Lessons in Love and Violence
George Benjamin (*1960)
Oper in zwei Teilen, Libretto von Martin Crimp
Inszenierung Evgeny Titov
Bühnenbild Rufus Didwiszus
Kostüme Falk Bauer
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Dramaturgie Claus Spahn
König, Edward II Lauri Vasar
Isabel Jeanine De Bique
Gaveston/Fremdling Björn Bürger
Mortimer Mark Milhofer
Junge, späterer König Edward III Sunnyboy Dladla
Mädchen Ivan Vlatković
Zeuge 2 / Sängerin 2 / Frau 2 Josy Santos
Zeuge 3 / Irrer Andrew Moore
Philharmonia Zürich
In englischer Sprache. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Die Einführungsmatinee findet am 7. Mai 2023 statt.
Unterstützt von
Mit freundlicher Unterstützung der René und Susanne Braginsky-Stiftung
Termine & Tickets
Mai 2023
21
Mai19.00
Lessons in Love and Violence
Oper von George Benjamin, Premiere
Preise E
Premieren-Abo A
Juni 2023
Gut zu wissen
Lessons in Love and Violence
Kurzgefasst
Lessons in Love and Violence
Der 62-jährige Engländer George Benjamin gehört zu den führenden Komponisten der Gegenwart und fand vor allem für seine beiden jüngsten Opern Written on Skin und Lessons in Love and Violence weltweite Anerkennung. Benjamins Arbeiten für das Musiktheater, bei denen der englische Autor Martin Crimp sein ständiger Partner ist, stehen für einen psychologisch präzisen, klassischen Zugriff auf literarisch-dramatische Stoffe, konturenscharf entworfene Charakterstudien und eine ausdrucksintensiv plastische Orchesterbehandlung. Am Opernhaus Zürich präsentieren wir Benjamins jüngste, 2018 in London uraufgeführte Oper Lessons in Love and Violence als Schweizerische Erstaufführung. Der Stoff geht auf den Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe und dessen Schauspiel Edward II. zurück, das Crimp adaptiert hat. Im Zentrum des düsteren Dramas steht der machtmüde König Edward, der die Regierungsgeschäfte und sein Volk zugunsten einer pervertierten Kunstliebe und der homoerotischen Beziehung zu seinem Günstling Gaveston vernachlässigt. Zu seinem Feind wird der ehrgeizig zur Krone strebende Heerführer Mortimer, der der Geliebte von Edwards Gattin Königin Isabella ist, Gaveston hinrichten und den König grausam töten lässt. Die Spirale der Gewalt greift schliesslich auch auf die nächste Generation, auf die Kinder von Isabella und Edward, über, die ihre Lektionen in Liebe und Gewalt gelernt haben. Lessons in Love and Violence ist eine Geschichte über die Amoral der Herrschenden, über kalte Machtgier und die Hitze des Begehrens und das Private als der wahre Kampfplatz politischer Grausamkeiten. Die Produktion bringt neben dem Komponisten weitere neue Künstler ans Opernhaus Zürich: Der feuerköpfige russische Schauspiel- und Opernregisseur Evgeny Titov, der in den vergangenen Jahren von den Salzburger Festspielen bis zur Komischen Oper Berlin für Furore gesorgt hat, gibt sein Debüt. Der israelische Dirigent Ilan Volkov, ein Experte für zeitgenössische Partituren, steht am Dirigentenpult, und die hochgehandelte, aus Trinidad stammende Sopranistin Jeanine De Bique tritt als Isabel ebenfalls zum ersten Mal am Opernhaus Zürich auf.
Biografien

Ilan Volkov, Musikalische Leitung
Ilan Volkov
Ilan Volkov studierte Violine, Klavier und Komposition sowie später Dirigieren an der Rubin Academy of Music in Jerusalem und schloss seine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London ab. 1995 war er Young Conductor in Association bei der Northern Sinfonia, 1997 war er Chefdirigent beim London Philharmonic Youth Orchestra, und 1999 wurde er Assistent von Seiji Ozawa beim Boston Symphony Orchestra. 2003 bis 2009 war er Chefdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra. Von 2011 bis 2014 leitete er als Musikdirektor das Isländische Sinfonieorchester. Im Bereich der Neuen Musik trat er bei den Salzburger Festspielen, dem Edinburgh Festival, den BBC Proms, dem Musikprotokoll Graz und den Berliner Festspielen auf. Im Musiktheater leitete er Tschaikowskys Eugen Onegin an der San Francisco Opera, Brittens A Midsummer Night’s Dream und Peter Grimes beim Glyndebourne Festival, Gerald Barrys The Importance of Being Ernest mit den New Yorker Philharmonikern am Lincoln Center, Bachs Actus tragicus an der Staatsoper Stuttgart und Olga Neuwirths The Outcast in Wien und Hamburg. 2021 brachte er beim Festival d’Aix-en-Provence Samir Odeh-Tamimis L’Apocalypse Arabe zur Uraufführung und widmete sich bei den Salzburger Festspielen Morton Feldmans Neither. Gemeinsam mit Ilya Gringolts gründete Ilan Volkov 2020 die «I&I Foundation» zur Förderung Neuer Musik. Er hat eine reiche Diskographie, seine Einspielung von Brittens Werken für Klavier und Orchester wurde mit dem Gramophone Award ausgezeichnet.

Evgeny Titov, Inszenierung
Evgeny Titov
Evgeny Titov wurde 1980 in Kasachstan geboren. Nach seiner Schauspielausbildung an der Theaterakademie St. Petersburg arbeitete er mehrere Jahre lang als Schauspieler, bevor er sein Regiestudium am Max Reinhardt Seminar in Wien begann. Dort entwickelte er erste Arbeiten, u.a. Copis Schlangennest, das als Gastspiel am Wiener Burgtheater zu sehen war und Gogols Die Heirat, das zum Körber Studio für Junge Regie 2016 am Thalia Theater Hamburg eingeladen wurde. Anschliessend führten ihn Engagements an viele bedeutende Häuser. Am Schauspielhaus Dresden inszenierte er 2016 die Uraufführung von Martin Heckmanns’ Mein Herz ist rein, am Landestheater Linz waren 2017/18 seine Regiearbeiten von Frühlings Erwachen und Assassins von Stephen Sondheim und John Weidman zu sehen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus entstanden Arthur Millers Hexenjagd und Bulgakows Hundeherz sowie am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Der eingebildete Kranke und Wassa Schelesnowa. Seine erste Opernregie erfolgte mit Lady Macbeth von Mzensk am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Weitere Arbeiten waren Maxim Gorkis Sommergäste bei den Salzburger Festspielen 2019, Œdipe von George Enescu an der Komischen Oper Berlin 2021 sowie Gier unter Ulmen am Residenztheater München 2022. Seit 2016 ist er zudem als Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin tätig.

Rufus Didwiszus, Bühnenbild
Rufus Didwiszus
Rufus Didwiszus studierte Bühnen- und Kostümbild in Stuttgart bei Jürgen Rose und arbeitet seither als freier Bühnenbildner in Theater-, Opern- und Tanzproduktionen, u. a. mit Barrie Kosky (La Belle Hélène, Die Perlen der Cleopatra und Anatevka an der Komischen Oper Berlin; La fanciulla del West, Die Gezeichneten und Boris Godunow am Opernhaus Zürich; Orphée aux enfers, Salzburger Festspiele; Fürst Igor, Opéra de Paris; Der Rosenkavalier, Bayerische Staatsoper), Thomas Ostermeier (u.a. Shoppen &Ficken in der Baracke des Deutschen Theaters Berlin mit Einladung zum Berliner Theatertreffen und nach Avignon; Der blaue Vogel am Deutschen Theater, Feuergesicht am Schauspielhaus Hamburg, Der Name bei den Salzburger Festspielen und an der Berliner Schaubühne, The Girl on the Sofa beim Edinburgh International Festival und an der Schaubühne, Vor Sonnenaufgang an den Münchner Kammerspielen), Sasha Waltz, Tom Kühnel, Christian Stückl, Stefan Larsson, Tomas Alfredson und Christian Lollike. Seit 2004 entwirft und inszeniert Rufus Didwiszus mit Joanna Dudley eigene Musik-Theater-Performances, u. a. in den Sophiensaelen, an der Schaubühne und im Radialsystem in Berlin sowie im BOZAR in Brüssel. Mit seiner Band «Friedrichs» war er in Der weisse Wolf am Staatstheater Stuttgart zu sehen. Zudem war er als Gastdozent an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee tätig. Für Christian Spuck entstanden die Bühnenbilder zu Der fliegende Holländer an der Deutschen Oper Berlin, Nussknacker und Mausekönig, Winterreise, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Dornröschen und Monteverdi beim Ballett Zürich sowie Orlando am Moskauer Bolschoitheater.

Falk Bauer, Kostüme
Falk Bauer
Falk Bauer ist seit 1993 als freischaffender Kostümbildner für Musiktheater und Schauspiel tätig. Seitdem entwirft er Kostüme für Produktionen u. a. an der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Opéra national de Paris, der Mailänder Scala, der Lyric Opera Chicago, dem Londoner Royal Opera House Covent Garden und für die Salzburger Festspiele. Zu seinen Arbeiten zählt die preisgekrönte Produktion von Robert Carsens Dialogues des Carmélites, die u. a. am Teatro alla Scala in Mailand, der Lyric Opera Chicago sowie am ROH London gezeigt wurde. Zudem verbindet ihn eine regelmässige Zusammenarbeit mit den Regisseur:innen Yona Kim (Der Ring des Nibelugen am Nationaltheater Mannheim und Turandot an der Staatsoper Hamburg), Günter Krämer (Der Ring des Nibelungen an der Opéra national de Paris, Mitridate bei den Salzburger Festspielen und Nabucco an der Wiener Staatsoper) und Gil Mehmert (Cabaret an der Volksoper Wien und an der Oper Dortmund, Lady Bess am Theater St. Gallen). Lessons in Love and Violence ist seine erste Arbeit in Zürich.

Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, David Alden, Jan Philipp Gloger, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u.a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). In jüngster Zeit war er ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich; Petruschka am Moskauer Bolschoitheater), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke, und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale und Rossinis Il viaggio a Reims in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zusammen und mit Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf für Les Huguenots. In der Spielzeit 2021/22 gestaltete er das Licht u.a. für Monteverdi und Le nozze di Figaro am Opernhaus Zürich.

Lauri Vasar, König, Edward II
Lauri Vasar
Lauri Vasar wurde in Tallinn, Estland, geboren. Nach dem Studium an der dortigen Musikakademie absolvierte er ein Aufbaustudium am Mozarteum in Salzburg. Während seiner Festengagements am Landestheater Linz und den Staatsopern von Hannover und Hamburg erarbeitete sich der Bariton zahlreiche Partien seines Fachs, darunter Schaklowitij (Chowanschtschina), Marcello (La bohème), Papageno (Die Zauberflöte), Belcore (L’elisir d’Amore), den Grafen in Le Nozze di Figaro, Jeletzki in Pique Dame, Sharpless in Madama Butterfly, den Förster in Das schlaue Füchslein sowie die Titelpartien in Don Giovanni und Eugen Onegin. Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn gehören seine Hausdebüts am Opernhaus Zürich in der Hauptrolle von Schostakowitschs Die Nase und am Royal Opera House in London als Schaunard (La bohème). Für seine Darstellung des Billy Budd an der Deutschen Oper am Rhein wurde er für den Faust-Preis nominiert. Er sang zudem Wolfram (Tannhäuser) bei den Wagnertagen in Budapest, Olivier (Capriccio) in Paris und Brüssel, Boland in Schuberts Fierrabras am Teatro alla Scala di Milano, Amfortas (Parsifal) an der Berliner Staatsoper sowie Graf von Gloster in Reimanns Lear in Hamburg, Paris und bei den Salzburger Festspielen. In der Spielzeit 2022/23 ist er als Donner (Rheingold), als Gunther (Götterdämmerung) und als Jochanaan (Salome) an der Staatsoper Berlin zu hören sowie als Orest (Elektra) an der Staatsoper Hamburg.

Jeanine De Bique, Isabel
Jeanine De Bique
Jeanine De Bique ist auf Trinidad geboren und studierte an der Manhatten School of Music. Seit ihrem Debüt bei den Salzburger Festspielen 2017 als Annio in Peter Sellars Inszenierung von La clemenza di Tito tritt sie an allen wichtigen Opernhäusern weltweit auf. So sang sie Susanna (Le nozze di Figaro) an der San Francisco Opera, Helena (A Midsummer Night’s Dream) an der Deutschen Oper Berlin, Rodelinda an der Opéra de Lille, Donna Anna (Don Giovanni) an der Opéra National du Rhin und Aida in der Uraufführung von Caruso a Cuba von Micha Hamel in Amsterdam. 2020/21 gab sie ihre Rollendebüts als Agathe (Der Freischütz), Bess (Porgy and Bess) und als La Folie in Robert Carsens Inszenierung von Platée. In der Spielzeit 2021/22 gab sie u.a. ihr Rollendebüt als Poppea (L’incoronazione di Poppea) in Budapest, Genf und Vincenza und interpretierte Alcina an der Pariser Oper. Zudem sang sie Liederabende mit Gerold Huber, u.a. in der Carnegie Hall, wo sie ihren ersten Soloauftritt feierte. Zu ihren Höhepunkten im Konzertbereich gehören Ein deutsches Requiem unter Raphaël Pichon, Mahlers Zweite Sinfonie mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse unter Tugan Sokhiev und Mozarts Requiem mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer im Lincoln Center. 2021 erschien ihr erstes Soloalbum Mirrors, welches einen Diapson d’Or und den «Editor’s Choice Award» von Gramophone erhielt. Zudem gewann sie zahlreiche Preise an Wettbewerben, darunter die Gerda Lissner Vocal Competition und die National Council Auditions an der Met. Sie wurde ausserdem zur «Youth Ambassador of Peace» von der nationalen Kommission der UNESCO Trinidad and Tobago ernannt.

Björn Bürger, Gaveston/Fremdling
Björn Bürger
Björn Bürger, Bariton, studierte an der Frankfurter Musikhochschule und gewann den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang. Zudem ist er erster Preisträger des Emmerich-Smola Wettbewerbs und des Anneliese-Rothenberger Wettbewerbs. Nach seinem Studium war er von 2013 bis 2018 Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Dort sang er u.a. die Titelrollen von Billy Budd und Owen Wingrave, Georg in Arnulf Herrmanns Der Mieter, Harlekin (Ariadne auf Naxos), Papageno (Die Zauberflöte), Dandini (La Cenerentola), Almaviva (Le nozze di Figaro), Frank / Fritz (Die tote Stadt) und Pelléas (Pelléas et Mélisande). An der Opéra de Paris debütierte er als Papageno, am Glyndebourne Festival als Figaro (Il barbiere di Siviglia) und an der Bayerischen Staatsoper als Dr. Falke (Die Fledermaus). Seit 2019 gehört er zum Ensemble der Staatsoper Stuttgart, wo er seither u.a. als Papageno, als Dr. Falke, als Figaro (Il barbiere di Siviglia), als Almaviva (Le nozze di Figaro) sowie als Belcore (L’elisir d’amore) zu erleben war. Don Giovanni und Almaviva sang er ausserdem 2019 in der Mozart/Da Ponte-Trilogie am Opernhaus La Monnaie in Brüssel. Jüngst interpretierte er Andreï Bolkonski in Prokofjews Krieg und Frieden am Grand Théâtre de Genève sowie Guglielmo (Così fan tutte) an der Opéra national du Rhin, Figaro an der Semperoper Dresden, Lescaut (Manon Lescaut) und Dr. Falke an der Staatsoper Hamburg sowie Schneidebart (Die schweigsame Frau) an der Bayerischen Staatsoper.

Mark Milhofer, Mortimer
Mark Milhofer
Mark Milhofer, Tenor, studierte bei Renata Scotto und Leyla Gencer in Italien. Sein professionelles Debüt gab er als Giannetto in Rossinis La gazza ladra an der British Youth Opera. In jüngster Zeit war er u.a. zu hören in Fairy Queen beim Festival Castell de Peralada, als Ferrando in Così fan tutte mit dem Freiburger Barockorchester sowie an der Israeli Opera, als Eumete in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria beim Maggio Musicale und an der Opera di Firenze, als Apollo in Orpheus am Royal Danish Opera House sowie als Doktor in Drei Schwestern an der Oper Frankfurt. Zudem war er als Herold, Baumgeist, Hirte und Comus in Purcells King Arthur am Theater an der Wien zu erleben und sang Arnalta in L’incoronazione di Poppea an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Hier trat er auch als Intelletto/Piacere in Cavalieris Rappresentazione di Anima et di Corpo auf. Am Royal Opera House Covent Garden sang er Eumaeus in Il ritorno d’Ulisse in patria, und an der Staatsoper Stuttgart war er als Queen of Secresie in The Fairy Queen sowie als Thespis und Mercure in Platée zu hören. Konzertauftritte umfassen Brittens Serenade for Tenor, Horn and Strings in Parma, Orffs Carmina Burana mit dem Orchestra di Santa Cecilia in Rom und Rossinis Petite messe solennelle beim Aldeburgh Festival. Mark Milhofer war zudem in einem Recital vor Queen Elizabeth II. an der Wigmore Hall in London zu erleben sowie in Mailand bei den Pomeriggi musicali und bei den BBC-Proms in Händels Judas Maccabaeus mit The King’s Consort.

Sunnyboy Dladla, Junge, späterer König Edward III
Sunnyboy Dladla
Der südafrikanische Tenor Sunnyboy Dladla studierte an der Universität von Kapstadt sowie dem South African College of Music. 2012 bis 2014 gehörte er zum Ensemble des Internationalen Opernstudios des Opernhauses Zürich. Hier übernahm er u.a. Rollen wie Arturo (Lucia di Lammermoor), Dorvil (La scala di seta), Nick (La fanciulla del west), Paolino (Il matrimonio segreto) und Il Conte di Libenskof (Il viaggio a Reims). Gastengagements führten ihn als Belfiore (Il viaggio a Reims) zum Pesaro Rossini Festival, als Basilio und Curzio (Le nozze di Figaro) an das Theater an der Wien, als Don Ramiro (La Cenerentola) an die Opera North, die Oper Leipzig und die Staatsoper Stuttgart, als Osiride (Mosè in Egitto) zu den Bregenzer Festspielen, als Aronne (Mosè in Egitto) an die Oper Köln und als die vier Dienerrollen in Hoffmanns Erzählungen an die Dutch National Opera. Er debütierte 2018 bei den BBC Proms mit dem London Symphony Orchestra in L’Enfant et les sortilèges. Ab 2018/19 war er Mitglied des Ensembles am Theater Dortmund, wo er u.a. Pong (Turandot), Alphonse (La muette de Portici) und Alvaro (Fernand Cortez) übernahm. An der Oper Köln sang er Xaïloum in der deutschsprachigen Erstaufführung von Barkouf. Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia) verkörperte er bereits an der Deutschen Oper Berlin, der Nationaloper Bukarest, der Oper Stuttgart, der Oper Dortmund, dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden, der Den Norske Opera in Oslo sowie beim Rossini Opera Festival. Seit 2020/21 ist er Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover, wo er u.a. in Così fan tutte sowie in Brittens The Turn of the Screw zu erleben war. Am Opernhaus Zürich war er zuletzt 2022/23 in Barkouf zu erleben.

Ivan Vlatković, Mädchen
Ivan Vlatković
Ivan Vlatkovic wurde in Salzburg geboren. Er übernahm schon früh parallel zur Schulausbildung am Musischen Gymnasium Rollen am Landestheater Salzburg und ist bis heute als dramaturgischer Mitarbeiter und Autor dem Haus verbunden. Sein Einakter Seichtes Wasser wurde dort 2019 uraufgeführt. Zusätzlich führten ihn Engagements als Regieassistent ans Kroatische Nationaltheater in Zagreb und an den Heimathafen Neukölln in Berlin. Seit 2019 studiert er an der Royal Central School of Speech and Drama in London die Fächer Zeitgenössische Aufführungspraxis und Szenisches Schreiben.

Josy Santos, Zeuge 2 / Sängerin 2 / Frau 2
Josy Santos
Josy Santos, in Brasilien geboren, erlangte den Bachelor in Gesang an der Universität Cruzeiro de Sul in Brasilien und absolvierte dort das Opernstudio der Musikschule Tom Jobim EMESP. Anschliessend ergänzte sie ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt. 2016 und 2017 war die Mezzosopranistin an der Staatsoper Stuttgart in Partien wie Siébel in Gounods Faust, Oberto in Händels Alcina und Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro zu erleben. Anschliessend gehörte sie bis 2019 zum Ensemble der Staatsoper Hannover – hier sang sie Partien wie Hermia in Brittens A Midsummer Night’s Dream, Hänsel in Humperdincks Hänsel und Gretel, Ottavia in Monteverdis L’incoronazione di Poppea und La Marchesa Melibea in Rossinis Il viaggio a Reims. 2017 gab sie ihr Debüt an der Opéra national du Rhin, wo sie 2019 Bernardo Cenci in Ginasteras Beatrix Cenci und 2022 Zefka in Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen verkörperte. Josy Santos gastierte 2020/21 als Dorabella in Mozarts Così fan tutte in Luzern und als Isabella in Rossinis L’italiana in Algeri in Biel-Solothurn, wo sie auch ihr Rollendebüt als Romeo in Bellinis I Capuleti e i Montecchi gab. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Frank Castorf, Clarc-Deloeuil – Le Lab, Ingo Kerkhof, Peter Konwitschny, Mariano Pensotti, Jossi Wieler und sang unter Dirigenten wie Howard Arman, Sylvain Cambreling, Christian Curnyn, Plácido Domingo, Ivan Repušić, Ulf Schirmer, Marc Soustrot und Lorenzo Viotti. Zuletzt war sie im Herbst 2022 Solistin in Verdis Requiem im KKL Luzern und sang Angelina in La Cenerentola an der Royal Danish Opera in Kopenhagen.

Andrew Moore, Zeuge 3 / Irrer
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, studierte am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Von 2020-2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Agata Scannagalli in Viva la mamma, Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhaus Zürich und singt in dieser Spielzeit in Salome, Alice im Wunderland, La traviata, Roméo et Juliette, Lessons in Love and Violence sowie in Der Freischütz.