Die aussergewöhnliche Premierensaison startet am 20. September mit einem Schwergewicht der Operngeschichte. Die Besetzung für Modest Mussorgskis «Boris Godunow» wird angeführt durch Michael Volle, der nach Nabucco ein weiteres wichtiges Rollendebüt in Zürich feiert. Abermals zeichnet der Regisseur Barrie Kosky für die Eröffnungspremiere verantwortlich. Gemeinsam mit dem ukrainische Dirigenten Kirill Karabits werden sie die grosse Fassung auf die Zürcher Bühne bringen.
Wir freuen uns sehr, dass wir die für April 2020 geplante Neuproduktion der Operette «Die Csárdásfürstin» von Emmerich Kálmáns am Freitag, 25. September als zusätzliche Premiere nachholen können. Der Regisseur Jan Philipp Gloger unternimmt gemeinsam mit Annette Dasch und Pavol Breslik einen Ausflug in dieses populäre Werk des Operetten-Repertoires.
Im November 2020 stellt sich der ungarische Schauspiel- und Musiktheaterregisseur David Marton mit einem Film-Opern-Projekt nach Giovanni Battista Pergolesi selten aufgeführten Barockwerk «L’Olimpiade» zum ersten Mal dem Schweizer Publikum vor. Mit Vivica Genaux und Anna Bonitatibus konnte eine hochkarätige Besetzung gewonnen werden. Kein Dirigent der Gegenwart hat mehr Pergolesi-Opern dirigiert als Ottavio Dantone, der für diese Produktion am Pult des Orchestra La Scintilla steht.
Die Uraufführung einer Familienoper präsentiert das Opernhaus im November 2020 mit dem Auftragswerk «Alice im Wunderland». Der italienische Komponist Pierangelo Valtinoni, der für das Opernhaus Zürich bereits den «Zauberer von Oz» komponierte, hat sich der absurden Geschichte von Lewis Carroll angenommen und eine Märchenoper für Kinder ab sieben Jahre geschrieben. Die Regie übernimmt Nadja Loschky, die ihre glückliche Hand im Umgang mit Musiktheater für Kinder vor einigen Jahren bereits mit der «Schatzinsel» unter Beweis stellte.
Die Aufführung von Werken Giuseppe Verdis ist ein Zürcher Repertoireschwerpunkt. «Simon Boccanegra» wird im Dezember 2020 Premiere feiern. Andreas Homoki und Fabio Luisi gestalten gemeinsam diese Neuproduktion. Der international gefeierte Bariton Christian Gerhaher wird nach Alban Bergs Wozzeck und Heinz Holligers Lenau als Simon Boccanegra erneut ein Rollendebüt geben.
Nach der erfolgreichen Inszenierung von «Iphigénie en Tauride» in der laufenden Saison steht auch in der nächsten ein weiteres Werk des Komponisten Christoph Willibald Gluck auf dem Spielplan. Mit «Orphée et Euridice» kehren im Januar 2021 Christoph Marthaler und Anna Viebrock nach Zürich zurück. Die Inszenierung wird die dritte gemeinsame Arbeit des Regisseurs und der Bühnenbildnerin für das Opernhaus Zürich. Stefano Montanari, einer der interessantesten Dirigenten und Barockgeiger der jüngeren Generation, leitet das Orchestra La Scintilla.
Im März 2021 wird das Klang-Raum-Erlebnis «Amerika» des polnisch-israelischen Komponisten Roman Haubenstock-Ramati zum dritten Mal nach seiner Uraufführung 1966 inszeniert werden. Der kühne Musiktheaterentwurf auf Franz Kafkas unvollendet gebliebenen gleichnamigen Roman gehört zu den Marksteinen des Opernkomponierens im 20. Jahrhundert und geniesst Legendenstatus. Sebastian Baumgarten und Gabriel Feltz übernehmen die Regie und die musikalische Leitung für dieses musikalische Abenteuer.
Jacques Offenbachs letzte Oper «Les Contes d’Hoffmann» vereint Operette, mit der opéra comique und der romantisch-fantastischen Oper. Der Tenor Saimir Pirgu begeht sein Rollendebüt als Dichter Hoffmann, der sich in Traum und Wirklichkeit vier Frauen und vier Gegenspielern stellen muss. Andreas Homoki übernimmt die Regie dieser Neuproduktion, die ab April 2021 zu sehen ist. Am Pult der Philharmonia Zürich steht der italienische Dirigent Antonino Fogliani.
Für die Premiere von Richard Strauss´ «Capriccio» im Mai 2021 zeichnet der Regisseur Christof Loy verantwortlich. Julia Kleiter debütiert nach Arabella als Gräfin Madeleine abermals am Opernhaus Zürich. Ihr zur Seite stehen u.a. Christof Fischesser, Markus Eiche und Paula Murrihy. Markus Poschner dirigiert diese Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid.
Mit «Viva la mamma», einem ganz anderen Werk Donizettis, präsentieren sich im Mai 2021 die jungen Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios unter der Regie der jungen Schweizer Regisseurin Melanie Huber und der musikalischen Leitung von Carrie-Ann Matheson am Theater Winterthur.
Eine neue «Lucia di Lammermoor» wird ab Juni 2021 die Zürcher Opernbühne betreten. Für die herausfordernde Titelpartie konnte die amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa gewonnen werden. Als Lucia hatte sie bereits am Royal Opera House London und am Teatro Real in Madrid grossen Erfolg. Als ihr Geliebter Edgardo wird Piotr Beczała ans Opernhaus zurückkehren. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca und die Dirigentin Speranza Scapucci stellen das Leitungsteam für diese tragischste aller Donizetti-Opern.