Willkommen in der Spielzeit 23/24

Verehrtes Publikum, die Saison 2023/24 des Opernhauses Zürich steht im Zeichen eines Neubeginns für das Ballett Zürich. Cathy Marston ist die neue Ballettdirektorin und präsentiert in ihrer ersten Saison neue Ideen und neue Gesichter.

Der Spielplan des Opernhauses Zürich mit neun Opernpremieren, vier Ballettpremieren, 22 attraktiv besetzten Wiederaufnahmen und zahlreichen Konzerten in jeder Saison zeichnet sich durch grösstmögliche Vielfalt an Repertoire, Besetzungen und Handschriften aus. Neben Wagners Ring des Nibelungen, der nach zwei Jahren Erarbeitung nun zweimal als Zyklus innerhalb einer Woche zu sehen sein wird, vollendet das Opernhaus auch einen Monteverdi-Zyklus, zeigt die Schweizer Erstaufführung einer Puccini-Oper und widmet sich ebenso intensiv der Operette mit einer Neuinszenierung von Barrie Kosky wie auch der zeitgenössischen Oper mit dem Klang-Raum-Erlebnis Amerika von Roman Haubenstock-Ramati. In Kooperation mit der Pariser Opéra Comique präsentiert das Opernhaus Zürich Bizets Carmen. Wie auch schon für den Ring arbeiten dafür der Intendant Andreas Homoki und der Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda abermals zusammen.  Wer ausserordentliche Gesangsleistungen liebt, wird in der Saison 2023/24 mit prominenten Namen wie Cecilia Bartoli, Bryn Terfel, Anja Harteros, Klaus Florian Vogt, Camilla Nylund, Piotr Beczała, Marlis Petersen, Michael Volle, Tatiana Serjan, Benjamin Bernheim und Diana Damrau auf seine und ihre Kosten kommen.


Stöbern Sie durch unsere neue Spielzeit!

Ballett
 

Zur Übersicht

Liederabende

Zur Übersicht

Konzerte
 

Zur Übersicht

Extras
 

Zur Übersicht

Informationen zum Vorverkauf

Der offizielle Vorverkauf für Einzelkarten der Spielzeit 23/24 beginnt am 17. Juni 2023. Bereits am 10. Juni beginnt der exklusive Vorverkauf für Aktionär:innen, Freund:innen und Abonnent:innen, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Interessieren Sie sich für ein Abonnement am Opernhaus Zürich? Für die kommende Saison haben wir zahlreiche attraktive Abo-Serien zusammengestellt. Ab sofort können Sie mit diesem Online-Formular Ihre Abonnementsbestellung aufgeben. 

3 Tipps für die Saison 23/24 von Cathy Marston

3 Tipps für die Saison 23/24 von Andreas Homoki
3 Tipps für die Saison 23/24 von Gianandrea Noseda

Wagners «Der Ring des Nibelungen» Finale und Zyklen



Lesen

Das Zentrum der kommenden Saison bildet der Abschluss von Richard Wagners Ring des Nibelungen. Über drei Spielzeiten hinweg haben Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda und Intendant Andreas Homoki am neuen Zürcher Ring geschmiedet. Zurück zum Ursprung, so lautet eins der Leitmotive in Andreas Homokis Gesamtkonzeption für dieses Monumentalwerk, das von nichts Geringerem erzählt als von der Entstehung und dem Untergang einer Welt. Die Inszenierung holt die Figuren des Rings, die Götter, Menschen und Fabelwesen, ganz nah an uns heran und macht in präziser Figurenzeichnung die Motivationen und Beziehungen der Figuren zueinander nachvollziehbar.

Szenisch und in der Ausstattung konsistent über alle vier Teile hinweg angelegt, musikalisch packend ausgedeutet und hochgelobt in den Besetzungen schliesst sich der Ring mit dem Weltenbrand der Götterdämmerung im November 2023. Im Mai 2024 wird er zweimal als Zyklus mit all den aus den Einzelpremieren bekannten grossen Wagnerstimmen gespielt: Camilla Nylund ist Brünnhilde, Klaus Florian Vogt singt den Siegfried, Tomasz Konieczny den Wotan, Christopher Purves den Alberich und Wolfgang Ablinger-Sperrhacke den Mime.

Rund um die Ring-Zyklen präsentiert das Opernhaus Zürich ein vielseitiges Rahmenprogramm. Mit einer Video-Installation geht die Schweizer Künstlerin Ruth Stofer den Spuren von Richard Wagners Musik im Kino nach. In Beziehungszauber wird das dichte Netz der Leitmotive und ihre Bedeutung auf musikalischer sowie auf psychologisch-philosophischer Ebene veranschaulicht.  Nach der Premiere von Das Rheingold im April 2022 war der Entertainer Harald Schmidt erstmals mit seiner neuen Talkrunde Hinterm Vorhang im Opernhaus zu Gast. Nun kehrt er für die Ring-Zyklen nach Zürich zurück.

Französisches Repertoire mit Bizets «Carmen»



Lesen

Als Gegenpol zu Richard Wagners dominanter Rolle in der Saison 23/24 steht mit Georges Bizets Carmen ein weiterer Opern-Mythos auf dem Programm. Das Publikum der Uraufführung von 1875 an der Pariser Opéra Comique reagierte mit Ablehnung auf Bizets Werk, das als zu grell und zu unmoralisch wahrgenommen wurde. Genau hier verortet der Regisseur Andreas Homoki seine Interpretation. In seiner Arbeit, eine Kooperation mit der Pariser Opéra Comique, kombiniert er das Überzeitliche des Stoffes mit einer konkreten Theatersituation. Ihm zur Seite steht der Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda, der in Zürich eine neue Seite seines interpretatorischen Könnens im französischen Repertoire zeigt. Als Carmen debütiert die in Lausanne geborene, aufstrebende Mezzosopranistin Marina Viotti. Freuen darf man sich auch auf die Männer an ihrer Seite: Saimir Pirgu als Don José und Łukasz Goliński als Escamillo.

Die Neuproduktion wird im Juni 2024 als Live-Streaming bei oper für alle auf dem Sechseläutenplatz gezeigt.

Seltenes von Verdi und Puccini



Lesen

Die Werke der Komponisten Verdi und Puccini gehören zu den Grundpfeilern eines Repertoirehauses. Doch nur die wenigsten Opernhäuser weltweit sind durch die geringere Anzahl an Neuproduktionen in der Lage, auch die unbekannteren Kompositionen auf die Bühne zu bringen. In der kommenden Spielzeit feiern zwei äusserst selten gespielte Werke der beiden Granden der Opernliteratur in Zürich Premiere.

Kaum zu glauben, aber die Eröffnungspremiere La rondine ist auch die Schweizer Erstaufführung dieser Puccini-Oper. Entstanden ist die Verschmelzung von klassischer Oper und Operette, mitten im Ersten Weltkrieg. Die Neuproduktion präsentiert eine Besetzung auf höchstem Niveau mit der albanischen Sopranistin Ermonela Jaho als Magda und dem ehemaligen Zürcher Ensemblemitglied und inzwischen zum Weltstar gereiften Tenor Benjamin Bernheim als Ruggero. Am Pult der Philharmonia Zürich steht mit Marco Armiliato ein ausgewiesener Kenner dieser filigranen Partitur mit sinfonischem Anspruch. Regisseur ist Christof Loy, von dessen subtilem Inszenierungsstil sich das Zürcher Publikum mehrfach überzeugen konnte.

Wie man es vom Grossmeister Giuseppe Verdi erwartet, steht auch bei seiner sehr selten gespielten Oper I vespri siciliani nicht der historische Hintergrund im Mittelpunkt seiner kompositorischen Meisterschaft, sondern einmal mehr fokussiert sich Verdi auf Zwischenmenschliches. Maria Agresta und Quinn Kelsey singen die Hauptpartien dieser tragischen Liebesgeschichte im Milieu sizilianischer Widerstandskämpfer. Der kroatische Dirigent Ivan Repušić dirigiert erstmals die Philharmonia Zürich, Regie führt Calixto Bieito.

Barockoper: Ein neuer Rameau und die Vollendung des Monteverdi-Zyklus



Lesen

Eine programmatische Linie des Opernhauses Zürich ist die Pflege des Barockrepertoires. In 2023/24 stehen gleich zwei Premieren auf dem Programm: Die französische Dirigentin Emmanuelle Haïm und die holländische Regisseurin Jetske Mijnssen erarbeiten nach ihrem grossen Erfolg von Hippolyte et Aricie vor vier Jahren mit Platée eine weitere Oper von Jean-Philippe Rameau. Dieses experimentelle Musiktheater, das zwischen Oper und «ballet bouffon» die Genregrenzen auslotet, gehört zum Aussergewöhnlichsten, was das Barockzeitalter hervorgebracht hat. In der Neuproduktion ist der im Barockfach beheimatete französische Tenor Mathias Vidal als Platée zu hören, die Koloraturen-feuernde Rolle der La Folie singt die englische Sopranistin Mary Bevan.

Claudio Monteverdis Opern gehören zur DNA des Opernhauses Zürich, seit Nikolaus Harnoncourt hier Ende der siebziger Jahre mit einem weltweit beachteten Werkzyklus ganz wesentlich zur Wiederentdeckung des italienischen Komponisten beigetragen hat. Auch die Direktion von Andreas Homoki hatte es sich zum Ziel gesetzt, alle Monteverdi-Opern in neuen szenisch-musikalischen Lesarten herauszubringen. Mit der Neuproduktion von L’Orfeo ist dieser Zyklus, bestehend aus den drei musikdramatischen Werken und ergänzt durch Christian Spucks choreografische Annäherung an das Achte Madrigalbuch, komplett.

Die musikalische Leitung übernimmt einmal mehr der italienische Dirigent und Cembalist Ottavio Dantone. Regisseur ist der in der Schauspiel- wie in der Opernszene hochgehandelte Evgeny Titov, der im Mai 2023 mit George Benjamins Gegenwartsoper Lessons in Love and Violence am Opernhaus Zürich sein Debüt geben wird.

Gegenwartsoper: Haubenstock-Ramati und Britten



Lesen

Nach Bernd Alois Zimmermanns Soldaten, Wolfgang Rihms Hamletmaschine, Heinz Holligers Lunea oder Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern setzt das Opernhaus seine Werkreihe exzeptioneller Musiktheaterkonzepte der Moderne fort.

Nachdem Corona die Premiere vor zwei Jahren verhinderte, kommt nun endlich das alle Sinne fordernde Klang-Raum-Erlebnis Amerika des polnisch-israelischen Komponisten Roman Haubenstock-Ramati zur Aufführung. Mit dieser Zürcher Neuproduktion wird das Werk weltweit erst zum dritten Mal nach seiner Uraufführung 1966 auf die Bühne gebracht. Der Musiktheaterentwurf auf Franz Kafkas unvollendet gebliebenen gleichnamigen Roman gehört zu den Marksteinen des Opernkomponierens im 20. Jahrhundert. Sebastian Baumgarten und Gabriel Feltz übernehmen die Regie und die musikalische Leitung für dieses musikalische Abenteuer.

Der Schweizer Komponist und Oboist Heinz Holliger pflegte eine enge Freundschaft zum Komponisten. Gemeinsam mit dem Gringolts-Quartett wird er am Premierentag in einem Gesprächskonzert Kompositionen von Haubenstock-Ramati aufführen.

Dass das Theater ein Ort der Träume ist, führt Shakespeare wohl in keinem anderen Stück so deutlich vor wie in seinem Dream. Der Komponist Benjamin Britten, der sich in seinen Opern immer wieder mit dem Unterbewussten, dem Verdrängten und dem Tabuisierten auseinandergesetzt hat, konzentrierte sich in seiner Kammeroper A Midsummer Night's Dream ganz auf die menschlichen Schattenseiten. Die Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios bringen das 1960 uraufgeführte Werk nun auf die Bühne des Theaters Winterthur. Das Musikkollegium Winterthur spielt unter der Leitung von Duncan Ward. Die Inszenierung übernimmt Rainer Holzapfel.

Die Operette: Barrie Kosky inszeniert



Lesen

Die Operette als Musiktheaterform für die Gegenwart neu zu entdecken ist der Intendanz von Andraes Homoki ein besonderes Anliegen. Ein Regisseur, der so originell und erfolgreich mit dem Genre umzugehen weiss wie kein anderer, ist Barrie Kosky. In der kommenden Saison bringt er Die lustige Witwe auf die Zürcher Bühne. Als Franz Lehárs Werk zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickte, löste es innerhalb kurzer Zeit ein weltweites Operettenfieber aus. Marlis Petersen und Michael Volle zwei gesanglich wie darstellerisch herausragende Persönlichkeiten spielen die zentralen Rollen. Am Pult der Philharmonia Zürich steht der junge, hochtalentierte Österreicher Patrick Hahn.

Wiederaufnahmen in der Oper



Lesen

Der Spielplan des Opernhauses umfasst neben den zahlreichen Neuproduktionen auch 18 sorgsam einstudierte und attraktiv besetzte Wiederaufnahmen. Wer ausserordentliche Gesangsleistungen liebt, wird in der Saison 2023/24 mit prominenten Künstler:innen bestimmt auf seine Kosten kommen. Viele von ihnen gehören längst zu den Stammgästen am Opernhaus Zürich.

Allen voran Cecilia Bartoli in der Titelpartie der Rossini-Oper L’italiana in Algeri. Weitere stimmgewaltige wie hochvirtuose Rossini-Interpreten an ihrer Seite sind Nicola Alaimo und Edgardo Rocha. Mit einer der schönsten und expressivsten Tenor-Partien des französischen Repertoires wird Benjamin Bernheim in Jules Massenets Werther zu erleben sein. Die international gefragte Sopranistin Golda Schultz singt erstmals die Partie der Donna Anna in der bildstarken, grellfarbigen Inszenierung von Mozarts Don Giovanni.

Wieder zurück ist Barrie Koskys radikal reduzierter Macbeth, der von der Neuen Zürcher Zeitung als «ästhetischer Meilenstein in der Werkrezeption» der Oper gelobt wurde. Die diesjährige Vorstellungsserie bringt ein Wiedersehen mit der grossartigen Tatiana Serjan, die die Rolle der Lady Macbeth schon in der Premiere gesungen hatte und George Petean als Macbeth. Neben der Neuproduktion der Lustigen Witwe stehen in der kommenden Spielzeit zwei weitere Operettenklassiker auf dem Programm. In Emmerich Kálmáns Csárdásfürstin singt Annette Dasch die Varietékünstlerin Silva Varescu. Pavol Breslik als Fürstensohn Edwin versucht sie für sich zu gewinnen. Am Dirigentenpult steht wie bei der Premiere der Schweizer Lorenzo Viotti. Mit «Dein ist mein ganzes Herz» ist abermals Piotr Beczała in der Zürcher Wiederaufnahme von Franz Lehárs Das Land des Lächelns zu hören. Julia Kleiter ist seine Angebetete. Zwei ideale Interpreten für dieses herausfordernde Genre. Für die Wiederaufnahme des zwischen Musical und Oper changierenden Sweeney Todd von Stephen Sondheim ist der walisische Bassbariton Bryn Terfel als seelisch zutiefst verletzter, nach blutiger Rache dürstender Barbier zurück. Seine Partnerin in Crime ist die Pasteten backende Mrs. Lovett, die abermals von der österreichischen Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager dargestellt wird.

Das Ballett Zürich



Lesen

Mit Cathy Marston als neuer Ballettdirektorin bricht eine neue Zeit an für das Ballett Zürich. Ihre erste Saison ist geprägt von renommierten internationalen Künstlerinnen und Künstler sowie der Kombination von spannenden Neukreationen mit Meisterwerken der Vergangenheit. Ihre erste abendfüllende Kreation für das Ballett Zürich ist die Uraufführung Atonement («Abbitte»). Ihrer Leidenschaft für Literatur folgend, beruht das Handlungsballett auf dem gleichnamigen Gegenwartsroman von Ian McEwan. Die Musik des Abends ist eine Auftragsarbeit und wird von der britischen Komponistin Laura Rossi eigens für die Philharmonia Zürich geschrieben.

Für Walkways, die Eröffnungspremiere der Ballett-Saison im Oktober 2023, sind Jerome Robbins und Wayne McGregor zurück in Zürich. Erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte tanzt das Ballett Zürich Werke der beiden Choreographen. Cathy Marston kombiniert deren Arbeiten Glass Pieces und Infra mit der Schweizer Erstaufführung ihres eigenen Stücks Snowblind, dass 2018 für das San Francisco Ballett entstand.

In Timekeepers lässt die neue Ballettdirektorin schliesslich zwei Choreograf:innen zu Wort kommen, die bisher noch nie in Zürich zu Gast waren: Meryl Tankard und Mthuthuzeli November. Sie choreografieren zu musikalischen Schlüsselkompositionen der 1920er Jahre. Kombiniert mit Bronislawa Nijinskas legendärer Les Noces-Choreografie feiert das Ballett Zürich zum einen ein 100 Jahre altes Meisterwerk und schaut zugleich in die Zukunft.

In den Wiederaufnahmen kehren neben Cathy Marstons The Cellist, dass in wenigen Wochen seine Premiere feiern wird, Christian Spucks Messa da Requiem und Nachtträume von Marcos Morau, zwei der grossen Publikumserfolge des Balletts Zürich, auf die Bühne zurück.

ZURICH TALKS DANCE



Lesen

Unter dem Titel ZURICH TALKS DANCE schliessen sich erstmals die grossen Zürcher Tanz-Institutionen zusammen und bieten allen Interessierten tiefere Einblicke in diese facettenreiche Bühnenkunst. Die neue gemeinsame Plattform vereint das Ballett Zürich, den Tanz der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) mit den BA/MA Studiengängen und der Tanz Akademie Zürich (TaZ) sowie das Tanzhaus Zürich. Als internationaler Partner reiht sich die renommierte Palucca Hochschule für Tanz Dresden ein. Die verschiedenen Gesprächsformate sollen für das Publikum die Möglichkeit für eine Annäherung an die Kunstform Tanz sowie einen öffentlichen Austausch über künstlerische, professionelle und auch pädagogische Themen in der Ballettwelt bieten.

Konzertantes, Konzerte und Liederabende



Lesen

Die Reihe der konzertanten Aufführungen setzt das Opernhaus mit Umberto Giordanos Andrea Chénier fort. Nach erfolgreichen Auftritten als Maddalena in Wien und Berlin ist Anja Harteros nun auch am Opernhaus Zürich zu hören. Unter der Leitung von Marco Armiliato singt sie an der Seite des international gefragten Tenors Yonghoon Lee. Im Mittelpunkt des Revolutionsdramas steht die historische Figur des jungen Dichters Andrea Chénier, der nur drei Tage vor der Hinrichtung Robespierres 1794 unter der Guillotine fiel.

Die Philharmonischen Konzerte der Saison 2023/24 kombinieren grosses sinfonisches Repertoire mit ungewöhnlichen Künstlerbegegnungen, überraschenden Repertoireausflügen und renommierten Solistinnen und Solisten. Das interpretatorische Kraftzentrum der Reihe bildet Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda, der bei drei der sieben Konzerte selbst am Pult der Philharmonia Zürich stehen wird. Anlässlich des 150. Geburtstags von Sergei Rachmaninow setzen wir im November unseren künstlerischen Austausch mit dem Tonhalle-Orchester fort: Gianandrea Noseda dirigiert das Tonhalle-Orchester, Paavo Järvi die Philharmonia Zürich. In beiden Konzerten ist der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi zu hören. Erstmals am Opernhaus Zürich zu Gast ist die Cellistin Sol Gabetta. Sie wird zusammen mit dem Dirigenten Krzysztof Urbański das Violoncellokonzert von Witold Lutosławski aufführen. Ausserdem kehren der renommierte Geiger Augustin Hadelich mit dem Violinkonzert von Antonín Dvořák und die Starsopranistin Diana Damrau mit Liedern und Opernszenen von Richard Strauss ans Opernhaus zurück.

Das hauseigene Ensemble für historisch informierte Aufführungspraxis, das Orchestra La Scintilla und ihr Künstlerischer Leiter Riccardo Minasi warten ebenfalls mit spannenden Programmen auf. Ein besonderer Höhepunkt ist ein Konzert mit Kompositionen aus dem frühen 19. Jahrhundert: Rund um die zwei Ring-Zyklen dirigiert Minasi Werke von Beethoven, Mendelssohn und Wagner auf historischen Instrumenten mit dem Geiger Ilya Gringolts als Solisten.

Kristian Bezuidenhout, einer der aussergewöhnlichsten Pianisten auf historischen Instrumenten, wird Klavierkonzerte von Mozart interpretieren. Mit einem Bach-Programm kehrt der Cembalist Mahan Esfahani zurück.

Liederabende mit Starsolist:innen wie Simon Keenlyside, Javier Camarena, Erwin Schrott, Rosa Feola, Anita Rachvelishvili und Piotr Beczała werden auch in der Saison 23/24 den geneigten Freundinnen und Freunden der Vokalkunst geboten.

Opernhaus Jung und Extras



Lesen

Neben der Vielzahl an alljährlichen Workshops, Kursen, Ferienprogrammen für Kinder und Jugendliche sowie den Musiktheaterproduktionen für Kinder auf der Studiobühne zeigt das Opernhaus jedes Jahr im Herbst eine neue Familienoper auf der grossen Bühne. Im November 2023 gehört der grosse Auftritt einem der beliebtesten Kinderbücher aller Zeiten: Michael Endes Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Seit über 60 Jahren wird die Geschichte für Fernsehen, Kino, Hörspiele und die Bühne adaptiert. So auch für die Oper: Die usbekisch-australische Komponistin Elena Kats-Chernin hat aus Endes Werk eine Familienoper geschaffen, die 2019 an der Komischen Oper Berlin mit grossem Erfolg uraufgeführt wurde. Mit Halbdrachen und Drachen, Wüstengeiern und der Lokomotive Emma ist die Geschichte wie geschaffen für die Regisseurin Kai Anne Schuhmacher, die sie als magisches, bilderreiches Figurentheater mit Puppenspielern und dem Ensemble des Opernhauses auf die Bühne bringen wird.

Der Beginn einer neuen Saison wird traditionell mit einem grossen Eröffnungsfest gefeiert. Am 16. September 2023 öffnen sich die Türen in den Zuschauerraum, die Werkstätten, hinter die Bühne und in die Ateliers. Ein Tag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Opernkenner:innen, Ballettfans und für Newbies. Gegen Ende einer Saison kehrt die grosse Opern-Air-Veranstaltung oper für alle zurück. Am 15. Juni 2024 überträgt das Opernhaus Zürich Georges Bizets Carmen mit Marina Viotti und Saimir Pirgu in den Hauptpartien live auf den Sechseläutenplatz vor dem Haus. Rund 12'000 Besucherinnen und Besucher geniessen den Sommer und schauen von Klappstühlen und Sitzdecken aus der Geschichte um eine enttäuschte Liebe, die in Mord endet, zu. 


Drei Fragen an Andreas Homoki


Leidenschaft für das Erzählen

«Herr Homoki, das Opernhaus hat die Saison 2023/24 veröffentlicht. Unter welcher Überschrift lässt sich die Spielzeit denn zusammenfassen?»

Herr Homoki, das Opernhaus hat die Saison 2023/24 veröffentlicht. Unter welcher Überschrift lässt sich die Spielzeit denn zusammenfassen?
Unser Programm ist so vielfältig, dass es schwerfällt, eine einzige Über­schrift zu finden. Wir folgen in unserer  Spielplankonzeption ja immer unter­schiedlichen Programmlinien. Das ist bei unserer hohen Produktivität von neun neuen Opern und drei neuen Ballettabenden pro Saison ja geradezu eine Verpflichtung. Wer sich etwa für Opern im italienischen Repertoire des 19. Jahrhunderts interessiert, wird bei uns immer etwas Neues finden, genauso wie die Fans des Barockrepertoires oder diejenigen, die sich gerne von etwas Ausgefallenem überraschen lassen. Es gibt allerdings zwei Themen, die 2023/24 herausragen: Unsere neue Ballettdirektorin Cathy Marston be­ginnt ihre Arbeit in Zürich und zeigt ihre erste Spielzeit. Ausserdem schliessen wir unser Grossprojekt, die Neuinsze­nierung von Richard Wagners Ring des Nibelungen, mit der Götterdämmerung ab und führen den kompletten Ring dann im Mai 2024 zweimal als Zyklus auf.

Was waren die Kriterien, nach denen Sie eine Nachfolgerin für Christian Spuck gesucht haben?
Wir wollten eine starke Künstlerin, und wir wollten, dass sich die Compagnie auf ihrem unter Christian eingeschlagenen Weg weiterentwickelt. Das Ballett Zürich steht für die grosse Form, für Emotionalität und Vielfalt der choreo­grafischen Handschriften. Und Cathy teilt mit mir die Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten. Sie wird neue künstlerische Akzente setzen, das kann man an den Stücken ihrer ersten Spiel­zeit schon sehr gut ablesen. Sie lädt neue Choreografinnen und Choreogra­fen nach Zürich ein, sie bringt beispiels­weise mit Strawinskys Les Noces einen Ballettklassiker in einer Rekonstruktion von Bronislawa Nijinska, der Schwester von Vaslav Nijinsky, auf die Bühne, und sie selbst stellt sich mit einer abend­füllenden Uraufführung vor, die auf dem erfolgreichen Gegenwartsroman Abbitte des irischen Schriftstellers Ian McEwan basiert. Cathy hat nämlich ein grosses Faible für literarische Stoffe. Ich freue mich auf die neuen Impulse, die sie unserer Compagnie geben wird.

Sie haben den Ring, den Sie als Regisseur gemeinsam mit dem Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda schmieden, als einen weiteren Saison-Höhepunkt genannt. Wie sehr beeinflusst er die Gesamtplanungen? Muss da anderes zurückstecken?
Nein, weil wir die vier Teile auf drei Spielzeiten verteilt haben. Man spürt, dass der Ring eigentlich nicht für ein Repertoiretheater gedacht ist. Wagner hat die Einzigartigkeit dieses Werks ja immer betont, etwa mit seiner verrück­ten Fantasie, man möge das Theater nach der Ring-­Uraufführung abreissen. Von daher wird es immer eine knifflige Aufgabe bleiben, die Tetralogie in einen Repertoirebetrieb zu integrieren. Andererseits habe ich im Moment das Gefühl, nur mit ausreichend Probenzeit und Vorstellungsserien für jedes ein­zelne Werk, so wie wir es hier in Zürich haben, kommt man zu der musikalisch­ dramatischen Qualität, die ein Ring verdient. Die anderen Neuproduktionen werden in der Saison 2023/24 aber auf keinen Fall hinter Wagner zurück­stehen. Immerhin präsentieren wir eine neue Carmen, haben mit Jean­-Philippe Rameaus Platée und Orfeo von Claudio Monteverdi gleich zwei Barockwerke im Programm, zeigen mit La rondine eine selten gespielte Puccini-­Oper und leisten uns mit der Oper Amerika von Roman Haubenstock­-Ramati die Aufführung einer Gegenwartsoper, die den konventionellen Rahmen von Musik­theater vollkommen aus den Angeln hebt.

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 100, April 2023.
Das MAG können Sie hier abonnieren.


Saisonbuch

Gerne liefern wir Ihnen das Saisonbuch 23/24 kostenlos nach Hause.

Hier können Sie Ihre Bestellung aufgeben.