Beim Ballett Zürich steht die Spielzeit 22/23 für eine künstlerische Zäsur: Ballettdirektor Christian Spuck geht in seine letzte Spielzeit. Nachfolgerin Cathy Marston zeigt bereits eine erste Neuproduktion. In den vier Premieren und vier Wiederaufnahmen werden insgesamt 14 Choreografien - darunter fünf Uraufführungen - präsentiert.
Drei Choreografen-Generationen und drei eigenständige künstlerische Handschriften vereint On the Move, das seine Premiere im Januar feiert. Christian Spuck verabschiedet sich nach elf Jahren als Ballettdirektor mit einer letzten Choreografie. Louis Stiens kehrt mit einem neuen Stück zu Musik von Maurice Ravel und Claude Debussy nach Zürich zurück. Mit Hans van Manens On the Move übernimmt das Ballett Zürich ein weiteres Meisterwerk des niederländischen Choreografen in sein Repertoire.
Im April stellt sich Cathy Marston dem Zürcher Publikum mit einer ihrer erfolgreichsten Arbeiten vor. The Cellist erlebte bereits 2020 beim Royal Ballet in London seine gefeierte Uraufführung. Inspiriert wurde das Stück von der Biografie der Cellistin Jacqueline du Pré. Die designierte Ballettdirektorin und Chefchoreografin erzählt vom Seelentanz einer Jahrhundertkünstlerin.
Zum Saisonbeginn im September wird der spanische Choreograf Marcos Morau für Nachtträume zum ersten Mal mit dem Ballett Zürich zusammenarbeiten. Unvergessliche Bilder von fotografischer Intensität, kombiniert mit einem Bewegungsvokabular, das schnell, filigran und voller Witz daherkommt, das sind Marcos Moraus Markenzeichen.
Die alle zwei Jahre stattfindenden Ballettabende des Junior Balletts im Theater Winterthur haben sich seit 2012 zu einer beliebten Tradition entwickelt. In Horizonte werden im Oktober zum ersten Mal Vittoria Girelli, Shaked Heller und Samantha Lynch mit dem Junior Ballett arbeiten. Alle drei sind selbst noch tänzerisch aktiv, gehen aber seit einigen Jahren bereits auch sehr erfolgreich choreografische Wege.
In seiner umjubelten Version für das Ballett Zürich Nussknacker und Mausekönig macht Christian Spuck aus einem ursprünglich harmlosen Weihnachtsballett eine poetisch-fantastische Geschichte, die im November wieder zu sehen sein wird.
Choreografien von Crystal Pite und Marco Goecke vereint der Abend Angels’ Atlas. Für das titelgebende Stück widmete sich die Kanadierin der Verbindung von Licht und Tanz. Am Beginn des dreiteiligen Abends steht ihr in seiner kollektiven Wucht überwältigendes Stück Emergence. Einen spannenden Kontrast dazu bietet Marco Goeckes Stück Almost Blue.
Christian Spucks Ballettadaption von Anna Karenina stellt nicht nur das Schicksal der Titelheldin in den Mittelpunkt, sondern widmet sich auch den Lebensentwürfen der weiteren Hauptfiguren aus der anspruchsvollen Romanvorlage. Zu Sinfonik und Kammermusik von Sergej Rachmaninow und Witold Lutosławski hat der Zürcher Ballettdirektor das Schicksal von Tolstois Romanhelden in eindringliche choreografische Bilder übersetzt.
In Monteverdi steht ab Mai wieder die Musik des bedeutendsten italienischen Komponisten des 17. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Ballettdirektor Christian Spuck sucht in diesem Ballettabend nicht nach einer Geschichte, die Claudio Monteverdis Musik überwölbt, sondern schöpft Energie aus der Kraft des Fragmentarischen und der tänzerischen Abstraktion.