Die lustige Witwe
Franz Lehár (1870-1948)
Operette in drei Akten
Libretto von Victor Léon und Leo Steinnach
nach der Komödie «L'Attaché d'ambassade» von Henri Meilhac
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Die Einführungsmatinee findet am 28 Jan 2024 statt.
Partner Opernhaus Zürich
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Am 17. Juni 2023 beginnt der offizielle Kartenverkauf für die Spielzeit 23/24. Freund:innen, Abonent:innen und Aktionär:innen können ihr Vorkaufsrecht bereits eine Woche früher nutzen. Weitere Infos hier
Die lustige Witwe
Kurzgefasst
Die lustige Witwe
Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe kam 1905 in Wien zum ersten Mal auf die Bühne und löste innert kurzer Zeit ein bis dahin ungekanntes, weltweites Operettenfieber aus. In New York schwappte die Begeisterung bald auch auf den Alltag über: Man trug Merry- Widow-Hüte, rauchte Merry-Widow-Zigarren und schlürfte Merry-Widow-Cocktails. Die brodelnden Grossstädte des frühen 20. Jahrhunderts boten den idealen Nährboden für einen solchen kommerziellen Operettenkult, und der Philosoph Theodor W. Adorno verglich den Trubel rund um die Lustige Witwe mit dem Erfolg der damals aufkommenden Warenhäuser. Wie in einer Schaufensterauslage bietet Lehárs Operette – vom einprägsamen Schlager über die folkloristische Weise und vom frivolen Cancan bis hin zum rührseligen Walzerduett – denn auch musikalisch alles, was das Herz für die leichte Muse begehrt. Auch die Handlung selbst entführt das Publikum in eine illusionäre Welt um Liebe und monetäres Glück: Die reiche Witwe Hanna Glawari wird von Pariser Männern umschwärmt. Mirko Zeta, Botschafter des stark verschuldeten Staats Pontevedro, sorgt sich indes, dass die Witwe ihr Herz und ihre Millionen an einen Franzosen verlieren könnte, und setzt den Lebemann Danilo auf sie an. Doch Hanna und Danilo wollen nicht den Anschein erwecken, dass es bei ihrer Verbindung nur ums Geld geht, und lassen sich Zeit. Aus heutiger Sicht besteht kein Zweifel daran, dass hinter dem fiktiven Operettenstaat Pontevedro und der exzessiv behaupteten Daseins-Leichtigkeit der Lustigen Witwe auch die Ahnung vom nahenden Niedergang der bürgerlichen Welt, von politischen Konflikten und drohender Inflation mitschwingt.
Der Regisseur Barrie Kosky, der das Genre der Operette in den vergangenen Jahren an der Komischen Oper in Berlin mit zahlreichen originellen Inszenierungen wiederaufleben liess, wird mit der Lustigen Witwe erstmals eine Operette am Opernhaus Zürich erarbeiten. Mit Marlis Petersen und Michael Volle spielen zwei gesanglich wie darstellerisch herausragende Persönlichkeiten die zentralen Rollen. Am Pult der Philharmonia Zürich steht der junge, hochtalentierte Österreicher Patrick Hahn.
Biografien

Patrick Hahn, Musikalische Leitung
Patrick Hahn
Patrick Hahn, Dirigent, Pianist und Komponist, wurde 1995 in Graz geboren und studierte Klavier, Orchesterdirigieren, Chorleitung und Korrepetition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH und Erster Gastdirigent beim Münchner Rundfunkorchester. Als Dirigent verbinden ihn Zusammenarbeiten mit Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Gürzenich-Orchester Köln, der Dresdner Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie, den Symphonikern Hamburg, den Wiener Symphonikern, dem klangforum Wien, dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam. Als Pianist konzertierte er mit dem Mozarteumorchester Salzburg sowie als Liedbegleiter im Wiener Musikverein. In der Spielzeit 2017/18 war er Solorepetitor an der Staatsoper Hamburg. In enger Zusammenarbeit mit Kirill Petrenko übernahm er 2019 die Einstudierung der Neuproduktionen von Salome und Die tote Stadt an der Bayerischen Staatsoper sowie 2020 von Fidelio bei den Osterfestspielen Baden-Baden. Nebst seiner Arbeit im klassischen Musikbereich hegt er auch grosses Interesse an den Liedern des österreichischen Chansonniers Georg Kreisler wie auch an Jazz-Musik und erhielt Auszeichnungen bei Jazz-Festivals in Chicago sowie den «Outstanding Soloist Award» der University of Wisconsin-La Crosse als bester Jazz-Pianist des 37th Annual Jazz Festivals. Zuletzt leitete er in Wuppertal Rigoletto und an der Oper Frankfurt La Cenerentola sowie eine konzertante Aufführung von Zemlinskys Eine florentinische Tragödie am Prinzregententheater in München.

Barrie Kosky, Inszenierung
Barrie Kosky
Barrie Kosky ist Schauspiel- und Musiktheaterregisseur und war von 2012-2022 Intendant an der Komischen Oper Berlin. Er inszeniert u.a. an Opernhäusern wie der Bayerischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, der Pariser Oper, dem Royal Opera House Covent Garden, dem Opernhaus Amsterdam und an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger und den Bayreuther Festspielen, dem Glyndebourne Festival sowie an Schauspielhäusern wie dem Deutschen Theater Berlin und dem Schauspiel Frankfurt. 1996 war er Künstlerischer Leiter des Adelaide Festivals und von 2001 bis 2005 Co-Direktor des Wiener Schauspielhauses. An der Komischen Oper Berlin inszenierte er Die Zauberflöte (zusammen mit «1927»), deren Vorstellungen inzwischen weltweit von mehr als 450.000 Zuschauer:innen auf drei Kontinenten besucht wurden, sowie u.a. Die Monteverdi-Trilogie, Ball im Savoy, West Side Story, Moses und Aron, Hoffmanns Erzählungen, Eugen Onegin, Die Perlen der Cleopatra, Der Jahrmarkt von Sorotschinzi, Die Nase und Pelléas und Mélisande. Für seine Inszenierung von Aus einem Totenhaus (Staatsoper Hannover) erhielt er 2009 den Theaterpreis «Der Faust» und für Castor et Pollux (English National Opera) 2011 den Laurence Olivier Award. 2014 wurde er in der Kategorie «Regisseur des Jahres» mit dem International Opera Award ausgezeichnet und 2016 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt zum Regisseur des Jahres gewählt. Die Komische Oper Berlin wurde in derselben Zeitschrift für die Spielzeit 2012/13 zum Opernhaus des Jahres ernannt, 2015 folgte der International Opera Award in der Kategorie «Ensemble des Jahres». Am Opernhaus Zürich inszenierte Barrie Kosky La fanciulla del West, Macbeth, Yevgeny Onegin, Die Gezeichneten und Boris Godunow.

Klaus Grünberg, Bühnenbild und Lichtgestaltung
Klaus Grünberg
Klaus Grünberg stammt aus Hamburg, studierte Bühnenbild bei Erich Wonder in Wien und ist seitdem als freier Bühnenbildner und Lichtdesigner an Theatern und Opernhäusern in Europa sowie in Kuwait und Buenos Aires tätig. Seit vielen Jahren arbeitet er mit dem Komponisten und Regisseur Heiner Goebbels sowie mit Tatjana Gürbaca und Barrie Kosky zusammen. Zu seinen letzten Arbeiten gehören Arnold Schönbergs Moses und Aron und Debussys Pelléas et Mélisande an der Komischen Oper Berlin, Dmitri Schostakowitschs Die Nase am Royal Opera House London und der Komischen Oper Berlin, Die Zauberflöte, Macbeth, Werther und Lucia di Lammermoor am Zürcher Opernhaus, Karl Amadeus Hartmanns Simplicius Simplicissimus am Theater Bremen, Macbeth an der Wiener Staatsoper sowie Dallapiccolas Ulisse an der Oper Frankfurt. 1999 eröffnete Klaus Grünberg das MOMOLMA (museum of more or less modern art). Weitere Informationen und Bilder auf www.klausgruenberg.de

Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger, Chorleitung, stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Franz Welser-Möst und Teodor Currentzis zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. Dort kam es u.a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti, Sir Simon Rattle und Mariss Jansons.

Martin Winkler, Baron Mirko Zeta, pontevedrinischer Gesandter in Paris
Martin Winkler
Martin Winkler, Bassbariton, wurde in Bregenz geboren und studierte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien bei Walter Berry. Nach einem ersten Festengagement am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin wechselte er 2003 ins Ensemble der Komischen Oper Berlin, wo er als Nekrotzar (Le Grand Macabre) sein viel beachtetes Hausdebüt gab. Gastengagements führten ihn an die Opéra de Lyon, die Staatsoper Prag und die Volksoper Wien. Seit 2009 ist Martin Winkler Ensemblemitglied der Volksoper Wien, wo er Debüts in zentralen Rollen seines Fachs gab, darunter Puccinis Gianni Schicchi, Bartolo (Il barbiere di Siviglia), Kezal (Die verkaufte Braut) und der Herrscher in Korngolds Das Wunder der Heliane. Martin Winkler war ausserdem als Korporal Mors in Carl Nielsens Maskarade, als Mesner und Kerkermeister (Tosca) und als Sartorius in der Uraufführung von Detlef Glanerts Solaris bei den Bregenzer Festspielen, als Wozzeck an der Oper Graz, als Waldner (Arabella) an der Semperoper Dresden und als Tierbändiger (Lulu) an der Metropolitan Opera New York zu Gast und sang Wagners Alberich in Rom, Brüssel, Stockholm, Warschau, Nürnberg und Düsseldorf sowie in Frank Castorfs Neuinszenierung des Ring 2013 bei den Bayreuther Festspielen unter Kirill Petrenko. Weitere Einladungen führten ihn u. a. an die Staatsopern in München und Wien, die Oper Leipzig und an das Grand Théâtre de Genève. Als Jupiter in Orphée aux enfers gab er im Sommer 2019 sein Salzburger Festspieldebüt. Die Spielzeit 2019/20 führt ihn anschliessend neben seinen zahlreichen Rollen an der Volksoper Wien u. a. an das Teatro Real in Madrid, die Semperoper Dresden und das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel.

Katharina Konradi, Valencienne, seine Frau
Katharina Konradi
Katharina Konradi, Sopran, wurde in Kirgistan geboren und studierte Gesang in Berlin und Hamburg. Nach ihrem Studium war sie zunächst drei Jahre am Hessischen Staatstheater Wiesbaden engagiert, wo sie u.a. Susanna (Le nozze di Figaro) und Pamina (Die Zauberflöte) sang. Mit Ännchen in Webers Freischütz gab sie 2018 ihr Debüt an der Hamburgischen Staatsoper und ist dem Haus seither als festes Ensemblemitglied verbunden. Dort singt sie Partien wie Musetta (La bohème), Nannetta (Falstaff), Marzelline (Fidelio) und Susanna. 2019 debütierte sie als Junger Hirte in Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen und 2021 gab sie ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper München als Sophie in Barrie Koskys Inszenierung vom Rosenkavalier. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit 2022/23 lag auf diversen Konzertprojekten, darunter Mozarts c-moll-Messe beim Rundfunksinfonieorchester Berlin, eine Tournee mit dem Ensemble Arcangelo unter Jonathan Cohen, Silvesterkonzerte mit den Bamberger Symphonikern unter Manfred Honeck, Mahlers 2. Sinfonie mit den Dresdner Philharmonikern unter Michael Sanderling und eine konzertante Aufführung von Beethovens Fidelio mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter Paavo Järvi. Ausserdem gastierte sie mit unterschiedlichen Liedprogrammen in Sälen wie der Londoner Wigmore Hall und dem Konzerthaus in Wien. 2021 erschien ihre CD Liebende, auf der sie von Daniel Heide begleitet wird, mit Liedern von Strauss, Mozart und Schubert, 2022 veröffentlichte das Label Chandos die CD Russian Roots mit Katharina Konradi und dem Trio Gaspard. Katharina Konradi war «New Generation Artist» der BBC und 2016 Gewinnerin des Deutschen Musikwettbewerbs.

Michael Volle, Graf Danilo Danilowitsch
Michael Volle
Michael Volle studierte bei Josef Metternich und Rudolf Piernay. Ein erstes Engagement führte ihn nach Mannheim, weitere Stationen waren die Oper der Stadt Bonn, die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und die Oper Köln, u.a. mit Debüts als Billy Budd, Ford, Papageno, Figaro, Don Giovanni, Wolfram, Danilo, Guglielmo und Graf Almaviva. 1999-2007 gehörte er zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Marcello (La bohème), Jewgeni Onegin, Jeletzki (Pique Dame), Roland (Fierrabras), Sixtus Beckmesser, Hans Sachs (Meistersinger) und Golaud (Pelléas et Mélisande) zu erleben war. Gastverträge führten ihn u.a. an die Opéra de Paris, die Mailänder Scala, die Hamburgische Staatsoper, zu den Salzburger Festspielen und an die Bayerische Staatsoper München, deren Ensemblemitglied er 2007-2012 war. Partien dort umfassten u.a Onegin, Wozzeck, Wolfram (Tannhäuser) und Amfortas (Parsifal). Bei den Bayreuther Festspielen 2007 und 2008 sang er den Beckmesser, 2017 war er ebendort als Hans Sachs zu hören. Er gastierte u.a. am Royal Opera House London als Jochanaan (Salome), Dr. Schön/Jack the Ripper (Lulu), Kurwenal, Amonasro und Scarpia (Tosca); an der Opéra National de Paris als Mandryka (Arabella); am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, in Berlin, Dresden, Hamburg und Wien. 2014 gab er als Mandryka sein Debüt an der Metropolitan Opera New York; dort war er seither auch als Hans Sachs, Holländer und Scarpia zu sehen. Als Wotan (Das Rheingold, Siegfried, Die Walküre) gastierte er an der Wiener und der Berliner Staatsoper. 2008 und 2014 wählte ihn die «Opernwelt» zum «Sänger des Jahres». Für seine Interpretation des Wozzeck wurde er 2009 mit dem Deutschen Theaterpreis «Der Faust» ausgezeichnet. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt Wolfram in Tannhäuser (2012), die Titelpartie in Wagners Der fliegende Holländer (2016) und Nabucco (2019).

Marlis Petersen, Hanna Glawari
Marlis Petersen
Marlis Petersen begann ihre Laufbahn als Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Nürnberg und sang dort Partien wie Ännchen (Der Freischütz), Blondchen (Die Entführung aus dem Serail), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) und Königin der Nacht (Die Zauberflöte). Zuvor hatte sie nach Studien bei Sylvia Geszty ihre Gesangsausbildung in den Spezialgebieten Oper, Neue Musik und Tanz ergänzt. Von 1998 bis 2003 war sie Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein, wo sie als Susanna in Le nozze di Figaro debütierte und ihr Repertoire um Partien wie Norina (Don Pasquale), Morgana (Alcina) und Sophie (Der Rosenkavalier) erweiterte. Ihren Einstand an der Wiener Staatsoper gab Petersen mit Alban Bergs Lulu, die sie auch in Konwitschnys viel beachteter Hamburger Inszenierung, an der Chicago Lyric Opera, der Met New York und in einer Neuproduktion in Athen sang. 2011 debütierte sie als Violetta in Konwitschnys Traviata-Neuinszenierung in Graz und sang die Marguerite de Valois (Les Huguenots) am Théatre de la Monnaie in Brüssel. Weitere Gastspiele führten die Sängerin an die führenden Opernhäuser und Festivals u.a. an die Bayerische Staatsoper, die Opera Covent Garden London, die Met New York, die Opéra Bastille in Paris sowie zu den Festspielen von Aix-en-Provence, Bregenz und Salzburg. Zu den Uraufführungen, bei denen Marlis Petersen mitwirkte, zählen Hans Werner Henzes Phaedra in Berlin und Brüssel, Manfred Trojahns La grande magia an der Semperoper Dresden und Aribert Reimanns Medea an der Wiener Staatsoper. Für die Interpretation dieser Rolle wurde sie 2010 von der Zeitschrift Opernwelt zum zweiten Mal – ebenso 2004 für die Lulu mit Konwitschny/Metzmacher – zur Sängerin des Jahres gekürt. Als Konzertsängerin ist Petersen auf allen grossen Podien zu Gast und arbeitete mit Dirigenten wie Zubin Metha, Lorin Maazel, Antonio Pappano und Ingo Metzmacher, sowie mit Spezialisten der historischen Aufführungspraxis wie René Jacobs, Ton Koopman und Trevor Pinnock. Zukünftige Engagements führen die Sängerin als Susanna und Lulu wieder an die Met New York. Die Lulu wird sie überdies auch an der Bayerischen Staatsoper in München singen. In der Uraufführung von Christian Josts Rote Laterne wird sie in der kommenden Spielzeit in einer tragenden Rolle am Opernhaus Zürich zu erleben sein.

Andrew Owens, Camille de Rosillon
Andrew Owens
Andrew Owens, Tenor, wurde in Philadelphia geboren und studierte am Oberlin Konservatorium Gesang. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u.a. gewann er den Zarzuela Preis beim Francisco Viñas Wettbewerb. Er nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil und war Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Von 2012 bis 2014 war er Mitglied des Jungen Ensembles des Theater an der Wien, wo er an der Kammeroper u.a. in La bohème, La Cenerentola, Fidelio, Attila, Mathis der Maler und in La clemenza di Tito zu erleben war. Seither kehrte er als Mads in Werner Egks Peer Gynt, als Snout in A Midsummer Night’s Dream, als 4. Jude in Salome und zuletzt 2021 als Jacob Glock in Der feurige Engel ans Theater an der Wien zurück und gastierte in der Titelpartie von Don Carlos an der Kammeroper Wien. Jüngst war er ausserdem u.a. als Arturo in Lucia di Lammermoor an der Opera Philadelphia zu erleben, als Don Ramiro in La Cenerentola an der Irish National Opera, in Schumanns Szenen aus Goethes Faust mit dem Cleveland Orchestra, als Lukas in Haydns Die Jahreszeiten sowie in einer konzertanten Aufführung von Le Rossignol bei den Salzburger Festspielen und als Aménophis in Moïse et Pharaon am Rossini Opera Festival. Seit 2021 gehört Andrew Owens zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. den 4. Juden, Telémachos (Die Odyssee), Peppe (Pagliacci), Van Ruijven (Girl with a Pearl Earring), Lord Arturo Bucklaw (Lucia di Lammermoor), Gualtiero (Il pirata) sowie Xaïloum (Barkouf).

Omer Kobiljak, Vicomte Cascada
Omer Kobiljak
Omer Kobiljak stammt aus Bosnien und wurde von 2008 bis 2013 von David Thorner am Konservatorium Winterthur ausgebildet. 2010 erhielt er u. a. den Kulturpreis des Rotaryclubs Oberthurgau. Im gleichen Jahr folgte ein Gastauftritt im Schweizer Fernsehen in «Die Grössten Schweizer Hits». Seit 2010 besucht er Meisterkurse von Jane Thorner-Mengedoht, David Thorner und Jens Fuhr. 2012 erhielt er beim Thurgauer Musikwettbewerb den 1. Preis mit Auszeichnung, im Jahr darauf sang er bei den Salzburger Festspielen einen Lehrbuben (Die Meistersinger von Nürnberg) unter Daniele Gatti. Ab 2014 studierte er an der Kalaidos Fachhochschule Aarau Gesang bei David Thorner. 2016 debütierte er als Baron von Kronthal (Lortzings Der Wildschütz) an der Operettenbühne Hombrechtikon. 2017 sang er an der Mailänder Scala in Die Meistersinger von Nürnberg. Ab 2017/18 war er Mitglied im IOS und war u. a. in Salome, Ronja Räubertochter, La fanciulla del West, Parsifal, Der fliegende Holländer sowie in La traviata zu erleben. In der Spielzeit 2018/19 sang er Lord Arturo Buklaw in Lucia di Lammermoor sowie den Notar in der konzertanten Aufführung von La sonnambula. Seit der Spielzeit 2019/20 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier u. a. als Abdallo in Nabucco, als Nathanaël in Les Contes d’Hoffmann, als Macduff in Macbeth, als Froh in Das Rheingold sowie in Il trovatore und in I Capuleti e i Montecchi zu erleben. 2022 sang er bei den Bregenzer Festspielen in Madama Butterfly den Fürsten Yamadori sowie in Umberto Giordanos Siberia den Fürsten Alexis. Zuletzt gab er am Opernhaus Zürich sein Rollendebüt als Alfredo in La traviata.

Nathan Haller, Raoul de Saint-Brioche
Nathan Haller
Nathan Haller stammt aus Kanada und studierte Gesang an der Juilliard School in New York. 2013 war er Teilnehmer bei der Internationalen Meistersinger Akademie. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel, wo er u.a. als Tamino (Die Zauberflöte), als Romeo in Blachers Romeo und Julia, in der Uraufführung Melancholia von Sebastian Nübling und Ives Thuwis, als Enoch Snow (Carousel) und als Oronte in Alcina zu erleben war. 2016 sang er Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Akko Opera Festival in Israel. Auf der Konzertbühne war er u.a. am New York Festival of Song in der Carnegie Hall, mit dem russischen Kammerorchester St. Petersburg, in La Resurrezione unter William Christie und mit Masaaki Suzuki in Boston, New York, Leipzig und London zu hören. 2017/18 gastierte er an der Neuen Oper Wien als François in Leonard Bernsteins A Quiet Place, 2018/19 sang er Graf Albert (Die tote Stadt) mit der Nederlandse Reisopera und gastierte in Die Gezeichneten sowie als Albazar in Il turco in Italia am Opernhaus Zürich, wo er 2020/21 auch in der Hauptrolle von Mitterers Tapferem Schneiderlein zu sehen war. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört Nathan Haller zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier als Telemachos in der Uraufführung Die Odyssee, als Sir Hervey (Anna Bolena), Graf Elemer (Arabella), Bardolfo (Falstaff), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), 1. Jude (Salome) und Triquet (Eugen Onegin) zu hören. Ausserdem sang er 2021 Lysander (A Midsummer Night’s Dream) an der Oper Malmö und 2023 Pong (Turandot) an der Deutschen Oper am Rhein.

Valeriy Murga, Bogdanowitsch, pontevedrinischer Konsul
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte am 1999 Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er neben vielen anderen Rollen Figaro und Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich sang Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone); seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) und in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John) und Das verzauberte Schwein (Schwein) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich in Tosca (Mesner), in Salome (Soldat), in Die Odyssee (Eurylochos), in Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil) und Alice im Wunderland (Schlafmaus / Zwiddeldum) zu erleben.

Ann-Kathrin Niemczyk, Olga, seine Frau
Ann-Kathrin Niemczyk
Ann-Kathrin Niemczyk studiert seit 2018 Gesang Oper/Konzert an der Hochschule für Musik Detmold bei Markus Köhler. Im selben Jahr war sie Stipendiatin der Detmolder Sommerakademie. 2019 war sie Preisträgerin des Gesangswettbewerbs an der Kammeroper Schloss Rheinsberg sowie Gewinnerin in allen Kategorien des «Giulio Perotti» Wettbewerbs. Beim Bundeswettbewerb für Gesang Junior gewann sie 2020 den zweiten Preis. 2021 wurden ihr erste Preise bei der «International Nomea Competition», beim «Internationalen Brahms Lied Wettbewerb» und beim «Internationalen Iris Adami Corradetti Concorso» verliehen. Im Sommer 2022 sang sie bei den Salzburger Festspielen Fekluša in Kát’a Kabanová und Alisa in Lucia di Lammermoor. Seit der Spielzeit 2022/23 ist sie Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich.

Andrew Moore, Pritschitsch, pontevedrinischer Oberst in Pension
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhaus Zürich und singt in dieser Spielzeit in Salome, Alice im Wunderland, La traviata, Lessons in Love and Violence sowie in Der Freischütz.

Liliana Nikiteanu, Praškowia, seine Frau
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu begann ihre Gesangsausbildung 1977 im Musikgymnasium, dann im Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise: 1984 Francesco Viñas, 1986 Belgrad, 1989 Wien Belvedere und 1991 Genf. 2000 wählte sie die Opernwelt zur Besten Nachwuchssängerin des Jahres. Ihr Repertoire beinhaltet über 90 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburger Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg, Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Orfeo (Gluck) in der Cité de la Musique Paris, Margarethe (Damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Faches sowie Partien im dramatischeren Fach wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin hat sie ein Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les Nuits d’Eté unter Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Mehta. 2005 trat sie im Petersdom zur 500-Jahr-Feier der Schweizergarde des Papstes auf. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst und Philippe Jordan. 2021 feierte sie ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum am Opernhaus Zürich.