper als Maddalena («Rigoletto») und an der Mailänder Scala als Stéphano in «Romeo und Julia» zu hören. Sie sang u.a. Rosina («Il barbiere di Siviglia») an den Opern in Dresden, Barcelona und Moskau, Melibea («Il viaggio a Reims») in Valencia, Nicklausse und Muse («Hoffmanns Erzählungen») am Liceu in Barcelona und an der Mailänder Scala und die Titelrolle in Glucks «Alceste» am Teatro dell’Opera in Rom. Unter Daniel Barenboim debütierte sie an der Staatsoper Berlin als Dorabella in «Così fan tutte» und stand in der Titelpartie von «La Périchole» am Théâtre des Champs-Elysées in Paris auf der Bühne. In der Spielzeit 2023/ 24 gab sie am Opernhaus Zürich in einer Neuproduktion von Andreas Homoki ihr umjubeltes szenisches Debüt als «Carmen». Ihr USA Debüt gab Marina Viotti in der gleichen Spielzeit mit dem Atlanta Symphony Orchestra unter der Leitung von Nathalie Stutzmann mit Konzerten von Bruckners Te Deum.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Andrew Owens

Andrew Owens, Tenor, wurde in Philadelphia geboren und studierte am Oberlin Konservatorium Gesang. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u. a. gewann er den Zarzuela Preis beim Francisco Viñas Wettbewerb. Er nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil und war Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Von 2012 bis 2014 war er Mitglied des Jungen Ensembles des Theater an der Wien, wo er an der Kammeroper u. a. in «La bohème», «La Cenerentola», «Fidelio», «Attila, Mathis der Maler» und in «La clemenza di Tito» zu erleben war. Seither kehrte er als Mads in Werner Egks «Peer Gynt», als Snout in «A Midsummer Night’s Dream», als 4. Jude in «Salome» und zuletzt 2021 als Jacob Glock in «Der feurige Engel» ans Theater an der Wien zurück und gastierte in der Titelpartie von «Don Carlos» an der Kammeroper Wien. Jüngst war er ausserdem u. a. als Arturo in «Lucia di Lammermoor» an der Opera Philadelphia zu erleben, als Don Ramiro in «La Cenerentola» an der Irish National Opera, in Schumanns «Szenen aus Goethes Faust» mit dem Cleveland Orchestra, als Lukas in Haydns «Die Jahreszeiten» sowie in einer konzertanten Aufführung von «Le Rossignol» bei den Salzburger Festspielen und als Aménophis in «Moïse et Pharaon» am Rossini Opera Festival. Seit 2021 gehört Andrew Owens zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. den 4. Juden, Telémachos («Die Odyssee»), Peppe («Pagliacci»), Van Ruijven («Girl with a Pearl Earring»), Lord Arturo Bucklaw («Lucia di Lammermoor»), Gualtiero («Il pirata»), Xaïloum («Barkouf»), Lord Cecil («Roberto Devereux») sowie Guglielmo Antolstoinoloff («Viva La Mamma») und Pylade («Iphigénie en Tauride»).

Fidelio3 / 6 / 10 / 14 / 16 Mai 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Yannick Debus

Yannick Debus studierte Gesang an der Musikhochschule Lübeck, an der Hochschule für Musik Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Parallel dazu studierte er in Lübeck Musiktheorie und Gehörbildung. Während des Studiums sang er an den Theatern Kiel und Lübeck u. a. die Hauptrolle des Dichters in Cimarosas «L’impresario in angustie». Im Rahmen der Jungen Oper Schloss Weikersheim war er 2017 als Vater in Humperdincks «Hänsel und Gretel» zu erleben und sang 2018 Guglielmo in «Così fan tutte» bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Am Theater Basel verkörperte er Kaiser Overall in Viktor Ullmanns «Der Kaiser von Atlantis» sowie Figaro in Milhauds «La mère coupable» und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik Emireno in Händels «Ottone, re di Germania». Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich und kehrte seither mehrfach als Gast zurück. Hier sang er u. a. Kilian («Der Freischütz»), Sprecher und Zweiter Priester («Die Zauberflöte»,) Thierry («Dialogues des Carmélites»), Pieter in Stefan Wirths «Girl with a Pearl Earring», die Titelpartie in «Jakob Lenz», Dr. Falke («Die Fledermaus»), Lesbus («Agrippina»), Don Fernando («Fidelio») und Lescaut («Manon»). Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit René Jacobs, unter dem er als Orpheus in Telemanns gleichnamiger Oper in Basel, als Apollo in Händels «Apollo e Dafne», als Kilian und Ottokar in der CD-Release-Tournee des «Freischütz» sowie in «Israel in Egypt» zu erleben war. Jüngste Engagements umfassen ein Liederabend am Opernhaus Zürich, Telemanns «Orpheus» am Schlosstheater Drottningholm sowie Brahms’ «Deutsches Requiem» mit den Bochumer Symphonikern unter Florian Helgath.

Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 Okt. 2025 Fidelio3 / 6 / 10 / 14 / 16 Mai 2026 Così fan tutte3 / 7 / 9 / 12 Juli 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026 Johannes-Passion24 März 2026

Nathan Haller

Nathan Haller stammt aus Kanada und studierte Gesang an der Juilliard School in New York. 2013 war er Teilnehmer der Inter­na­tio­nalen Meistersinger Akademie. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel, wo er u.a. als Tamino (Die Zauberflöte), als Romeo in Blachers Romeo und Julia, in der Uraufführung Melancholia von Sebastian Nübling und Ives Thuwis, als Enoch Snow (Carousel) und als Oronte in Alcina zu erleben war. 2016 sang er Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Akko Opera Festival in Israel. Auf der Konzertbühne war er u.a. am New York Festival of Song in der Carnegie Hall, mit dem russischen Kammerorchester St. Petersburg, in La Resurrezione unter William Christie und mit Masaaki Suzuki in Boston, New York, Leipzig und London zu hören. 2017/18 gastierte er an der Neuen Oper Wien als François in Leonard Bernsteins A Quiet Place, 2018/19 sang er Graf Albert (Die tote Stadt) mit der Nederlandse Reis­opera und gastierte in Die Gezeichneten sowie als Albazar in Il turco in Italia am Opernhaus Zürich, wo er 2020/21 auch in der Haupt­­rolle von Mitterers Tapferem Schneiderlein zu sehen war. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört Nathan Haller zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier als Telemachos in der Uraufführung Die Odyssee, als Sir Hervey (Anna Bolena), Graf Elemer (Arabella), Bardolfo (Falstaff), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), 1. Jude (Salome), Triquet (Jewgeni Onegin) und Gobin / Adolfo (La rondine) zu hören. Ausserdem sang er 2021 Lysander (A Midsummer Night’s Dream) an der Oper Malmö und 2023 Pong (Turandot) an der Deutschen Oper am Rhein.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Le nozze di Figaro24 / 29 Jan. / 1 / 5 / 7 / 10 / 14 Feb. 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u. a. Adina («L’elisir d’amore»), Norina («Don Pasquale»), Berenice («L’occasione fa il ladro»), Giulia («La scala di seta»), Rosina (Paisiellos «Il barbiere di Siviglia»), Blonde («Die Entführung aus dem Serail»), Madame Herz («Der Schauspieldirektor»), Dorinda («Orlando»), Isolier («Le comte Ory»), Adalgisa («Norma») und Zaida («Il turco in Italia»). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in «Norma» neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in «Carmen», Mi in «Das Land des Lächelns», Zaida in «Il turco in Italia», Komtesse Stasi in «Die Csárdásfürstin», Waldvöglein in «Siegfried» und Contessa di Folleville in «Il viaggio a Reims» zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda («La Cenerentola») an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta («Il barbiere di Siviglia») und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 / 10 Okt. 2025 Un ballo in maschera22 / 28 / 31 Mai / 7 / 13 Juni 2026 Così fan tutte3 / 7 / 9 / 12 Juli 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Lucia Kotikova

Lucia Kotikova, geboren 1998 in Dortmund, kommt aus einem jüdisch-ukrainischen Elternhaus, studierte von 2017 bis 2021 Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Während des Studiums spielte sie am Staatstheater Hannover. Unter anderem arbeitete sie mit Regisseur:Innen wie Marie Bues, Roger Vontobel, Sara Ostertag, Mathias Spaan und Ruth Mensah zusammen. Sie ist Unterzeichnerin von ACTOUT. Am Schauspiel Bern trat sie in der Spielzeit 2021/2022 ihr Erstengagement an, wo sie seither zahlreiche Rollen spielte und unter anderem für ihren Blutbuch-Monolog als Nachwuchsschauspielerin des Jahres ausgezeichnet worden ist.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Barbara Grimm

Barbara Grimm wurde in Bern geboren und absolvierte dort auch die Schauspielschule. 1980 erhielt sie vom Kanton Bern ein Stipendium für 6 Monate in New York (Gesang und Tap Dance). Es folgten zahlreiche Engagements in Deutschland u. a. am Theater Kaiserslautern, am Theater Ulm, am Theater Essen, am Staatstheater Stuttgart und am Schauspiel Kiel. 1986/87 war sie Teilnehmerin des Musical Studios München (Schirmherrschaft: August Everding). Von 2002 bis 2021 war sie festes Ensemblemitglied am TOBS (Theater Orchester Biel Solothurn), wo sie auch als Regisseurin tätig war. Zu ihren grössten Rollen gehörten u. a. Lady Milford («Kabale und Liebe»), Königin Elisabeth («Maria Stuart»), Ranjewskaja («Der Kirschgarten»), Maria Callas («Masterclass»), die alte Dame («Der Besuch der alten Dame»), Florence Foster Jenkins («Souvenir») und Patricia Highsmith («Switzerland»). Barbara Grimm ist auch Dozentin für Rollenarbeit und Improvisation sowie Sprecherin für Radio und TV. 2021 spielte sie die Rolle der Charlotte Tanner in der 4. Staffel der TV-Serie «Wilder». 2011 erhielt sie den Auszeichnungspreis für Schauspiel des Kantons Solothurn.

Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026
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Kurzgefasst

Für eine Nacht jemand anders sein? Davon träumen nicht nur die frustrierte Rosalinde und ihre Angestellte Adele, die viel lieber Künstlerin geworden wäre. Zusammen mit dem soeben zum Gefängnis verurteilten Gabriel von Eisenstein und dem auf Rache sinnenden Dr. Falke begeben sie sich auf den durchgeknallten Ball des Prinzen Orlofsky. Ausgerechnet hier fallen alle Masken. Die österreichische Regisseurin Anna Bernreitner inszeniert die wienerischste aller Operetten in den Kostümen des renommierten Modedesigners Arthur Arbesser. Ein Abend über Champagnerlaune, verpasste Chancen und die Leichtigkeit des Abgrunds, musikalisch geleitet von dem Schweizer Dirigenten Lorenzo Viotti.

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Fotogalerie «Die Fledermaus»


Das Plakatmotiv «Die Fledermaus» © Ugo Rondinone


Gut zu wissen

Ein Text von Patti Basler

Patti Basler, Satirikerin, Autorin, Kabarettistin und schnellste Instant-Protokollantin der Schweiz, ist bekannt dafür, sprachliche und politische Widersprüche treffsicher offenzulegen. Für die Neuinszenierung «Die Fledermaus» erhielt sie vom Opernhaus Zürich den Auftrag, Texte neu zu schreiben. Sie wurde ausgezeichnet unter anderem mit dem Swiss Comedy Award 2024, als Kolumnistin des Jahres der Schweiz 2022 und dem Salzburger Stier 2019.

Ein Text von Patti Basler

Wer an einen Frosch im Märchen denkt, hat meist einen verzauberten Prinzen vor Augen. Dies lässt sich auf den «Froschkönig» der Gebrüder Grimm zurückführen. Dort bettelt der verzauberte Prinz die Königstochter an, ihn in die höfische Gesellschaft zurückzuführen. Er, der einer Zauberin ins Netz gegangen ist, ist tief gesunken, bis auf den Boden des Schlossbrunnens. Nun ist er verdammt zur Froschperspektive. Hilflos, ohne Waffe, ohne Hofstaat, und ohne Überblick.
Würde es sich beim Märchen um einen Zürcher Party-Prinzen handeln, könnte man ihn in den Aargau schicken, über den Nordring der Nibelungen. Dort wäre ihm beim Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat, beim sogenannten Wasserschloss eine provinzielle Erniedrigung beschert: Statt zu feiern in Zürich, am Nabel der Welt, müsste er ohne Weitblick durch die aargauischen Feuchtgebiete waten, im Nebel der Welt. Im Märchen wird nicht klar, weshalb der Froschkönig fallen musste und wer ihn verzaubert hat. Ob es die drei nordischgermanischen Nornen waren, die Töchter der Erdmutter? Diese sitzen am Urdbrunnen, weben das Schicksal und spinnen den Erzählfaden. «Sollen wir dem arroganten Königssohn eine kleine Laufmasche in sein allzu dichtes Auffangnetz weben um ihm eine Lektion in Demut zu erteilen?», könnte die eine gefragt haben. «Lassen wir ihn etwas zappeln an der Schnur, bis die losen Enden der Geschichte wieder zusammengefügt sind», lachte möglicherweise die zweite. «Wir schicken ihm dann eine Strickleiter in Form einer Königstocher, damit er sich zurückverwandeln kann!», hätte vielleicht die dritte angemerkt.
Im Fachjargon spricht man von Anabasis, Abstieg ins Leid und Katabasis, Aufstieg ins Licht – ein oft bemühtes Motiv. Die bekannteste Erzählung ist das Neue Testament, der Messias, der als Mensch auf die Erde hinabsteigt, und nach dem Tod am Kreuz aufersteht. Die Schweiz kennt Heidi, welche in Frankfurt beinahe stirbt vor Heimweh, um danach gewandelt und des Lesens kundig wieder auf die Alp zu steigen. Opern und Operetten bespielen dieses Prinzip unter anderem in Beethovens «Fidelio», dort rettet Leonore ihren unschuldig eingesperrten Florestan. In «Die Fledermaus» sorgt Ehefrau Rosalinde zum Schluss dafür, dass ihrem untreuen Ehemann Eisenstein ein Spiegel vorgehalten wird und er zumindest die Möglichkeit zur Reue hätte.
Der Erzählstrang der Strauss-Operette «Die Fledermaus» bedient Perspektiven und greift verschiedene Tiermotive auf. Da ist zum einen der Herr Falke, welcher einst als Fledermaus verkleidet, vor aller Welt gedemütigt wurde und sich nun rächen möchte. In post-pandemischen Zeiten denkt man hier gerne an Corona: «Die Rache der Fledermaus – ein viraler Hit aus Wuhan!» Zudem erscheint die Hauptfigur verkleidet als schlauer Fuchs, als Renard, welchen wir aus Tierfabeln kennen. Am Schluss soll ein Anwalt alles entwirren. Dieser heisst allerdings nicht nur «Blind», sondern scheint es auch zu sein. Selbst Justitia mit verbundenen Augen hat mehr Durchblick.
Hier soll es aber um den Frosch gehen, um seine Verwandlung und seine Perspektive auf die Welt. In der «Fledermaus»-Operette taucht dieses Amphibium ebenfalls auf. Zumindest namentlich. Der «Herr Frosch» ist ein betrunkener Gerichtsdiener. Er sorgt mit benebelten Sprüchen, mit satirischem Seitenblick und verworrenen Witzen für Unterhaltung. Wie ein Hofnarr tritt er genau dann auf, als alle Erzählstränge zusammenlaufen. Als einzige Figur darf er Aktualitäten und Politisches aufgreifen.
Im modernen Zürich allerdings hat die Froschperspektive eines österreichischen Gerichtsmitarbeiters längst ausgedient. Das erscheint uns im Land der Freiheit als alter Hut, und alte österreichische Hüte begrüssen wir nicht mehr seit 1291. Gerade im Umfeld des Opernhauses, im Herzen der Schweizer Presselandschaft, wirft man einen anderen Blick auf die Welt. Oder in den Briefkasten. Die gleichnamige Zeitung bemüht den Blick auf Augenhöhe eines Durchschnittsmenschen. Denn dieser muss genauso mit dem täglichen Druck umgehen, dann und wann Press(e)wehen aushalten und die Welt verstehen. Der Blick in den Boulevard, 1.70 m ab Boden, erhebt sich aus der Froschperspektive. Höher noch steigt ein Raubvogel, seine Anflugschneise heisst passenderweise Falkenstrasse. Da wird die Welt von oben herab scharf beäugt. Die sogenannte alte Tante, die NZZ, die Neu-Zeitliche Zugvogelperspektive, träumt von Freiheit ohne Ketten und ohne eng geschnürte Korsetts. Zudem dürfen wir den Blick der Fledermaus nicht vergessen, sie kann all das erkennen, was dem menschlichen Auge im Schatten der Nacht verborgen bleibt.
Nur der Frosch kommt in unserer aktuellen Inszenierung nicht vor. Verwandelt und passenderweise ersetzt durch die drei Schicksalsweberinnen. Wer könnte besser jede satirische Perspektive bedienen als jene, welche die Fäden in der Hand haben?
Im Nebel der aargauischen Provinz höre ich sie im Kopf, die Stimmen der Weberinnen. Sie erzählen vom Sein, vom Werden, vom Geworden, die drei Nornen aus dem Norden.

Urd, das Wurde, die Erzählerin des Vergangenen, flüstert: «Was wäre, wenn du stricken, häkeln, weben könntest? Schade, wolltest du die Handarbeit nicht lernen, bloss weil dies nur für Mädchen obligatorisch war! Die Jungs konnten derweil für die prüfungsrelevanten Naturwissenschaften lernen. Nun kannst du beides nicht!»
Das Jetzt, das im Augenblick Werdende, Verdandi, erzählt mir meine Biografie aus der Vogelperspektive.
Skuld, das Geschuldete, das Versprechen der Zukunft, zieht am Lebensfaden und fragt immer wieder: «Willst du das wirklich? Nein heisst Nein. Egal, ob du den Körper oder den Geist zur Verfügung stellen sollst. Oder deine Organe nach dem Ableben.»
Nicht immer sind sich die drei Stimmen einig. Die Fäden verwirren sich für mich und es bedarf einiger Arbeit, sie zu erkennen und zu entwirren. Früher nannte man dies Spinnereien, heute gibt es dafür eine Diagnose. Der Vorteil der Verknüpfung von Gehirnwindungen ist ein assoziatives, fantasievolles und vernetztes Denken. Betroffen sind insbesondere Menschen mit ADHS, Linkshändige und Frauen. Ich gehe davon aus, dass die Schicksalsweberinnen alle drei Kriterien erfüllen. Genau wie ich. Deshalb verweben sie ihre Gesellschaftskritik mit mehr Weitblick als ein Frosch. Es fragt sich einfach, ob es gleich drei Frauen braucht, um einen Mann aufzuwiegen. Wir sind ohnehin gewohnt, dass Männer uns die Welt erklären. Das nennt sich dann wohl Mens-Plaining. Selbst Gewebe an unserem Körper, Mode und Kleiderregelungen werden vornehmlich aus männlicher Sicht bestimmt. Schleierhaft. Ein Grund wohl, dass Frauen die sogenannte «gläserne Decke» gar nicht durchbrechen wollen, sonst eröffnet sich der Froschperspektive ein Blick unter den Rock. Bis heute verstehe ich aus diesem Grunde architektonische Spielereien wie gläserne Treppen nicht wirklich. Da wäre mir Lohntransparenz lieber.
Wir haben alle unsere Maschen, Frauen wie Männer. Wenn wir sie gemeinsam verweben, entsteht ein dichtes Netz, in welchem wir alle auffangen können. Gerade in Zeiten wie diesen erscheint dies unabdingbar. Wer allzu hoch aufsteigen möchte, sollte etwas zurückgebunden werden, wer zu tief sinkt, bedarf einer Rettungsleine. Das Band der Ehe sollte nicht einfach eine Kette sein, die vom Schlafzimmer bis zur Küche reicht. Wenn alle verbunden sind, können sich auch die verschiedenen Perspektiven vereinen. Nicht umsonst benötigen wir Netzhaut und Bindehaut, um klar zu sehen und alle Farben des Regenbogens zu erkennen.
In der heutigen Zeit dürfen sich auch Protagonistinnen einer Operette weiter entwickeln als nur immer in Verbindung und in Abhängigkeit zu einem Mann. Nehmen wir also die Fäden in die Hand. Wenn wir ein enges Netz weben, fangen wir nicht nur alle auf. Wir werden auch verbunden und verbindlich. Denn ein guter Verband war immer heilsamer als Pflästerlipolitik. Wir sind es uns und unserer Zukunft schuldig.
Der Frosch wird übrigens nur in der Disney-Version geküsst, um sich zum Prinzen zu verwandeln. Im Original wird er an die Wand geknallt. Diese Version gefällt mir besser. Falls also ein Zürcher Frosch hier mitliest, darf er mich gerne besuchen. Ich warte am Urdbrunnen beim Wasserschloss, kurz vor der Götterdämmerung, zur Stunde der Fledermaus.

 



Patti Basler ist Satirikerin, Autorin, Kabarettistin und schnellste Instant-Protokollantin der Schweiz. Sie «bringt die sprachlichen und politischen Widersprüche unserer Zeit zuverlässig und mit fauststarker Direktheit auf den Punkt» (Jury Salzburger Stier). Für die Neuinszenierung «Die Fledermaus» (Regie: Anna Bernreitner, Premiere 7. Dezember 2025) erhielt sie vom Opernhaus Zürich den Auftrag, Texte neu zu schreiben. Sie wurde ausgezeichnet u. a. mit dem Swiss Comedy Award Hauptpreis 2024, als Kolumnistin des Jahres der Schweiz 2022 und dem Salzburger Stier 2019, der höchsten Kabarett-Auszeichnung im deutschsprachigen Raum.

«Mein Job ist es, Fragen zu stellen»

Die Sopranistin Golda Schultz widersetzt sich als Interpretin einem System, das die Arbeit von Frauen, Schwarzen und People of Color über Jahrhunderte unsichtbar gemacht hat. Stattdessen eignet sie sich Geschichten an und schafft Gegenerzählungen. In Zürich gibt sie in der Neuproduktion von «Die Fledermaus» ihr Rollendebüt als Rosalinde. Ein Porträt von Hannah Schmidt.

Eigentlich wollte Golda Schultz Journalistin werden. Ein perfekter Beruf für eine neugierige Person wie sie, die gerne liest, die sich recherchierend in Themen und Biografien einarbeitet, die das Reisen liebt, Menschen und die Interaktion mit ihnen. «Journalismus war eine einfache Entscheidung», sagt sie im Gespräch, «ich versuche immer, meiner Neugier zu folgen.» Bis kurz vors Diplom hat sie damals ihr Studium an der Rhodes University in der Stadt Makhanda in der südafrikanischen Provinz Ostkap gebracht, als die Zweifel kommen: «Es war das letzte Jahr vor meinem Diplom, und ich habe mich in meinem WG-Zimmer umgeschaut», erzählt die Sopranistin. «Da waren so viele Bücher über Sängerinnen und Oper, über die Idee und Philosophie von Musiktheater, über Dirigenten und Komponisten – so viele Informationen darüber und gar keine Zeitungen, kein Magazin, nichts Journalistisches. Ausser natürlich das, was ich für das nächste Seminar lesen musste.» Ihr ist schlagartig klar: «Du hast entweder gar keine Lust darauf oder dich interessiert eigentlich etwas anderes.»

Einen eigentlich fest eingeschlagenen Weg zu verlassen, erfordert Mut. Heute bezeichnet sie die Entscheidung, statt Journalistin Opernsängerin zu werden, als «zufällig» – als habe es sie halb gezogen, als sei sie halb hingesunken: Als Golda Schultz ihre Sachen packt, um aus dem WG-Zimmer auszuziehen, ahnt sie noch nicht, wie diese Entscheidung ihr gesamtes Leben umkrempeln wird. Erst zieht sie aus der Provinz Richtung Grossstadt – Kapstadt –, dann raus in die Welt: an die Juilliard School in New York, an die Bayerische Staatsoper, zu den Salzburger Festspielen, an die Mailänder Scala, zurück an die Metropolitan Opera. Sie hat sich schnell einen Namen gemacht, aber nicht nur durch ihre makellose Technik, ihre ästhetische Wandlungsfähigkeit, ihre atemberaubende Stimme – Golda Schultz steht herausragend für ihren reflexiven interpre tatorischen Umgang mit den Rollen, die sie verkörpert.

«Die Interpretation ist nie nur eine musikalische, sondern immer auch eine menschliche», sagt sie im Gespräch. «Es geht am Ende in meiner Arbeit darum, Lebenserfahrungen von Frauen anzuschauen. Das eine ist der Text. Das andere ist das, was dahinter steht: Warum machst du, was du machst, Adina, Clara, Dido? Warum sagst du, was du sagst, Pamina, Anna, Almaviva?» Dass diese Geschichten von weissen Männern geschrieben wurden, die damit ihr Verständnis von der Welt und ihrer patriarchalen und rassistischen Ordnung reproduziert haben, «können wir nicht ändern», sagt Schultz: «Aber wie wir damit weiterhin umgehen, das können wir beeinflussen. Wie schaffe ich es zum Beispiel, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin, meinen Widerstand in meine Interpretation zu mischen, um etwas Interessantes dabei herauszukitzeln? Wie spiele und singe ich meine eigenen Ideen von einer Rolle?»

Problematische Frauenrollen gibt es in der Oper zuhauf. «Carmen, Vi olet ta, Pamina, Aida und die an deren zeigen vor allem, dass Frauen selten in ihrer Komplexität, ihrer Unabhängigkeit, ihrem Können, also selten jenseits von Geschlechterstereotypen dargestellt werden», schreibt die Journalistin und Musikwissenschaftlerin Aliette de Laleu. Dazu werden sie von den Komponisten ermordet: «In der Oper sterben die Frauen. Ihnen wird Gewalt angetan, sie werden ange griffen, geschändet, in den Selbstmord getrieben, umgebracht.» Sie entsprechen «einem übermäch tigen und gewalttätigen männlichen Blick». Doch, schreibt de Laleu: «Manchmal kann ein subtiles Detail in einer Inszenierung alles verändern.»

Exemplarisch dafür steht vielleicht Schultz’ Debütalbum «This be her verse» – «Das hier sei ihr Vers» –, das sie im Frühjahr 2022 veröffentlicht hat, genau wie die Konzertprogramme, mit denen sie tourt. Die Sopranistin Golda Schultz widersetzt sich als Interpretin einem System, das die Arbeit von Frauen, Schwarzen und People of Color über Jahrhunderte unsichtbar gemacht hat. Stattdessen eignet sie sich Geschichten an und schafft Gegenerzählungen: In Clara Schumanns Ver tonung der Heine’schen «Loreley» etwa erschafft Golda Schultz in ihrem Album eine Protagonistin, die eben nicht böse und verführerisch Männer in den Abgrund zieht, sondern im Gegenteil eine Frau, die ganz bei sich ist, die sich in aller Ruhe die Haare kämmt und gedankenverloren vor sich hin singt. Dass der Mann im Boot von den Wellen «verschlungen» wird, ist in der Folge einzig und allein seine Schuld: Er denkt, die Frau auf dem Felsen existiere für ihn und seinen Blick, geifert sie «mit wildem Weh» an. Der anklagende Schluss: «Das hat mit ihrem Singen / die Lore-Ley getan», klingt in Schultz’ Version auch eher nach den letzten Worten des Untergehenden, der in gewohnter Manier einer Frau die Schuld für sein eigenes Versagen gibt. Hier wird klar: Schultz’ Loreley bekommt von all dem noch nicht einmal etwas mit.

Wenn man so will, ist Golda Schultz’ Ansatz ein journalistischer: Sie geht kritisch an die Texte heran, schaut auf die Probleme und all die komplizierten Implikationen, sie analysiert die Musik, sie stellt Fragen – und verbindet ihre Erkenntnisse mit den Tönen und Worten, die sie singt. «Meine Lieb lings frage als Kind war immer ‹warum?› – und das bleibt auch meine Lieblingsfrage als Frau», sagt sie. «Wenn jemand sagt, etwas sei Tradition, frage ich: Warum? Warum ist Tradition wichtiger als im Moment zu sein, warum ist Tradition wichtiger als Weitergehen? Wenn jemand es mir gut erklärt, mache ich das gern.»

Dabei endet die Analyse für sie allerdings nicht bei der Feststellung, dass viele der von Männern geschaffenen Frauenfiguren problematische Stereo type verkörpern: «Wie wäre es, wenn wir die Frage anders stellen? Sind die Männer in den Geschichten nicht genauso problematisch?» Bizet, Verdi, Strauss, sie alle haben für Schultz Archetypen von Männern geschrieben, die «scary» sind. «Viele Komponisten haben komplett gruselige Welten für Frauen erschaffen.» Sie wechselt vom Deutschen ins Englische, wenn sie diesen Gedanken formuliert: «Bei den Männerfiguren führen wir diesen Diskurs darum nicht.» Man müsse die Werke in diesem Aspekt beim Wort nehmen: «Wenn man das einfach so spielen würde, also die Männerfiguren so scary zeigen würde, wie sie geschrie ben sind, würden wir auf ein ganz anderes Niveau im kritischen Gespräch darüber kommen.»

In Zürich singt sie jetzt die Rolle der Rosalinde aus Johann Strauss’ Operette «Die Fledermaus»: «Ich finde, sie ist sehr klug, sehr lustig, aber auch ein bisschen rachsüchtig», sagt Golda Schultz. «Aber genau im richtigen Mass, nicht zu stark, nicht zu wenig. Das gibt der Figur eine schöne Würze, was ich toll finde.» Die Rolle studierte sie in den vergangenen Monaten mit grosser Konzentration – für die Mozart-Sängerin Schultz ist die Rosalinde nämlich ein Debüt: «Ich musste mir die Rolle sehr langsam und Schritt für Schritt erarbeiten», erzählt sie. «Es war fast wie damals im Konservatorium: Ich habe meine Stimme in dieser Rolle ganz neu kennengelernt. Wie funktioniert meine Stimme in Strauss’ musikalischer Welt? Was schafft sie, was schafft sie nicht? Wo sind die grossen Herausforderungen, wo muss ich mich ranhalten, wo kann ich lockerlassen? Und nach und nach kommt die Leichtigkeit.» Allein: Den «Wiener-Walzer-Schmalz» in den Körper zu kriegen, sei eine Herausforderung gewesen, wie sie lachend erzählt: «Das war mir sehr wichtig, aber ob ich das erreicht habe, weiss ich noch nicht.»

In ihrer Erarbeitung der Rosalinde, sagt Golda Schultz, habe sie besonders das Verhältnis von Identität und Maskerade interessiert: «Es gibt diese Szene, in der Rosalinde bei einem Csardas beim Orlofsky-Fest, ver kleidet, ihr Temperament feiert», sagt Schultz. «Da hat sie die Chance, jemand anders zu sein. Aber ist sie wirklich die Frau hinter der Maske? Wer sind wir hinter unseren Masken – wir tragen sie ja tagtäglich –, und helfen uns Masken nicht auch dabei, wirklich ehrlich zu sein?»

Ihr Job, sagt Golda Schultz, sei nicht, einfach nur schön zu singen, sondern das Publikum zum Denken und Reflektieren anzuregen, ihm im wahrsten Wortsinn etwas Interessantes zu zeigen, ihre eigene Geschichte und Lebensrealität in die Interpretation einzubringen: «Sonst sind wir alle Gesangsmaschinen, dann braucht es keine echten Menschen auf der Bühne», sagt sie. «Aber diese Kunst existiert mit echten Leuten auf der Bühne, weil wir unterschiedlich sind, weil wir diverse Realitäten und Perspektiven mitbringen. Wir kommen aus der ganzen Welt, aus Russland, Amerika, Malta, Südafrika, Nigeria, Portugal, Spanien, wir sind alle Teil dieser Gegenwart und Geschichte. Wie schaffen wir es, miteinander umzu gehen, ohne zu explodieren, mit unseren unterschiedlichen Meinungen und Blickwinkeln?» So betrachtet, wird die Opernbühne auf einmal zum politisch utopischen Ort. Zu einem Raum, in dem alle ohne Angst verschieden sein können. Zu einem Bollwerk gegen die Polarisierung, auf deren Rücken autoritäre Kräfte momentan stärker und stärker werden. Gegen spaltende Projektionen hilft ein empathischer und offener Blick, schreibt die Journalistin Gilda Sahebi – und benennt damit das, was Golda Schultz in ihrer Arbeit verkörpert: «Mir geht es nicht darum, einen Kommentar abzuliefern, ich bin keine Politikerin», sagt sie im Gespräch. «Mein Job ist es, Fragen zu stellen, wie eine Archäologin zu kratzen, zu kratzen und weiter zu kratzen. Ich stelle eine Frage, und die Welt antwortet mir.»


Hannah Schmidt ist freiberufliche Musikjournalistin. Sie schreibt unter anderem für DIE ZEIT, das VAN-Magazin, WDR3, SWR2, Die Deutsche Bühne und Deutschlandfunk.