Kurzgefasst
Mit der Wiederaufnahme von Gaetano Donizettis Komödien-Klassiker L’elisir d’amore kehrt einer der ganz grossen Spezialisten für das italienische Opernrepertoire ans Pult der Philharmonia Zürich zurück: der dem Haus über Jahrzehnte hinweg verbundene Nello Santi. Die junge Ukrainerin Olga Kulchynska, die mit ihrem Debüt als Giulietta in Bellinis Capuleti e i Montecchi einen sensationellen Erfolg am Opernhaus Zürich hatte, singt erstmals die Adina, ihr Geliebter Nemorino ist unser Ensemblemitglied Pavol Breslik.
Dieser glaubt – unter dem Einfluss der Legende von Tristan und Isolde –, seine geliebte Adina mithilfe eines Liebestranks für sich gewinnen zu können, und gibt dafür seinen letzten Heller aus. Obwohl das Elixier, das der reisende Arzt und Scharlatan Dulcamara an Nemorino verkauft, nichts weiter ist als eine Flasche Bordeaux, tut es nach vielen Verwicklungen doch seine Wirkung: Adina erkennt die Wahrhaftigkeit von Nemorinos Liebe und gibt dem aufschneiderischen Sergeanten Belcore den Laufpass. Mit der Vertonung von Nemorinos aufrichtiger Liebe führt Donizetti einen neuen Tonfall in die Opera buffa ein: die lyrische Kantilene, die von Verzweiflung und Melancholie berichtet – an keiner Stelle so eindringlich wie in der berühmt gewordenen Romanze «Una furtiva lagrima».