La Cenerentola
Melodramma giocoso in zwei Akten von Gioachino Rossini (1792-1868)
Libretto von Giacopo Ferretti
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 15 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 40 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Dezember 2019
Januar 2020
Gut zu wissen
La Cenerentola
Kurzgefasst
La Cenerentola
In der vergangenen Spielzeit feierte sie in Zürich ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum: Cecilia Bartoli gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Künstlerinnen im Bereich der klassischen Musik, und sie ist zudem eine ausgewiesene Rossini-Spezialistin. Die Werke dieses Komponisten liegen ihr so sehr am Herzen, dass sie ihnen als künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele eine gesamte Festivalausgabe widmete. Auch Cecilia Bartolis langjährige Verbundenheit mit dem Opernhaus ist geprägt von ihren Rossini-Interpretationen: In Zürich war sie bereits als Gräfin Adèle in der Verkleidungskomödie Le Comte Ory, als Desdemona in Rossinis selten aufgeführter Otello-Version und in der Glanzrolle der Angelina in der Premiere von La Cenerentola zu erleben.
Keine Koloraturpartie im Bühnenschaffen Rossinis ist anspruchsvoller und gegensätzlicher als diejenige seines Aschenbrödels, dessen Würde trotz aller Unterdrückung durch die Stiefschwestern immer durchzuscheinen vermag. Die Besonderheit der Partitur liegt darin, dass sie mühelos Witziges und Bewegendes, eine possenhafte Komödie mit einer gefühlvollen Liebesgeschichte vereint und deshalb vielen als reifste und menschlichste Komposition Rossinis gilt.
Partner von Cecilia Bartoli ist in dieser Wiederaufnahme der mexikanische Tenor Javier Camarena, der Zürich ebenfalls sehr verbunden ist und zugleich für seine Rossini- und Donizetti-Interpretationen in den grossen Opernhäusern der Welt gefeiert wird. Die musikalische Leitung hat der italienische Dirigent Gianluca Capuano, auch er ein international erfolgreicher Musiker mit viel Rossini-Erfahrung.
La Cenerentola
Synopsis
La Cenerentola
1. AKT
1. Bild
Während Clorinda und Tisbe wie stets mit ihrem Putz beschäftigt sind, muss ihre Stiefschwester Angelina (Cenerentola) allein alle Hausarbeit verrichten. Ihr Lied vom König, der sich bei der Wahl seiner Frau nicht von eitlem Glanz blenden lässt, wollen die beiden Schwestern um keinen Preis ein zweites Mal hören.
Der als Bettler verkleidete Alidoro, der sich unerkannt nach einer Braut für Prinz Ramiro umsehen will, unterbricht die Streiterei mit seiner Bitte um ein Almosen; heimlich erhält er von Cenerentola Kaffee und etwas zu essen. Clorinda und Tisbe, die das aus Geiz nicht dulden wollen, stürzen sich wütend auf die Stiefschwester und schlagen unbeherrscht auf sie ein, als sich Besuch ankündigt: Abgesandte Ramiros überbringen den Töchtern Don Magnificos die Einladung
zu einem Ball, auf dem der Prinz die Schönste zur Frau nehmen will. Die lautstarke Auseinandersetzung zwischen Clorinda und Tisbe über die Frage, welche von ihnen die Neuigkeit dem Vater mitteilen darf, reisst den Alten aus einem verheissungsvollen Traum, den die Ankündigung des Prinzen durch die aufgeregten Mädchen nur bestätigt: Schon sieht Magnifico sich durch reiche Heirat seiner Töchter vor dem drohenden finanziellen Ruin gerettet. Während die drei sich für den festlichen Anlass umkleiden, erscheint im Gewand eines Stallmeisters Ramiro selbst, der auf den Rat seines weisen Lehrers Alidoro in diesem Haus seine künftige Frau finden will. Die unverhoffte Begegnung mit Angelina versetzt ihn augenblicklich in die gleiche verzauberte Befangenheit, die auch das Mädchen bei seinem Anblick bannt. Wie verabredet taucht nun in Begleitung von Ramiros Hofherren sein Kammerdiener Dandini auf, der sich als Prinz ausgeben soll. Ermutigt durch die Huldigungen, die man ihm entgegen bringt, erweist sich Dandini in seiner neuen Rolle als unerwartet überzeugend. Vor dem Aufbruch der Gesellschaft ins Schloss wagt Angelina die Bitte an den Stiefvater, wenigstens für eine Stunde mit auf den Ball kommen zu dürfen, doch Magnifico weist sie unwillig ab. Alidoro mischt sich ein und bringt ihn mit Fragen nach seiner dritten Tochter in Bedrängnis, deren Existenz aus offiziellen Dokumenten hervorgehe. Zwischen Drohungen gegen Angelina, die zu widersprechen versucht, beharrt Magnifico auf der Lüge, dass sie verstorben sei. Um einen Skandal zu verhindern, ruft Dandini zum Aufbruch. Nur Alidoro bleibt zurück bei Angelina, prophezeit den baldigen Wandel ihres Geschicks zum Guten und tröstet sie mit dem Versprechen, sie in einer Kutsche zum Schloss des Prinzen zu bringen.
2. Bild
Magnifico nimmt bereitwillig die Einladung des vermeintlichen Prinzen an, den Weinkeller zu inspizieren. Allein mit Clorinda und Tisbe, kann Dandini sich ihrer rücksichtslos rivalisierenden Annäherungen nur mit Mühe entziehen.
3. Bild
Der Vater der beiden lässt sich in der Zwischenzeit, beflügelt von den dreissig Weinsorten, die er probiert hat, von den Höflingen des Prinzen feierlich zum obersten aller Kellermeister ernennen. Der Hochmut, mit dem die eitlen Schwestern Dandinis Vorschlag ablehnen, die von ihm Verschmähte mit seinem Stallmeister zu verheiraten, schlägt in ängstliche Eifersucht um, als Alidoro die Ankunft einer unbekannten Dame meldet. Von Kavalieren des Prinzen geleitet, erscheint Angelina in eleganter Aufmachung. Ihre frappierende Ähnlichkeit mit Cenerentola versetzt alle Anwesenden in Unruhe. Mit ahnungsvollen Gedanken begibt man sich zu Tisch.
2. AKT
1. Bild
Magnifico ist sich plötzlich des Ausgangs der Brautwahl nicht mehr sicher und macht seinen Töchtern um so dringlicher klar, wie er sich das schöne Leben vorstellt, das er sich von ihrer vorteilhaften Verheiratung erwartet.
Ehrlich bekennt inzwischen Angelina dem falschen Prinzen Dandini, der ihr ebenfalls den Hof macht, dass sie nicht ihn, sondern seinen Stallmeister liebe. Als aber Ramiro, der das Gespräch belauscht, daraufhin in der Gewissheit seines Glücks hervortritt, will sie sich verabschieden; vorher übergibt sie ihm ihren Armreif mit der Aufforderung, sie dort zu suchen, wo sie lebe; an einem zweiten, dem seinen genau gleichenden Armreif könne er sie erkennen, und wenn sie ihm dann nicht missfiele, würde sie die Seine. Kurz entschlossen beendet Ramiro den Rollentausch mit Dandini und schickt nach dem Wagen, um sich unverzüglich auf die Suche nach der Geliebten zu machen. Bei einem Zusammentreffen mit Magnifico enthüllt derweil Dandini dem Entgeisterten seinen wahren Stand.
2. Bild
Wieder in ihre Lumpen gehüllt, muss Cenerentola sich bei der Rückkehr des Stiefvaters und der beiden Mädchen deren schlechte Laune gefallen lassen. Während des heftigen Gewitters, das draussen tobt, suchen Ramiro und Dandini unter dem Vorwand eines von Alidoro inszenierten Wagenunfalls in Magnificos Haus Schutz vor dem Regen. Als Ramiro vor Angelina steht, erkennen sich die Liebenden sogleich. Schimpfend lassen die neidischen Schwestern und der wütende Magnifico das glückliche Paar ziehen. Während die Zurückgebliebenen die Lage zu begreifen suchen, rät Alidoro, Angelina um Verzeihung zu bitten: Ihre Güte besiegt am Ende allen Unfrieden.
Biografien

Gianluca Capuano, Musikalische Leitung
Gianluca Capuano
Gianluca Capuano wurde in Mailand geboren und studierte Orgel, Komposition und Dirigieren am dortigen Konservatorium. An der Scuola Civica ebenfalls in Mailand spezialisierte er sich auf Barockmusik. Ausserdem schloss er ein Philosophiestudium ab. Als Dirigent und Solist ist er seither in ganz Europa, den USA, Russland und Japan aufgetreten. 2006 gründete er das Originalklangensemble «Il canto di Orfeo», mit dem er ein breitgefächertes Repertoire von Barockmusik aufführt; dabei arbeitet er mit einigen der besten InterpretInnen der historisch informierten Aufführungspraxis zusammen. Mit seinem Vokal-Ensemble wirkte er in den Opern Teneke von Vacchi, Hundeherz von Raskatov und Die Soldaten von Zimmermann an der Scala mit. 2016 erregte er internationale Aufmerksamkeit, als er kurzfristig als Dirigent von Norma mit Cecilia Bartoli bei der Eröffnung des Edinburgh Festivals einsprang. Der grosse Erfolg dieser Aufführung führte dazu, dass er weitere Norma-Aufführungen mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle dirigierte, u.a. in Paris (Théâtre des Champs Elysées) und Baden-Baden. Anschliessend dirigierte er Rossinis Cenerentola mit Cecilia Bartoli auf einer Europa-Tournee (Montecarlo, Dortmund, Hamburg, Amsterdam, Versailles und Luxemburg). Weitere Engagements in der letzten Zeit waren u.a. Vivaldis Catone in Utica mit dem Concerto Köln an der Kölner Oper; Händels Orlando an der Semperoper Dresden, eine Neuproduktion von Così fan tutte an der OperaLombardia (Como, Brescia and Cremona); Idomeneo beim Maggio Musicale Fiorentino; eine Neuproduktion von La clemenza di Tito in Karlsruhe; L'incoronazione di Poppea in Nantes; der Doppelabend Pigmalione (Donizetti) / Che originali! (Mayr) beim Donizetti Festival in Bergamo; Spontinis Le metamorfosi di Pasquale am Teatro La Fenice in Venedig; Gassmanns Gli uccellatori an der Kölner Oper und La finta giardiniera in Zürich. Im Sommer 2017 debütierte er bei den Salzburger Festspielen als Dirigent der Neuproduktionen Ariodante und La donna del lago (beide mit Cecilia Bartoli und den Musiciens du Prince- Monaco). Seither dirigierte er ausserdem Cimarosas Il matrimonio segreto und Händels Il trionfo del tempo an der Oper Köln; das Weinachtsoratorium in Hamburg; Glucks Orfeo ed Euridice an der Oper in Rom; Alcina und Caldaras La morte di Abel mit Il canto di Orfeo bei den Salzburger Festspielen; Il matrimonio segreto an der Dutch National Opera, Guillaume Tell bei den Choregies d’Orange sowie L’elisir d’amore am Teatro Real Madrid. Pläne für die Zukunft beinhalten u.a. Händels Agrippina und Ariodante an der Scala und La Cenerentola und L'elisir d'emore an der Wiener Staatsoper. 2019 erschien bei Decca seine Manuel Garcia gewidmete CD mit Javier Camarena und Les Musiciens du Prince-Monaco, deren Chefdirigent Gianluca Capuano seit 2019 ist.

Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger, Chorleitung, stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Franz Welser-Möst und Teodor Currentzis zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. Dort kam es u.a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti, Sir Simon Rattle und Mariss Jansons.

Cecilia Bartoli, Angelina, genannt Cenerentola
Cecilia Bartoli
Cecilia Bartoli gehört zu den Topstars im klassischen Musikbereich. Ihre neuen Bühnenrollen, Konzertprogramme und CD-Projekte werden jeweils mit grosser Spannung erwartet. Über 12 Millionen verkaufte Tonträger, über 100 Wochen in internationalen Popcharts, zahlreiche Goldene Schallplatten, Grammys, Echos und ein Bambi bezeugen den immensen Erfolg ihrer Entdeckerprojekte Vivaldi, Gluck, Salieri, Opera proibita, Maria, Sacrificium, Mission und Sankt Petersburg. Weit wichtiger jedoch als der kommerzielle Erfolg ist für Cecilia Bartoli, dass sie die klassische Musik einem Millionenpublikum näher bringt. Als besondere Genugtuung empfindet sie zudem die dadurch ausgelöste breite Wiederbelebung des jeweiligen Repertoires. Mit dem Orchestra La Scintilla nahm sie das Album Maria (Grammy-Nomination 2009), La sonnambula, die DVDs The Barcelona Concert und Clari auf; alle sind der legendären Sängerin Maria Malibran gewidmet. Ebenfalls mit La Scintilla entstand die CD-Einspielung Norma, mit der Cecilia Bartoli einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere und in der Aufführungstradition dieser Oper gesetzt hat. Ihr Bühnendebüt mit dieser Rolle gab sie bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2013 und sang sie später auch beim Edinburgh Festival, am Théâtre des Champs-Élysées und in Baden-Baden. Cecilia Bartoli tritt in den bedeutendsten Konzertsälen Europas, Nordamerikas, Asiens und Australiens mit den Spitzenensembles der historischen Aufführungspraxis auf. Auf der Bühne war sie ausserdem an der New Yorker Met, Londoner Covent Garden, Mailänder Scala, Bayerischen Staatsoper sowie am Zürcher Opernhaus zu erleben. In Letzterem hat sie viele ihrer Opernrollen zum ersten Mal präsentiert. Die Künstlerin erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Léonnie-Sonning-Musikpreis (2010), den Herbert-von-Karajan-Preis (2012), den Swiss Award für Kultur (2013) und den Polar Music Prize (2016). Vom Fürstentum Monaco wurde sie zum «Chevalier de l’Ordre du Mérite Culturel» erklärt. 2012 wurde Cecilia Bartoli Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele; ihr Vertrag wurde bis 2026 verlängert. Im Sommer 2016 ist sie zudem zum ersten Mal mit dem von ihr ins Leben gerufenen und in Monaco beheimateten Orchester Les Musiciens du Prince aufgetreten. 2018 initiierte die «Cecilia Bartoli – Musikstiftung» mit der ersten CD Contrabandista des mexikanischen Tenors Javier Camarena das neue Label «Mentored by Bartoli». Hinter dem Projekt steckt der Gedanke, klassische Musik einem breiten Publikum nahezubringen und mit jungen, talentierten Musikern zusammenzuarbeiten. 2019 erschien ihre neue CD Farinelli, mit der sie sich dem Repertoire des Kastraten Farinelli widmet. Im Dezember 2019 wurde Cecilia Bartoli als erste Frau in der Geschichte dieses Opernhauses zur designierten Intendantin der Opéra de Monte-Carlo ernannt.

Javier Camarena, Don Ramiro, Prinz von Salerno
Javier Camarena
Javier Camarena wurde in Veracruz (Mexiko) geboren. Nach seinem Studium in Guanajuato gewann er 2004 den Gesangswettbewerb «Carlo Morelli» in Mexiko und 2005 den Sonderpreis «Juan Oncina» des Wettbewerbs «Francisco Viñas». 2014 machte er am Palacio de Bellas Artes in Mexico City sein professionelles Debüt als Tonio (La Fille du régiment). 2007 wurde er Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich, wo er in zahlreichen Produktionen und einem Liederabend zu hören war. An der Metropolitan Opera gab er 2011 sein Debüt als Almaviva (Il barbiere di Siviglia), eine seiner Paraderollen. Als Ernesto (Don Pasquale) war er der zweite Sänger in der Geschichte der Met, der Zugaben in mehreren Vorstellungen gab. Gleichsam gefeiert wurde er für seine Auftritte an der San Francisco Opera, dem Royal Opera House, der Opéra de Paris, Gran Teatre del Liceu, Teatro Real Madrid, Dresdner Semperoper, der Wiener und Bayerischen Staatsoper unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniele Gatti, Fabio Luisi, Zubin Mehta oder Franz Welser-Möst. Zu seinen jüngeren Erfolgen zählen u.a. I puritani am Teatro Real in Madrid, am Opernhaus Zürich und an der Opéra Bastille in Paris, Semiramide, Les Pêcheurs de perles und La Fille du régiment an der New Yorker Met, Don Pasquale in Paris, Lucia di Lammermoor in München sowie La Fille du régiment in London. Engagements der Spielzeit 2019/20 umfassen u.a. L’elisir d’amore und Il pirata in Madrid, La cenerentola an der Met und Don Pasquale bei den Salzburger Festspielen. Seine Diskografie beinhaltet Solo-CDs wie Recitales, Serenata und Contrabandista sowie DVD-Aufnahmen wie Le Comte Ory, Otello, Così fan tutte und Falstaff aus dem Opernhaus Zürich.

Oliver Widmer, Dandini, sein Diener
Oliver Widmer
Oliver Widmer, in Zürich geboren, studierte bei seinem Vater Kurt Widmer in Basel, bei Dietrich Fischer-Dieskau und Silvana Bazzoni. Preise gewann er u.a. beim ARD-Wettbewerb München, beim Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb Stuttgart und beim Othmar-Schoeck-Wettbewerb Luzern. Mit Liederabenden war er bei der Schubertiade Feldkirch, den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, in der Londoner Wigmore Hall, in der Berliner Philharmonie, der Münchner Residenz, der Alten Oper Frankfurt, im Pariser Louvre, bei den Fêtes musicales en Touraine (mit Svjatoslav Richter), beim Aldeburgh Festival und im Lincoln Center New York mit Partnern wie Vladimir Ashkenazy, Hartmut Höll, Graham Johnson, András Schiff und Roger Vignoles zu Gast. Als gefragter Solist in Konzert und Oper unter Dirigenten wie Chailly, Dohnányi, Dutoit, Gardiner, Jansons, Harnoncourt, Henze, Hogwood, Koopman, Luisi, Santi, Schreier und Welser-Möst singt er mit den grossen Orchestern Europas (u.a. Wiener und Berliner Philharmoniker) und Amerikas (Pittsburgh Symphony, San Francisco Symphony etc.) Werke von Bach bis Holliger. 1991/92 kam er als lyrischer Bariton zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Papageno, Guglielmo, Olivier (Capriccio), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Agamemnon (La Belle Hélène), Dandini (La cenerentola), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Belcore, Malatesta, Graf Almaviva, Dr. Falke, Valentin, Wolfram, Barbier (Die schweigsame Frau), Raimbaud (Le comte Ory), Ottokar (Der Freischütz), Don Alfonso und Schwarzer Minister (Le Grand Macabre) zu hören war. Über 20 CD-Aufnahmen entstanden mit ihm, u.a. unter Harnoncourt und Gardiner sowie mit verschiedenen Liedrezitalen.

Alessandro Corbelli, Don Magnifico, Vater von Clorinda und Tisbe
Alessandro Corbelli
Alessandro Corbelli wurde in Turin geboren und studierte bei Giuseppe Valdengo und Claude Thiolas. Er gab sein Bühnendebüt im Alter von 22 Jahren als Marcello (La bohème) in Bergamo und machte sich rasch als Interpret der Baritonrollen des Belcanto- und Mozartrepertoires einen Namen. Seither gastierte er an allen bedeutenden internationalen Opernhäusern in Städten wie Mailand, London, Paris, Wien, Neapel, New York, San Francisco und Los Angeles sowie bei den Festivals von Salzburg, Pesaro, Verona, Aix-en-Provence, Glyndebourne und Edinburgh. Sein umfangreiches Repertoire umfasst Rollen wie Ford (Falstaff), Michonnet (Adriana Lecouvreur), Belcore und Dulcamara (L’elisir d’amore), Leporello (Don Giovanni), Dandini und Don Magnifico (La cenerentola), Taddeo (L’italiana in Algeri) sowie die Titelpartien in Falstaff, Gianni Schicchi und Don Pasquale. In der Saison 2018/19 sang er Taddeo bei den Salzburger Festspielen, Dandini beim Lucerne Festival und im Palau de la Música Catalana in Barcelona, Sulpice (La Fille du régiment) an der Met in New York, Fra Melitone (La forza del destino) am Royal Opera House London sowie Don Bartolo (Il barbiere di Siviglia) beim Glyndebourne Festival. Alessandro Corbelli wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Premio Abbiati für seinen Leporello (Don Giovanni) an der Scala und dem Rossini d’Oro für seinen Geronio (Il turco in Italia) in Pesaro.

Liliana Nikiteanu, Tisbe
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise: 1984 Francesco Viñas, 1986 Belgrad, 1989 Wien Belvedere und 1991 Genf. Im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur Besten Nachwuchssängerin des Jahres. Ihr Repertoire beinhaltet über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburger Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg, Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Orfeo (Gluck) in der Cité de la Musique Paris, Margarethe (Damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Faches sowie Partien im dramatischeren Fach wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin hat sie ein Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les Nuits d’Eté unter Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Mehta. 2005 trat sie im Petersdom zur 500-Jahr-Feier der Schweizergarde des Papstes auf. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst und Philippe Jordan. In letzter Zeit war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), als Teresa (La sonnambula) und als Tisbe (La Cenerentola) zu erleben und sang im Sommer 2019 an der Komischen Oper und beim Edinburgh International Festival Larina in Eugen Onegin. 2021 ist sie zudem als Ragonde (Le Comte Ory) in Monte Carlo zu erleben.

Rebeca Olvera, Clorinda
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war 2005-2007 Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich. Anschliessend wurde sie festes Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo sie u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le Comte Ory) und Adalgisa (Norma) sang. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. Sie sang u.a. im Wiener Konzerthaus, der Tonhalle Zürich, mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst sowie mehrfach bei den Salzburger Festspielen. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Elysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie in letzter Zeit als Despina, Frasquita (Carmen) und Contessa di Folleville (Il viaggio a Reims) – eine Rolle, die sie auch in der Royal Danish Opera sang – sowie als Dorothy in Der Zauberer von Oz, als Mi in Das Land des Lächelns, als Iris in Semele und als Zaida in Il turco in Italia zu hören. Zudem war sie 2017/18 in Monte Carlo und an der Bayerischen Staatsoper als Clorinde (La cenerentola) und in Salzburg als Elvira (L’Italiana in Algeri) zu sehen.

Martina Janková, Clorinda
Martina Janková
Martina Janková, Schweizer Sopranistin mit tschechischen Wurzeln, war viele Jahre im Ensemble des Opernhauses Zürich engagiert. In Mozarts Da Ponte-Zyklen am Opernhaus Zürich und in Cleveland (USA) unter Leitung von Franz Welser-Möst sowie bei den Salzburger Festspielen (2013-2016), sang sie Susanna und Despina. In jüngerer Zeit debütierte sie an der Mailänder Scala als Bellezza in Händels Il trionfo del tempo e del disinganno und sang dort 2019 zudem in Mendelssohns Lobgesang. Mit Les Arts Florissants unter William Christie war sie 2016 auf einer Europa-Tournée und beim Lucerne Festival in der Hauptrolle in Mozarts Il re pastore zu erleben. Im Mai 2017 sang sie mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst Mélisande in Debussy’s Pelléas et Mélisande. Neben ihrer Arbeit auf der Opernbühne ist Martina Janková eine gefragte Konzertsängerin. Sie trat unter Dirigenten wie Ivor Bolton, Bertrand de Billy, Riccardo Chailly, Sir John Eliot Gardiner, Ingo Metzmacher und Sir Simon Rattle auf und sang mit namhaften Orchestern wie den Berliner und Münchner Philharmonikern, der Tschechischen Philharmonie, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Budapest Festival Orchestra und dem Orchestre des Champs-Elysées. Als Liedsängerin war sie u.a. in der Londoner Wigmore Hall, beim Prager Frühling, beim Rheingau Musikfestival, beim Festival Styriarte in Graz sowie bei den Salzburger Festspielen zu hören. Ihr künstlerisches Schaffen ist auf zahlreichen CD- und DVD-Aufnahmen dokumentiert; jüngst erschien ein Album mit Liedern von B. Martinů (ausgezeichnet mit dem «Diapason d'Or 2019») und das Album Prague-Vienna Journey in Songs («Diapason d'Or 2017»).

Stanislav Vorobyov, Alidoro, Philosoph, Don Ramiros Lehrer
Stanislav Vorobyov
Stanislav Vorobyov stammt aus Russland und studierte am Moskauer Konservatorium. Zu seinem Repertoire zählen Partien wie Colline und Benoît (La bohème), Spinelloccio (Gianni Schicchi), Galitsky (Prinz Igor) sowie Gremin und Zaretsky (Jewgeni Onegin). 2014 gewann er den ersten Preis bei der «Theatre Assemblies International Festival Competition» in Moskau sowie den Grand Prix beim Internationalen Wettbewerb «Open Europe – Open Planet» und 2015 den dritten Preis beim 7. Internationalen Wettbewerb für Operngesang Sankt Petersburg. Von 2016-2018 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war in der Zeit als Gualtiero Valton (I puritani), Araldo (Otello), Faust (Der feurige Engel) sowie in Lohengrin, Jewgeni Onegin und Madama Butterfly zu hören. Seit der Spielzeit 2018/19 gehört er zum Ensemble des Zürcher Opernhauses, wo er als Colline (La bohème), als kaiserlicher Kommissar (Madama Butterfly), als Notar (Der Rosenkavalier), als Reinmar von Zweter (Tannhäuser), als Oberpriester (Nabucco) und als Alidoro (La Cenerentola) zu erleben war. Im Sommer 2018 gastierte er bei den Bregenzer Festspielen als Don Basilio (Il barbiere di Siviglia), im Herbst 2018 als Nourabad (Les Pêcherus de perles) an der Oper Vlaandern und im Februar 2020 sang er den L’ombra di Nino in einer konzertanten Aufführung von Semiramide im Concertgebouw in Amsterdam.

Enrico Maria Cacciari, Hammerklavier
Enrico Maria Cacciari
Enrico Maria Cacciari studierte Klavier an den Konservatorien von Bologna und Milano sowie Kammermusik in Fiesole bei Dario De Rosa und Maureen Jones. Als Pianist, Cembalist und Organist ist er in zahlreichen Kammermusikformationen und Orchestern aufgetreten, darunter das Mahler Chamber Orchestra, das Orchestra Mozart und das Lucerne Festival Orchestra. 1997 wurde er am Teatro alla Scala in Mailand als Korrepetitor engagiert, seit 2000 ist er in derselben Funktion am Opernhaus Zürich tätig. Als Gast arbeitete er an so renommierten musikalischen Institutionen wie dem Rossini Festival Pesaro, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Teatro Real Madrid, dem Edinburgh Festival, dem Cleveland Orchestra, den Salzburger Festspielen und dem Lucerne Festival. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Daniel Harding, Franz Welser-Möst, Nello Santi und Marcello Viotti zusammen. Rezitals gab er mit Sängerinnen und Sängern wie Elena Moşuc, Barbara Frittoli, Javier Camarena, Massimo Cavalletti, Carlo Colombara und José Cura.