Saison 2O2O/21

Grosse Oper trotz Corona. Willkommen in einer besonderen Saison!

In dieser speziellen Spielzeit werden wir trotz Corona-Massnahmen grosse Oper präsentieren und sämtliche Aufführungen wie geplant umsetzen. Aus dem festen Willen heraus trotz Abstands- und Hygieneregeln dennoch Musiktheater in seiner vollen Bandbreite zu präsentieren, wurde ein für das Opernhaus völlig neues Spielmodel entwickelt. Hierbei werden, unter Einhaltung sämtlicher Corona-Massnahmen, das voll besetzte Orchester und der Chor aus einem externen Probensaal live in das Opernhaus zu den auf der Bühne agierenden Gesangssolisten übertragen. Mit Hilfe einer der modernsten Sound-Anlagen der Welt mischen sich so Gesang, Orchester und Raumklang zu einer Einheit und machen das grosse Erlebnis Oper wieder möglich.

Zehn Opernpremieren und drei Premieren des Balletts Zürich auf der Hauptbühne sowie fünfzehn Wiederaufnahmen des Opernrepertoires und drei des Balletts können somit in der kommenden Saison 2O2O/21 realisiert werden. Hinzu kommen eine Premiere des Internationalen Opernstudios und eine des Junior Balletts am Theater Winterthur, eine konzertante Oper, ein neues Kinderstück auf der Studiobühne, neun Konzerte der Philharmonia Zürich und des Spezialensembles Orchestra La Scintilla, sieben Liederabende mit Starsolisten, der traditionelle Opernball sowie «oper für alle» im Juni 2021.


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Opernpremieren

Die aussergewöhnliche Premierensaison startet am 20. September mit einem Schwergewicht der Operngeschichte. Die Besetzung für Modest Mussorgskis «Boris Godunow» wird angeführt durch Michael Volle, der nach Nabucco ein weiteres wichtiges Rollendebüt in Zürich feiert. Abermals zeichnet der Regisseur Barrie Kosky für die Eröffnungspremiere verantwortlich. Gemeinsam mit dem ukrainische Dirigenten Kirill Karabits werden sie die grosse Fassung auf die Zürcher Bühne bringen.

Wir freuen uns sehr, dass wir die für April 2020 geplante Neuproduktion der Operette «Die Csárdásfürstin» von Emmerich Kálmáns am Freitag, 25. September als zusätzliche Premiere nachholen können. Der Regisseur Jan Philipp Gloger unternimmt gemeinsam mit Annette Dasch und Pavol Breslik einen Ausflug in dieses populäre Werk des Operetten-Repertoires.

Im November 2020 stellt sich der ungarische Schauspiel- und Musiktheaterregisseur David Marton mit einem Film-Opern-Projekt nach Giovanni Battista Pergolesi selten aufgeführten Barockwerk «L’Olimpiade» zum ersten Mal dem Schweizer Publikum vor. Mit Vivica Genaux und Anna Bonitatibus konnte eine hochkarätige Besetzung gewonnen werden. Kein Dirigent der Gegenwart hat mehr Pergolesi-Opern dirigiert als Ottavio Dantone, der für diese Produktion am Pult des Orchestra La Scintilla steht.

Die Uraufführung einer Familienoper präsentiert das Opernhaus im November 2020 mit dem Auftragswerk «Alice im Wunderland». Der italienische Komponist Pierangelo Valtinoni, der für das Opernhaus Zürich bereits den «Zauberer von Oz» komponierte, hat sich der absurden Geschichte von Lewis Carroll angenommen und eine Märchenoper für Kinder ab sieben Jahre geschrieben. Die Regie übernimmt Nadja Loschky, die ihre glückliche Hand im Umgang mit Musiktheater für Kinder vor einigen Jahren bereits mit der «Schatzinsel» unter Beweis stellte.

Die Aufführung von Werken Giuseppe Verdis ist ein Zürcher Repertoireschwerpunkt. «Simon Boccanegra» wird im Dezember 2020 Premiere feiern. Andreas Homoki und Fabio Luisi gestalten gemeinsam diese Neuproduktion. Der international gefeierte Bariton Christian Gerhaher wird nach Alban Bergs Wozzeck und Heinz Holligers Lenau als Simon Boccanegra erneut ein Rollendebüt geben.

Nach der erfolgreichen Inszenierung von «Iphigénie en Tauride» in der laufenden Saison steht auch in der nächsten ein weiteres Werk des Komponisten Christoph Willibald Gluck auf dem Spielplan. Mit «Orphée et Euridice» kehren im Januar 2021 Christoph Marthaler und Anna Viebrock nach Zürich zurück. Die Inszenierung wird die dritte gemeinsame Arbeit des Regisseurs und der Bühnenbildnerin für das Opernhaus Zürich. Stefano Montanari, einer der interessantesten Dirigenten und Barockgeiger der jüngeren Generation, leitet das Orchestra La Scintilla.

Im März 2021 wird das Klang-Raum-Erlebnis «Amerika» des polnisch-israelischen Komponisten Roman Haubenstock-Ramati zum dritten Mal nach seiner Uraufführung 1966 inszeniert werden. Der kühne Musiktheaterentwurf auf Franz Kafkas unvollendet gebliebenen gleichnamigen Roman gehört zu den Marksteinen des Opernkomponierens im 20. Jahrhundert und geniesst Legendenstatus. Sebastian Baumgarten und Gabriel Feltz übernehmen die Regie und die musikalische Leitung für dieses musikalische Abenteuer.

Jacques Offenbachs letzte Oper «Les Contes d’Hoffmann» vereint Operette, mit der opéra comique und der romantisch-fantastischen Oper. Der Tenor Saimir Pirgu begeht sein Rollendebüt als Dichter Hoffmann, der sich in Traum und Wirklichkeit vier Frauen und vier Gegenspielern stellen muss. Andreas Homoki übernimmt die Regie dieser Neuproduktion, die ab April 2021 zu sehen ist. Am Pult der Philharmonia Zürich steht der italienische Dirigent Antonino Fogliani.

Für die Premiere von Richard Strauss´ «Capriccio» im Mai 2021 zeichnet der Regisseur Christof Loy verantwortlich. Julia Kleiter debütiert nach Arabella als Gräfin Madeleine abermals am Opernhaus Zürich. Ihr zur Seite stehen u.a. Christof Fischesser, Markus Eiche und Paula Murrihy. Markus Poschner dirigiert diese Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid.

Mit «Viva la mamma», einem ganz anderen Werk Donizettis, präsentieren sich im Mai 2021 die jungen Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios unter der Regie der jungen Schweizer Regisseurin Melanie Huber und der musikalischen Leitung von Carrie-Ann Matheson am Theater Winterthur.

Eine neue «Lucia di Lammermoor» wird ab Juni 2021 die Zürcher Opernbühne betreten. Für die herausfordernde Titelpartie konnte die amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa gewonnen werden. Als Lucia hatte sie bereits am Royal Opera House London und am Teatro Real in Madrid grossen Erfolg. Als ihr Geliebter Edgardo wird Piotr Beczała ans Opernhaus zurückkehren. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca und die Dirigentin Speranza Scapucci stellen das Leitungsteam für diese tragischste aller Donizetti-Opern.

Wiederaufnahmen in der Oper

Weitere Höhepunkte am Opernhaus Zürich sind auch die zahlreichen Wiederaufnahmen mit Publikumslieblingen, bekannten Stimmen sowie neuen Gesichtern.

Da die für Juni 2020 geplante Premiere von Verdis «I vespri siciliani» abgesagt werden musste, wird die Wiederaufnahme am 22. September durch eine Verdi-Gala unter der Leitung von Fabio Luisi ersetzt. Maria Agresta, Bryan Hymel, Quinn Kelsey, Alexander Vinogradov werden Arien und Szenen aus Opern «I vespri siciliani», «Il trovatore», «Rigoletto», «Otello» u.a. zu Gehör bringen.

Diana Damrau wird in der Saison 20/21 abermals die schottische Königin Maria Stuarda geben, Salome Jicia ist ihre Gegenspielerin Elisabetta. Cecilia Bartoli bleibt dem Haus als Alcina treu. Angelika Kirchschlager und Bryn Terfel sind erneut in dem blutigen Musical «Sweeney Todd» zu erleben. Erwin Schrott wird nach vielen Jahren in «L´elisir d´amore» zu hören sein. Vannina Santoni wird ihr Hausdebüt als Manon begehen, während Benjamin Bernheim nach seinem grossen Erfolg in Paris nun auch in Zürich den Chevalier des Grieux geben wird. Lawrence Brownlee ist Arturo Talbo in «I puritani». Stéphanie d´Oustrac gibt in Zürich zum ersten Mal die Charlotte und Charles Castronovo ist der dazu passende Werther. Christopher Ventris kehrt als Paul Ackermann zurück und Doris Soffel wird als Witwe Begbick in Kurt Weills «Mahagonny» begeistern. Ausserdem zum ersten Mal in Zürich sind Aigul Akhmetshina als Rosina in «Il barbiere di Siviglia» und als Madama Butterflys Cio-Cio-San Ana María Martínez. Ihr zur Seite steht Saimir Pirgu als untreuer Geliebter Pinkerton. Marcelo Álvarez begeht sein Don Carlo-Rollendebüt. Ekaterina Semenchuck (Eboli), Tatiana Serjan (Elisabetta), Vitalij Kowaljow (Filippo) und Simon Keenlyside (Rodrigo) ergänzen, die herausragende Besetzung dieser Wiederaufnahme.

Am Pult der Philharmonia Zürich dirigiert Fabio Luisi die Wiederaufnahme von Massenets «Manon». Giovanni Antonini kehrt für Händels «Alcina» und Mozarts «Idomeneo» nach Zürich zurück. Enrique Mazzola kümmert sich wie in der Premierensaison um den Kampf der zwei Königinnen in «Maria Stuarda». Riccardo Minasi dirigiert neben allen Konzerten des Orchestra La Scintilla auch die Wiederaufnahme von Rossinis «Il viaggio a Reims». Auch David Charles Abell bleibt Stephen Sondheims «Sweeney Todd» treu. In den Händen von Marco Armiliato liegt Puccinis «Madama Butterfly». Sir Mark Elder wird für Verdis «Don Carlo» im Graben des Opernhauses stehen. Die musikalische Leitung für Tschaikowskis «Jewgeni Onegin» hat Kirill Karabits, der die Saison auch als Dirigent von Mussorgskis Boris Godunow eröffnet.

Das Ballett Zürich

Das Ballett Zürich eröffnet die Ballettsaison 2020/21 mit einer choreografischen Uraufführung von Christian Spuck. Mit «Dornröschen» setzt sich der Ballettdirektor nach dem Nussknacker mit einem weiteren Ballettklassiker zur Musik von Tschaikowski auseinander. Das Schicksal der Fee Carabosse steht dabei im Zentrum der Neuproduktion im bewährten Team mit Kostümbildnerin Buki Shiff und Bühnenbildner Rufus Didwiszus.

Zwei weitere Uraufführungen bringt der kontrastreiche dreiteilige Ballettabend «Balcão de Amor»: Der Norweger Jo Strømgren, Hauschoreograf des Norwegischen Nationalballetts, ist zum ersten Mal in Zürich zu Gast, während der Stuttgarter Tänzer und Choreograf Louis Stiens bereits erfolgreich mit dem Junior Ballett zusammengearbeitet hat. Im dritten und titelgebenden Stück «O Balcão de Amor», 2016 mit Les Ballets Jazz de Montréal uraufgeführt, lässt der israelische Choreograf Itzik Galili das Ballett Zürich zur zeitlosen Musik des kubanischen Mambo-Königs Pérez Prado tanzen.

«Walking Mad» von Johan Inger, 2001 mit dem Nederlands Dans Theater uraufgeführt und seither weltweit gefeiert, ist namensgebend für den dritten neuen Ballettabend. Zu Maurice Ravels berühmten Boléro tanzt das Ballett Zürich zum ersten Mal ein Stück des schwedischen Choreografen. Ausserdem gibt es ein Wiedersehen mit der Ballettlegende Hans van Manen. 1996 kreierte er für das NDT zur Komposition Kleines Requiem für eine Polka op. 66 des polnischen Komponisten Henryk Mikolaj Górecki eines seiner Meisterwerke: Mit «Kleines Requiem» übernimmt das Ballett Zürich ein weiteres Werk des niederländischen Choreografen in sein Repertoire.

Einen ganzen Abend voller neuer Werke zeigt zudem das Junior Ballett mit «Impulse». Alle zwei Jahre präsentiert sich der tänzerische Nachwuchs mit einem eigenen Ballettabend. Die drei Choreografen Bryan Arias, Craig Davidson und Juliano Nunes kreieren ein Programm für und mit den Tänzerinnen und Tänzern des Junior Balletts.

Wiederaufgenommen wird die 2019 mit dem renommierten «Prix Benois de la Danse» ausgezeichnete Inszenierung «Winterreise» von Christian Spuck sowie dessen «Anna Karenina». Letztere wird zudem auf einem Gastspiel in Ludwigsburg zu erleben sein. Ausserdem reist das Ballett Zürich nach Tel Aviv und präsentiert «One Flat Thing, reproduced» von William Forsythe, «Emergence» von Crystal Pite sowie «Speak for Yourself» von Sol León und Paul Lightfoot. Zum Abschluss der Ballettsaison 2020/21 zeigt das Ballett Zürich die Wiederaufnahme des gefeierten Ballettabends «Forsythe» mit drei wegweisenden Stücken des amerikanischen Choreografen William Forsythe.

Konzerte, Liederabende und Extras

Die Eröffnung der Philharmonischen Saison gestaltet im Oktober Markus Poschner mit Bruckners «Nullter» und Beethovens «Siebter». Unter der Leitung des Generalmusikdirektors Fabio Luisi folgt im Dezember ein Konzert mit Werken von Johannes Brahms und Franz Schmidt. Solist dieser Sonntagsmatinee ist der Violinist Augustin Hadelich. Der begonnene Beethoven-Zyklus mit der italienischen Pianistin Beatrice Rana wird von Fabio Luisi im Januar fortgeführt und mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 9 im Mai 2021 beschliesst er seine Konzertsaison. Gianandrea Noseda, der das Amt des Zürcher GMDs ab der Saison 2021/22 übernehmen wird, wird mit dem «Deutschen Requiem» von Johannes Brahms im Februar 2021 einen weiteren Vorgeschmack auf seine Amtszeit geben.

Die Tradition der historisch informierten Aufführungspraxis wird vom hauseigenen Ensemble Orchestra La Scintilla und dem Dirigenten und Violinisten Riccardo Minasi neben den Opernproduktionen auch im Rahmen von Konzerten gepflegt. Die Programme konzentrieren sich in dieser Saison auf Johann Sebastian Bach, seine Söhne Carl Philipp Emanuel, Wilhelm Friedemann, Johann Christoph und Johann Christian Bach sowie auf Werke von u.a. Scarlatti, Rossini und Donizetti.

Auch die Reihe der konzertanten Aufführungen setzt das Opernhaus fort. Mit Rossinis «La donna del lago» werden Karine Deshayes, in der anspruchsvollen Titelpartie und Edgardo Rocha als ihr Liebhaber Malcolm zu erleben sein. Antonino Fogliani steht auch hier am Pult der Philharmonia Zürich.

In der Spielzeit 2020/21 präsentiert das Opernhaus Zürich wieder Liederabende mit Starsolisten: Anja Harteros, Anita Rachvelishvili, Marina Rebeka sowie Bryn Terfel, Jonas Kaufmann, Juan Diego Flórez und Simon Keenlyside.

Der traditionelle Opernball findet am 13. März 2021 statt und die Live-Übertragung von «Madama Butterfly» mit Ana Maria Martinez und Saimir Pirgu in den Hauptpartien ist für alle im Rahmen von «oper für alle» auf dem Sechseläutenplatz am 12. Juni 2021 offen.