Gesprächskonzert Haubenstock-Ramati
Violine Ilya Gringolts
Violine Anahit Kurtikyan
Viola Silvia Simionescu
Violoncello Claudius Herrmann
György Kurtág
12 Microludes für Streichquartett op.13
Franz Schubert
Streichquartett G-Dur D.887 II Andante un poco molto
Roman Haubenstock-Ramati
Multiple V 1970 (Heinz Holliger gewidmet)
Heinz Holliger (Oboe)
Ilya Gringolts (Violine)
Im Gespräch: Der Komponist Roman Haubenstock-Ramati
Heinz Holliger, Claus Spahn
Roman Haubenstock-Ramati
Streichquartett II in memoriam Christl Zimmerl (1977)
I Bittersüss, Wienerisch
II Ziemlich Rasch
III Kanon I
IV Violente
V Kanon II
VI Valse Triste
Gut zu wissen
Gesprächskonzert Haubenstock-Ramati
Kurzgefasst
Gesprächskonzert Haubenstock-Ramati
Der Wiener Komponist, Lehrer und Verlagslektor Roman Haubenstock-Ramati war ein Pionier für neue Notationsweisen in der Musik. Er hat Notentext in grafische Darstellungen verwandelt und die Form variabel spielbarer musikalischer Mobiles entwickelt. Das renommierte Gringolts-Quartett und der Schweizer Komponist und Oboist Heinz Holliger werden am Tag der Premiere von Amerika in einem Gesprächskonzert Kompositionen in variablen Spielformen von Haubenstock-Ramati aufführen, darunter dessen Zweites Streichquartett und das Heinz Holliger gewidmete Multiple V. Das kammermusikalische Programm wird ergänzt durch Werke von Komponisten, die Haubenstock-Ramati stilistisch geprägt haben. Ausserdem wird Heinz Holliger, der eine enge Freundschaft zu Haubenstock-Ramati pflegte, im Gespräch Auskunft über das Leben und Denken dieses faszinierenden Musik-Künstlers der Moderne geben.
Biografie

Heinz Holliger, Oboe
Heinz Holliger
Heinz Holliger stammt aus Langenthal. Er studierte in Bern, Paris und Basel Oboe, Klavier und Komposition (bei Sándor Veress und Pierre Boulez). Seine Karriere als Oboist führte ihn in die grossen Musikzentren aller fünf Kontinente. Im ständigen Austausch von Interpretation und Komposition erweiterte er die spieltechnischen Möglichkeiten des Instruments und setzte sich mit grossem Engagement für die zeitgenössische Musik ein. Als Dirigent arbeitet Heinz Holliger mit weltweit führenden Orchestern und Ensembles zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Chamber Orchestra of Europe, das Cleveland Orchestra, das Concertgebouworkest Amsterdam, das Philharmonia Orchestra London, die Wiener Symphoniker, die Wiener Philharmoniker, das Sinfonie-Orchester des BR, die SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden/Freiburg und Stuttgart, das WDR-Sinfonieorchester Köln, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Orchestre de la Suisse Romande u.v.a.
Heinz Holligers kompositorisches Schaffen umfasst alle Gattungen, von Bühnenwerken über Orchester-, Solo-und Kammermusikwerke bis hin zu zahlreichen Vokalstücken. Nahezu alle Kompositionen sind Zeugnis einer unermüdlichen Suche nach den Grenzen von Klang und Sprache. Seiner Musik geht vielfach eine intensive Auseinandersetzung mit Künstler- beziehungsweise Dichterbiographien und lyrischen Texten voraus. Für die Bühne schuf er Der magische Tänzer nach Texten von Nelly Sachs (UA 1970, Stadttheater Basel), die Oper Schneewittchen nach Robert Walser, die 1998 am Opernhaus Zürich uraufgeführt wurde und deren Einspielung 2002 mit einem Grammy Award ausgezeichnet wurde. Die Beschäftigung mit Texten von Samuel Beckett führte zur Komposition drei weiterer kurzer Bühnenwerke: Come and go (1976/77), Not I (1978-80) und What Where (1988). Zu seinen Hauptwerken zählen neben Schneewittchen der Scardanelli-Zyklus und das Violinkonzert. Werke der letzten Jahre sind u.a. hölle himmel nach Gedichten von Kurt Marti für gemischten Chor a cappella, Increschantüm nach Gedichten von Luisa Famos für Sopran und Streichquartett und Dämmerlicht auf fünf eigene Haiku-Gedichte für Sopran und Orchester.
Heinz Holliger ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Preise, darunter der Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, der Léonie-Sonning-Musikpreis der Stadt Kopenhagen, Kunstpreis der Stadt Basel, Ernst-von-Siemens-Musikpreis, Musikpreis der Stadt Frankfurt, Premio Abbiati der Biennale di Venezia, Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, Zürcher Festspielpreis, Rheingau-Musikpreis, sowie Schallplattenauszeichnungen (Diapason d’Or, Edison-Award, Grand Prix du Disque, mehrere Deutsche Schallplattenpreise). 2015 wurde dem Künstler der Grand Prix Suisse de Musique verliehen. 2016 wurde er zum Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences ernannt und 2017 erhielt er den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau.