I vespri siciliani
Dramma in fünf Akten von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Libretto von Eugène Scribe und Charles Duveyrier,
italienische Übersetzung von Arnaldo Fusinato
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer ca. 3 Std. 15 Min. inkl. Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Gut zu wissen
I vespri siciliani
Kurzgefasst
I vespri siciliani
I vespri siciliani enthält diejenigen Themen, die Giuseppe Verdi zeit seines Lebens beschäftigt haben: die gestörte Vater-Sohn-Beziehung, die Einsamkeit des Mächtigen, die Unvereinbarkeit von privaten Sehnsüchten und öffentlichen Verpflichtungen. In der Wiederaufnahme der Inszenierung von Calixto Bieito kommt noch einmal die Premierenbesetzung zusammen: Als Montforte kehrt Quinn Kelsey ans Opernhaus zurück, Maria Agresta und Bryan Hymel sind das tragisch liebende Paar. Am Pult der Philharmonia Zürich steht Fabio Luisi.
«Sizilianische Vesper» wird das blutige Massaker genannt, das die Sizilianer am Ostermontag 1282 an ihren französischen Besatzern verübten; Tausende von Franzosen fanden dabei den Tod. Ausgerechnet diesen Konflikt wählten Verdi und sein Librettist Eugène Scribe als Folie für die erste Oper, die der Italiener Verdi im Auftrag der Pariser Oper komponierte. Doch der historische Hintergrund stand für Verdi nicht im Zentrum seines Interesses; seine kompositorische Meisterschaft entzündete sich eher an der unerfüllbaren Liebe zwischen der sizilianischen Herzogin Elena und dem Widerstandskämpfer Arrigo, der erfahren muss, dass der verhasste Anführer der französischen Besatzer sein Vater ist. Innerlich zerrissen zwischen seiner Liebe zu Elena, seinen gemeinschaftlichen Idealen und den neu entdeckten familiären Banden, entschliesst sich Arrigo, den von den Aufständischen geplanten Mordanschlag an Guido de Montforte zu vereiteln; die Revolutionäre und mit ihnen Arrigos Geliebte Elena werden verhaftet. Um weiteres Blutvergiessen zu verhindern, ordnet Montforte zum Zeichen des Friedens die Hochzeit von Elena und Arrigo an. Doch Procida, sizilianischer Arzt und Anführer der Aufständischen, hat die Hochzeitsglocken als Signal für das Massaker bestimmt; Franzosen wie Sizilianer gehen im blutigen Gemetzel unter. Nach der Uraufführung 1855 in Paris wurden die Vêpres Siciliennes auf Italienisch übersetzt, und als I vespri siciliani hat sich die Oper international durchgesetzt.