Nachtträume
Uraufführung von Marcos Morau
Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Die Einführungsmatinee findet am 25. September 2022 statt.
Partner Ballett Zürich
Termine & Tickets
September 2022
Oktober 2022
November 2022
Gut zu wissen
Einzelkarten der Spielzeit 2022/23 gelangen am 25. Juni 2022 in den freien Vorverkauf. Weitere Informationen finden Sie hier.
Nachtträume
Kurzgefasst
Nachtträume
Unvergessliche Bilder von fotografischer Intensität sind das Markenzeichen von Marcos Morau. In den letzten Jahren hat sich der spanische Choreograf mit seinen surrealen Inszenierungen einen Namen gemacht und ist gefeierter Gast bei den renommiertesten internationalen Tanzfestivals. 2005 gründete Marcos Morau die in Barcelona beheimatete Compagnie «La Veronal» – ein Künstlerkollektiv, das die Bereiche Tanz, Film, Fotografie, Schauspiel und Literatur vereint. Moraus Stücke ziehen das Publikum in bewegte, unlösbare Bilderrätsel hinein. Ständig drohen sie auseinanderzubrechen und sind doch gleichzeitig abgründig und höchst unterhaltsam. Dabei leben Moraus expressionistische Tableaux von einem Bewegungsvokabular, das schnell, filigran und voller Witz daherkommt. Tanz ist für ihn immer auch Theater und Science Fiction. Zum ersten Mal arbeitet Marcos Morau nun mit dem Ballett Zürich zusammen. Ausgangspunkt seiner neuen Kreation ist Der grüne Tisch, ein legendäres Tanzstück von Kurt Jooss aus dem Jahr 1932. Den Ersten Weltkrieg hatte der deutsche Choreograf seinerzeit als Totentanz dargestellt. Darin erschienen die Tänzerinnen und Tänzer als Typen, die anonymen Mächten ausgeliefert sind. Mächten, die am «grünen Tisch» über das Schicksal von Millionen entscheiden und zugleich jedes individuelle Schicksal negieren. Bei Kurt Jooss waren es zehn Herren im Frack, die mit fratzenhaften Masken über die politische Lage schwadronieren. Weitab von jeder Realität lässt es sich gut ertragen, über das Leben und Sterben anderer zu bestimmen. Neunzig Jahre nach Kurt Jooss fragt Marcos Morau in seinem neuen Stück Nachtträume nach den Machtstrukturen von heute. Sind wir dem Willen der Mächtigen ohnmächtig ausgeliefert? Wer entscheidet über die Befähigung zur Macht, und wer regiert die Welt?
Biografien

Marcos Morau, Choreografie
Marcos Morau
Der spanische Choreograf Marcos Morau studierte Choreografhie am Conservatorio Superior de Danza in seiner Heimatstadt Valencia, am Institut del Teatre in Barcelona und am Movement Research in New York. Morau besitzt ausserdem einen Masterabschluss in Theatertheorie. Ohne jemals selbst Tänzer gewesen zu sein, gründete Morau 2005 seine eigene Compagnie «La Veronal», deren Mitglieder aus verschiedenen Kunstsparten stammen: Tanz, Film, Fotografie und Literatur. Der Kern seines Schaffens liegt in der Interdisziplinarität und in der Suche nach Möglichkeiten, wie verschiedene Arbeitsweisen immer wieder neu zusammengebracht werden können. Marcos Morau wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem den National Dance Award. Er choreografierte für die Compañía Nacional de Danza in Spanien, das Scapino Ballet Rotterdam, die Göteborg Operans Danskompani, das Ballet de Lorraine, das Ballet du Rhin, Carte Blanche in Norwegen und das Royal Danish Ballet in Kopenhagen.

Max Glaenzel Ribas, Bühnenbild
Max Glaenzel Ribas
Max Glaenzel stammt aus Barcelona. Der Bühnenbildner studierte am Center d'art i Disseny Escola Massana und debütierte 1993 am Theater in Zusammenarbeit mit Estel Cristià. Er arbeitet regelmässig mit Marcos Morau, Silvia Delagneau, Àlex Rigola, Xavier Albertí, Carlota Subirós und Sergi Belbel zusammen. Bühnenbilder entstanden für Inszenierungen am Teatre Nacional de Catalunya, am Teatre Lliure in Barcelona, im Sala Beckett und im Centro Dramático Nacional. Inszenierungen mit Marcos Morau waren Rothko Chapel, Pasionaria, Carmen, Into the Little Hill und Opening Night. Seine Arbeiten führten ihn ans das Teatro Real, zur Göteborg Opera Dance Company, an das Royal Danish Ballet, das Gran Teatre del Liceu, die Schaubühne Berlin, das Schauspielhaus Düsseldorf, das Teatro Stabile del Veneto und zum Mercat de les Flors.

Silvia Delagneau, Kostüme
Silvia Delagneau
Silvia Delagneau stammt aus Salamanca. Sie studierte Bühnenbild am Institut del Teatre in Barcelona und an der École Supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Seit Jahren arbeitet sie mit dem Choreografen Marcos Morau und seiner Compagnie «La Veronal» zusammen, so in Produktionen wie Rothko Chapel für die Göteborg Opera Dance Company, Pasionaria an den Teatros del Canal in Madrid und beim Grec Festival in Barcelona, Sonoma beim Festival d’Avignon, Opening Night am Teatre Nacional de Catalunya, Carmen beim Royal Danish Ballet und Orfeo ed Euridice am Tanztheater Theater Luzern. 2019 wurde sie in mit dem Premi ciutat de Barcelona für Theater ausgezeichnet. Ihre eigene Inszenierung von El sexe dels fongs hatte 2020 beim Grec Festival de Barcelona Premiere. Ausser mit Marcos Morau arbeitet Silvia Delagneau mit weiteren spanischen Theater- und Opernregisseuren zusammen.

Clara Aguilar, Musik
Clara Aguilar
Clara Aguilar lebt als Komponistin und Sounddesignerin in Barcelona. Multistilistisch bewegt sie sich zwischen Ambient-, Pop- und Kammermusik-Arrangements, elektronischer Musik und Techno. Sie hat Musik, Journalismus, Geisteswissenschaften und Gender Studies studiert. Seit 2017 ist sie Teil der Theaterszene von Barcelona und schuf Sounddesigns für mehr als zwanzig Projekte. Sie ist Mitglied des VVAA Collective und arbeitete u.a. am Teatre Nacional de Catalunya Am Teatre Lliure, am Mercat de los Flors, der Sala Beckett und der Sala Hiroshima.

Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, David Alden, Jan Philipp Gloger, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u.a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). In jüngster Zeit war er ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich; Petruschka am Moskauer Bolschoitheater), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke, und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale und Rossinis Il viaggio a Reims in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zusammen und mit Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf für Les Huguenots. In der Spielzeit 2021/22 gestaltet er das Licht u.a. für Monteverdi und Le nozze di Figaro am Opernhaus Zürich.