Seit über dreissig Jahren ist Cecilia Bartoli dem Opernhaus verbunden. In der Saison 2019/20 steht eine Neuproduktion mit der Ausnahmekünstlerin auf dem Programm. Die Inszenierung von Christoph Willibald Glucks «Iphigénie en Tauride» liegt in den Händen des Hausherrn Andreas Homoki. Die erste gemeinsame Arbeit der beiden wird von Gianluca Capuano am Pult der Philharmonia Zürich begleitet.
Das Opernhaus Zürich hat dem jungen Schweizer Komponisten Stefan Wirth einen Kompositionsauftrag erteilt und kann ab Mai 2020 «Girl with a Pearl Earring» dem Publikum vorstellen. Die Handlung dieser Uraufführung kreist um die Entstehung eines Gemäldes von Jan Vermeer und basiert auf dem Bestseller von Tracey Chevalier, der mit Scarlett Johansson und Colin Firth verfilmt wurde. Die hochkarätige Besetzung bringt ein Wiedersehen mit Thomas Hampson als Malerikone. Felicity Palmer, Laura Aikin und die junge Amerikanerin Lauren Snouffer stehen ebenfalls für den hohen Anspruch dieses Projektes.
Die Eröffnungspremiere der Saison widmet sich einer 337 Jahre alten Femme fatale. In «Die Sache Makropulos» von Leoš Janáček, wird Evelyn Herlitzius zum ersten Mal in einer Neuproduktion am Opernhaus Zürich zu erleben sein. Dmitri Tcherniakov konnte für die Inszenierung gewonnen werden.
Eines der populärsten Werke des Operetten-Repertoires ist Emmerich Kálmáns «Csárdásfürstin». In Zürich unternehmen Annette Dasch und Pavol Breslik einen Ausflug in diese Form des Musiktheaters. Der musikalische Leiter des Abends ist der operettenerfahrene GMD und Intendant der Oper Leipzig Ulf Schirmer. Die Regie übernimmt Jan Philipp Gloger.
Das weithin vergessene Genre Operette erlebt zurzeit eine Renaissance und hat auch in Zürich seit der Intendanz von Andreas Homoki ein Zuhause gefunden. Fabio Luisi, Piotr Beczała und Camilla Nylund werden im Rahmen einer Operettengala Arien und Duette von Lehár, Kálmán, Stolz und Strauss im Juni 2020 zu Gehör bringen.
Eine Mischung aus Wiener Operettenheiterkeit und melancholischer Abschiedsstimmung ist die letzte gemeinsame Arbeit von Richard Strauss und seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal «Arabella». Julia Kleiter, Julie Fuchs und Josef Wagner debütieren als Arabella, Zdenka und Mandryka. Die Inszenierung der Liebes- und Gesellschaftskomödie besorgt Robert Carsen. Um die raffinierten Orchesterklänge und schwungvollen Wiener Walzer kümmert sich der GMD des Hauses Fabio Luisi persönlich.
Die Abschlussproduktion der kommenden Saison ist gleichzeitig die erste gemeinsame Zürcher Arbeit von Fabio Luisi mit dem Regisseur Calixto Bieito. Verdis selten gespielte Oper «I vespri siciliani» wird im Rahmen der Festspiele Zürich im Juni 2020 Premiere feiern. Maria Agresta und Quinn Kelsey, der sein Rollendebüt begeht, singen die Hauptpartien dieser tragischen Liebesgeschichte im Milieu sizilianischer Widerstandskämpfer.
Ein Wiedersehen mit Christof Loy gibt es bei der Neuinszenierung von Donizettis «Don Pasquale». In der Titelpartie wird Johannes Martin Kränzle wieder in Zürich zu sehen sein. Enrique Mazzola kümmert sich um die musikalische Seite dieses Meisterwerks der komischen Oper. Julie Fuchs gibt die gewiefte junge Witwe Norina und Edgardo Rocha den Neffen des alten Herrn.
Sebastian Baumgarten wird Händels Oratorium «Belshazzar» mit Jakub Józef Orliński, der mit seinem Rollendebüt auch zum ersten Mal am Opernhaus Zürich arbeitet, und Layla Claire in Szene setzen. Der Händel-Experte Laurence Cummings steht dafür am Pult des Orchestra La Scintilla.
Für das Opernhaus Zürich ist die Heranführung von Kindern und Jugendlichen an das Musiktheater und das Ballett ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Im November 2019 wird «Coraline» von Marc-Anthony Turnage als Familienoper ihren Weg auf die Zürcher Bühne finden. Die Geschichte um ein Mädchen, das in zwei Welten lebt wurde bereits erfolgreich verfilmt.
Mit Joseph Haydns «Il mondo della luna» präsentieren sich im April 2020 die jungen Nachwuchssänger des Internationalen Opernstudios unter der Regie des jungen Japaners Tomo Sugao am Theater Winterthur.