Amerika
Oper in zwei Teilen von Roman Haubenstock-Ramati (1919-1994)
nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka
Libretto von Roman Haubenstock-Ramati
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer ca. 1 Std. 45 Min. Keine Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Einführungsmatinee am 18 Feb 2024.
Mit freundlicher Unterstützung der René und Susanne Braginsky Stiftung
Mit freundlicher Unterstützung der Landis & Gyr Stiftung
Termine & Tickets
März 2024
03
Mär19.00
Amerika
Oper von Roman Haubenstock-Ramati, Premiere
Preise F: CHF 270 / 216 / 184 / 98 / 38 / 29
Premieren-Abo A
06
Mär20.00
Amerika
Oper von Roman Haubenstock-Ramati
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Premieren-Abo B
15
Mär19.00
Amerika
Oper von Roman Haubenstock-Ramati
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Freitag-Abo A
24
Mär14.00
Amerika
Oper von Roman Haubenstock-Ramati
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Sonntag-Abo A
April 2024
06
Apr19.00
Amerika
Oper von Roman Haubenstock-Ramati
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Misch-Abo A
Vergangene Termine
März 2021
07
Mär19.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Premiere, Premieren-Abo A
10
Mär19.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Premieren-Abo B
18
Mär19.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, AMAG Volksvorstellung
21
Mär20.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Sonntag-Abo C
27
Mär19.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Samstag-Abo
April 2021
01
Apr19.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Donnerstag-Abo A
05
Apr14.00
Amerika - abgesagt
Vorstellung entfällt, Sonntag-Abo A
Gut zu wissen
Amerika
Kurzgefasst
Amerika
Franz Kafkas zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenes Romanfragment Amerika hat die grossen Krisen der Moderne vorausgeahnt. Unvollendet geblieben, erzählt es von der albtraumhaften Lebensreise des Karl Rossmann in das Amerika der grossen Glücksversprechen, das sich aber bald als ein Land absurder Zwänge und Unmöglichkeiten erweist. Wie zufällig begegnet Karl scheinfürsorglichen Verwandten, übergriffigen Frauen, hinterhältigen Kriminellen und autoritären Vorgesetzten und gerät immer tiefer in eine Mechanik aus Hoffnung, Abhängigkeit, Ausnutzung und Verstossung. Karl ist Der Verschollene, so der ursprüngliche Titel Kafkas.
Ein in der Welt der Musik nahezu Verschollener ist auch der Komponist Roman Haubenstock-Ramati. Der 1994 verstorbene Musiker polnisch-israelischer Abstammung lebte nach kafkaesken Flucht- und Exilstationen als Musiklektor und Kompositionslehrer in Wien. Sein Hauptwerk ist ein 1969 in Berlin uraufgeführtes Musiktheater auf Kafkas Amerika, das Legendenstatus geniesst. Nur zweimal wurde das Werk seit der Uraufführung gespielt, als kühner Musiktheaterentwurf gehört es dennoch zu den Marksteinen des Opernkomponierens im 20. Jahrhundert. Amerika verbindet kompositorische Präzision mit einer grossen Freiheit der Formen. Die Stationen des Kafka-Romans fügen sich bei Haubenstock-Ramati zu atemberaubenden Mobiles aus Klang, Bild, Aktion und Licht, wobei auch der Zuschauerraum durch Klangprojektionen in die Aufführung integriert wird.
Nach Bernd Alois Zimmermanns Soldaten, Wolfgang Rihms Hamletmaschine, Heinz Holligers Lunea oder Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern setzt das Opernhaus mit Amerika seine Werkreihe fort, in der exzeptionelle Musiktheaterkonzepte der Moderne zur Diskussion gestellt werden. Haubenstock-Ramatis alle Sinne forderndes Hör-, Seh- und Denkabenteuer wird vom deutschen Regisseur Sebastian Baumgarten inszeniert, der viel Erfahrung mitbringt im Umgang mit nichtnarrativen, multimedialen Theaterformen. Musikalisch geleitet wird die aufwendige Produktion von Gabriel Feltz, einem Dirigenten, der auch die grossen Herausforderungen der Gegenwartsmusik mit Umsicht und Passion zu meistern versteht.
Biografien

Gabriel Feltz, Musikalische Leitung
Gabriel Feltz
Gabriel Feltz leitet seit Beginn der Saison 2013/14 als Generalmusikdirektor die Dortmunder Philharmoniker und die Oper Dortmund. Darüber hinaus ist er Chefdirigent der Belgrader Philharmoniker. Die Liste der von ihm dirigierten Klangkörper ist lang – weltweit sind es aktuell über 60 Orchester, u.a. die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Bayerische Staatsorchester, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Bamberger Symphoniker, das National Orchestra of Taiwan, das Gürzenich-Orchester Köln, das Radiosinfonieorchester Wien, die Rundfunkorchester des NDR (Hamburg und Hannover) und das Sinfonieorchester Basel. Von 2008 bis 2013 war Feltz erster Gastdirigent am Theater Basel, welches in dieser Zeit zweimal als „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde (2008/09 und 2009/10). An der Oper Zürich debütierte er 2016 mit der Neuproduktion von Wolfgang Rihms Hamletmaschine. Eine regelmässige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Oper Köln und der Komischen Oper Berlin. 2017 gab er sein Debüt am Bolschoi-Theater in Moskau. Seine Diskographie ist umfangreich; sie reicht von Mozart und Beethoven über Rachmaninow, Mahler, Elgar, Prokofjew, Skrijabin und Richard Strauss bis zu Nono und Ligeti. 2022 dirigierte er u.a. einen «Beethoven- Marathon»: Die Dortmunder Philharmoniker und die Belgrader Philharmoniker spielten alle neun Sinfonien an einem Tag. 2022/23 leitete er die Neuproduktionen von Nonos Intolleranza 1960 (Regie: M. Štorman) an der Komischen Oper Berlin und von Der Rosenkavalier an der Tschechischen Staatsoper Prag (Regie: A. Homoki).

Sebastian Baumgarten, Inszenierung
Sebastian Baumgarten
Sebastian Baumgarten, geboren in Ost-Berlin, studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin. 1999-2002 war er Oberspielleiter am Staatstheater Kassel, 2003-2005 Chefregisseur des Meininger Theaters. Als Regisseur sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater wurde er mehrfach ausgezeichnet: 2002 erhielt er für seine Inszenierung von Tosca am Staatstheater Kassel den Götz-Friedrich-Preis; für seine Produktion von Händels Orest an der Komischen Oper Berlin wurde er 2006 von den Kritikern der Zeitschrift «Opernwelt» zum Regisseur des Jahres gewählt. 2011 eröffnete er mit Tannhäuser die 100. Bayreuther Festspiele und 2013 war seine Zürcher Inszenierung von Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zu seinen Inszenierungen der letzten Jahre gehören u.a. Mozarts Requiem, Im weissen Rössl und Carmen an der Komischen Oper Berlin, Amerika am Maxim Gorki Theater, La Fabbrica (nach Luigi Nono und György Ligeti) am HAU Berlin, Die Affäre Rue de Lourcine, Schuld und Sühne sowie Herr Puntila und sein Knecht Matti am Schauspielhaus Zürich, Der fliegende Holländer am Theater Bremen, La forza del destino und Al gran sole carico d’amore am Theater Basel, Gas-Trilogie am Staatsschauspiel Dresden, Der Würgeengel am Volkstheater Wien sowie Don Giovanni, Wolfgang Rihms Hamletmaschine, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Belshazzar und Turandot am Opernhaus Zürich. Seit 2013 leitet Sebastian Baumgarten den Studiengang Regie an der Theaterakademie «August Everding» in München.

Christina Schmitt, Ausstattung
Christina Schmitt
Christina Schmitt, geboren 1986 in Düsseldorf, studierte Bühnen- und Kostümbild an der Universität der Künste in Berlin. Es folgten Assistenzen am Deutschen Theater Berlin und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin arbeitete Christina Schmitt mehrfach mit Sebastian Baumgarten zusammen. Auf Sophokles‘ Antigone (2014) und Hebbels Die Nibelungen (2015) am Staatsschauspiel Dresden folgte Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti (2017) am Schauspielhaus Zürich, Al gran sole carico d’amore (2019) von Luigi Nono am Theater Basel und Belshazzar (2019) am Opernhaus Zürich. Darüber hinaus verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit den Regisseur:innen Simon Solberg, Lilja Ruprecht, Georg Schütky, Franziska Kronfoth und Julia Lwowski. Engagements führten Christina Schmitt u. a. an das Schauspiel Stuttgart, Schauspiel Köln, Schauspielhaus Wien, Staatsoper Hamburg und Hebbel am Ufer Berlin. Seit 2013 stattet sie regelmässig Arbeiten des Berliner Musiktheaterkollektivs «Hauen und Stechen» aus, das ab 2016 von der Kulturstiftung des Bundes im Fonds Doppelpass gefördert wurde. Zu den jüngsten Arbeiten zählen Orpheus (2016) an der Staatsoper Hamburg und Notre Carmen (2017) am Théâtre de l’Athénée in Paris und in den Sophiensälen Berlin. 2020 übernahm sie das Kostümbild für die Video-Arbeit KIM@HENRI des Berliner Jazz Kollektiv KIM COLLECTIVE im Rahmen des Jazzfest Berlin. Darüber hinaus arbeitet sie für Film; die deutsche Premiere von Jesus Egon Christus fand 2021 auf der Berlinale (Perspektive Deutsches Kino) statt.

Martin Zimmermann, Choreografie
Martin Zimmermann
Martin Zimmermann wuchs in dem Dorf Wildberg im Kanton Zürich auf und arbeitet international als Choreograf, Theaterregisseur, Bühnenbildner und Performer. Nach einer Lehre als Dekorationsgestalter in Zürich absolvierte er 1995 die Ausbildung an der Hochschule Centre National des Arts du Cirque (CNAC) in Paris. Mit seinem Diplomstück war er drei Jahre auf Welttournee. Nach acht Jahren in Frankreich kehrte er 1998 in die Schweiz zurück und erfindet, choreografiert und inszeniert seither von Zürich aus visuelles und physisches Theater ohne Worte, welche eine Mischung aus Zirkus, Tanz, Theater und spektakulären Bühneninstallationen sind. Die Stücke präsentierte er u.a. am BAM New York, am Tokyo Metropolitan Theater, am Théâtre de la Ville Paris, am Barbican Center London, dem Sydney Opera House, dem Grand Théâtre de Luxembourg, dem Théâtre de Vidy-Lausanne, am Festival d’Avignon und im Kunstmuseum Fondation Beyeler. Zudem wurden seine Kreationen am Theater Spektakel Zürich sowie am Schauspielhaus Zürich gezeigt. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2009, mit dem Kultur Förderpreis des Kantons Zürich 2010, drei Mal mit dem Swiss Design Award in der Kategorie Bühnenbild (2008, 2010 und 2011) und 2013 mit dem Fondation Heinz Spoerli Preis.

Elfried Roller, Lichtgestaltung
Elfried Roller
Elfried Roller stammt aus Stuttgart. Schon während des Studiums der Elektrotechnik arbeitete er nebenher in einem Privattheater in Karlsruhe. Es folgte die Meisterausbildung am Opernhaus Stuttgart. Von dort wechselte er ans Staatstheater Kassel und kreierte Lichtdesigns u.a. für Armin Petras, Volker Schmalör, Schirin Khodadadian und Hans Henning Paar. Seit 2008 ist Elfried Roller am Opernhaus Zürich beschäftigt. Hier entstand u.a. das Licht für La finta giardiniera in der Regie von Tatjana Gürbaca sowie für Sebastian Baumgartens Produktionen Hamletmaschine, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Belshazzar.

Robi Voigt, Video
Robi Voigt
Robi Voigt studierte audiovisuelle Medien in Hamburg und experimentierte bereits früh mit Video und Interaktivität. Sein interaktiver Diplomfilm wurde mit dem European Top Talent Award ausgezeichnet. Bereits während des Studiums begann er, als Lichtdesigner zu arbeiten und drehte weiterhin Kurzfilme, die auf internationalen Festivals gezeigt wurden. Seit 2006 lebt er in Zürich und entwickelte grosses Interesse für das aufkommende Videodesign, vor allem im Theater, aber auch für Shows und Installationen. Seitdem arbeitete er, u.a. mit Kay Voges und Karin Henkel, in zahlreichen Projekten als Videodesigner, Lichtdesigner, Filmemacher oder einer Mischung aus all dem, die man am besten als «mediale Szenografie» beschreiben könnte. Daneben arbeitet er erfolgreich an Filmdrehbüchern.

Paul Curievici, Karl Roßmann
Paul Curievici
Paul Curievici studierte Gesang an der Guildhall School of Music and Drama in London bei John Evans. Sein Debüt gab er am Royal Opera House Covent Garden als Jack Worthing in Gerald Barrys The Importance of Being Ernest und kehrte später als Eames (The Virtues of Things), als Titorelli/Flogger/Student in der Uraufführung von Philip Glass’ The Trial und als zweiter Jude in Salome dorthin zurück. Als Jack Worthing war er später am Barbican und am Lincoln Center mit den New Yorker Philharmonikern zu erleben. Weitere Rollen in modernen und zeitgenössischen Werken waren Painter in Olga Neuwirths American Lulu mit der Opera Group am Young Vic, in Bregenz und beim Edinburgh Festival sowie Sam Kaplan (Street Scene) mit The Opera Group im Liceu Barcelona und am Théâtre du Châtelet in Paris. Jüngst war er als Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail) am Grange Festival in Northington, in der Titelrolle von Candide an der Komischen Oper Berlin, als Melot (Tristan und Isolde) und Flute (A Midsummer Night’s Dream) in Montpellier, in der Uraufführung Diodati. Unendlich am Theater Basel sowie an der Royal Danish Opera als Melot und Adolfo Pirelli (Sweeney Todd) zu erleben. In Zürich sang er 2017 Jakob Schmidt in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny sowie 2018 Guidobald Usodimare in Die Gezeichneten.

Robert Pomakov, Heizer, Pollunder, Robinson, erster Landstreicher
Robert Pomakov
Robert Pomakov stammt aus Kanada und studierte am Curtis Institute of Music Gesang. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe, u.a. des Königin Elisabeth Wettbewerbs in Belgien, des Belvedere Gesangswettbewerbs Wien und von Placido Domingos Operalia. Sein professionelles Debüt gab er an der Metropolitan Opera in New York als Monterone in Rigoletto und kehrte seither als Mathieu (Andrea Chénier), als Bartolo (Le nozze di Figaro), als Gastwirt (Manon) und als Mönch (Don Carlo) an das Haus zurück. Mit der Canadian Opera Company sang er Alberich in Götterdämmerung, Bartolo, Hobson in Peter Grimes und den Kammerherrn in Le Rossignol. Ausserdem gastierte er an der Houston Grand Opera als Monterone, Benoît (La bohème) und Haly (L’italiana in Algeri), an der Washington Opera als Leporello, an der Oper Frankfurt als Gremin (Eugen Onegin) und am La Monnaie in Brüssel als Varlaam (Boris Godunow). Jüngst debütierte er an der Opéra national de Paris als Bonze in Madama Butterfly, als Gremin an der Norske Opera in Oslo und kehrte an die Oper Frankfurt als König René (Iolanta) zurück. Auf dem Konzertpodium sang er die Basspartie in Beethovens Missa Solemnis mit dem Calgary Philharmonic Orchestra, König Heinrich (Lohengrin) mit dem Victoria Symphony Orchestra und die Basspartie in Verdis Requiem mit dem New Mexico Philharmonic Orchestra.

Ildo Song, Der Oberkellner, Delmarche, zweiter Landstreicher, Der Personalchef des grossen Naturtheaters
Ildo Song
Ildo Song stammt aus Südkorea. Er absolvierte seine Gesangsausbildung an der Universität von Seoul und ist Preisträger zahlreicher südkoreanischer Wettbewerbe. In Europa wurde er 2014 mit dem 3. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Düsseldorf ausgezeichnet. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), die Titelpartie in Le nozze di Figaro und Don Alfonso (Così fan tutte), die er auf verschiedenen Bühnen in Seoul, darunter das Seoul Art Center, verkörperte. Von 2015 bis 2017 gehörte er zum Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. in Il viaggio a Reims, La traviata, Orlando paladino, Don Carlo, Un ballo in maschera und L’Heure espagnole / L’Enfant et les sortilèges zu erleben. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In letzter Zeit sang er u.a. den Onkel Bonze in Madama Butterfly, Le Fauteuil / L’arbre in L’Enfant et les sortilèges, La Voce in Idomeneo, Mandarin in Turandot, Doktor Grenvil in La traviata, Julian Pinelli in Die Gezeichneten, Il Conte di Ceprano in Rigoletto, Alessio in der konzertanten Aufführung von La sonnambula, Oroveso in Norma und ein Eremit in Der Freischütz. Er gastierte zudem jüngst als Onkel Bonze und Oroveso am Teatro di San Carlo in Neapel.

Mojca Erdmann, Klara, Therese
Mojca Erdmann
Mojca Erdmann wurde in Hamburg geboren. Sie ist weltweit an bedeutenden Opernhäusern, Konzertbühnen und Festivals zu Gast und ist bekannt für ihr breit gefächertes Repertoire, das von Barock bis zu zeitgenössischer Musik reicht. So sang sie u.a. an der Bayerischen Staatsoper, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Theater an der Wien, an der Staatsoper Unter den Linden, bei den Salzburger Festspielen, und beim Festival d’Aix-en-Provence sowie in der Elbphilharmonie Hamburg, dem Concertgebouw Amsterdam, den Philharmonien in Köln und Berlin, der Tonhalle Zürich und bei der Schubertiade Schwarzenberg. 2011 debütierte sie an der Metropolitan Opera New York als Zerlina (Don Giovanni) und 2014 gab sie unter der Leitung von Daniel Barenboim zur Spielzeiteröffnung der Mailänder Scala ihr Hausdebüt als Marzelline in Beethovens Fidelio. Als gefragte Interpretin des zeitgenössischen Musiktheaters sang sie 2009 die Titelrolle in Wolfgang Rihms für sie geschriebenem Monodrama Proserpina bei den Schwetzinger Festspielen, 2018 Claudia in Toshios Hosokawa Stilles Meer an der Hamburger Staatsoper und 2019 eine Seele in Jörg Widmanns Babylon an der Staatsoper Unter den Linden. In der Spielzeit 2019/20 übernahm sie in Luca Francesconis Zwei-Personen-Stück Quartett, das unter der Leitung von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde, eine der beiden Hauptrollen sowie die Titelpartie von Bergs Lulu an der Staatsoper Hamburg. Dorthin kehrte sie 2022 als Blanche de La Force in Dialogues de Carmélites zurück.

Ruben Drole, Onkel Jakob, Der Oberportier, Der Direktor des grossen Naturtheaters
Ruben Drole
Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich bei Jane Thorner Mengedoht. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u.a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs Lucio Silla), Haly (L’italiana in Algeri), Argante (Rinaldo), Wurm (Luisa Miller) und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten Zauberflöte zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u.a. Kezal (Die verkaufte Braut) und Haydns Schöpfung bei der Styriarte Graz, Beethovens Christus am Ölberg in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts Requiem und Händels Messiah) sowie Leporello (Don Giovanni) am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Le nozze di Figaro) und Leporello (Don Giovanni) mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla (Giulio Cesare) und trat dort 2013 in Haydns Il ritorno di Tobia und in Walter Braunfels’ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna auf. In Zürich war er zuletzt u.a. als Figaro, Lord Rochefort (Anna Bolena), Papageno, Leporello, Alaskawolfjoe (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), als Peter in Hänsel und Gretel, Biterolf in Tannhäuser, Soldat in Die Geschichte vom Soldaten, Odysseus in Die Odyssee, Antonio in Le nozze di Figaro sowie als Herzogin/Raupe in Alice im Wunderland zu sehen. Ausserdem ist er zurzeit im Ballettabend Nachtträume zu erleben.

Irène Friedli, Die Oberköchin
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich, wo sie u.a. als Suzuki, 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès, Titelheldin in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Tisbe (La Cenerentola), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Polina, Hänsel, Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello) und Lucia (Cavalleria rusticana) zu hören war. 2012 gastierte Irène Friedli an der Opéra Bastille in Paris. Am Opernhaus Zürich war sie u.a. als Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, als Marthe in Gounods Faust, als Margret (Wozzeck), als Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, als 6. Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe in Parsifal, als Gertrud/Knusperhexe in Hänsel und Gretel, als Clotilde in Norma, als Mutter/Andermutter in Coraline, als Kartenaufschlägerin in Arabella und als Amme in Boris Godunow zu hören. In der Uraufführung der Familienoper Odyssee sang sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. Zuletzt trat sie hier u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Annina in La traviata, Filippyevna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola und Miss Bentson in Lakmé auf.

Benjamin Mathis, Sprecher 1, Der Student, Erster Schreiber
Benjamin Mathis
Benjamin Mathis, 1981 geboren, lebt in Basel und Zürich. Nach ersten Theatererfahrungen mit Lieb Mi! (Regie: Sebastian Nübling) am Jungen Theater Basel und am Vorstadttheater Basel, studierte er Schauspiel an der Zürcher Hochschule der Künste. Während des Studiums spielte er am Theater Basel, am Theater an der Sihl und am Theater der Künste Zürich und arbeitete dabei mit Regisseur:innen wie Christina Paulhofer, Volker Hesse, Stephan Müller und Joachim Schlömer. Nach seinem Studium war er für zwei Spielzeiten am Theater Junge Generation Dresden engagiert. Seit der Spielzeit 2010/11 arbeitet er als freischaffender Schauspieler u.a. am Schauspielhaus Zürich, am Luzerner Theater, am Theater Basel, an der Kaserne Basel, am Vorstadttheater Basel, am Roxy Birsfelden und in der Roten Fabrik Zürich. Mit der Zürcher Opernproduktion Die Soldaten in der Regie von Calixto Bieito gastierte er in der Spielzeit 2013/14 am Opernhaus Zürich, an der Komischen Oper Berlin und am Teatro Real Madrid. Seither arbeitet er regelmässig am Opernhaus Zürich als Schauspieler und Tänzer u.a. mit den Regisseuren Sebastian Baumgarten, Hans Neuenfels und Herbert Fritsch. Er ist Mitglied der freien Theatergruppe „Glück“ mit der er verschiedenste Projekte und Performances an Theatern und in Galerien verwirklicht. 2019 spielte er die Rolle des Roger Graf in dem Schweizer Spielfilm Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes.

Sebastian Zuber, Sprecher 2, Zweiter Schreiber
Sebastian Zuber
Sebastian Zuber wurde 1986 geboren und wuchs in Basel auf. Nach einem abgeschlossenen Bachelorstudium in Jura studierte er zeitgenössischen Tanz an der Salzburg Experimental Academy of Dance und machte dort 2015 seinen Abschluss. Er war Mitglied im Ensemble der international erfolgreichen Tanzproduktion More than naked der Choreografin Doris Uhlich und erhielt Engagements am Opernhaus Zürich unter anderem bei Christoph Marthaler in Il viaggio a Reims, Sebastian Baumgarten in Hamletmaschine und Belshazzar sowie bei Herbert Fritsch in Der Freischütz. Er ist Gründungsmitglied des Yugsamas Movement Kollektives, mit welchem er Let the body speak und Collage me herausbrachte. Seit 2016 ist er Tänzer der Johannes Wieland Company und performte in Mariannengraben, Rite of spring, You will never be my number one fan, Stück ohne Titel und in der Wiederaufnahme You will be removed. Als Ensemblemitglied entstanden Zusammenarbeiten mit den Gastchoreografen Tom Weinberger in Segments on notes und Helder Seabra in Röntgen. Als Choreograf und Produzent brachte er die Uraufführungen Professional failure, Lowball, Accalia und Industrial Seagrass auf die Bühne. Im Dezember 2019 choreografierte er am Staatstheater Mainz für das Theaterstück Aggro Alanvon Alexander Nerlich. Unter der Serie Quercimovers lancierte er eine exklusive Workshopreihe auf Korsika.

Anna Virkkunen, Tänzer
Anna Virkkunen
Anna Virkkunen (Helsinki/FIN) widmete sich nach ihrem Bachelor Abschluss in Literatur und Theaterwissenschaften an der Universität Helsinki der Ausbildung für Zeitgenössischen Tanz an der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD). In Österreich hatte sie die Möglichkeit mit verschiedenen Künstler:innen wie Hubert Lepka, Julia Schwartzbach und Michikazune Matsune zu kollaborieren. Seit 2014 zählt Anna zum Tanzensemble von Doris Uhlich mit deren Produktionen more than naked und boom bodies sie durch Europa tourten. Virkkunen ist Gründungsmitglied des Yugsamas Movement Kollektives, welches Stücke wie Let the Bodies Speak, Collage me und Kopf hervorbrachte. Zurück in ihrer Heimat Finnland wirkte sie in Projekten von Vera Nevanlinna, Ervi Siren und in der Opernproduktion Der Fliegende Holländer unter der Direktion von Kasper Holten und Signe Fabricius. In der Spielzeit 2017/18 war Virkkunen Mitglied des Ensembles in My Fair Lady im Kulturhuset Stadsteatern in Stockholm. Darauf folgten Engagements in der Schweiz für Industrial Seagrass von Sebastian Zuber und Folk Songs von Neon Ensemble. Am Opernhaus Zürich war sie zuletzt in Belshazzar zu erleben.

Yvonne Barthel, Tänzer
Yvonne Barthel
Yvonne Barthel absolvierte die Zürich-Tanz-Theater-Schule sowie die Stage Art Musical & Theater School und bildete sich in New York und Rom weiter. Nebst Engagements auf der Showbühne war sie als Tänzerin in den Musicals Der Drachenstein, Justina Dolores und The Voice, sowie in mehreren Opern und Operetten zu sehen, unter anderem am Opernhaus Zürich in Tannhäuser, Die Zauberflöte, Land des Lächelns, Freischütz, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Belshazzar. Für mehrere Jahre war sie als Luftartistin im Wine Tower des Radisson Blu Hotel am Flughafen Zürich im Einsatz. Sie ist Mitglied der Vintage-Jazzdance-Company «Sophisticated Rascals» sowie der «Rojahn Academy of Irish Dance».
Im «Theater im Märliwald» spielte sie mehrere Rollen in De gstifleti Kater und jüngst verkörperte sie im Alpentheater Kiental die Rolle der Margrit im Stück Alles (in-)begriffen?. Für Theater und Musical hat sie zahlreiche Choreographien erstellt (u. a. Cats, West Side Story, Phantom of the Opera, Der Ball) - zuletzt Made in Dagenham, welches im Entlebuch im Rahmen der Talentförderung als Schweizerpremière aufgeführt wurde.

Evelyn Angela Gugolz, Tänzer
Evelyn Angela Gugolz
Evelyn Angela Gugolz hat ihre Ausbildung für professionellen, zeitgenössischen Bühnentanz an der Zürich Tanz Theater Schule (ZTTS) absolviert, wo sie auch das Nachdiplom «Choreo Dance Project» erfolgreich abgeschlossen hat. Nach Tanzprojekten wie Paeonniasoder «luce sotto la pelle» hatte sie ihr erstes Engagement mit dem Weimarer Nationaltheater im Rahmen des Schiller Jubiläums 2004 (Choreografie: Philip Ducou. Weitergebildet hat sie sich u.a. an der Performing Art School in Wien und in zahlreichen Masterclasses u.a mit Ismael Ivo, Jochen Heckmann und Julie Anne Stanzak (Pina Bausch). Ein dreimonatiges Engagement auf der MS Albatros führte sie von St.Petersburg über Island bis nach Spitzbergen. Sie war bei Produktionen wie Haute Couture, Alltag ist nicht all Tag, Julius Caesar und Random Scream von Davis Freeman dabei. Drei Jahre war sie Mitglied der Tanzkompanie ’d’Schwyz tanzt’und bei Danceforce. Es folgten Engagements am Opernhaus Zürich als Tänzerin in Opernproduktionen u. a. mit Regisseuren wie Christoph Marthaler, Harry Kupfer, Hans Neuenfels, Andreas Homoki, Sebastian Baumgarten, Jan Philip Gloger und Herbert Fritsch. Dabei durfte sie mit Choreograf:innen wie Philip Egli, Beate Vollack, Ramses Sigl oder Kinsun Chan zusammenarbeiten. Im Theater Basel war sie 2016 Gast in einer solistischen Rolle als Eva-Tänzerin in der Oper Donnerstag aus Licht zu sehen, bei der sie auch an der Aufführung am Internationalen Musikfest in Hamburg mitwirkte. Immer wieder choreografiert sie auch eigene Solos oder gibt Unterricht und Workshops in zeitgenössischem Tanz, zuletzt im Sultanat Oman, zu dem sie eine langjährige Verbindung hat.

Juliette Rahon, Tänzer
Juliette Rahon
Die Choreografin, Tänzerin und Pädagogin Juliette Rahon ist die künstlerische Leiterin der Compagnie Juliette Rahon & Co in Genf. Geboren in Frankreich, studierte sie am Nationalen Regionalen Konservatorium in Lyon (FR), am Real Conservatorio Professional de Danza Mariemma in Madrid (ES) und an der Iwanson International School of Contemporary Dance in München (DE). Sie hat mit einer Vielzahl von Choreograph:innen zusammengearbeitet, darunter Kinsun Chan am Opernhaus Zürich (CH), Rosamund Gilmore an der Oper Leipzig (DE), Caroline Finn, Patrick Delcroix, Sebastian Zuber, Claire Lefèvre, Heike Hennig, Heidi Weiss und Isabel Gotzkowsky. Sie gewann den zweiten Preis beim Choreografiewettbewerb DanzaFirenze in Florenz (IT) für ihr Stück Between Reality and Insanity und wurde mit dem Stück 1001 Leben für den Sächsischen Tanzpreis und den Ursula-Cain-Preis nominiert. In der Spielzeit 2020/21 begann Juliette Rahon mit der Arbeit an einer Trilogie-Produktion La Dernière Sarabande - ou l'obsolescence programmée. Im selben Jahr arbeitete sie mit dem Kammerorchester Alma Mahler für die Kreation von Magicae in Paris zusammen. Kürzlich choreographierte sie für das Quatuor Arteli die Produktion von Der Tod und das Mädchen. Seit 2020 ist sie die choreographische Assistentin von Kinsun Chan. Derzeit arbeitet sie an der choreografischen Wiederaufnahme von Nabucco am Teatro Real in Madrid und am Opernhaus Zürich sowie an JIT an der Wiener Staatsoper und an der Arles Youth Ballet Company.