oper für alle
Live-Übertragung auf den Sechseläutenplatz
Unter dem Motto oper für alle überträgt das Opernhaus Zürich jährlich eine Aufführung live auf Grossleinwand und verwandelt den grosszügigen Sechseläutenplatz in ein Freiluftparkett. Das kostenlose Grossereignis unter freiem Himmel ist inzwischen fester Bestandteil der Zürcher Kulturagenda geworden. Seien Sie dabei, wenn mehr als 12'000 Besucher:innen einen stimmungsvollen Abend in sommerlicher Atmosphäre erleben und zusammen die Liveübertragung von Gaetano Donizettis Komödie Don Pasquale in exquisiter Besetzung aus dem Opernhaus geniessen. Kommen Sie mit Freund:innen und Familie, packen Sie Klappstühle, Sitzdecke und Picknick ein oder geniessen Sie die vor Ort angebotenen Köstlichkeiten.
ab 17.00 Uhr Stuhlverkauf, Gastro-Angebote und spritzige Cocktails von Turicum Distillery
ab 18.00 Uhr Buntes Vorprogramm
20.00 Live-Übertragung Don Pasquale
22.30 Schlussapplaus auf dem Balkon
Eintritt frei
2024 findet oper für alle am Samstag, 15. Juni statt. Live übertragen wird dann George Bizets Meisterwerk Carmen.
Präsentiert von
Gut zu wissen
«dialog für alle» – Die Zukunft mitgestalten! Am 17. Juni lädt das Opernhaus zu Workshops und Gesprächen zum Thema «Zukunft Oper» ein. Wir sind gespannt auf Ihren Input!
Drei Fragen an Andreas Homoki

Herr Homoki, am 17. Juni findet wieder oper für alle statt. Welchen Stellenwert hat diese Open-Air-Veranstaltung für das Opernhaus?
In diesem Sommer haben wir ein Jubiläum – oper für alle findet zum zehnten Mal statt. Als ich 2012 als Intendant in Zürich angefangen habe, war der Platz vor der Oper noch im Umbau, deshalb hat oper für alle 2013 zum ersten Mal stattgefunden. Für uns hat diese Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert, weil sie zeigt, dass die Kunstform Oper populär ist und breite Schichten der Bevölkerung begeistert. Jedes Jahr kommen mehr als 12’000 Menschen. Das sind Dimensionen, die kennt man sonst nur von Grossveranstaltungen aus dem Sport oder der Popmusik. Ich habe das Gefühl, dass oper für alle nach zehn Jahren so selbstverständlich zum Kulturleben auf dem Platz vor dem Opernhaus gehört wie das Sechseläuten. Es freut uns natürlich, dass wir so eine Tradition begründen konnten.
Was muss zusammenkommen, damit oper für alle ein Erfolg wird?
Gutes Wetter hilft. Obwohl die Veranstaltung selbst bei schlechtem Wetter funktioniert, weil dann die Leute in der Hoffnung kommen, von einem Regenschauer verschont zu bleiben. Das schafft positiven Zusammenhalt. Die sommerliche Abendstimmung am See, die lockere Picknick-Atmosphäre, grossartige Musik, packendes Theater – das ist einfach attraktiv. Ganz wichtig ist auch, dass die Künstlerinnen und Künstler am Ende der Vorstellung auf dem Balkon des Opernhauses erscheinen und sich dem Applaus des Publikums auf dem Platz stellen. Das stärkt den Live-Charakter: Die Hauptfigur, die gerade auf der Grossleinwand gestorben ist, steht jetzt im Kostüm auf dem Balkon und verbeugt sich. Natürlich wählen wir auch Titel aus, mit denen das Publikum etwas anfangen kann. Eine völlig unbekannte Ausgrabung würden wir in diesem Format nicht präsentieren. Aber das heisst nicht, dass man nur Blockbuster spielen kann, es gibt inzwischen eine gewisse Neugier. In diesem Jahr steht Don Pasquale von Gaetano Donizetti auf dem Programm – ein charmantes, komödiantisches, nicht zu langes Stück. Ein alter Mann möchte nochmal ein junges Ding heiraten und blamiert sich. Das sehen die Leute immer gerne, zu allen Zeiten. Der Witz basiert auf den bewährten Konstellationen der Commedia dell’arte. Wir zeigen Don Pasquale in einer sehr schönen Inszenierung, mit einer attraktiven Besetzung. Ich bin sicher, das wird gut ankommen.
Sie sind gerade aus Paris zurück, wo Sie eine neue Carmen inszeniert haben. Was war das für eine Erfahrung?
Eine sehr spannende. Ich habe die Carmen ja an der Opéra Comique gemacht, also an dem Theater, an dem 1875 die Uraufführung stattfand. Der besondere Ort sollte sich natürlich auch in unserer Produktion spiegeln. Wir haben die Oper mit französischen Kräften realisiert, was der Sprache und speziell den Dialogen sehr gutgetan
hat. Das Orchester hat auf historischen Instrumenten gespielt, der Chor war vergleichsweise klein besetzt. Der Dirigent Louis Langrée hat sehr darauf geachtet, dass der Geist der Comique, also die Nähe zum Text und zum Schauspiel, die Durchhörbarkeit des Klangs und eine intime Balance zwischen Stimmen und Orchester gewahrt ist. In der nächsten Spielzeit kommt diese Carmen dann nach Zürich. Die Besetzung wird anders aussehen, Gianandrea Noseda steht am Dirigentenpult. Aber natürlich wollen wir diesen französischen Esprit szenisch wie musikalisch auch hier auf die Bühne bringen. Im Juni 2024 zeigen wir unsere neue Carmen dann bei oper für alle.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 102, Mai 2023.
Das MAG können Sie hier abonnieren.